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gemeinsam – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache

gemeinsam

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GrammatikAdjektiv · ohne Steigerung
Aussprache 
Worttrennung ge-mein-sam
Wortzerlegung gemein -sam
Wortbildung  mit ›gemeinsam‹ als Erstglied: Gemeinsamkeit
eWDG

Bedeutungen

1.
mehreren Personen oder Sachen zugleich gehörend, eigen
Beispiele:
er ist unser gemeinsamer Freund
die gemeinsamen Kinder der Eheleute
die zwei Sprachen weisen gemeinsame Merkmale auf
gemeinsame Interessen verbinden die beiden
ein gemeinsames Anliegen, Ziel, Erlebnis haben
von einem gemeinsamen Willen beseelt sein
eine gemeinsame Linie verfolgen
Mathematikden größten gemeinsamen Teiler, das kleinste gemeinsame Vielfache suchen
etw. auf einen gemeinsamen Nenner bringen (= vergleichbar machen)
das Haus gehört den beiden Schwestern gemeinsam
die zwei Bücher haben vieles miteinander gemeinsam (= ähneln sich in vielem, stimmen in vielem überein)
Natürlich würden sie ihr Geld in eine gemeinsame Kasse legen [ KafkaAmerika146]
Auch der kleinste Diamant … wird in die Form zweier Kegel mit gemeinsamer Basis gesägt [ KischRasender Reporter30]
2.
in Gemeinschaft, mit anderen unternommen
Beispiele:
gemeinsame Anstrengungen, Schritte unternehmen
gemeinsame Beratungen, Besprechungen vorschlagen
das Schwimmbad ist in gemeinsamer Arbeit der Dorfbewohner entstanden
die Fotos sind eine schöne Erinnerung an unsere gemeinsame Reise
eine gemeinsame Kaffeetafel beschloss die Veranstaltung
historischder Gemeinsame Markt (= Bezeichnung für die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und deren Ziel)
mit jmdm. gemeinsame Sache machen (= sich mit jmdm. zusammentun)
es war unser erster gemeinsamer Gang [ HesseSteppenw.4,309]
zusammen, miteinander
Grammatik: adverbiell
Beispiele:
gemeinsam ins Kino, Theater, Café gehen
gemeinsam ein Museum, einen Lehrgang besuchen
gemeinsam vorgehen
umgangssprachlich gemeinsam zupacken
die Kinder spielen gemeinsam im Kinderzimmer, waschen gemeinsam das Geschirr ab
etw. gemeinsam unternehmen, besprechen
sie gingen gemeinsam in den Tod

Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat B1.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
gemein · Gemeine · Gemeinde · Gemeinheit · gemeinsam · Gemeinsamkeit · Gemeinschaft · gemeinschaftlich · gemeinnützig · Gemeinplatz · Gemeinsprache · Gemeinwohl
gemein Adj. ‘gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein, gewöhnlich, niedrig gesinnt, niederträchtig, unfein, unanständig’. Das germ. Adjektiv ahd. gimeini ‘zuteil geworden, bestimmt, gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein, übereinstimmend, zugleich’ (8. Jh.), mhd. gemein(e) ‘zusammengehörig, gemeinschaftlich, allgemein, vertraut, bekannt, für alle eingerichtet, gewöhnlich, zur Masse gehörig, niedrig’, asächs. gimēni, mnd. gemēne, mnl. ghemēne, ghemeen, ghemein(e), nl. gemeen, auch ‘niedrig, niederträchtig’, afries. (ge)mēne ‘gemeinschaftlich’, aengl. gemǣne ‘allgemein, gemeinsam, gewöhnlich, niedrig’, engl. mean ‘gemein, gering, niedrig, schlecht’, got. gamains ‘gemeinsam, unheilig’ (germ. *ga-maini-) gehört wie lat. commūnis ‘gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein, gewöhnlich’ (s. Kommune, Kommunismus) als Präfixbildung zu den unter Meineid (s. d.) aufgeführten Substantiven mit n-Suffix und einer Grundbedeutung ‘Wechsel, Tausch’. gemein bedeutet danach ursprünglich ‘mehreren abwechselnd zukommend’, dann ‘mehreren in gleicher Art gehörig’, woraus sich ‘gemeinsam, gemeinschaftlich, allgemein’ entwickelt. Was mehreren oder vielen ‘gemeinsam’ ist, kann nicht ‘wertvoll’ oder ‘edel’ sein; gemein wird daher vom 15. Jh. an ‘einfach, gewöhnlich’ (der gemeine Mann, das gemeine Volk, der gemeine Soldat), im 19. Jh. auch verächtlich ‘niederträchtig, unanständig’ (gemeiner Schuft, Kerl). – Gemeine f. ‘Gemeinschaft, Gemeinde’, ahd. gimeinī (9. Jh.), mhd. gemeine, mnd. gemeine, gemēne, got. gamainei ‘Gemeinschaft’, abgeleitet von dem oben dargestellten Adjektiv. Im 19. Jh. weitgehend von Gemeinde abgelöst. Gemeinde f. ‘untere staatliche oder kirchliche Verwaltungseinheit und deren Bewohner bzw. Mitglieder, durch gleiche geistige oder religiöse Interessen verbundene Gemeinschaft, Gruppe von Menschen’, ahd. gimeinida ‘Gemeinde, Gemeinschaft’ (8. Jh.), mhd. gemeinde ‘Anteil, Gemeinschaft, gemeinschaftlicher Besitz, Menschen, mit denen man gemeinsam lebt, versammelte Menge’, asächs. gimēniða, mnd. gemēnde, mnl. ghemeente, ghemeinte, nl. gemeente, Ableitung mit dem Abstraktsuffix germ. -iþō, -iðō vom oben genannten Adjektiv. Gemeinheit f. ‘Niedertracht, Schlechtigkeit’ (Anfang 19. Jh.), mhd. gemeinheit ‘Gemeinschaft, der Gemeinde gehörender Grund und Boden’ (14. Jh.), im Sinne von ‘Gemeindegrund’ noch im 19. Jh., von ‘Gemeinschaft’ noch Anfang 20. Jh. Zum Ableitungssuffix s. -heit. gemeinsam Adj. ‘mehreren zugleich gehörend, für mehrere in gleicher Weise geltend, gemeinschaftlich, zusammen, miteinander’, ahd. gimeinsam (9. Jh.), mhd. gemeinsam; zum Ableitungssuffix s. -sam. Gemeinsamkeit f. ‘zusammengehörende Gruppe, Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit’ (15. Jh.). Voraus gehen ahd. gimeinsamī ‘Gemeinschaft’ (um 800), mhd. gemeinsame, gemeinsamede. Gemeinschaft f. ‘sich durch etw. Gemeinsames verbunden fühlende Gruppe von Menschen, Zusammensein, Verbindung’, ahd. gimeinscaf (8. Jh.), mhd. gemeinschaft. gemeinschaftlich Adj. ‘eine Gemeinschaft betreffend, zu einer Gemeinschaft gehörig, gemeinsam, zusammen, miteinander’ (17. Jh.). gemeinnützig Adj. ‘dem Nutzen aller, der Allgemeinheit dienend’ (16. Jh.), ausgehend von mhd. der gemein nutz (14. Jh.). Gemeinplatz m. ‘allgemein bekannte, nichtssagende Redensart, Binsenweisheit’, von Wieland (1770) offensichtlich unter Einfluß von engl. commonplace gebildet und sich gegenüber Gemeinort, Gemeinsatz, Gemeinspruch durchsetzend als Übersetzung von lat. locus commūnis. Gemeinsprache f. ‘von einem Volk gemeinsam gesprochene, ihm gemeinsam zukommende Sprache’ (Campe 1807); vgl. gemeine teutsche Sprache (Luther). Gemeinwohl n. ‘Wohl aller, Nutzen für die Allgemeinheit’ (Ende 18. Jh.), wohl nach engl. commonweal für den älteren im Dt. üblichen Ausdruck das gemeine Gut; vgl. Gemeinwert (Herder 1780) für engl. commonwealth (ursprünglich gleichbed. mit commonweal).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

