Schürf- und Schnittverletzungen, Blasen an den Füßen oder auch ein Zeckenbiss sind typische Begleiterscheinungen von Aktivitäten im Freien. Möchten Sie gegen alle Eventualitäten gewappnet sein, sollten Sie stets ein Erste-Hilfe-Set zum Wandern mit sich führen: Im Gegensatz zu gewöhnlichen Notfall-Taschen fällt die Grundausstattung deutlich kleiner (und kompakter) aus. Im Folgenden stellen wir Ihnen vier verschiedene Outdoor-Modelle vor und geben Ihnen wertvolle Tipps an die Hand, wie Sie leichte Abschürfungen und Schnittwunden richtig versorgen.
Das gehört in ein Erste-Hilfe-Set zum Wandern
Für den Erste-Hilfe-Kasten im Auto gibt es eine DIN-Norm, die vorschreibt, welche und wie viele Verbandmaterialien im Fahrzeug aufbewahrt werden müssen. Für ein Erste-Hilfe-Set zum Wandern gibt es zwar keine Vorgaben, dennoch wird für die Erstversorgung von leichten Verletzungen das Mitführen einer Grundausstattung empfohlen. Diese umfasst für den Notfall folgende Gegenstände:
- Alkoholtupfer
- Antihistaminika
- Desinfektionsmittel
- Dreiecktuch
- Einmalhandschuhe
- Fixierbinden
- (Klammer-)Pflaster
- Leukoplast
- Pinzette
- Rettungsdecke
- Schmerzmittel
- Signalpfeife
- Verbandschere
- Verbandpäckchen
- Wundpflaster
- Wundkompressen
- Zeckenzange
Hinweis: Die Menge an Verbandmaterialien sollten sich an der Länge der geplanten Wanderung orientieren.
Kompakte Größe: Erste-Hilfe-Sets im Vergleich
1. Deuter
Das First Aid Kit von Deuter eignet sich für Tageswanderungen und Fahrradausflüge. Mit 160 Gramm ist das Set ein Leichtgewicht und enthält dennoch alles, was (nach medizinischer Empfehlung) für eine Grundversorgung nötig ist. Durch den umlaufenden Reißverschluss und einer Schlaufe zur Befestigung an einem Bauchgurt ist das Erste-Hilfe-Set jederzeit griffbereit.
- Inhalt: Verbandpäckchen (M und G, steril), Dreieckstuch (Vlies), Mull-elast, Vlies-Wundkompresse (steril), Leinaplast WSV-Set (20-teilig), Mediplast-starr (Tape, m. Schutz), Kleinschere, Latex-Handschuhe, Signalpfeife
2. Flexeo
In dem Hardcase des Traveller-Sets von Flexeo finden sich alle notwendigen Materialien (bis auf ein Wundspray und Blasenpflaster) nach DIN 13167, um erste Hilfe leisten zu können. Laut Hersteller eignet der zuverlässige Begleiter zum Wandern und Bergsteigen, aber auch für Rad- und Motorradfahrer. Über einen integrierten Karabinerhaken kann das Case am Rucksack befestigt werden.
- Inhalt: Heftpflasterspule, Pflastersortiment, Schere, Desinfektionstücher (2 Stk.), Rettungsdecke, Einmalhandschuhe (2 Paar), Inhaltsverzeichnis, Verbandpäckchen (12 x 10cm und 10 x 8cm), Verbandtuch (80 x 60cm)
3. Forclaz
Im Gegensatz zu den ersten beiden Erste-Hilfe-Sets für Wanderungen und Trekkingtouren ist diese – mit 730 Gramm Gewicht – doch recht schwere 80-teilige Tasche (inklusive drei Fächern) von Forclaz wasserdicht. Darin findet sich laut Hersteller alles, das Sie zur Erstversorgung von leichten Verletzungen wie Schnittwunden, Verstauchungen oder Brandwunden benötigen.
- Inhalt (linke Tasche): Große, mittelgroße und kleine Pflaster (jeweils 8 Stk.), wasserdichte Pflaster (8 Stk.), Fettgaseverbände (3 Stk., 7 cm × 5 cm), zuschneidbarer Pflasterstreifen (1 Stk., 6 cm × 50 cm), Thermometer und Reinigungstücher (10 Stk.)
- Inhalt (mittlere Tasche): Elastisches Tape (2 Stk., 7 cm × 4 m), elastisches Sporttape (2 Stk., 7,5 cm × 2 m und 6 cm × 2,5 m), selbsthaftendes Tape (1 Stk., 7,5 cm × 4,5 m), Gaze-Kompressen, (6 Beutel à 2, 7,5 cm × 7,5 cm), Kompressen (3 Beutel à 2, 10 cm × 10 cm), Wundnahtstreifen (3 Beutel à 3, 6 mm × 75 mm), Rettungsdecke, (160 cm × 210 cm),
Kochsalzlösung (5 × 10 ml), Packungsbeilage - Inhalt (rechte Tasche): Nitrilhandschuhe (1 Paar, L), Papierklebeband (2,5 cm × 5 m) und medizinisches Klebeband (1 Stk., 1,25 cm × 10 cm), Fingerlinge (3 Stk.), Zeckenzange, Seife
Schere, Pinzette
4. Sensiplast
Das günstigste, aber nicht weniger praktische Erste-Hilfe-Set von Sensiplast enthält 38 Utensilien zur Behandlung leichter Verletzungen während einer Wanderung, im Zelturlaub oder beim Radfahren – wie Pflaster in unterschiedlichen Größen, Wundverbände und eine Schere, Einmalhandschuhe und Kompressen.
Tipps zur Erstversorgung von Verletzungen
Bevor Sie eine frische Wunde behandeln, sollten Sie sich die folgenden drei Tipps zur Erstversorgung im Freien durchlesen:
- Die wichtigste Regel lautet, dass eine offene Wunde niemals mit dreckigen Fingern berührt werden sollte. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Hände immer zuerst desinfizieren und anschließend Einmalhandschuhe überziehen, ehe Sie mit der Erstversorgung beginnen.
- Da die Wahrscheinlichkeit im Freien sehr hoch ist, dass eine Schürf- oder Schnittverletzung mit Schmutz in Berührung gekommen ist, sollten Sie die Wunde reinigen – am besten mit Wundspray auf Wasserbasis – und anschließend desinfizieren. So werden Keime beseitigt.
- Kleinere Schürfwunden oder leichte Schnittverletzungen sollten nach dem Reinigen und Desinfizieren mit einem Pflaster abgedeckt werden, für größere Wunden hingegen sollten Sie besser sterile Verbände oder Kompressen verwenden.
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