Der Veranstalter der London Fashion Week hat Models unter 16 Jahren die Teilnahme verboten. Außerdem müssen sich in Zukunft die jungen Frauen im Vorfeld einem Gesundheitscheck unterziehen.
London - Nach der Veröffentlichung eines Berichts über die Gesundheit von Mannequins gab der Veranstalter der London Fashion Week, der Britische Moderat (BFC), diese Entscheidung bekannt. Das Verbot gelte mit sofortiger Wirkung, erklärte der BFC, der zur morgen startenden Modewoche 53 Designer eingeladen hat.
Die Kommission empfahl in ihrem Bericht neben dem Ausschluss unter 16-jähriger Models auch die Einführung eines obligatorischen Gesundheitsnachweises. So sollen Models ab dem kommenden Jahr vor ihrer Teilnahme an der Fashion Week ein entsprechendes Zertifikat vorlegen.
Die Anwendung des so genannten Body Mass Index (BMI), der Körpergewicht und Größe in ein Verhältnis stellt, empfahl die Kommission nicht. Der BMI sei "keine genaue Methode, um die Gesundheit zu bestimmen" und könne sogar einen Anreiz für Models schaffen, sich zur Manipulierung von Testergebnissen zu übergeben, erklärten die Verfasser des Berichts, zu denen auch die Model-Agentin und Kate-Moss-Entdeckerin Sarah Doukas gehört.
Die Kommission forderte mehr Aufklärung über Essstörungen, eine Krankheit, für die die Modewelt besonders anfällig sei. In dem Bericht werden unter anderem mehr Drogenkontrollen hinter den Kulissen von Modenschauen gefordert sowie ein Angebot von gesundem Essen für die Teilnehmer der Shows.
Essstörungen bei Models sind nicht erst seit dem Tod zweier dürrer südamerikanischer Mannequins in den vergangenen Monaten ein Thema. Spanien und Italien haben bereits Frauen mit einem BMI von unter 18 von ihren Modenschauen ausgeschlossen. Für die Weltgesundheitsorganisation ist ein BMI von 18,5 die Untergrenze für gesunde Menschen.
jjc/AFP
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