CV und Publikationsliste by Klaus Junker
Books by Klaus Junker
Die Geschichte der europäischen Mode reicht bis weit in die Antike zurück. Schon in den ältesten ... more Die Geschichte der europäischen Mode reicht bis weit in die Antike zurück. Schon in den ältesten figürlichen Darstellungen und in Homers Ilias und Odyssee erscheinen Textil-Luxus und die Freude an schöner Kleidung als ein selbstverständlicher Bestandteil der Lebenswelt: Nachdem Paris Helena geraubt hat, ist es ihm ein wichtiges Anliegen, für eine Ausstattung der neuen Braut zu sorgen, die ihrem Stand und ihrer Schönheit angemessen ist.Textilien und Kleidung haben über mehrere Jahrhunderte als Mittel der gesellschaftlichen Unterscheidung und zur markanten Absetzung der Geschlechter gedient. Von besonderem Interesse ist dabei der Zeitraum von der früharchaischen Zeit bis in die griechische Klassik. Die Autoren verbinden erstmals die ästhetikgeschichtliche, die sozialgeschichtliche und die kunsthistorisch-archäologische Pespektive und heben sich somit entschieden ab von den bisher vorhandenen Publikationen. Die präzisen Bildanalysen erfüllen die zahlreichen Abbildungen mit Leben.
Das Buch behandelt ein Thema, das direkt an die Wurzeln unserer Kultur geht: die von den griechis... more Das Buch behandelt ein Thema, das direkt an die Wurzeln unserer Kultur geht: die von den griechischen Göttern im Mythos überlieferten Erfindungen. Diese erstrecken sich auf viele Bereiche, von Getreide und Ackerbau als Lebensgrundlage der Menschen über handwerkliche Techniken bis hin zur Musik. Wesentliche Funktion dieser Mythen ist, eine Erklärung für wichtige zivilisatorische Errungenschaften zu bieten. Diese waren nicht von Anfang an vorhanden, sondern wurden von einzelnen Göttern erfunden, die damit zu Wohltätern der Menschen wurden. Somit gelten die Götter als »Erste Erfinder«, die Menschen tragen aber ebenfalls zur Nutzbarmachung der Erfindung bei.
From the age of Homer until late antiquity the culture of ancient Greece and Rome was permeated b... more From the age of Homer until late antiquity the culture of ancient Greece and Rome was permeated by images of Greek myths. Gods and heroes were represented as statues, on vase and wall paintings, on temples, on sarcophagi as well as in other media. This 2011 book provides a concise introduction to the interpretation of the images of Greek myths. Its main aim is to make the pictorial versions of the myths comprehensible on their own terms. Ancient artists were well aware of the potential - but also the limitations - of these 'silent' images and of the strategies that made them 'speak' to the audience/viewer. The book explains the theoretical and methodological issues at stake and discusses in detail a number of case studies. It will be useful and stimulating for all undergraduate and graduate students taking courses in classical mythology and ancient art.
The book is divided into six chapters, which to a certain extent build upon each other and are al... more The book is divided into six chapters, which to a certain extent build upon each other and are also linked by cross-references; each can, however, also be read on its own. The case study presented in the first chapter is designed to highlight the potential, but also the problems, of interpreting mythological images. Next, defining ‘myth’ and ‘mythological image’ involves raising the fundamental question of how exactly mythical narratives were given visual form in Classical antiquity. The third chapter changes perspective by giving a brief historical outline of the shaping of myths in language and in image, while the fourth is devoted to the most important types of monument and their historical setting. The ‘methodology’ chapter is divided into a shorter first part, which explains the hermeneutic theory of images, and a longer second part which uses a complex case study to demonstrate its application. The sixth and final chapter looks at the possible results of archaeological interpretation of myths, and suggests which aspects of content and intention were communicated by such images to contemporary viewers.
Der ältere Tempel im Heraion am Sele, dessen Metopenserie den umfangreichsten Sagenbildzyklus arc... more Der ältere Tempel im Heraion am Sele, dessen Metopenserie den umfangreichsten Sagenbildzyklus archaischer Zeit darstellt, wird in dieser Arbeit neu untersucht. Auf der Grundlage einer wesentlich modifizierten Rekonstruktion des Baus wird eine architekturgeschichtliche Einordnung erarbeitet, die den lange Zeit rätselhaften Tempel als individuelles Beispiel der Baukunst Unteritaliens ausweist. Die sich anschließende stilkritische Untersuchung der Metopenreliefs setzt sich primär mit den spezifischen Schaffensbedingungen westgriechischer Bildhauer auseinander und versucht zu klären, inwieweit diese als Vertreter einer zusammenhängenden Kunstlandschaft anzusehen sind.
