Max Fechner 1892 - 1973

27. Juli: Max Fechner wird als Sohn eines Maurers in Rixdorf bei Berlin (heute Berlin-Neukölln) geboren.

Besuch der Volksschule

Fechner macht eine Lehre zum Werkzeugmacher, nach seiner Lehre belegt er neben der Arbeit Kurse in "marxistischer Theorie" in der Arbeiterbildungsschule in Berlin.

Fechner tritt der Sozialistischen Arbeiterjugend bei.

Fechner tritt in den Deutschen Metallarbeiterverband ein.

Fechner ist Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).

Fechner nimmt als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und wird verwundet.

In Berlin arbeitet Fechner wieder als Werkzeugmacher, wird jedoch wegen seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit entlassen.

Fechner ist Mitglied der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD), ab 1920 auch Angestellter deren Zentralkomitees.

Fechner ist Bezirksverordneter in Berlin-Neukölln.

Fechner wird wieder Mitglied der SPD. Dort ist er hauptamtlicher Sekretär beim Parteivorstand, Herausgeber der kommunalpolitischen Parteizeitschrift "Die Gemeinde" und Leiter der kommunalpolitischen Zentralstelle.

Abgeordneter der Berliner Stadtverordnetenversammlung.

Fechner ist Mitglied und Kampfgruppenleiter im "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold", dessen Ziel der Schutz der parlamentarischen Demokratie ist.

Fechner sitzt für die SPD als Abgeordneter im preußischen Landtag.

Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) verhaftet Fechner aufgrund seiner Mitgliedschaft im illegalen Ausschuss der SPD und der Widerstandsgruppe um Franz Künstler. Er ist im Gefängnis "Columbia-Haus" inhaftiert.

Inhaftierung Fechners im Konzentrationslager Oranienburg.

In Berlin-Neukölln arbeitet Fechner als Lebensmittelkaufmann.

In seinem Geschäft setzt er seine illegale Parteiarbeit fort und wird mehrfach von der Gestapo inhaftiert und vernommen.

Juni: Zusammen mit Erich Gniffke, Gustav Dahrendorf, Paul Löbe und Otto Grotewohl ist Fechner Mitglied des Zentralausschusses der SPD in der Sowjetischen Besatzungszone.

Mitglied des Parteivorstandes beziehungsweise des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED); zeitweise ist Fechner stellvertretender Vorsitzender.

Er setzt sich für einen Zusammenschluss von SPD und KPD ein.

In der Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin ist Fechner SPD- beziehungsweise SED-Abgeordneter.

Fechner ist Mitglied des Präsidiums des Deutschen Volksrates und Präsident der Deutschen Justizverwaltung.

Fechner ist Mitglied des Deutschen Volksrates, der Volkskammer und des Zentralkomitees der SED.

Fechner ist Minister der Justiz der DDR und trägt maßgeblich zur Gleichschaltung der Justiz bei. Zudem ist er Präsident, ab 1951 Vizepräsident des Berufsverbandes "Vereinigung Demokratischer Juristen Deutschlands".

14. Juli: Das Politbüro der SED schließt Fechner wegen partei- und staatsfeindlichem Verhalten aus der Partei aus und enthebt ihn ohne jede Rechtsgrundlage seines Ministeramtes. In einem Interview mit der Zeitung "Neues Deutschland" hatte sich Fechner gegen eine Strafverfolgung der Demonstranten vom 17. Juni 1953 ausgesprochen. Außerdem werden ihm homosexuelle Neigungen vorgeworfen.

Am 15. Juli wird Fechner von der Staatssicherheit verhaftet.

Untersuchungshaft in Berlin-Hohenschönhausen

24. Mai: Das Oberste Gericht der DDR verurteilt Fechner in einem Geheimprozess wegen "Verbrechen gegen den Staat" zu acht Jahren Zuchthaus.

April: Staatspräsident Wilhelm Pieck begnadigt Fechner im Zuge der "Entstalinisierung" zusammen mit rund 21.000 weiteren politischen Gefangenen, Fechner wird aus der Haft entlassen.

Im Juni wird Fechner wieder in die SED aufgenommen.

Das SED-Regime ehrt Fechner mit dem Vaterländischen Verdienstorden.

Fechner wird mit dem Karl-Marx-Orden der DDR geehrt.

13. September: Fechner stirbt in Schöneiche bei Berlin.