Mit der Enthauptung Konradins von Schwaben, des Enkels Friedrichs II., am 29. Oktober 1268 auf dem Marktplatz von Neapel, endet die männliche Linie der staufischen Herrscherdynastie.
Hier setzt die folgende Arbeit ein. Es sollen zunächst die Reaktionen der Zeitgenossen und Zeugen des Geschehens auf diese Tat mit Schwerpunkt auf Deutschland und Italien betrachtet und anschließend die Rezeption der Vorgänge durch die Nachwelt untersucht werden. Dabei wird es um die Legitimation potentieller Nachfolger durch Konradin ebenso gehen, wie um die Betrachtung der Vorgänge in der Rezeption der Epochen zwischen dem 14. Jahrhundert und heute. Den Abschluss bildet die Analyse der Aufarbeitung des Stoffes im deutschen Drama.
Wichtige Vorlagen für die Untersuchung von Konradins Ende und dessen Nachwirkungen bilden neben zahlreichen anderen Schriften die Biographie „Konradin von Hohenstaufen“ von Karl Hampe, „Das Konradin-Bild im Wandel der Zeit“ von Andreas Müller sowie das Werk „Konradin im deutschen Drama“ von Will Sauer.
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die wesentlichen Publikationen aus der Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert stammen. Gravierende neue Erkenntnisse, gerade was die großteils unumstrittene Rezeption der Hinrichtung betrifft, sind seitdem jedoch nicht aufgetreten.
Wie das Thema bereits vermuten lässt, gibt es wenige Quellen, die mehr könnten, als Schlaglichter auf das Geschehen zu werfen. Bedingt durch das Vorhaben, ein Gesamtbild der Reaktionen zu zeigen, kann es also nicht eine Hauptquelle geben, sondern werden zahlreiche ‚Randnotizen’ zu verwenden sein. Trotzdem sei hier die „Adhortatio ad Henricum illustrem landgravium Thuringiae“ des Peter von Prece als wichtige Quelle genannt. Gerade was die epochenübergreifenden Untersuchungen bezüglich Rezeption und Dramatisierung betrifft, kann eine ausführliche Quellenanalyse im vorgegebenen Rahmen nicht mehr geleistet werden, sodass hier vermehrt auf die Ergebnisse anderer Autoren der Sekundärliteratur zurückgegriffen werden muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Reaktionen der Zeitgenossen und Rezeption der Nachwelt
- Unmittelbare und zeitnahe Reaktionen
- Die ungeheuerliche Tat
- In Deutschland
- In Italien
- Doppelgänger und Nachfolger
- Der Schmied von Ochsenfurt
- Friedrich I. der Freidige
- Peter III. von Aragon und die Sizilianische Vesper
- Die spätere Konradin-Rezeption
- Gesellschaftlich-politische Rezeption
- Die Rezeption im deutschen Drama
- Unmittelbare und zeitnahe Reaktionen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich mit der Hinrichtung Konradins von Hohenstaufen, dem Enkel Friedrichs II., am 29. Oktober 1268 in Neapel auseinander. Ziel ist es, die Reaktionen der Zeitgenossen auf dieses Ereignis zu untersuchen und die spätere Rezeption des Todes Konradins in der Nachwelt zu beleuchten. Dabei werden die unterschiedlichen Perspektiven in Deutschland und Italien sowie die verschiedenen Interpretationen und Darstellungen in der Literatur, insbesondere im deutschen Drama, betrachtet.
- Reaktionen der Zeitgenossen auf die Hinrichtung Konradins
- Rezeption des Todes Konradins in der Nachwelt
- Die Rolle Konradins in der deutschen Geschichte und Literatur
- Politische und gesellschaftliche Auswirkungen der Hinrichtung
- Die Legitimation potentieller Nachfolger durch Konradin
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt den historischen Kontext der Hinrichtung Konradins dar und erläutert die politischen und familiären Hintergründe des Ereignisses.
- Unmittelbare und zeitnahe Reaktionen: Dieses Kapitel beleuchtet die Reaktionen auf Konradins Hinrichtung in verschiedenen Regionen und Gesellschaftsschichten. Es wird untersucht, wie die Nachricht von der Hinrichtung eines 16-jährigen Königs in Kriegsgefangenschaft die Zeitgenossen in Deutschland und Italien empfand.
- Doppelgänger und Nachfolger: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den möglichen Nachfolgern Konradins und den Reaktionen auf diese Ansprüche. Es wird die Rolle von Personen wie dem Schmied von Ochsenfurt, Friedrich I. dem Freidigen und Peter III. von Aragon im Kontext der staufischen Nachfolge untersucht.
Schlüsselwörter
Konradin, Staufer, Friedrich II., Karl von Anjou, Hinrichtung, Rezeption, Nachwelt, deutsche Geschichte, Literatur, Drama, Italien, Deutschland, Politik, Gesellschaft, Legitimation, Nachfolge.
- Arbeit zitieren
- Lukas Strehle (Autor:in), 2007, Die Hinrichtung Konradins von Hohenstaufen – Reaktionen der Zeitgenossen und Rezeption der Nachwelt, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180488