Verlag Traugott Bautz
|
|
|
||||
|
|
||||
|
|
||||
|
|
GÖHRE, Paul, evangelischer Theologe, Politiker, * 18. April 1864 in Wurzen (Sachsen), † 6. Juni 1928 in Buchholz bei Ratzeburg. - G. wuchs als Sohn eines Gerichtsexpedienten in eingeschränkten Verhältnissen auf. »Meine Jugend schon habe ich im Kreise kleiner und kleinster Leute verbracht. Fast alle meine Verwandten sind noch heute Arbeiter oder Handwerker« (Wie ein Pfarrer Sozialdemokrat wurde. Eine Rede, Berlin 1900, 3). Ein Stipendium ermöglichte den Besuch der Fürsten- und Landesschule St. Afra in Meißen. Nach Abitur (1884) und einjähriger Militärdienstzeit studierte G. in den Jahren 1885 bis 1888 Theologie und Nationalökonomie an den Universitäten Leipzig und Berlin. Bereits während der Jahre des Studiums zeigte er sich für die soziale Problematik aufgeschlossen. Aufgrund einer Empfehlung durch den Leipziger Alttestamentler Hermann Guthe (1849-1936) beschäftigte Martin Rade (1857-1940) G. ab 1888 für zwei Jahre als ersten Hilfsredakteur der »Christlichen Welt« in seinem Schönbacher Pfarrhaus. In dem industrialisierten Ort lernte G. die elende soziale Lage der Heimarbeiter kennen. Auch die religiösen Vorstellungen dieser Menschen waren, wie er bald erkannte, von den katastrophalen sozialen Verhältnissen bestimmt (vgl.: Die Gottesauffassung der verschiedenen Volksklassen, in: Die Umschau 3 (1899), 1-5). Diese Erfahrungen, die ihn tief beeindruckten, veranlaßten ihn, als Fabrikarbeiter das harte Los der Arbeiter zu teilen. Zugleich wollte er ihnen inmitten ihrer Lebenswelt das Evangelium verkündigen. Die Eindrücke und Erlebnisse während eines vierteljährigen Fabrikaufenthaltes legte G. in seinem meistgelesenen Buch »Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche. Eine praktische Studie« (Leipzig 1891) nieder. Das aufgrund der körperlichen Schwäche G.s ohnehin kaum durchführbare Vorhaben selbst scheiterte. Die »Fahrt ins Dunkle«, wie G. sein Experiment gelegentlich nannte, mußte vorzeitig abgebrochen werden. Brieflich faßte er später seine Intention in folgender Weise zusammen: »Meine Absicht war, [...] für mein Leben lang Fabrikarbeiter zu werden. Ich wollte den Arbeitern `das Evangelium verkünden', indem ich ihr Los völlig teilte. Es waren also rein religiöse, oder doch vorwiegend religiöse Absichten, die ich hatte; daneben wollte ich ihnen auch sozial helfen. Erst mitten in und durch die Arbeiterzeit erkannte ich, daß der Plan unausführbar sei, vor allem, weil die Arbeiterschaft in einer psychologischen Situation war, die es verhinderte, ihnen zuerst religiös zu kommen. Die elementarste Erfahrung, die ich machte, war, daß man zunächst ihre soziale Lage gründlich heben müsse, ehe man sie wieder religiös packen könnte. Mit dem Entschluß, so zu handeln, ging ich in meine soziale Sphäre wieder zurück« (nicht näher datierter Brief an Wünsch aus dem Jahr 1927; zitiert nach Georg Wünsch: Die Bedeutung Paul Göhres für die Religion des Proletariats, in: Evangelisch-Sozial 33 (1928), 117-128, hier: 118; vgl. auch ähnliche Aussagen in: Meine Trennung von den Nationalsozialen (I), in: Die Zukunft 22 (1899), 281-295, hier: 282). Es gibt keinen Grund, an der Aufrichtigkeit dieser Aussage zu zweifeln. Problematisch wurde für G. später, daß er sich mit seinem ungewöhnlichen und provokanten Unternehmen auf eine Weise exponiert hatte, die weder in der Pfarrerschaft noch in kirchenleitenden Kreisen gutgeheißen wurde. Hier empfand man seinen Entschluß, die Existenz der proletarisierten Arbeiterschaft teilen zu wollen, als Angriff auf eine Kirche, die in weitesten Teilen von den religiösen und politischen Interessen des Bürgertums bestimmt wurde. Mit Anerkennung durch die Kirche durfte er daher nicht rechnen. Hinzu kam eine erbittert geführte öffentliche Debatte über G.s Vorgehen. Zumeist gingen die Angriffe von konservativen Kirchenvertretern aus; die »Christliche Welt« selbst öffnete sich für die überaus kritische Stellungnahme des Greifswalder Theologen Hermann Cremer (1834-1903) (siehe dazu Max Weber: Zur Rechtfertigung Göhres (I), in: Die christliche Welt 6 (1892), 1104-1109; Martin Rade: Zur Rechtfertigung Göhres (II), in: Ebd., 1109-1111). Von 1891 bis 1894 war G. Generalsekretär des Evangelisch-Sozialen Kongresses (ESK). Bald zeigte er sich mit der sozialkonservativen Einstellung führender Kongreß-Repräsentanten unzufrieden und sammelte, gemeinsam mit Friedrich Naumann (1860-1919) und Max Weber (1864-1920), einen Kreis jüngerer, politisch engagierter und an umfassenden Sozialreformen interessierter Kongreß-Mitglieder um sich (vgl.: Die Krisis der evangelisch-sozialen Bewegung, in: Die christliche Welt 9 (1895), 1100-1104). In