Ausgehend von dem ungewöhnlichen Befund im Heraion am Sele beschäftigt sich der zweite Teil des Buches mit der Frage nach Verbreitung und Funktion verzierter Metopenfriese in archaischer und klassischer Zeit. Die Beobachtung, dass die Verwendung von reliefierten oder bemalten Metopen ebenso wie der Verzicht auf solchen Schmuck als ein gezielt eingesetztes Stilmittel anzusehen ist, leitet über zu einer Kritik des traditionellen Verständnisses der dorischen Ordnung als eines festgefügten architektonischen Gestaltungssystems.
Talks by Klaus Junker
Papers by Klaus Junker
JdI: Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts, 2023
Mainzer Winckelmann-Blätter, 2021
Kurze monographische Besprechung der "Mainzer Kessel" mit Blick auf: Herkunft aus dem Kunsthandel... more Kurze monographische Besprechung der "Mainzer Kessel" mit Blick auf: Herkunft aus dem Kunsthandel; Funktion innerhalb der Opferrinnenzeremonie; Geschichte des kolossalen Formats in archaischer Zeit.
Griechische Vasen als Medium für Kommunikation. Ausgewählte Aspekte, CVA Österreich Beiheft 3, 2021
Die paestaner Vasen sind ein Glücksfall der Überlieferung, denn ihr kultureller Kontext ist, was ... more Die paestaner Vasen sind ein Glücksfall der Überlieferung, denn ihr kultureller Kontext ist, was nur für wenige Vasengruppen gilt, präzise fassbar: Die Produktion der zum Teil äußerst qualitätvollen Stücke beginnt so gut wie sicher erst, als die griechische Stadt Poseidonia bereits vom benachbarten italischen Stamm der Lukaner beherrscht war. Die Funktion dieser der Machart nach rein griechischen Gefäße war in erster Linie sepulkral, und viele Vasen, gerade auch die motivisch ambitionierten, dienten als Beigaben in lukanischen Gräbern, die mit Malereien ausgestattet waren. Wand- wie Vasenmalereien sind für sich jeweils sehr gut erforscht, während die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen den beiden Objektgruppen ein Desiderat geblieben ist. Die weitgehend der italischen Lebenswelt entstammenden Darstellungen an den Wänden und die umgekehrt fast ausschließlich aus der griechischen Mythologie genommenen Stoffe der Vasen scheinen in einem komplementären Verhältnis zueinander zu stehen.
Die Situation in Paestum gleicht damit einer Art Labor des Kulturkontakts, dessen Mechanismen kaum jemals so zusammenhängend studiert werden können. Zwar gibt es eine größere Zahl von Kontexten, in denen bemalte griechische Vasen eine vitale Rolle in der materiellen und der Vorstellungswelt einer nicht-griechischen Kultur gespielt haben, doch ist die Verbindung meist nur partiell erschließbar. Der Befund in Paestum erlaubt aufgrund seiner Vollständigkeit zwei miteinander zusammenhängenden Themenfeldern nachzugehen, einerseits den eben angesprochenen Prozessen beim Kulturkontakt, andererseits der spezifischen kommunikativen Funktion von griechischen Vasen und ihrer Bilder in Absetzung von anderen Denkmälerarten oder Medien. Konkreter formuliert: In welcher Weise ergänzten sich Wandmalereien und Vasenbilder in ihren Bildaussagen? In welchem Verhältnis stehen die symbolische Wertigkeit der Vasendarstellungen und der Prestigecharakter der griechischen Gefäße für die nicht-griechischen Grabinhaber zueinander? Wie sind die zum Teil komplexen Bildinhalte im gemischten Bevölkerungsmilieu von Poseidonia verständlich zu machen?
Konkurrenz und Institutionalisierung in der griechischen Archaik, hrsg. von J. Meister und G. Seelentag, 2020
[Ganzer Artikel auf Anfrage]
Der Aufsatz liefert erstmals einen Abriss über die Geschichte des k... more [Ganzer Artikel auf Anfrage]
Der Aufsatz liefert erstmals einen Abriss über die Geschichte des kolossalen Formats im archaischen Griechenland, von den geometrischen Terrakottagefäßen über die kolossalen Kouroi bis zu den ionischen Riesentempel. Im zweiten Teil werden die Möglichkeiten einer sozialgeschichtlichen Interpretation von Kontinuität und Umbrüchen in der Geschichte des kolossalen Formats und insbesondere die Gründe für sein Ende in der Mitte des 6. Jahrhunderts diskutiert.