gemeinsam · geschlossen · in geschlossener Formation  ●  alle Mann hoch ugs. · alle zusammen ugs. · mit der ganzen Korona ugs.
Assoziationen

Gemein... · en bloc · gemeinsam · gemeinschaftlich · geschlossen · kompakt · verbunden · zusammen
Assoziationen
  • büschelweise · in Büscheln · in ganzen Büscheln
  • gemeinsam · geschlossen · in geschlossener Formation  ●  alle Mann hoch ugs. · alle zusammen ugs. · mit der ganzen Korona ugs.

beieinander · beisammen · gemeinsam · miteinander · vereint · zusammen  ●  mitsammen ugs., süddt.
Assoziationen

alle machen mit · alle zusammen · gemeinsam · in einer gemeinsamen Anstrengung · mit vereinten Kräften
Assoziationen
  • (trotz gegensätzlicher Interessen) gemeinsame Ziele verfolgen  ●  Getrennt marschieren, vereint schlagen. sprichwörtlich · eine strategische Allianz bilden auch figurativ

gemeinsam · kollektiv

gemeinsam · nebeneinander · unter einem Dach

gegenseitig · gemeinsam · miteinander · untereinander · zusammen  ●  kollektiv fachspr.

Typische Verbindungen zu ›gemeinsam‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›gemeinsam‹.

Verwendungsbeispiele für ›gemeinsam‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Bitterlich vermutet nicht zu unrecht, die französischen Partner suchen sich aus der gemeinsamen Initiative herauszuwinden. [Küsters, Hans Jürgen: Entscheidung für die deutsche Einheit. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1998], S. 365]
Für mich ist die Zeit der gemeinsamen Befreiung noch nicht gekommen. [Pilgrim, Volker Elis: Manifest für den freien Mann – Teil 1, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1983 [1977], S. 145]
Gemeinsam ist allen vier Werken schließlich auch ihr nicht‑akademischer Charakter. [Hijiya-Kirschnereit, Irmela: Selbstentblößungsrituale, Wiesbaden: Steiner 1981, S. 63]
Diese Fähigkeiten sind praktisch nur gemeinsam mit Einstellungen, ihre gesellschaftlich nützliche Anwendung betreffend, entwickelbar. [Hacker, Winfried: Handlung. In: Asanger, Roland u. Wenninger, Gerd (Hgg.) Handwörterbuch Psychologie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1980], S. 6424]
Aber man findet dann doch eine Regelung zum gemeinsamen Wohl, im Rahmen der familiären Solidarität. [Archiv der Gegenwart, 2001 [2000]]
Zitationshilfe
„gemeinsam“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/gemeinsam>.

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