Verbindung mit Weber fertigte G. auf der Grundlage einer Fragebogen-Erhebung und unter Anwendung völlig neuer statistisch-standardisierter Untersuchungsmethoden eine Studie über die Lage der ostelbischen Landarbeiter an. Er veranstaltete nationalökonomische Kurse für Pfarrer und gab die »Mitteilungen des Evangelisch-sozialen Kongresses« heraus. Im Februar 1894 übernahm er ein Pfarramt in einem Arbeiterbezirk in Frankfurt an der Oder. Hier entfaltete er ein umfangreiches sozialpolitisches Programm kirchlicher Arbeit. Er gründete eine gemeinnützige Baugenossenschaft, förderte die Gründung von Konsum-Vereinen, veranstaltete Diskussionsabende, nahm an sozialdemokratischen Versammlungen teil und unterstützte auch die 1. Mai-Bewegung. G.s intensives Engagement zog ihm Anfeindungen aus der Gemeinde zu; die Berliner Kirchenbehörde wurde eingeschaltet und G. schließlich ein unbeschränkter Urlaub erteilt. Gegen Ende des Jahres 1897 - die schlechte Quellenlage läßt bisher keine nähere Datierung zu - schied er, zunächst unter Wahrung seiner geistlichen Stellung, aus dem Kirchendienst aus. G. nahm in den folgenden Jahren die kirchliche Tätigkeit nicht wieder auf. 1906 brach er, gemeinsam mit seiner Ehefrau, vollständig mit der Kirche. Überdies forderte er öffentlich zum Massenaustritt auf. - Im November 1896 gründete G. in Verbindung mit Naumann den Nationalsozialen Verein. Er selbst übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden und leitete die Geschäfte. Aber auch Naumann gegenüber kam es schon bald zum Konflikt. Nachdem beide sich in der Beurteilung der kaiserlichen Politik (besonders der Folgen der sog. »Zuchthaus-Rede« Wilhelms II.) und in der Kolonialpolitik nicht mehr verständigen konnten, zog G. sich 1899 aus dem Verein zurück (vgl. Friedrich Naumann: Gegen Göhre, in: Die Hilfe 5 (1899), Nr. 22). Ein Jahr lang hielt er sich von aller politischen Betätigung fern, dann, im Mai 1900, vollzog er - ein halbes Jahr nach Christoph Blumhardt (1842-1919) - den Beitritt zur SPD. Diese weithin als skandalös empfundene Entscheidung führte zum endgültigen Verlust des Amtes. Nachdem die Kirchenleitung angedroht hatte, ein förmliches Disziplinarverfahren einzuleiten, verzichtete G. auf die Rechte und Pflichten des geistlichen Amtes. In einem Schreiben an die Kirchenleitung vom 27. Dezember 1900 reagierte er auf die vom Konsistorium geäußerte Ansicht, daß seine politische Haltung »unvereinbar« sei mit der Stellung eines landeskirchlichen Geistlichen: »Ich erspare dem Königlichen Konsistorium das mir in Aussicht gestellte Disziplinarverfahren, obwohl dessen Durchführung in jedem Falle für mich eine volle Rechtfertigung, für weite Kreise eine neue werthvolle Aufklärung bringen würde. Ich verzichte auf die Genugthuung lediglich deshalb, um auch den Schein zu vermeiden, als ob ich angesichts der im Schreiben des Königlichen Konsistoriums zum Ausdruck gekommenen Auffassung, die ich für falsch und vor allem mit der Lehre und dem Geiste Jesu unvereinbar halte, in der That noch Werth auf meine Eigenschaft als Geistlicher der preußischen Landeskirche legen dürfte« (Schreiben an das Konsistorium vom 27. Dezember 1900, in: Evangelisches Zentralarchiv Berlin. Bestand: Evangelischer Ober-Kirchenrath: Acta betreffend: den früheren 2. Prediger an der St. Gertraud-Kirche in Frankfurt a. O. Paul Göhre zu Leipzig vom August 1897; Personalia Lit. G. No. 47, Bl. 110-111). G. sah sich in dieser Situation auch im Blick auf seine Stellung innerhalb der Partei einem starken Druck ausgesetzt: »[...] endlich meine [in Berlin gehaltenen] Christentumsvorträge hatten in vielen Kreisen meiner Parteigenossen (so stark ist das Mißtrauen gegen alles, was noch lose mit der Kirche zusammenhängt!) doch noch den Verdacht geweckt, als wollte ich sie schließlich auf Umwegen wieder in die Kirche zurücktreiben; lasse ich mich jetzt auf eine Disziplinaruntersuchung ein, so verstärke ich den Verdacht, als wolle ich es weiter mit der Kirche zu thun haben; schmeiße ich den Bettel stolz hin, so handle ich bei der ersten besten Gelegenheit so, wie ich auch ohne sie hätte handeln müssen, und zerstöre vor allem jenen obigen Verdacht: Dafür treten meine rein religiöse[n] Propagandaabsichten deutlich hervor; die Standesniederlegung ist eine günstige Ergänzung zu meinen Vorträgen; beide zusammen [sind] für viele meiner Parteigenossen ein sichtbares Pronunciamento, die Einleitung zu späterer Weiterarbeit [...]