Haben sich Wühlmäuse erst einmal im Garten niedergelassen, werden sie schnell zur Plage. Wie Sie die Nager erkennen und erfolgreich bekämpfen, lesen Sie hier.
Bevor Sie Wühlmäuse bekämpfen, müssen Sie die Nager eindeutig als Verursacher der Schäden im Garten identifizieren. Die Wühlmaus wird auch Schermaus, Wollmaus oder Erdratte genannt. In ihrem Nest bringt ein Weibchen jährlich bis zu 25 Junge in drei bis vier Würfen zur Welt. Die Wühlmaus legt ein verzweigtes Gängesystem unter der Erde an. Wenn Sie in Ihrem Garten einen Erdhaufen entdecken, prüfen Sie zunächst, ob er tatsächlich das Werk von Wühlmäusen ist. Ein Maulwurf schüttet ebenfalls große Haufen auf, unterliegt aber im Gegensatz zu den Wühlmäusen der Bundesartenschutzverordnung. Das bedeutet, dass man das Tier zwar vertreiben, nicht aber fangen oder gar töten darf.
Wenn ein Erdhaufen von einer Wühlmaus stammt, befindet sich das Loch nicht in der Mitte unter dem Haufen, sondern liegt etwas seitlich versetzt. Der Erdhügel enthält oft Wurzeln und Pflanzenteile und ist in der Regel auch nicht so hoch wie ein Maulwurfhaufen. Wühlmausgänge sind mindestens acht Zentimeter breit und hochoval, während Maulwürfe kleinere, runde bis breit-ovale Gänge anlegen. Haben Sie Ihre Gegner eindeutig identifiziert, können Sie mit der so genannten Verwühlprobe feststellen, ob der Gang noch bewohnt ist. Legen Sie ihn an mehreren Stellen auf rund 30 Zentimetern Länge frei. Wenn die Wühler den Bau noch nutzen, verschließen sie den Gang innerhalb weniger Stunden wieder. Maulwürfe würden das nicht tun, sondern den geöffneten Bereich untergraben.
Wühlmäuse sind reine Vegetarier und dabei durchaus wählerisch. Sie fressen längst nicht alles – aber dennoch genug, um im Garten große Schäden anzurichten. Mit Vorliebe fressen sie das fleischige Knollen- und Wurzelgewebe verschiedener Pflanzenarten wie zum Beispiel Topinambur, Möhren, Sellerie und Tulpenzwiebeln. Auch die zarte Wurzelrinde von Rosen und Obstbäumen ist für Wühlmäuse ein echter Leckerbissen.
Grundsätzlich kann man Wühlmäuse das ganze Jahr über bekämpfen. Die Erfolgsaussichten sind aber vom Herbst bis zum Frühjahr am größten. Der Grund: Die Tiere sind auch die Wintermonate über aktiv und finden außerhalb der Gartensaison weniger Essbares, sodass Köder besser angenommen werden. Maßnahmen während der Sommermonate sind also wenig effektiv. Die besten Bekämpfungszeiträume sind der Spätherbst, solange der Boden offen ist, und das zeitige Frühjahr, bevor die Vermehrung der Wühlmäuse beginnt. Da junge Wühlmäuse während der ganzen Vegetationsperiode neue Flächen besiedeln, sind nicht nur einzelne Grundstücke, sondern möglichst sämtliche Flächen einer Kleingartenanlage oder eines Wohngebietes in die Bekämpfung mit einzubeziehen.
Fallen sind bei richtiger Anwendung die effektivste Methode, um Wühlmäuse zu bekämpfen. Bewährte Fanggeräte sind zum Beispiel die klassische Zangenfalle, die Bayerische Wühlmausfalle, die patentierte SuperCat-Falle oder Kastenfallen wie die Sugan Wühlmausfalle von Neudorff. Aus Tierschutzgründen sollten Sie Kastenfallen bevorzugen, denn den anderen Modellen fallen gelegentlich auch Maulwürfe zum Opfer.
Bei der Fallen-Methode müssen Sie systematisch vorgehen: Fangen Sie am besten in einer Gartenecke an und bestücken Sie dort jeden aktiven Gang mit einer oder mehreren Fallen. Kontrollieren Sie die Fanggeräte mehrmals täglich und stellen Sie sie immer wieder an derselben Stelle neu auf, bis Sie nichts mehr fangen. Für durchschnittliche Gartengrößen um die 500 Quadratmeter benötigen Sie daher rund 20 Fallen, um eine Wühlmausplage in den Griff zu bekommen.
