Ab Arad beginnt nun wirklich die Wüste. Erst die Judäische Wüste und dann die Negev. Als Wanderer merkt man nichts davon.
Die ersten Meter aus Arad raus geht man noch in der Nähe der Landstraße 31 zum Toten Meer. Und wenn man die Wüste nicht gewohnt ist, vermittelt das noch für eine erste halbe Stunde so ein kleines Gefühl von Sicherheit. Kurzum, mich hat die Strasse überhaupt nicht gestört. Hier ist eh kaum etwas los.
Trotzdem ist die Strasse schon nach kurzer Zeit weg. Und jetzt bekommt man einen Vorgeschmack auf die Negevwüste. Blick nach Osten, im Hintergrund sieht man vom Mount Kina aus das Tote Meer im Dunst.
Und weiter geht es nach Südwesten…
Immer schön der Wegmarkierung für den Israel Trail nach. Verlaufen, so wie im Norden möchte ich mich hier in der Wüste nicht mehr. (was natürlich ein frommer Wunsch bleibt)
Leseprobe aus dem Buch Israel Trail mit Herz:
Viel kann ich mit Janine und Liwie „verbal“ nicht austauschen, denn keiner von uns Dreien ist bereit, gänzlich stehen zu bleiben. Das mag für einen Nichtwanderer merkwürdig klingen, aber keiner von uns möchte seinen eigenen Rhythmus verlieren. Selbst bei einer kurzen Umarmung tänzelt man im eigenen Rhythmus von einem Bein auf das andere, um nicht wirklich stehen zu bleiben.
Was dich verbindet, sind Gefühle. Und was man austauscht, sind Dimensionen. „Wie weit kommst du noch mit deinem Wasser?“
„Wie viele Wochen bist du ungefähr schon unterwegs?“ oder „Bist du Carlos Goldberg begegnet?“ – „Ja“ – „Ich auch, kurz vor Arad.“
Trotzdem entsteht hier draußen im Vorbeigehen so viel Vertrauen, dass ich jedem hier bedenkenlos meinen Auto- oder meinen Haustürschlüssel überreichen würde und sagen könnte: „Bitte, mach nur!“
Die laute Welt, so wie wir sie kennen, hat sich zurückgezogen. Sie reduziert sich nun auf echte und völlig unverfälschte Eindrücke. Das ist weit mehr als Lebensqualität. Es macht mich sentimental. Denn: So könnte es sein zwischen uns Menschen.
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Mit uns findest Du Deinen individuellen Reiseanbieter: Mideast.Tours ->
Beduinen würden sagen, das Gras ist nach dem vielen Regen richtig hoch. Hier im Wadi Ye’elim (ausgetrocknetem Flusslauf) komme ich mich vor, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre.
Leseprobe aus dem Israel Trail mit Herz:
Seit dem Beginn meiner Reise schleppe ich ein nicht so kleines Paket mit mir herum. Es ist mein Geburtstagsgeschenk, das mir meine Kinder mitgegeben haben. Ich möchte jetzt nicht mehr bis zum Sonnenuntergang warten. Plötzlich bin ich mir nicht mehr so sicher, ob meine Reise überhaupt noch weitergeht. Ich lege den Rucksack ab. Er knallt sehr unsanft gegen die Wand des trockenen Bachlaufs. Ich merke, wie kraftlos ich geworden bin.
Mein Geschenk befindet sich ganz unten im Rucksack. Ich habe nun Zeit zum Auspacken. Vielleicht packe ich hier das letzte Mal etwas aus. Viele meiner Habseligkeiten liegen nun ausgebreitet vor mir auf den trockenen, hellen Kieselsteinen. Als erstes fühle ich es, mein Geschenk. Denn jeden meiner Ausrüstungsgegenstände kann ich nun auch erfühlen, ohne ihn zu sehen. Ich kenne meine Gegenstände. Und ich weiß blind, wo etwas ist.
Mein Geschenk ist verpackt in rosafarbenem Geschenkpapier, und dann noch einmal eingewickelt in Klarsichtfolie. Es fühlt sich weich an, und es wiegt nur etwa 300 Gramm. Gleich werde ich sehen… –
Beim ersten Öffnen erblicke ich eine klitzekleine Karte. Aufgeklebt mit Tesafilm ist eine Miniaturkerze, wie man sie auf einen Geburtstagskuchen steckt. Auf die Karte haben meine Kinder etwas geschrieben. Ich lese die ersten Zeilen und dann bricht es aus mir heraus.
Im richtigen Leben bin ich wohl oft zu Stein geworden, aber hier überwältigen mich meine Gefühle mit einer unglaublichen Intensität, mit gewaltiger Wucht. Das echte Leben schlägt mir, der ich darauf gar nicht vorbereitet bin, entgegen. Einer wie ich, der immer einen großen Schutzwall mit sich herumträgt. Mauern, so hoch, dass ja kein anderer in mich eindringen kann.
Was meine Kinder mir schreiben, und auch meine Frau, bewegt mich zutiefst. …
Hier ist einmal Wasser geflossen. Und hin- und wieder fließt einmal Wasser. Aber eher selten. Das hier ist nicht einfach ein Foto. Nein: Das hier ist der Israel National Trail. Atemberaubend!
Wenn sich der Flusslauf wieder ein wenig weitet, zeigt die die Wüste, was sie alles drauf hat. Es ist schön hier. Aber auch schön heiß. Wind? Gibt es hier nicht.
Kein schlechter Zeltplatz, oder? An das Alleinsein muss man sich erst gewöhnen. Und an die harten Steine.
Buch und Poster gibt es hier:
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Textauszug Israel-Trail.com 30 Arad – Be’er Efe
Ab Arad beginnt nun wirklich die Wüste. Erst die Judäische Wüste und dann die Negev. Als Wanderer merkt man nichts davon.