. Ich meine, das ist plausibel, und außerdem ehrlich. Auf bürgerliche Weise religiös zu wirken, habe ich verzichtet« (Brief an Martin Rade vom 12. Januar 1901, in: Nachlaß Paul Göhre. Archiv für Soziale Demokratie, Bonn-Bad Godesberg. Bestand: Korrespondenz Göhre-Rade). Seine Hoffnung richtete sich darauf, unter den Genossen einen Kreis religiös Interessierter zu bilden, vor dem er »dann sonntäglich kurze Vorträge über irgend ein religiöses Moment u.s.w. halten [wollte], mit nachfolgender Diskussion. Hieraus müßte sich dann Weiteres entwickeln.« Doch blieb er realistisch: »Wenn es überhaupt schon jetzt so weit kommt.« Kaum sei »die politisch-ökonomische Emanzipation der Arbeiterklasse so weit gediehn, daß auch nur ein Bruchteil so intensives religiös-geistiges Interesse dauernd wieder gewonnen hat, daß man etwas wie eine Gemeinde schafft. Vielleicht bleibt meine Arbeit nur Vorarbeit, die die nachfolgende Generation fortführt« (Brief an Martin Rade vom 12. Januar 1901. Ebd.). In späteren Äußerungen verdüstert sich diese Erwartung. Es fiel G. schwer, die religionskritische Haltung der SPD zu akzeptieren. Die Idee von einer religiösen Verkündigungstätigkeit innerhalb der Partei trat bald schon in den Hintergrund der privaten Existenz zurück. Dies mag auch der Grund dafür sein, daß die mehrfach angekündigte theologische Herleitung des Sozialismus aus dem Geist des Christentums von G. nicht mehr ausgeführt wurde. Über die Haltung der Kirche in dem Konflikt war G. tief enttäuscht. Hierin fand er Unterstützung bei Rade: »Indem die Landeskirche diejenigen Pastoren oder Theologen, die zur Sozialdemokratie halten, [...] von sich absägt, hebt sie [...] ihre Beziehung zur sozialdemokratischen Arbeiterschaft auf« (Martin Rade: Göhres Ausscheiden aus dem geistlichen Stande, in: Die Christliche Welt 15 (1901), 25-28, hier: 27; vgl. auch Martin Rade: Kirche und sozialdemokratische Arbeiterschaft 15 (1901), 125-130). Trotz dieser verständnisvollen Haltung Rades trübten sich in der Folge auch die Beziehungen zu den liberalprotestantischen Weggefährten. Ein Grund hierfür lag zweifellos auch darin, daß G. sich nun persönlich und beruflich intensiv auf die neue parteipolitische Tätigkeit einstellte. In der »Christlichen Welt«, der er bis dahin als Mitarbeiter eng verbunden gewesen war, publizierte er in den Jahren von 1902 bis 1914 keinen einzigen Beitrag mehr. Statt dessen konzentrierte er sich jetzt ganz auf die politische Arbeit. Bei den Reichstagswahlen von 1903 erhielt er für den Wahlkreis Mittweida ein Mandat, jedoch gab er es aufgrund von Auseinandersetzungen mit der Parteiführung noch vor Zusammentritt des Reichstages wieder zurück. Im Zuge einer Nachwahl wurde er 1910 erneut in den Reichstag gewählt, dem er bis 1918 angehörte. Seit 1910 vertrat er den Wahlkreis Zschopau. Innerhalb der Fraktion zählte er zum revisionistischen Flügel. Im Januar 1915 wurde G. - mittlerweile 51jährig - auf eigenen Wunsch zum Kriegsdienst eingezogen. Bis Kriegsende stand er an der russischen Front. Erst die Abdankung des Kaisers brachte für G. die Wende: Noch am 9. November 1918 wurde er zum Unterstaatssekretär im preußischen Kriegsministerium ernannt. In sein Aufgabengebiet hier fiel die Durchführung der Demobilisierung, die Neuorganisation von Heeresverbänden unter den Bedingungen des Friedens und die Planung des bewaffneten Kampfes gegen die Soldatenräte. In eine sehr hohe regierungsamtliche Stellung trat G. im Frühjahr 1919 ein, als er zum Staatssekretär im preußischen Staatsministerium berufen wurde. Unter anderem führte er die Geschäfte der drei »in evangelicis« beauftragten Minister. Gesundheitliche Gründe erzwangen 1923 den Rückzug aus der Regierungsarbeit. In freier schriftstellerischer Existenz widmete G. sich in den letzten Lebensjahren noch einmal der zentralen religiösen und theologischen Fragestellung seiner Zeit: dem Verhältnis von Christentum und Moderne. Letztlich schien ihm allein eine ihrer dogmatischen Verfassung entkleidete, dafür um so mehr zu ihren kultischen Ursprüngen zurückgekehrte Form von Religiosität, die sich selbst auf eine schlichte, theologisch unprätentiöse Weise als Gottesverehrung versteht, den Weg der Zeit mitgehen zu können. Eine solche wahrhaftige und bescheidene Frömmigkeit war ihm gleichbedeutend mit der »Religion Jesu« (vgl. hierzu: Die Rettung der Religion, in: Zeitschrift für Religion und Sozialismus 1 (1929), 3-8. 34-42. 98-105. 168-174. 216-226). - G. veröffentlichte zahlreiche religiöse, sozialpolitische und politische Arbeiten. Er beteiligte sich an diversen liberalprotestantischen und sozialdemokratischen Zeitschriften und Publikationsprojekten. Auch gab er einige Arbeiterbiographien heraus. 1900, auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen, legte er unter dem Titel »Wie ein Pfarrer Sozialdemokrat wurde« (Berlin 1900) eine Beschreibung der eigenen politischen Entwicklung vor.