Archäologischer Anzeiger, 2018
The intention of this article is to contribute to exploiting – more than before in Classical Arch... more The intention of this article is to contribute to exploiting – more than before in Classical Archaeology – the potential of intercultural comparison, namely between the archaeological records of Classical antiquity and ethnographically attested recent phenomena. The aim is not to apply research findings from one culture to the other, but first and foremost to broaden the perspective and render research questions more precise. To exemplify this, we compare and contrast the ›Opferrinnenzeremonie‹ (sacrificial trench ceremony), practiced in Athens from the later 8th to the early 6th cent. B.C., and the potlatch, as manifested in the second half of the 19th cent. among Indian tribes on the American Northwest Coast. Prominent in both cases is the ostentatious consumption – to the point of destruction – of goods, conducted according to the rules of a religious or social rite. The evidence supports the assumption that, in the given society, the consumption of goods as a means of displaying property had an important function in gaining and confirming social status and prestige.
Die Neuuntersuchung von Fragmenten eines Volutenkraters des Dareiosmalers, die sich in der Antike... more Die Neuuntersuchung von Fragmenten eines Volutenkraters des Dareiosmalers, die sich in der Antikensammlung der Universität Mainz befinden, führt zu dem Ergebnis, dass Bruchstücke im Akademischen Kunstmuseum Bonn zu demselben Gefäß gehören. Diese Erkenntnis sowie Beobachtungen an den Mainzer Stücken erlauben eine neue Identifizierung der Szene in der Halszone. Dort war keine Entführung wiedergegeben, sondern die Rückführung der Semele durch Hermes aus der Unterwelt. Diese ist kombiniert mit der Begegnung von Amphiaraos und Hades auf dem Hauptbild des Kraters. Mit der Erschließung des Bildprogramms liefert der Krater Mainz-Bonn neue Impulse für die viel diskutierte Frage nach der Interpretation apulischer Jenseitsdarstellungen.
Sonderdruck auf Anfrage an kjunker@uni-Mainz.de
Der Aufsatz nimmt die von Gunnar Brands und Martin Maischberger herausgegebene Gruppenbiographie ... more Der Aufsatz nimmt die von Gunnar Brands und Martin Maischberger herausgegebene Gruppenbiographie »Lebensbilder« als Anstoß und Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung mit der jüngeren Forschung zur Geschichte der Klassischen Archäologie im Nationalsozialismus. Der Autor skizziert die zunächst auf die Rolle des Deutschen Archäologischen Instituts konzentrierte Forschung, um anschließend die Aussagekraft des biographischen Ansatzes auf diesem Feld zu untersuchen. ein wesentliches Anliegen der Studie ist es, die Fachgeschichte
der Klassischen Archäologie in den Kontext der ungleich intensiveren Diskussion zur jüngeren Geschichte einiger verwandter Disziplinen zu stellen, insbesondere der Geschichtswissenschaft und der Vor- und frühgeschichtlichen Archäologie. Zielpunkt der Überlegungen ist die Frage, inwieweit die Beschäftigung mit der Klassischen Archäologie in der NS-Zeit einen Beitrag zur Selbstrelexion der Forschungstätigkeit in der Gegenwart leistet.
Kunst und Kommunikation. Zentralisierungsprozesse in Gesellschaften des europäischen Barbarikums im 1. Jahrtausend v. Chr., hg. von Chr. Pare, 2012
Uploads
CV und Publikationsliste by Klaus Junker
Books by Klaus Junker
Ausgehend von dem ungewöhnlichen Befund im Heraion am Sele beschäftigt sich der zweite Teil des Buches mit der Frage nach Verbreitung und Funktion verzierter Metopenfriese in archaischer und klassischer Zeit. Die Beobachtung, dass die Verwendung von reliefierten oder bemalten Metopen ebenso wie der Verzicht auf solchen Schmuck als ein gezielt eingesetztes Stilmittel anzusehen ist, leitet über zu einer Kritik des traditionellen Verständnisses der dorischen Ordnung als eines festgefügten architektonischen Gestaltungssystems.
Talks by Klaus Junker
Papers by Klaus Junker
Die Situation in Paestum gleicht damit einer Art Labor des Kulturkontakts, dessen Mechanismen kaum jemals so zusammenhängend studiert werden können. Zwar gibt es eine größere Zahl von Kontexten, in denen bemalte griechische Vasen eine vitale Rolle in der materiellen und der Vorstellungswelt einer nicht-griechischen Kultur gespielt haben, doch ist die Verbindung meist nur partiell erschließbar. Der Befund in Paestum erlaubt aufgrund seiner Vollständigkeit zwei miteinander zusammenhängenden Themenfeldern nachzugehen, einerseits den eben angesprochenen Prozessen beim Kulturkontakt, andererseits der spezifischen kommunikativen Funktion von griechischen Vasen und ihrer Bilder in Absetzung von anderen Denkmälerarten oder Medien. Konkreter formuliert: In welcher Weise ergänzten sich Wandmalereien und Vasenbilder in ihren Bildaussagen? In welchem Verhältnis stehen die symbolische Wertigkeit der Vasendarstellungen und der Prestigecharakter der griechischen Gefäße für die nicht-griechischen Grabinhaber zueinander? Wie sind die zum Teil komplexen Bildinhalte im gemischten Bevölkerungsmilieu von Poseidonia verständlich zu machen?