Die ersten Meter aus Arad raus geht man noch in der Nähe der Landstraße 31 zum Toten Meer. Und wenn man die Wüste nicht gewohnt ist, vermittelt das noch für eine erste halbe Stunde so ein kleines Gefühl von Sicherheit. Kurzum, mich hat die Strasse überhaupt nicht gestört. Hier ist eh kaum etwas los.
Trotzdem ist die Strasse schon nach kurzer Zeit weg. Und jetzt bekommt man einen Vorgeschmack auf die Negevwüste. Blick nach Osten, im Hintergrund sieht man vom Mount Kina aus das Tote Meer im Dunst.
Und weiter geht es nach Südwesten...
Immer schön der Wegmarkierung für den Israel Trail nach. Verlaufen, so wie im Norden möchte ich mich hier in der Wüste nicht mehr. (was natürlich ein frommer Wunsch bleibt)
Leseprobe aus dem Buch Israel Trail mit Herz:
Viel kann ich mit Janine und Liwie „verbal“ nicht austauschen, denn keiner von uns Dreien ist bereit, gänzlich stehen zu bleiben. Das mag für einen Nichtwanderer merkwürdig klingen, aber keiner von uns möchte seinen eigenen Rhythmus verlieren. Selbst bei einer kurzen Umarmung tänzelt man im eigenen Rhythmus von einem Bein auf das andere, um nicht wirklich stehen zu bleiben.
Was dich verbindet, sind Gefühle. Und was man austauscht, sind Dimensionen. „Wie weit kommst du noch mit deinem Wasser?“
„Wie viele Wochen bist du ungefähr schon unterwegs?“ oder „Bist du Carlos Goldberg begegnet?“ – „Ja“ – „Ich auch, kurz vor Arad.“
Trotzdem entsteht hier draußen im Vorbeigehen so viel Vertrauen, dass ich jedem hier bedenkenlos meinen Auto- oder meinen Haustürschlüssel überreichen würde und sagen könnte: „Bitte, mach nur!“
Die laute Welt, so wie wir sie kennen, hat sich zurückgezogen. Sie reduziert sich nun auf echte und völlig unverfälschte Eindrücke. Das ist weit mehr als Lebensqualität. Es macht mich sentimental. Denn: So könnte es sein zwischen uns Menschen.
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Beduinen würden sagen, das Gras ist nach dem vielen Regen richtig hoch. Hier im Wadi Ye'elim (ausgetrocknetem Flusslauf) komme ich mich vor, als wenn die Zeit stehen geblieben wäre.
Leseprobe aus dem Israel Trail mit Herz:
Seit dem Beginn meiner Reise schleppe ich ein nicht so kleines Paket mit mir herum. Es ist mein Geburtstagsgeschenk, das mir meine Kinder mitgegeben haben. Ich möchte jetzt nicht mehr bis zum Sonnenuntergang warten. Plötzlich bin ich mir nicht mehr so sicher, ob meine Reise überhaupt noch weitergeht. Ich lege den Rucksack ab. Er knallt sehr unsanft gegen die Wand des trockenen Bachlaufs. Ich merke, wie kraftlos ich geworden bin.
Mein Geschenk befindet sich ganz unten im Rucksack. Ich habe nun Zeit zum Auspacken. Vielleicht packe ich hier das letzte Mal etwas aus. Viele meiner Habseligkeiten liegen nun ausgebreitet vor mir auf den trockenen, hellen Kieselsteinen. Als erstes fühle ich es, mein Geschenk. Denn jeden meiner Ausrüstungsgegenstände kann ich nun auch erfühlen, ohne ihn zu sehen. Ich kenne meine Gegenstände. Und ich weiß blind, wo etwas ist.
Mein Geschenk ist verpackt in rosafarbenem Geschenkpapier, und dann noch einmal eingewickelt in Klarsichtfolie. Es fühlt sich weich an, und es wiegt nur etwa 300 Gramm. Gleich werde ich sehen... –
Beim ersten Öffnen erblicke ich eine klitzekleine Karte. Aufgeklebt mit Tesafilm ist eine Miniaturkerze, wie man sie auf einen Geburtstagskuchen steckt. Auf die Karte haben meine Kinder etwas geschrieben. Ich lese die ersten Zeilen und dann bricht es aus mir heraus.
Im richtigen Leben bin ich wohl oft zu Stein geworden, aber hier überwältigen mich meine Gefühle mit einer unglaublichen Intensität, mit gewaltiger Wucht. Das echte Leben schlägt mir, der ich darauf gar nicht vorbereitet bin, entgegen. Einer wie ich, der immer einen großen Schutzwall mit sich herumträgt. Mauern, so hoch, dass ja kein anderer in mich eindringen kann.
Was meine Kinder mir schreiben, und auch meine Frau, bewegt mich zutiefst. ...
Hier ist einmal Wasser geflossen. Und hin- und wieder fließt einmal Wasser. Aber eher selten. Das hier ist nicht einfach ein Foto. Nein: Das hier ist der Israel National Trail. Atemberaubend!
Wenn sich der Flusslauf wieder ein wenig weitet, zeigt die die Wüste, was sie alles drauf hat. Es ist schön hier. Aber auch schön heiß. Wind? Gibt es hier nicht.
Kein schlechter Zeltplatz, oder? An das Alleinsein muss man sich erst gewöhnen. Und an die harten Steine.
Israel-Trail Post H1 Headlines
30 Arad – Be’er Efe
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H2 Headlines zum Shvil Israel Beitrag
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Wer sich für den Israel National Trail (INT) interessiert, stößt unweigerlich auf den wunderbaren Reiseführer „Hike the Land of Israel ...
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