Neonlicht, beigefarbene Fliesen, stinkende Pfandautomaten – der Mensch steht ratlos vor Regalen, in endlosen Warteschlangen, draußen das Kläffen angebundener Hunde. Der Supermarkt ist bislang nicht als schillernder Ort aufgefallen. "Hier nicht mehr anstellen!", "Ich hab nur drei Sachen, kann ich vor?", solcherlei Ruppigkeiten bildeten den Sound des alltäglichen Einkaufens, kein schöner Klang.
Das hat sich nun geändert, Edeka hat eine eigene Hymne. "Super Markt", raunt die Märchenonkelstimme von Friedrich Liechtenstein, dem bärtigen Star des Werbeclips, der im Netz millionenfach geklickt wurde, es klingt wie ein Gebet. Wie eine Ode an das geliebte Objekt, nur dass dessen Erotik nicht in körperlichen Vorzügen, sondern in der Üppigkeiten der Warenpalette liegt. Statt strahlender Augen und voller Lippen: Tiefkühlfritten, Kondensmilch, Klopapier, das alles ist "sehr, sehr geil".