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wild – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

wild

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GrammatikAdjektiv · Komparativ: wilder · Superlativ: am wildesten
Aussprache 
Wortbildung  mit ›wild‹ als Erstglied: Wildapfel · Wildbach · Wildbeere · wildbewachsen / wild bewachsen · wildbewegt · Wildbiene · Wildbirne · Wildblume · wildblühend / wild blühend · Wildente · Wildesel · Wildfang · Wildform · wildfremd · Wildfrucht · Wildgans · Wildgeflügel · Wildgemüse · wildgeworden / wild geworden · Wildgras · Wildheit · Wildheu · wildheuen · Wildhuhn · Wildhund · Wildkaninchen · Wildkatze · Wildkirsche · Wildkraut · wildlebend / wild lebend · Wildling · Wildnis · Wildpferd · Wildpflanze · Wildpflaume · Wildreis · Wildrind · wildromantisch · Wildsau · Wildschaf · Wildschwein · Wildtaube · Wildtier · Wildtyp · Wildvogel · Wildwasser · Wildwest · Wildwiese · wildwuchernd / wild wuchernd · Wildwuchs · wildwüchsig · Wildziege
 ·  mit ›wild‹ als Letztglied: fuchsteufelswild · fuchswild · vogelwild
 ·  mit ›wild‹ als Grundform: Wild · Wilde
eWDG

Bedeutungen

1.
nicht gezähmt, freilebend
Beispiel:
wilde Tiere, Tauben, Gänse, Bienen
nicht veredelt
Beispiele:
wilde Obstbäume, Schößlinge
wilde Früchte
diese Rosen wachsen wild, sind wild
ein wilder (= ungepflegter, verwilderter) Park, Garten
ein wilder (= struppiger, ungepflegter) Bart
wildes (= an Wunden wucherndes) Fleisch
umgangssprachlichder Wilde Westen (= der Westen der Vereinigten Staaten in der Zeit der Besiedlung im 19. Jahrhundert)
übertragen nicht genehmigt, vom Gesetz abweichend
Beispiele:
wildes Parken (= Parken an nicht genehmigten Plätzen)
eine wilde Ansiedlung
eine wilde Badestelle
ein wilder (= von der Gewerkschaft nicht beschlossener, nicht anerkannter) Streik
veraltendmit jmdm. in wilder Ehe (= in ehelicher Gemeinschaft ohne standesamtliche Trauung) leben
Wilde Fahrten warfen für die Autobesitzer beträchtlich mehr ab [ M. W. SchulzStaub im Wind383]
2.
heftig, ungestüm
a)
Beispiele:
ein wilder Sturm, wildes Schneegestöber
es tobte eine wilde Schlacht, ein wilder Kampf
in wilder Flucht, Panik liefen sie davon
ein wilder Tanz
wilde Rhythmen
eine wilde Hetzjagd
wildes Herzklopfen haben
ich musste wilde Beschimpfungen über mich ergehen lassen
ein wilder Fluch
er stürzte sich mit wildem Eifer auf die Arbeit
eine wilde Freude, Lustigkeit, Heiterkeit, ein wildes Verlangen, eine wilde Sehnsucht ergriff ihn
wild mit den Händen gestikulieren
sie küssten sich wild (= leidenschaftlich)
sei nicht so wild!
wild schluchzen, auflachen
saloppmach es nur halb so wild! (= treibe es nicht zu weit!)
umgangssprachlichsie arbeiten wie wild (= besessen)
umgangssprachlicher fing wie wild zu suchen an
umgangssprachlichder Hund rasselte wie wild mit der Kette
salopp, derbvom wilden Affen gebissen sein (= den Verstand verloren haben)
b)
unbändig
Beispiele:
ein wildes Mädchen, wilder Junge
umgangssprachlich, scherzhafteine wilde Hummel (= ein ausgelassenes, lebhaftes Mädchen)
salopper spielt den wilden Mann (= tut übertrieben energisch)
es wild (= zügellos) treiben
er begann wie ein Wilder zu rennen
c)
erregt, scheu
Beispiele:
das Pferd wurde wild
Wenn eine Eisenbahn fährt, wird das Vieh auf der Weide wild [ MoloEin Deutscher293]
d)
zornig
Beispiele:
wild sein, werden
jmdn. wild machen
Wenn ihm einer ins Gehege kommt, wird er wild [ SchallückWenn man aufhören könnte10]
e)
umgangssprachlich wild auf etw. seinversessen auf etw. sein
Beispiele:
sie war ganz wild aufs Lernen
er war wild auf seine Zigarren
wild nach jmdm., auf jmdn. sein
Beispiel:
er ist ganz wild nach ihr, auf sie (= sehr verliebt in sie)
3.
gehoben wildromantisch
Beispiele:
ein wildes Tal
eine wilde Schlucht
berauschend
Beispiel:
ein wilder Duft
4.
wirr
Beispiele:
wilde Gerüchte, Behauptungen
wildes Zeug träumen
das Zimmer war in wilder Unordnung

