Ich mache mir jeden Morgen die Mühe, Greta zu wecken. Mein Wecklaut hört sich an wie Harfenklänge in einem Wald, in dem kleine Vöglein zwitschern. Meine Stimme ist wie die aufgehende Sonne. Würde ich von meinem eigenen melodischen Singsang geweckt, wäre das für mich so erquicklich wie ein Smoothie mit 100 Vitaminen. Leider aber muss ich selbst mich von einem schnarrenden Wecker aus dem Schlaf reißen lassen.

Wenn ich Greta mit meiner glockenklaren Stimme wach läute, also "Hallooooo und guten Moooorgen!" trällere, dann kommt von ihr: "Hrmmmf." Ich fahre fort. "Möchtest du ein kleines Frühstück, Joghurt mit Obst vielleicht und einen warmen Kakao?" – "Hrmmm. Nö." – "Ooooder ein Glas Saft?" – "Nee." – "Vielleicht einen frischen Kaffee?" – "Nein, danke." Dann dreht Greta sich noch einmal zum Schlummern um, und ich schwebe feengleich – dennoch etwas enttäuscht – aus dem Raum. Mein Kind wollte kein Frühstück, keine Zuwendung, es wollte nicht einmal reden.