Nachlaß und Archivalien: Der Nachlaß von Paul Göhre befindet sich im Archiv für Soziale Demokratie (Friedrich-Ebert-Stiftung), Bonn-Bad Godesberg. Er ist jedoch nicht geschlossen aus dem Besitz der Familie an das Archiv übergegangen. Einzelne Teilbestände haben sich auch noch nach der Übergabe des Hauptbestandes in Privatbesitz befunden. Akten aus dem SPD-Parteiarchiv stehen nicht zur Verfügung, da die betreffenden Bestände 1933 vorsorglich vernichtet worden sind. Im Evangelischen Zentralarchiv Berlin liegen u.a. folgende Bestände zu Göhre vor: 1. »Evangelischer Ober-Kirchenrath: Acta betreffend: den früheren 2. Prediger an der St. Gertraud-Kirche in Frankfurt a. O. Paul Göhre zu Leipzig vom August 1897; Personalia Lit. G. No. 47«; 2. »Evangelischer Ober-Kirchenrath: Acta betreffend: die Mitwirkung der evangelischen Kirche bei Hebung der sozialen Mißstände. Vol. I vom März 1890 bis Dec. 1891. Vid. Cont. Vol. II bzw. III, Generalia XIIte Abtheilung Nr. 77 Vol I. und II«; 3. »Evangelischer Ober-Kirchenrath: Acta betreffend: den evangelisch-sozialen Kongreß. Vol. I (vom Mai 1894 bis April 1899) und Vol. II (Mai 1898 bis August 1935), Generalia XIIte Abtheilung Nr. 86, Vol. I und II«. Im Archiv für Soziale Demokratie (Friedrich-Ebert-Stiftung), Bonn-Bad Godesberg, liegt neben dem Nachlaß auch eine »Sammlung Personalia Göhre« vor. Weitere relevante Unterlagen enthalten unter anderem die Nachlässe von Hans Delbrück (Staatsbibliothek Berlin Preußischer Kulturbesitz), Maximilian Harden (Bundesarchiv Koblenz), Adolf Harnack (Staatsbibliothek Berlin Preußischer Kulturbesitz), Friedrich Naumann (Bundesarchiv Koblenz, Außenstelle Berlin-Lichterfelde), Martin Rade (Universitätsbibliothek Marburg) und Martin Wenck (Hessische Landesbibliothek Darmstadt).
Bibliographie: Ein Verzeichnis der Schriften Göhres bietet Joachim Brenning: Christentum und Sozialdemokratie: Paul Göhre. Fabrikarbeiter - Pfarrer - Sozialdemokrat. Eine sozialethisch-historische Untersuchung, Diss. theol. Marburg 1980, 259-268. Diese Bibliographie ist jedoch nicht vollständig. Die folgende Aufstellung beschränkt sich auf die wichtigsten Veröffentlichungen.
Separate Veröffentlichungen: [anonym:] Zwei ultramontane Reiseberichte über das Königreich Sachsen, Neuensalza 1889; Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche. Eine praktische Studie, Leipzig 1891 [Zweite Auflage: Leipzig 1891; Volksausgabe: Leipzig o.J. [1913]; Nachdruck unter dem Titel: Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche. Sozialreportage eines Pfarrers um die Jahrhundertwende. Mit einem Vorwort und einem Kommentar neu herausgegeben von Joachim Brenning und Christian Gremmels, Gütersloh 1978]; Die evangelisch-soziale Bewegung. Ihre Geschichte und ihre Ziele, Leipzig 1896; Wie ein Pfarrer Sozialdemokrat wurde. Eine Rede von Paul Göhre, Pfarrer a.D., Berlin 1900; Vom Socialismus zum Liberalismus. Wandlungen der Nationalsocialen, Berlin 1902; Kirche im 19. Jahrhundert (Am Anfang des Jahrhunderts. Heft 5), Berlin 1902; Die agrarische Gefahr. Eine Darstellung ihrer Entstehung, ihrer Macht und letzten Ziele, Berlin 1902; Heimarbeit im Erzgebirge und ihre Wirkungen, Chemnitz 1906; Schule, Kirche, Arbeiter. Ein Vortrag, Berlin 1906; Das Warenhaus (Die Gesellschaft. Sammlung sozialpsychologischer Monographien. Herausgegeben von Martin Buber. Band 12), Frankfurt am Main 1907 [Nachdruck: Frankfurt am Main o.J. [1973]]; Preußischer Wahlrechtskatechismus, Berlin 1908; Die neueste Kirchenaustrittsbewegung aus den Landeskirchen in Deutschland, Jena 1909; Die deutschen Arbeiterkonsumvereine. Ein Quellenwerk, Berlin 1910; Die sächsische Volksschule und ihre Reform, o.O. 1911; Das neue Reichswertzuwachssteuergesetz vom 1. April 1911 und die Stellung der Sozialdemokratie zu ihm, Berlin 1911; Die Konsumgenossenschaftsbewegung der deutschen Arbeiterklasse (Abhandlungen und Vorträge zur sozialistischen Bildung. Heft 8), Dresden 1913; Front und Heimat. Religiöses, Politisches, Sexuelles aus dem Schützengraben, Jena 1917; Der unbekannte Gott. Versuch einer Religion des modernen Menschen, Leipzig 1919 [Zweite Auflage: Leipzig 1920]; Deutschlands weltpolitische Zukunft, Berlin-Grunewald 1925.
