König Ludwig I.
(1825 - 1848)
* 25.8.1786 Straßburg + 29.2.1868 Nizza
Er heiratete 1810 Prinzessin Therese (Charlotte Luise) von Sachsen-Hildburghausen (1792-1854). Ihre Hochzeit war Grundlage für das Oktoberfest. In Rhodt wurde die Theresienstraße nach ihr benannt.
Ludwig I. entwickelte eine Rege Bautätigkeit in München, u.a. Ludwigstraße mit Universität, Ludwigskirche, Feldherrnhalle, Siegestor und Staatsbibliothek. Königsplatz mit Glyptothek und Propyläen. Alte Pinakothe (viele Gemälde stammen aus den pfälzischen Galerien und Erwerbungen Ludwigs). Ruhmeshalle und Bavaria. Seine bevorzugten Baumeister waren Leo Klenze und Friedrich von Gärtner. Letzerer entwarf dem König auch das Schloß "Villa Ludwigshöhe" in der Nähe von Weyher, ersterer führte den Bau nach dem Tod Gärtners fort. Seine Vorliebe für das klassische Griechenland führte zum "Y" in Bayern und Speyer. Die Schreibweise von Weyher ist schon etwas älter und hat nix mit König Ludwig zu tun. Er legte den Grundstein zu den klassizistischen Gebäuden die heute noch in München zu bewundern sind - auch mit dem Geld der Pfälzer.
Die Pfälzer fühlten sich nicht zu unrecht von den neuen bayerischen Herren ausgenommen. Überdies waren die Pfälzer durch ihre lange französische Geschichte gegenüber absolutistischen Herrschern nicht so dultsam wie z.B. die biederen Oberbayern. Der freiheitliche Geist der Pfälzer zeigte sich z.B. durch das Pflanzen des Freiheitsbaumes. Dies wurde durch die bayerische Besatzung nicht gerne gesehen, und man schickte die Lanzenreiter des Fürsten Wrede, der sich bereits in den Freiheitskämpfen gegen die Tiroler "ausgezeichnet" hatte. Die Bayern waren mit der Pfalz nicht sonderlich glücklich, und mußten 1832 nach dem Hambacher-Fest erleben, wie vor ordentlichen Gerichten (ein Erbe der Franzosenzeit) sogar einige der schwarz-rot-goldenen Aufrührer freigesprochen worden.
Erst 1838 wurde aus dem bayerischen Rheinkreis die Pfalz. Ludwig I. wollte damit seinen Anspruch auf die rechtsrheinische Pfalz dokumentieren, die ja bekanntlich bereits 1802 "baden" gegangen war.
Im Jahre 1846 wird in Weyher die "Liedertafel" gegründet.
1848 kommt es in Bayern zum offenen Aufruhr gegen König Ludwig I. Auslöser war seine Beziehung zu der Tänzerin Lola Montez und die darauf folgende Willkürmaßnahmen des Herrschers. So kam es am 11. Februar 1848 zu einer großen Protestveranstaltung mit Tausenden von Teilnehmern vor der Residenz. Die Menge forderte Pressefreiheit, Ministerverantwortlichkeit, die Einrichtung von Schwurgerichten und die Vereidigung des Heeres auf die Verfassung. Ludwig ist beleidigt und und tritt tief gekränkt zurück.
Am 6. Juli 1852 konnte er Schloß "Villa Ludwigshöhe" beziehen. Er verbrachte von nun an jedes zweite Jahre einige erholsame Tage. Dabei besuchte er auch die Orte in der Umgebung, so auch Weyher, wo er den Gottesdienst besuchte.
(Quelle: Geschichte der Pfalz, Karl Mörsch, 5. Auflage 1994; 1200 Jahre Weyher in der Pfalz 777 - 1977, Herausgeber: Gemeinde Weyher in der Pfalz, 1977; Die Neuzeit, Speyer-Historisches Museum der Pfalz, Herausgeber: Meinrad Maria Grewenig, 1995; 1200 Jahre Edenkoben, Hrsg. i.A. der Stadtverwaltung von Alfred Hans Kuby, 1969)