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Karma To Burn – laut.de – Band

Porträt

laut.de-Biographie

Karma To Burn

Morgantown, West Virginia. Tiefste Truckerfahrer-Provinz in Amerika, die außer den üblichen Fast-Food-Restaurants nicht viel zu bieten hat. Was tun - und vor allem wo? Bleiben und eine Band in irgendeiner Garage gründen, das scheint für drei Landjungens Will Mecum, Rich Mullins und Nathan Limbaugh 1994 das einzig Richtige zu sein. Gute Entscheidung.

Karma To Burn: Gitarrist Will Mecum ist tot Aktuelle News
Karma To Burn Gitarrist Will Mecum ist tot
Das einzig verbliebene Gründungsmitglied der Stonerrocker starb an den Folgen einer schweren Kopfverletzung.

Ohne Sänger, aber mit viel Gras bewaffnet stöpselt man 1993 die Kabel ein und schickt sich an, Rockstar zu werden. Knallender Instrumental-Rock'n'Roll, der einen in Kombination mit dem durchgehenden Drogenkonsum im wahrsten Sinne des Wortes weghauen will/muss/soll, lautet die Devise.

Die Band ist, von kommerzieller Seite betrachtet, perfekt dafür geschaffen, völlig zu floppen: kein Sänger, keine Lyrics, Zahlen anstatt Songnamen und bis auf das "Rock It!", das die barschen Gitarren dem Ohr entgegen schreien, keine Message. Trotzdem reißen sich die Provinzler zusammen und rotzen ein paar Songs auf ein Tape, das sie an alle möglichen (Indie- wie Major-) Labels verschicken. Im Laufe der folgenden Jahre dreht sich das Personalkarussell dennoch recht häufig.

Wider Erwarten meldet sich Roadrunner Records. Die Jungs am Schreibtisch sind zwar von der Power der Musik begeistert, bieten den ersehnten Plattenvertrag aber nur unter der Voraussetzung an, dass ein Sänger ins Boot geholt wird. Karma To Burn erliegen der Verlockung und suchen sich einen Mann am Mikrofon, mit dem sie dann auch ihr selbstbetiteltes erstes Album aufnehmen. Die Songs bekommen diesmal auch Namen.

Die Platte floppt trotzdem. Roh, laut und dreckig trifft nicht den Geschmack der Massen. Also schert sich die Band künftig einen Dreck um die Plattenfirma, sagt 'Schüss' und schmeißt ihren Sänger raus. "Ich kann mit meinem Instrument wesentlich fieser klingen als jeder Sänger. Worte sind so schwach", sagt Bassist Rich Mullins nach dem Zerwürfnis mit Roadrunner und bringt damit die Philosophie von ihm, Gitarrist William Mecum und Drummer Chuck Nicholas exakt auf den Punkt.

Über die Musik böse erscheinen, das gelingt auf dem zweiten Album, "Wild Wonderful Purgatory", das 1999 auf dem Indie MIA Records releast wird und wieder nur Zahlen als Songtitel abbekommt, bestens. Endlich wird auch die Öffentlichkeit auf die kleine Rock-Band aus West Virgina aufmerksam. Eine etwas größere Band namens Metallica lädt Karma To Burn sogar ein, bei ein paar Konzerten für sie zu eröffnen.

Seit Oktober 2001 gibt es Album Nummer Drei, das natürlich wieder alles niederbrennt, was halbwegs entzündbar ist, und jedem in die Fresse haut, der im Weg steht. Dennoch wird die Band von Seiten der Fans und auch Medien sträflich ignoriert, weswegen der Split bald folgt. Mitte 2002 ist erst einmal Schicht im Schacht.

So ganz wollen sich die Jungs aber doch nicht geschlagen geben und melden sich im Februar 2009 wieder zurück. Nachdem in der Zwischenzeit das Boxset "Mountain Mama's" mit den drei Veröffentlichungen der Band aus West Virginia erschienen ist. Mecum, , legen sie 2009 die Best-Of "Live In London And Chasing The Dragon" und vor allem die DVD "Live 2009 - Reunion Tour" vor.

Karma To Burn - Arch Stanton
Karma To Burn Arch Stanton
Zwei glorreiche Halunken treiben ihr Unwesen.
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Neben Rich und Will ist auch der 1997 eingestiegen Drummer Rob Oswald mit dabei und lässt es auch auf dem Reunionalbum "Appalachian Incantation" kräftig rocken. Im ersten Presseinfo von Karma To Burn steht am Ende bereits ein klares "Now fuck off and die". Dem kann man nur ein leises und mächtig beeindrucktes "Ok" hinzufügen.

Denn auch auf dem ein Jahr später folgenden "V" kracht es gewaltig. War auf dem Vorgänger noch John Garcia als Gastvokalist zu hören, verpflichten Karma To Burn diesmal für die Aufnahmen tatsächlich so etwas wie einen festen Sänger. Bald darauf ist diese Zusammenarbeit mit Daniel Davies aber bereits wieder Geschichte.

Getreu dem Filmzitat im Titel ihrer sechsten Platte "Arch Stanton" sind bei Karma To Burn anno 2014 nurmehr zwei glorreiche Halunken übrig geblieben, Oswald verabschiedete sich 2012 aus dem Musikzirkus. Gründungsmitglied Mullins ist ebenfalls nicht mehr an Bord.

Gitarrist William Mecum übernimmt im Studio fortan auch den Bass, am Schlagzeug ist Evan Devine zu hören. An Durchschlagskraft büßt die Band deshalb natürlich kein bisschen ein. Live gesellt sich The Exploited-Bassist Irish Rob zum Line-Up.

2016 sind Karma To Burn wieder offiziell zum Trio angewachsen: Eric Von Clutter ist als fester Basser gelistet und spielt "Mountain Czar" mit ein. Völlig überraschend stirbt Will Mecum Ende April 2021 an den Folgen einer schweren Kopfverletzung, die er sich bei einem tragischen Sturz zugezogen hat.

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