Aufsätze und Artikel: Kaiser-Wilhelm-Denkmäler, in: Die christliche Welt 3 (1889), 225-227; Die gegenwärtige Entwicklung des Sozialdemokratismus zur anarchistischen Weltanschauung, in: Die christliche Welt 3 (1889), 447-453. 464-469; Der internationale Pariser Arbeiterkongreß, in: Die christliche Welt 3 (1889), 657-661; Die dritte Hauptversammlung des Evangelischen Bundes in Eisenach: 3. Die Resolutionen, in: Die christliche Welt 3 (1889), 846-849; Was thun wir gegen die Sozialdemokratie?, in: Die christliche Welt 3 (1889), 978-983. 1003-1006; Die Erlasse des Kaisers, in: Die christliche Welt 4 (1890), 151-152; Drei Monate Fabrikarbeiter und Wandergeselle, in: Die christliche Welt 4 (1890), 934-937. 956-960. 978-983. 1030-1035; Aus dem Liederbuche der Sozialdemokraten, in: Die christliche Welt 4 (1890), 1096-1102. 1114-1117; Zwei Gespräche in der Fabrik, in: Die christliche Welt 5 (1891), 19-22; Wird die Sozialdemokratie siegen?, in: Die christliche Welt 5 (1891), 88-92; Auf dem Friedhofe der freireligiösen Gemeinde in Berlin, in: Die christliche Welt 5 (1891), 179-182; Das soziale Programm der evangelischen Kirche, in: Die christliche Welt 5 (1891), 268-271; Der Evangelisch-soziale Kongreß, in: Die christliche Welt 5 (1891), 360-363; Aufgaben des evangelischen Pfarrers gegenüber der sozialdemokratischen Agitation auf dem Lande, in: Die christliche Welt 5 (1891), 477-482; Die päpstliche Encyklika über die Arbeiterfrage, in: Die christliche Welt 5 (1891), 879-884; Zukunftsmusik, in: Die christliche Welt 6 (1892), 337-340. 358-364. 385-388; Die evangelischen Arbeitervereine. Zur Feier ihres zehnjährigen Bestehens, in: Die christliche Welt 6 (1892), 477-483; Gegenrede über Bellamy. Antwort, in: Die christliche Welt 6 (1892), 534-538; Zukunftsmusik, in: Die christliche Welt 7 (1893), 519-524. 540-545. 647-653; Predigt am 15. Sonntage nach Trinitatis, in: Wahrheit und Friede. Band 1. Herausgegeben von C. Stage, Berlin 1894, 442-451; Der evangelisch-soziale Kongreß und sein erster nationalökonomischer Kursus, in: Daheim 30 (1894), 108-110; Der nationalökonomische Kursus des Evangelisch-sozialen Kongresses, in: Zeitschrift für praktische Theologie 16 (1894), 64-73; Das Vereinswesen der protestantischen Kirche in Deutschland, in: Soziale Praxis. Centralblatt für Sozialpolitik 4 (1895), 383-389; Die Krisis der evangelisch-sozialen Bewegung, in: Die christliche Welt 9 (1895), 1100-1104; Das Telegramm des Kaisers über die Christlich-sozialen, in: Soziale Praxis 5 (1896), 1042-1046; Die Partei der Zukunft, in: Die Hilfe. Gotteshilfe, Selbsthilfe, Staatshilfe, Bruderhilfe 2 (1896). Nr. 38, 1-3; »Vierter Stand« und »Klassenkampf«, in: Die Hilfe 2 (1896). Nr. 48, 2-3; Die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften, in: Die Zeit. Organ für nationalen Sozialismus auf christlicher Grundlage 1 (1896). Probenummer 3, 1-2; Ein neuer evangelisch-sozialer Standpunkt, in: Die christliche Welt 10 (1896), 996-998; Glossen zu sozialdemokratischer Spruchweisheit, in: Die christliche Welt 10 (1896), 1147-1151; Zum Kampf um die Gewerkschaften, in: Die Hilfe 3 (1897). Nr. 10, 5-6; Sozialpolitik und Menschenglück, in: Die Hilfe 3 (1897). Nr. 17, 2-4; Der achte evangelisch-soziale Kongreß, in: Soziale Praxis 6 (1897), 919-922; Ein Arbeiterschicksal, in: Die Zukunft 20 (11897), 148-152; Ein Besuch auf einer Oderbruchdomäne, in: Die Wahrheit. Halbmonatsschrift zur Vertiefung in die Fragen und Aufgaben des Menschenlebens 8 (1897), 257-265; Das Evangelium eines armen Sünders, in: Deutsche Volksstimme. Organ des deutschen Bundes für Bodenbesitzreform 9 (1898), 12-16; Ist es weise von Naumann gehandelt, daß er eine Partei gründen will?, in: Deutsche Volksstimme 9 (1898), 42-48; Plön-Oldenburg und unsere »Grundlinien«, in: Die Hilfe 4 (1898). Nr. 22, 3-4; Die Lage der schweizerischen Sozialdemokratie und die Lehre daraus, in: Die Hilfe 4 (1898). Nr. 8, 3-4; Vom »Kuhhandel«, in: Die Hilfe 4 (1898). Nr. 16, 3-4; Die Nationalsozialen und der Kolonisationsgedanke, in: Die Hilfe 4 (1898). Nr. 15, 3-4; Christentum und Machtpolitik, in: Die Hilfe 4 (1898). Nr. 21, 3-5; Zum Streit über die »Taktik« in der Sozialdemokratie, in: Die Hilfe 4 (1898). Nr. 51, 1-2; Friedrich Naumann. Eine Skizze, in: Die Gesellschaft. Monatsschrift für Literatur, Kunst und Sozialpolitik 2 (1898), 737-746; Ueber nationalen Socialismus in Deutschland, in: Schweizerische Blätter für Wirtschafts- und Sozialpolitik 6 (1898), 137-145; Das Recht der Nationalsocialen zur politischen Parteibildung. Eine Entgegnung, in: Die Zeit. Wiener Wochenzeitschrift für Politik, Volkswirtschaft und Kunst 14 (1898). Nr. 171, 19-22; Arthur Bonus, in: Die Zeit. Wiener Wochenzeitschrift für Politik, Volkswirtschaft und Kunst 14 (1898). Nr. 179; Weihnachten in der Tagespresse. Ein Nachklang zu Weihnachten, wenn auch kein