Rechen, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Rechens · Nominativ Plural: Rechen
Aussprache
Worttrennung Re-chen
Wortbildung
mit ›Rechen‹ als Erstglied:
Rechenzahn · Rechenzinke
·
mit ›Rechen‹ als Letztglied:
Handrechen
· Heurechen · Holzrechen · Hutrechen · Kleiderrechen · Laubrechen · Mühlrechen · Schleusenrechen · Schutzrechen · Schwadenrechen · Vertikutierrechen
Bedeutungsübersicht
- 1. [landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch, süddeutsch] Harke
- 2. [übertragen] Dinge, die dem Rechen äußerlich ähnlich sind
eWDG
Bedeutungen
1.
landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch, süddeutsch Harke
Beispiele:
ein Rechen aus Holz, Metall
ein hölzerner, eiserner Rechen
die Blätter mit dem Rechen vom Rasen entfernen
das Heu mit dem Rechen wenden, aufhäufen
den frisch angefahrenen Kies auf den Wegen mit dem Rechen bearbeiten
2.
übertragen Dinge, die dem Rechen äußerlich ähnlich sind
a)
landschaftlich Kleiderrechen
Beispiel:
den Hut, Mantel an den Rechen hängen
b)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Rechen · rechen
Rechen m. (landschaftlich, besonders südd. md.) ‘Harke’, ahd. rehho (9. Jh.), mhd. reche ‘Harke’, spätmhd. auch ‘rechenförmige Vorrichtung’, frühnhd. (mit Endungs-n aus den obliquen Kasus) Rechen, asächs. reko, mnl. rēke, nl. (landschaftlich) reek (auch ‘kleine Egge’), anord. reka, schwed. (mundartlich) räka (germ. *rekōn) stehen neben (ablautendem) mnd. mnl. rāke ‘Harke, Rechen’, nd. Raak, nl. (landschaftlich) raak, aengl. raca m., racu f., engl. rake, anord. raka ‘Streifen, Reihe’, schwed. raka ‘Harke, Kratzer, Schaber’ (germ. *rakōn). Die Substantive sind Bildungen zu dem heute veralteten starken Verb ahd. rehhan ‘zusammenscharren’ der mit Asche überdeckten Glut (11. Jh.), mhd. rechen ‘Feuer rechen, zusammenkratzen, raffen, scharren, häufeln’, mnd. mnl. mengl. reken ‘Feuer bzw. Asche rechen’, got. rikan ‘zusammenscharren, anhäufen’; vgl. daneben ablautendes schwach flektierendes mnd. mnl. rāken ‘zusammenscharren, umwühlen, graben’, anord. raka ‘zusammenfegen’, schwed. raka ‘scharren, kratzen’. Außergerm. verwandt sind mit den oben sowie den unter recken (s. d.) genannten Formen aind. ṛ́jyati, ṛñjáti ‘streckt sich, eilt’, griech. orégein (ὀρέγειν) ‘(die Hand) hinstrecken, darreichen, sich strecken, zu erreichen suchen’, lat. regere (rēctum) ‘geraderichten, lenken, leiten, herrschen’, air. rigid ‘streckt aus’, lit. rę́žti ‘straffen, recken’. Zugrunde liegt die unter recht (s. d.) angeführte Wurzel ie. *reg̑- ‘gerade, geraderichten, lenken, recken, strecken, aufrichten’. Auszugehen ist für die germ. verbale Wortgruppe von ‘etw. aufrichten, sich aufrichten, sich recken’, dann ‘die Hand ausstrecken, sich nach etw. recken’, vgl. , der auch annimmt, daß die Bedeutung des starken Verbs ‘die Glut mit Asche bedecken, um sie zu bewahren’ und ‘die Glut von der Asche wegrechen, um das Feuer aufflammen zu lassen’ unter dem Einfluß eines abgeleiteten Substantivs (also wohl 373Rechen und seiner Entsprechungen, s. oben) entstanden sei. – rechen Vb. ‘harken’, ahd. rehhan (11. Jh.), mhd. rechen.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Harke ·
Rechen
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Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›Rechen‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Rechen‹.
Verwendungsbeispiele für ›Rechen‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Andernfalls empfiehlt sich für den Garten der gute alte
Rechen.
[Süddeutsche Zeitung, 17.11.2000]
Männer mit langen Rechen schieben das
zurückbleibende, grobkörnige Salz zusammen.
[Die Zeit, 27.03.1995, Nr. 13]
Er spuckte in die Hände, hüpfte hinter dem
Rechen und machte Heu.
[Müller, Herta: Herztier, Reinbek: Rowohlt 1994, S. 166]
Kaum jemand beachtet auch die junge Frau, die noch gestern morgen mit
einem Rechen auf diesem kleinen, mit roten Steinen
bedeckten Weg Spuren zog.
[Süddeutsche Zeitung, 12.05.2000]
Das elastische Material kann nämlich von den
Rechen nicht automatisch zurückgehalten
werden.
[Der Tagesspiegel, 07.06.2000]
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