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Torwartfehler: Schalkes neuer Libero
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Schalke Neuer

© dpa

Torwartfehler: Schalkes neuer Libero

Nach dem Spiel war Shooting-Star Manuel Neuer kaum zu trösten. Sein Patzer hat Schalke den sicher geglaubten Sieg gekostet. Wie es zum Fehler von Schalkes Torwart kam.

Es war einer dieser Schulterklopfer, hinter denen eine freundliche Absicht steckt, die aber nichts anderes als Mitleid ausdrücken. Mathias Schober wollte seinen Kollegen Manuel Neuer mit dieser Geste etwas Trost spenden. Aber der Torhüter des FC Schalke 04 reagierte nicht. Neuer ging schnurstracks in die Kabine, um mit sich allein zu sein. Der 21-Jährige hatte das Spiel bei Hansa Rostock mit seinem Fehlabwurf in der 56. Minute zu Ungunsten seiner Mannschaft gedreht. Nutznießer war Rostocks Verteidiger Marc Stein, der das verunglückte Zuspiel Neuers auf Rafinha abfing und den Ball über den weit aus dem Tor geeilten Schlussmann hinweg zum 1:1-Endstand ins Tor lupfte.

Gerald Asamoah hatte zuvor die Führung der Gäste erzielt, und es sah lange Zeit so aus, als ob die Rostocker nicht in der Lage wären, die Schalker noch einmal in Gefahr zu bringen. Doch die Mannschaft versagte ab diesem Zeitpunkt kollektiv, das machte die Sache für Neuer noch schlimmer. Die Schalker präsentierten sich als Karikatur einer Spitzenmannschaft, die sich von einem Gegentor aus dem Konzept hatte bringen lassen.

„Ich habe versucht, das Spiel schnell zu machen, und den Gegenspieler nicht gesehen. Das war mein Fehler, das hat uns den Sieg gekostet“, sagte Neuer. Mehrfach schon hatte der Torhüter genau dieses taktische Mittel angewendet. Die Schalker verwandelten dank Neuers bemerkenswerten Abwürfen schon häufiger mal einen abgewehrten Angriff in einen gefährlichen Konter. Gegen Hertha BSC resultierte daraus der entscheidende Elfmeter.

Neuer leitet Angriffe ein, spielt eine Art Libero hinter der Abwehr, er interpretiert die Torwartposition auf moderne Art. Deshalb hat Trainer Mirko Slomka das große Talent in der vorigen Saison dem Routinier Frank Rost vorgezogen. Doch Neuer fehlt in einigen Situationen die Erfahrung und Ruhe. Auch in der Champions League gegen den FC Valencia, als er sich vor dem entscheidenden Gegentreffer verschätzte, hatte seine manchmal zu große Spontaneität bereits Punkte gekostet. „Manuel spielt immer mit hohem Risiko, daran haben wir uns doch in den vergangenen Wochen so erfreut“, sagt Slomka. Zum einen würde allzu harsche Kritik seine eigene Personalpolitik in Frage stellen, zum anderen steht am Mittwoch das nächste Spiel an, in der Champions League geht es zum FC Chelsea. Manuel Neuer wird auch an der Stamford Bridge wieder im Schalker Tor stehen – um eine Erfahrung reicher.

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