schöner, in: Die christliche Welt 12 (1898), 37-43; Der Grabenhäger, in: Die christliche Welt 12 (1898), 185-188; Das Gesicht Christi - ein neues Wunderbuch, in: Die christliche Welt 12 (1898), 252-258; Die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, in: Die christliche Welt 12 (1898), 1091-1095; Roseggers Weltleben, in: Die christliche Welt 12 (1898), 1120-1123; Die Gottesauffassung der verschiedenen Volksklassen, in: Die Umschau. Übersicht über Fortschritte und Bewegungen auf dem Gesamtgebiet der Wissenschaften 3 (1899), 1-5; Drei Schriften über Religion für Zeitgenossen, in: Die Umschau 3 (1899), 184-185; Der Roman eines Gottes, in: Die Zeit. Wiener Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Kunst 18 (1899), 10-11; Die Gebildeten und die Socialpolitik, in: Die Zeit. Wiener Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Kunst 18 (1899), 198-200; Mehrings Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, in: Die Hilfe 5 (1899). Nr. 3; Meine Trennung von den Nationalsozialen (I), in: Die Zukunft 22 (1899), 281-295; Meine Trennung von den Nationalsozialen (I)), in: Die Zukunft 22 (1899), 432-433; Der neueste Angriff auf den traditionellen Marxismus der Sozialdemokratie, in: Die christliche Welt 13 (1899), 372-375; Der Friedensgedanke in der Vergangenheit, in: Die christliche Welt 13 (1899), 474-476; Die Hauptträger des Friedensgedankens in der Gegenwart, in: Die christliche Welt 13 (1899), 494-499; Die Erfolge des Friedensgedankens in der Gegenwart 13 (1899), 517-521; Der Friedensgedanke und das Christentum, in: Die christliche Welt 13 (1899), 547-550; Ein Volksbuch über Palästina, in: Die christliche Welt 13 (1899), 734-737; Anschauungen über Moral in den verschiedenen Volksklassen, in: Umschau 4 (1900), 241-245; Mein Uebertritt zur Sozialdemokratie, in: Die Zukunft 31 (1900), 326-338; Die Fälle Weingart und Hillmann, in: Socialistische Monatshefte. Internationale Revue des Socialismus 4 (1900), 311-318; Weltfrieden, Militarismus und stehendes Heer, in: Socialistische Monatshefte 4 (1900), 562-570; Der neueste Streit um die Gewerkschaften in Deutschland, in: Die Zeit. Wiener Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Kunst 24 (1900), 133-135; Die Jerusalemfahrt eines Sozialdemokraten, in: Die Christliche Welt 14 (1900), 949-952; Björnsons: Ueber die Kraft, in: Die Christliche Welt 15 (1901), 196-204; Das Grab Christi entdeckt?, in: Die Christliche Welt 15 (1901), 310-313; Laboremus, in: Die Christliche Welt 15 (1901), 558-563; Wandlungen der Nationalsocialen, in: Socialistische Monatshefte 5 (1901), 917-936; Aufsichtsräthe, in: Die Zukunft 38 (1902), 13-24; Religion als Schöpfung, in: Die Zukunft 41 (1902), 445-455; Die Trennung der deutschen Consumgenossenschaften vom Allgemeinen Genossenschaftsverbande, in: Die Zeit. Wiener Wochenschrift für Politik, Volkswirtschaft und Kunst 32 (1902), 164; Das religiöse Problem im Socialismus, in: Socialistische Monatshefte 6 (1902). Band 1, 267-277; Materialismus und Religion, in: Socialistische Monatshefte 6 (1902). Band 2, 501-518; Christentum und materialistische Geschichtsauffassung, in: Socialistische Monatshefte 6 (1902), 598-607; Der Glaube des Kaisers, in: Die Zukunft 42 (1903), 428-438; Die Socialdemokratie und die Monarchie, in: Socialistische Monatshefte 7 (1903). Band 1, 169-179; Das Ende der Nationalsocialen?, in: Socialistische Monatshefte 7 (1903). Band 2, 553-559; Ein Konsumvereinskrach?, in: Plutus. Kritische Wochenschrift für Volkswirtschaft und Finanzwesen 1 (1904), 953-956; Zum Kampf um die Schule, in: Socialistische Monatshefte 8 (1904). Band 2, 945-954; Arbeiter-Aufsichtsräte, in: Plutus. Kritische Wochenschrift für Volkswirtschaft und Finanzwesen 2 (1905), 281-284; Religion und Sozialdemokratie, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 1 (1905), 150-151; Sturmzeichen in Deutschland, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 1 (1905), 415-417; Volksschule und Religionsunterricht, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 1 (1905), 428-430; Religion - Privatsache, in: Sozialistische Monatshefte. Internationale Revue des Sozialismus 9 (1905). Band 2, 589-599; Schulunterhaltungsgesetz und Massenaustritt aus der Landeskirche, in: Die Neue Gesellschaft 2 (1906), 27-28); Nach den Demonstrationen, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 2 (1906), 52-54; Eine neue Hypothese über die Entstehung der Religion, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 2 (1906), 91-93; Volksbildung und Sozialdemokratie, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 2 (1906), 413-415; Bürgerliche und proletarische Kunst, Wissenschaft und Erziehung, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 3 (1907), 78-80; Unsre Niederlage, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 3 (1907), 230-232; Proletarische