Tipp: Wühlmäuse sind sehr geruchsempfindlich. Fassen Sie Fallen und Köder darum nur mit alten Handschuhen an und reiben Sie neue Geräte gründlich mit Erde ab. Neue Fallen aus Metall sind oft mit einem dünnen Ölfilm überzogen. Waschen Sie ihn mit einem möglichst geruchsneutralen Reinigungsmittel (zum Beispiel mit unparfümierter Kernseife) ab, bevor Sie die Fallen mit Erde einreiben.
Als Köder für Wühlmausfallen haben sich geschälte Möhren oder Selleriestücke bewährt. Die beköderte und gespannte Falle wird vor den freigelegten Gang gesetzt, danach wird dieser lichtdicht verschlossen. Grundsätzlich kann man Wühlmausfallen auch ohne Köder aufstellen, aber die Fangerfolge sind höher, wenn Sie die Nager mit einem Leckerli anlocken. Sie können das Loch nach dem Aufstellen der Falle entweder mit einem Holzbrett oder mit einem schwarzen Eimer abdecken. Da Kastenfallen nur einen Eingang haben, stellt man in jedem Gang am besten dicht nebeneinander zwei Fallen mit einander abgewandten Eingängen auf.
Spezielle Wühlmausköder (zum Beispiel Quiritox oder Wühlmausköder Arrex) aus dem Fachhandel vergiften die Tiere. Der Einsatz ist zwar erlaubt, aber trotzdem nicht jedermanns Sache.
Chemische Präparate sind zur Bekämpfung von Wühlmäusen nur bedingt zu empfehlen. Giftweizen und andere Köder werden von den Wühlmäusen, wie bereits erwähnt, nur im Herbst und Winter in ausreichenden Mengen gefressen, wenn keine frische Nahrung verfügbar ist.
Wühlmausgas (zum Beispiel DELU Wühlmausgas) wird aus Carbidbrocken freigesetzt, sobald diese mit der Feuchtigkeit im Boden reagieren. Es tötet die Nager nicht, sondern vertreibt sie durch seinen Geruch. Die Wirkung ist auf sandigen Boden begrenzt, weil das Gas durch die Bodenporen aus dem Gangsystem austritt. In diesem Fall sind umweltverträgliche Rauchmittel (zum Beispiel Wühlmausgas von Neudorff) auf Basis von Rizinusöl effizienter.
Im Bio-Landbau werden spezielle Begasungsgeräte eingesetzt: Sie produzieren durch Verbrennung von Holzkohle giftiges Kohlenmonoxid, das über Schläuche in die Nagergänge geleitet wird. Derart aufwendige Methoden sind im normalen Hausgarten nicht praktikabel. Einige Obstbauern vergiften die Wühlmäuse auf ähnliche Weise mit den Auspuffgasen ihrer Fahrzeuge. Diese Methode ist natürlich illegal, weil die Verbrennungsrückstände des Treibstoffs den Boden verseuchen.
Es gibt jede Menge Hausmittel, die Wühlmäuse – und auch andere Mäuse im Garten – durch Geruchs- oder Geräuschentwicklung vertreiben sollen. Eine relativ gute Wirkung zeigt hochprozentiger Alkohol, zum Beispiel Brennspiritus. Geben Sie davon in regelmäßigen Abständen einen Schuss in jeden Gang, den Sie entdecken. Eher zwiespältige Erfahrungen haben Hobbygärtner mit Ultraschall-Sonden gemacht: In einigen Fällen haben sie die Wühlmäuse tatsächlich vertrieben, in anderen Fällen zeigten sie kaum Wirkung. Hier scheint auch die Bodenbeschaffenheit eine große Rolle zu spielen. Bindige, lehmige Böden übertragen die Schallwellen wesentlich besser als lockere Sandböden.
Um Wühlmäuse zu bekämpfen, setzen einige Hobbygärtner Abwehrpflanzen ein, die die Nager fernhalten sollen: Dazu gehören Kaiserkrone, Kreuzblättrige Wolfsmilch, Knoblauch und Hundszunge. Da die Knollen des Topinambur zu den absoluten Lieblingsspeisen von Wühlmäusen zählen, pflanzen einige Hobbygärtner gezielt Topinambur, um die Tiere so von den anderen Gartenpflanzen abzulenken.