Der Aufsatz liefert erstmals einen Abriss über die Geschichte des kolossalen Formats im archaischen Griechenland, von den geometrischen Terrakottagefäßen über die kolossalen Kouroi bis zu den ionischen Riesentempel. Im zweiten Teil werden die Möglichkeiten einer sozialgeschichtlichen Interpretation von Kontinuität und Umbrüchen in der Geschichte des kolossalen Formats und insbesondere die Gründe für sein Ende in der Mitte des 6. Jahrhunderts diskutiert.
Sonderdruck auf Anfrage an kjunker@uni-Mainz.de
der Klassischen Archäologie in den Kontext der ungleich intensiveren Diskussion zur jüngeren Geschichte einiger verwandter Disziplinen zu stellen, insbesondere der Geschichtswissenschaft und der Vor- und frühgeschichtlichen Archäologie. Zielpunkt der Überlegungen ist die Frage, inwieweit die Beschäftigung mit der Klassischen Archäologie in der NS-Zeit einen Beitrag zur Selbstrelexion der Forschungstätigkeit in der Gegenwart leistet.
Ausgehend von dem ungewöhnlichen Befund im Heraion am Sele beschäftigt sich der zweite Teil des Buches mit der Frage nach Verbreitung und Funktion verzierter Metopenfriese in archaischer und klassischer Zeit. Die Beobachtung, dass die Verwendung von reliefierten oder bemalten Metopen ebenso wie der Verzicht auf solchen Schmuck als ein gezielt eingesetztes Stilmittel anzusehen ist, leitet über zu einer Kritik des traditionellen Verständnisses der dorischen Ordnung als eines festgefügten architektonischen Gestaltungssystems.
Die Situation in Paestum gleicht damit einer Art Labor des Kulturkontakts, dessen Mechanismen kaum jemals so zusammenhängend studiert werden können. Zwar gibt es eine größere Zahl von Kontexten, in denen bemalte griechische Vasen eine vitale Rolle in der materiellen und der Vorstellungswelt einer nicht-griechischen Kultur gespielt haben, doch ist die Verbindung meist nur partiell erschließbar. Der Befund in Paestum erlaubt aufgrund seiner Vollständigkeit zwei miteinander zusammenhängenden Themenfeldern nachzugehen, einerseits den eben angesprochenen Prozessen beim Kulturkontakt, andererseits der spezifischen kommunikativen Funktion von griechischen Vasen und ihrer Bilder in Absetzung von anderen Denkmälerarten oder Medien. Konkreter formuliert: In welcher Weise ergänzten sich Wandmalereien und Vasenbilder in ihren Bildaussagen? In welchem Verhältnis stehen die symbolische Wertigkeit der Vasendarstellungen und der Prestigecharakter der griechischen Gefäße für die nicht-griechischen Grabinhaber zueinander? Wie sind die zum Teil komplexen Bildinhalte im gemischten Bevölkerungsmilieu von Poseidonia verständlich zu machen?
Der Aufsatz liefert erstmals einen Abriss über die Geschichte des kolossalen Formats im archaischen Griechenland, von den geometrischen Terrakottagefäßen über die kolossalen Kouroi bis zu den ionischen Riesentempel. Im zweiten Teil werden die Möglichkeiten einer sozialgeschichtlichen Interpretation von Kontinuität und Umbrüchen in der Geschichte des kolossalen Formats und insbesondere die Gründe für sein Ende in der Mitte des 6. Jahrhunderts diskutiert.
Sonderdruck auf Anfrage an kjunker@uni-Mainz.de
der Klassischen Archäologie in den Kontext der ungleich intensiveren Diskussion zur jüngeren Geschichte einiger verwandter Disziplinen zu stellen, insbesondere der Geschichtswissenschaft und der Vor- und frühgeschichtlichen Archäologie. Zielpunkt der Überlegungen ist die Frage, inwieweit die Beschäftigung mit der Klassischen Archäologie in der NS-Zeit einen Beitrag zur Selbstrelexion der Forschungstätigkeit in der Gegenwart leistet.
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