Lebenskunst, in: Die Neue Gesellschaft. Sozialistische Wochenschrift 3 (1907), 215-219; Religiöse Werte im Sozialismus, in: Dokumente des Fortschritts. Internationale Revue 1 (1908), 345-349; Der Modernismus, in: Sozialistische Monatshefte 12 (1908). Band 1, 299-306; Die Kultur des Christbaums. in: Der Kunstwart. Halbmonatschau für Ausdruckskultur auf allen Lebensgebieten 23 (1909), 439-445; Die neueste Kirchenaustrittsbewegung in Deutschland, in: Dokumente des Fortschritts 2 (1909), 279-289; Kirche und Kirchenaustrittsbewegung, in: Sozialistische Monatshefte 13 (1909). Band 1, 300-305; Partei und Konsumvereine, in: Sozialistische Monatshefte 14 (1910). Band 3, 1252-1260; Volksschulreform in Sachsen, in: Kommunale Praxis. Wochenschrift für Kommunalpolitik und Gemeindesozialismus 11 (1911), 321-328; Arbeitergesang und Volkschöre, in: Der Strom. Herausgegeben von E. Pernerstorfer 1 (1911), 137-143; Kirche, Sozialdemokratie und Arbeiterschaft, in: Der Freidenker. Zeitschrift des Deutschen Freidenkerbundes und seiner Zweigvereine 19 (1911), 195-196; Die Bedeutung des Falles Jatho, in: Sozialistische Monatshefte 15 (1911). Band 2, 939-942; Das neue deutsche Heimarbeitsgesetz, in: Dokumente des Fortschritts 5 (1912), 83-88; Klassenkampf und Genossenschaft. Eine Erwiderung, in: Sozialistische Monatshefte 16 (1912). Band 2, 921-927; Konsumvereine und Sozialdemokratie, in: Die Neue Zeit. Wochenzeitung der deutschen Sozialdemokratie 30 (1912), 393-397; Der Reichstag und ein Reichswohnungsgesetz, in: Kommunale Praxis. Wochenschrift für Kommunalpolitik und Gemeindesozialismus 12 (1912), 797-805; Das neue Jugendgesetz, in: Arbeiter-Jugend. Monatsschrift der sozialistischen Arbeiterjugend 5 (1913), 225-226; Der ökonomische Charakter der Arbeiter-Konsumvereine, in: Der Staatsbürger. Halbmonatsschrift für politische Bildung 4 (1913), 117-124; Kirchenaustrittsbewegung und Sozialdemokratie, in: Die Neue Zeit. Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie 32 (1914), 497-507; Meine »Losung« zur Kirchenaustrittsbewegung, in: Die Christliche Welt 28 (1914), 89-90. 110-112; Religionspsychologisches aus dem Schützengraben, in: Deutsche Politik. Wochenschrift für Welt- und Kulturpolitik 1 (1916), 1126-1138; Front und Politik, in: Deutsche Politik. Wochenschrift für Welt- und Kulturpolitik 2 (1917), 444-451; Krieg und die Geschlechter, in: Die neue Generation. Jahrgang 1917, 533-537 (auch in: Die Tat. Wege zum freien Menschentum 9 (1917), 306-315); Wilhelm Heile / Paul Göhre: Die Friedenspolitik der Sozialdemokratie. Ein Briefwechsel, in: Die Hilfe 23 (1917), 372-376; Erinnerungen an Friedrich Naumann, in: Die Glocke. Sozialistische Halbmonatsschrift 5 (1919), 724-731; Die Vereinigten Staaten von Europa, in: Die neue Rundschau (37. Jahrgang der Freien Bühne) 1926, 113-126; Deutschlands künftige Politik im Völkerbund, in: Der Zusammenschluß. Politische Monatsschrift zur Pflege der Deutschen Eintracht 1 (1926/27). Heft 3/4, 4-10; Paneuropa und England, in: Der Zusammenschluß 1 (1926/27). Heft 10, 6-11; Die Umwälzung im englischen Imperium, in: Der Zusammenschluß 1 (1926/27). Heft 10, 6-11; Rings um eine Evangelische Volkspartei. 6. Parteipolitik und Konfessionen, in: Der Zusammenschluß 1 (1926/27). Heft 12, 42-47; Die Geburtsstätte der »Christlichen Welt«, in: Vierzig Jahre »Christliche Welt«. Festgabe für Martin Rade zum 70. Geburtstag, 4. April 1927. Im Auftrage der Freunde zusammengestellt von Hermann Mulert, Gotha 1927, 15-18; Die Rettung der Religion, in: Zeitschrift für Religion und Sozialismus 1 (1929), 3-8. 34-42. 98-105. 168-174. 216-226 [als Fragment posthum herausgegeben].
Herausgeber: [Carl Fischer:] Denkwürdigkeiten und Erinnerungen eines Arbeiters. Herausgegeben und mit einem Geleitwort versehen von Paul Göhre (Leben und Wissen. Band 2), Jena 1903 [Zweite Auflage: Leipzig 1903]; [Carl Fischer:] Denkwürdigkeiten und Erinnerungen eines Arbeiters. Neue Folge. Herausgegeben von Paul Göhre (Leben und Wissen. Band 4), Leipzig 1904; [Moritz William Theodor Bromme:] Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters. Herausgegeben und eingeleitet von Paul Göhre, Jena und Leipzig 1905; Max Peters: Der Weg zum Licht. Ein Weckruf an die deutsche arbeitende Jugend. Mit einem Vorwort von Paul Göhre, Berlin 1907 [Nachdruck: Vaduz / Liechtenstein 1981]; Wenzel Holek: Lebensgang eines deutsch-schlesischen Handarbeiters. Mit einem Vorwort herausgegeben von Paul Göhre, Jena 1909; Franz Rehbein: Das Leben eines Landarbeiters. Herausgegeben und bearbeitet von Paul Göhre, Jena 1911 [Unveränderter Nachdruck: Herausgegeben und mit einem Nachwort von Urs J. Diederichs und Holger Riedel, Hamburg 1985 (Vierte Auflage: Hamburg 1990)]; L. Kolisch: Das Land der Zukunft. Eine Reisebeschreibung für die reifere Arbeiterjugend. Mit einem Geleitwort von Paul Göhre, Berlin 1912.