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
wild · Wildnis
wild Adj. ‘nicht gezähmt, nicht veredelt, unbewohnbar, grausam, roh’, ahd. wild(i) ‘unbebaut, ungezähmt, fremd’ (8. Jh.), mhd. wilde, wilt, auch ‘unbewohnt, wüst, abgestorben, faul, irre, unstet, untreu, sittenlos’, asächs. wildi, mnd. wilde, mnl. wilt, welt, wilde, nl. wild, afries. wilde, aengl. wilde, engl. wild, anord. villr ‘irrend, wild’, got. wilþeis führen auf germ. *wilþija-. Die weitere Herkunft ist ungewiß. Am ehesten vergleicht sich noch kymr. gwyllt ‘wild, wahnsinnig, schnell’, so daß ie. *(gh)u̯eltii̯o- angesetzt werden kann. Ein Zusammenhang mit Wald (s. d.) ist dagegen zweifelhaft. wild bezieht sich auf Tiere (‘ungezähmt, freilebend’), auf Pflanzen (‘nicht angebaut, nicht veredelt’) und auf Bodenflächen (‘nicht bebaut, nicht kultiviert’), steht also im Gegensatz zu zahm und kultiviert. Die kurze Form wild (gegenüber älterem wilde) setzt sich im 16. Jh. (Luther) durch. – Wildnis f. ‘unbebaute, unkultivierte Gegend, üppig wuchernder Pflanzenwuchs’, mhd. wiltnisse, wiltnis, wiltnüsse, wiltnus f. n., auch ‘Wildheit, wildes Wesen’.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

ausgelassen · schwer zu bändigen · stürmisch · unbändig · ungezügelt · voller Elan · wild · übermütig · überschwänglich  ●  überschäumend fig. · (ganz) aus dem Häuschen ugs. · als ob es kein Morgen gäbe geh., Redensart · aufgekratzt ugs. · außer Rand und Band ugs. · mit Überschwang geh. · ungestüm geh. · vogelwild ugs., süddt.
Assoziationen

grausam · hart · roh · wild

(inständig) verlangen (nach) · (jemandem) steht der Sinn (nach) · (sehr) verlangen nach · (sich) sehnen (nach) · ...närrisch · Lust haben (auf) · aus sein (auf) · begehren · begehrlich (nach) · begierig (auf / nach) · brennen (auf) · fiebern nach · gieren (nach) · herbeisehnen · herbeiwünschen · kaum erwarten können · nicht warten können (auf) · schmachten (nach) · sehnlichst begehren · sehnlichst vermissen · spitzen (auf) · süchtig (nach) · unbedingt haben wollen · vergehen (nach) · verrückt (nach) · versessen (auf) · vor Lust (auf etwas) vergehen · vor Verlangen (nach etwas) vergehen  ●  hinter etwas her (sein) wie der Teufel hinter der armen Seele sprichwörtlich · hungern (nach) fig. · (einen) Gieper haben (auf) ugs. · (einen) Jieper haben (auf) ugs., norddeutsch · (etwas) ersehnen geh. · (ganz) wild (auf) ugs. · (jemandem) (das) Wasser im Mund zusammenlaufen (beim Gedanken an) ugs. · (jemanden) gelüsten (nach) geh. · (sehr) her (sein hinter) ugs. · begehren (nach) geh. · dürsten (nach) geh., poetisch, fig. · erpicht (auf) geh., veraltend · geil (auf) ugs. · giepern (nach) ugs., regional · heiß (auf) ugs. · jiepern (nach) ugs., regional · lange Zähne kriegen ugs., selten · lechzen (nach) geh. · scharf (auf) ugs. · sich alle zehn Finger lecken (nach) ugs., fig. · sich die Finger lecken (nach) ugs., fig. · sich verzehren (nach) geh. · spitz sein (auf) ugs. · verrückt (auf) ugs. · verschmachten (nach) geh.
Oberbegriffe
Assoziationen

grob auftretend · martialisch · mit Kampfgetöse · wild
Assoziationen

(die) Nähe des Menschen meidend · nicht an (den Kontakt mit) Menschen gewöhnt · scheu · wild
Assoziationen
  • frei herumlaufen(d) · herrenlos (Tier) · streunend  ●  frei (umher)schweifend geh., auch figurativ

furios · glühend · heftig · hitzig · rasend · stürmisch · turbulent · ungestüm · unruhig · wild  ●  ungezügelt selten
Assoziationen

aufgeregt · aufregend · bewegt (Zeit, Jahre) · turbulent · unruhig · wild · wildbewegt  ●  Sturm- und Drang... scherzhaft-ironisch · stürmisch fig.
Assoziationen

abenteuerlich (Spekulation o.ä.) · wild · wirr · wüst  ●  abstrus geh. · an den Haaren herbeigezogen ugs., fig. · konfus geh.
Assoziationen

Assoziationen

(mit jemandem) durchgehen · nicht im Zaum zu halten · nicht unter Kontrolle zu halten · nicht zu bändigen · unbezähmbar · unkontrollierbar · wild
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›wild‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›wild‹.

Verwendungsbeispiele für ›wild‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dieses wilde Tier bricht dann bei einem mit der Mutter besonders verbundenem Kind durch. [Schücking, Beate: Wir machen unsere Kinder krank, München: List 1971, S. 123]
Darin unterscheidet sich unser heutiger Sport mit Recht von dem wilden Sport früherer Jahrzehnte; [Hoke, Ralph Johann u. Schmith, Otto: Grundlagen und Methodik der Leichtathletik, Leipzig: Barth 1937, S. 169]
Man findet ihn deswegen noch heute am Rhein wild wachsend. [Langenbeck, Wolfgang: Lehrbuch der Organischen Chemie, Dresden: Steinkopff 1938, S. 413]
Zum ersten Mal hat ein berühmter Trainer die wilden Spieler vom Berge trainiert. [Die Zeit, 30.03.2000, Nr. 14]
Nach den ersten wilden Tagen schien sich die Lage in der Stadt zu normalisieren. [konkret, 1999]
Zitationshilfe
„wild“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/wild>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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