Um die geruchsempfindlichen Tiere zu vertreiben, legen manche stark riechende Pflanzen wie Thujazweige oder Nussbaumblätter in die Gänge der Wühlmäuse. Auch Menschenhaare sollen eine äußerst abschreckende Wirkung auf Wühlmäuse haben. Wenn Sie nicht Ihre eigene Haarpracht opfern möchten, fragen Sie einfach bei Ihrem Friseur nach, ob er Ihnen ein Büschel ungefärbter und ungebleichter Haare überlässt.
Mit einem speziellen Wurzelschutzkorb aus engmaschigem Drahtgeflecht können Sie Ihre Pflanzen nachhaltig vor Wühlmäusen schützen. Umgeben Sie Ihre Blumenzwiebeln oder Ihre Obstbäume gleich bei der Pflanzung damit. Achtung: Kunststoffkörbe nützen nichts, sie werden von den Nagern mühelos durchgebissen.
Eine gewisse Wirkung zeigen laut tickende mechanische Wecker, wenn man sie in einer Blechdose in den Boden eingräbt. Auch mit kleinen Windrädern, die eine mit Schraubenmuttern oder Glasmurmeln gefüllte Kapsel rotieren lassen und die Geräusche über eine Metallstange direkt auf den Boden übertragen, können Sie einen Teil des Gartens wühlmausfrei halten. Genauso wie zur Vertreibung von Maulwürfen können Sie auch bei einer Wühlmausplage Flaschen mit der Öffnung nach oben schräg in den Boden graben. Der Wind erzeugt darin ein pfeifendes Geräusch, das die Tiere in die Flucht schlagen soll.
Hobbygärtner können sich auch vierbeinige Hilfe holen: Junge, motivierte Katzen beispielsweise halten eine Wühlmauskolonie leicht in Schach. Hunde hingegen graben im Jagdfieber schon mal den halben Garten um, wenn man nicht aufpasst.
Wer in einer ländlichen Region wohnt, sollte im Garten Holzstangen mit kurzem Querriegel als Jagd-Ansitze für Waldohreulen, Mäusebussarde und andere Greifvögel aufstellen. Eine verwilderte Ecke mit Haufen aus totem Holz oder Steinen lockt weitere Wühlmausfeinde wie das Mauswiesel an. Auch der Fuchs ist ein sehr effizienter Feldmaus- und Wühlmausjäger. Er durchstreift auf der Suche nach Nahrung nachts in Ortsrandlagen gerne die Gärten.
Die Wühlmaus ist eine zwischen 7 und 22 Zentimeter lange und 80 bis 200 Gramm schwere Maus. Ihr Fell kann ist meist graubraun, selten schwarz oder rotbraun. Der Schwanz ist recht kurz und kaum behaart. Auch die Ohren sind verhältnismäßig klein und manchmal kaum zu sehen. Der Kopf ist hingegen recht groß und breit.
Um zu untersuchen, ob der Erdhaufen von einer Wühlmaus oder dem unter Schutz stehenden Maulwurf stammt, kann man die sogenannte Verwühlprobe anwenden. Dazu legt man den Gang an mehreren Stellen jeweils 30 Zentimeter frei. Wenn es sich um Wühlmäuse handelt, ist der Gang nach ein paar Stunden wieder verschlossen.
Wühlmäuse graben meist in einer Tiefe zwischen fünf Zentimetern und einem Meter. Die Tunnel verlaufen also teilweise sehr dicht unter der Erde.
Normalerweise sind Wühlmäuse Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit von April bis September finden sie sich zusammen. Ein Weibchen bringt drei- bis viermal im Jahr bis zu 25 Junge zur Welt.
Man kann bestimmte Pflanzen gegen Wühlmäuse einsetzen. Daneben gibt es verschiedene Wühlmausfallen, mit deren Hilfe man die Mäuse fangen kann. Aus Tierschutzgründen ist eine sogenannte Kastenfalle ratsam. Auch verschiedene Hausmittel helfen dabei, die Mäuse zu vertreiben.
Wühlmäuse lassen sich durch einige Pflanzen aus dem Garten vertreiben. Dazu gehören zum Beispiel die Kaiserkrone (Frittilaria imperialis), die nach Knoblauch riecht oder der Steinklee (Melilotus officinalis), eine intensiv duftende Heilpflanze.