Lit.: Martin Rade: Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche, in: Die christliche Welt 5 (1891), 579-581; - Max Weber: Zur Rechtfertigung Göhres (I), in: Die christliche Welt 6 (1892), 1104-1109; - Martin Rade: Zur Rechtfertigung Göhres (II), in: Die christliche Welt 6 (1892), 1109-1111; - Friedrich Naumann: Unsere Stellung zur Sozialdemokratie, in: Die christliche Welt 7 (1893), 904-910. 938-941. 958-963; - Evangelisch-Sozialer Kongreß. Bericht über die Verhandlungen des 5. Evangelisch-Sozialen Kongresses, Berlin 1894; - Arthur Bonus: Paul Göhre, in: Die Gesellschaft 15 (1899), 12-24; - Friedrich Naumann: Gegen Göhre, in: Die Hilfe 5 (1899), Nr. 22 (Nachdruck in: Ders.: Werke. Herausgegeben von Theodor Schieder. Band 5: Schriften zur Tagespolitik. Bearbeitet von A. Milatz, Köln / Opladen, 1964, 256-265; - Franz Mehring: Christenthum und Sozialdemokratie, in: Die neue Zeit. Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie 19 (1900/01), 257-260; - Martin Rade: Göhres Ausscheiden aus dem geistlichen Stande, in: Die Christliche Welt 15 (1901), 25-28; - Martin Rade: Kirche und sozialdemokratische Arbeiterschaft 15 (1901), 125-130; Martin Wenck: Geschichte der Nationalsozialen, Berlin-Schöneberg 1905; - Karl Vorländer: Sozialdemokratische Pfarrer, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 30 (1910), 462-482; - Theodor Heuß: Paul Göhre, in: Die Hilfe 34 (1928), 281-283; - Martin Rade: Paul Göhre, in: Die Christliche Welt 42 (1928), 611-614; - Georg Wünsch: Die Bedeutung Paul Göhres für die Religion des Proletariats, in: Evangelisch-Sozial 33 (1928), 117-128; - Johannes Herz: Paul Göhre, in: Zeitwende 5 (1929), 182-185; - Carl Schneider: Die Publizistik der national-sozialen Bewegung 1895-1903, Diss. phil. Berlin 1934; - Joachim Gauger: Geschichte des »Nationalsozialen Vereins« samt einer Darstellung seiner ideellen und tatsächlichen Herkunft - als Teil einer evangelischen Parteigeschichte, Elberfeld 1935; - Theodor Heuß: Friedrich Naumann. Der Mann, das Werk, die Zeit, Berlin 1937; - Johannes Herz: Evangelisches Ringen um soziale Gemeinschaft. 50 Jahre Evangelisch-sozialer Kongreß 1890-1940, Leipzig 1940 (darin: Martin Rade: Die Geschichte des Evangelisch-sozialen Kongresses. Vor fünfzig Jahren, 11-12); - Martin Rade: Evangelisch-sozialer Kongreß und Christliche Welt. Zur Erinnerung an seine Anfänge, in: Die Christliche Welt 54 (1940), 147-151. 195-200; - Herbert Dierkes: Die evangelisch-soziale Bewegung und der sozialdemokratische Arbeiter 1896-1914, Diss. phil. Freiburg 1949; - Johannes Rathje: Die Welt des freien Protestantismus. Ein Beitrag zur deutsch-evangelischen Geistesgeschichte. Dargestellt an Leben und Werk von Martin Rade, Stuttgart 1952; - Wolfgang Baumert: Die Christliche Welt und die Nationalsozialen 1886-1903, Diss. phil. München 1956; - E.-A. Suck: Der religiöse Sozialismus in der Weimarer Zeit, Diss. phil. Marburg 1953; - Kurt-Dietrich Mroßko: Paul Göhres religiöser Sozialismus, in: Geist und Tat. Monatschrift für Recht, Freiheit und Kultur 19 (1964), 173-178; - Manfred Schick: Kulturprotestantismus und soziale Frage. Versuche zur Begründung der Sozialethik, vornehmlich in der Zeit von der Gründung des Evangelisch-sozialen Kongresses bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges (1890-1914) (Tübinger Wirtschaftswissenschaftliche Abhandlungen. Band 10), Tübingen 1970; - Günter Brakelmann: Die soziale Frage des 19. Jahrhunderts. Vierte Auflage, Witten 1971; - Horst Ermel: Die Kirchenaustrittsbewegung im Deutschen Reich 1906-1914. Studien zum Widerstand gegen die soziale und politische Kontrolle unter dem Staatskirchentum, Diss. phil. Köln 1971; - Gottfried Kretschmar: Der Evangelisch-Soziale Kongreß. Der deutsche Protestantismus und die soziale Frage, Stuttgart 1972; - Dieter Düding: Der Nationalsoziale Verein 1896-1903. Der gescheiterte Versuch einer parteipolitischen Synthese von Nationalismus, Sozialismus und Liberalismus (Studien zur Geschichte des 19. Jahrhunderts. Abhandlungen der Forschungsabteilung des Historischen Seminars der Universität Köln. Band 6), München / Wien 1972; - Hansgeorg Conert: Die politischen Grundrichtungen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie vor dem Ersten Weltkrieg (Richtungskämpfe in der SPD. Heft 1), Offenbach 1974; - Joachim Brenning und Christian Gremmels: Industrielle Welt und christliches Bewußtsein. Erinnerung an Paul Göhre, in: Theologia Practica 11 (1976), 291-302; - Joachim Brenning: Christentum und Sozialdemokratie: Paul Göhre. Fabrikarbeiter - Pfarrer - Sozialdemokrat. Eine sozialethisch-historische Untersuchung, Diss. theol. Marburg 1980; - Kurt Nowak: Evangelische Kirche und Weimarer Republik. Zum politischen Weg des deutschen Protestantismus zwischen 1918 und 1932 (Arbeiten zur Kirchengeschichte. Band 7), Weimar 1981; - Hasko von Bassi: Otto Baumgarten. Ein »moderner Theologe« im Kaiserreich und in der Weimarer Republik (Europäische Hochschulschriften. Reihe XXIII. Band 345), Frankfurt am Main / Bern / New York / Paris 1988; - Friedrich Wilhelm Graf: Kulturprotestantismus, in: Theologische Realenzyklopädie. Band 18, Berlin / New York 1990, 230-243; - [Martin Rade (Hrsg.)]: An die Freunde. Vertrauliche d.i. nicht für die Oeffentlichkeit bestimmte Mitteilungen (1903-1934). Nachdruck mit einer Einleitung von Christoph Schwöbel, Berlin / New York 1993; - Friedrich Wilhelm Graf: Rade, Paul Martin, in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon. Begründet und herausgegeben von Friedrich Wilhelm Bautz. Fortgeführt von Traugott Bautz. Band VIII, Herzberg 1994, 1195-1223; - RGG2 2, 1286-1287; - RGG3 2, 1663-1664; - DBE 4, 52; - NDB 6, 513-515.
Matthias Wolfes
Letzte Änderung: 26.09.1999