Tatort Folge 053: Mordgedanken
Erscheinungsjahr: 1975
Kommissar: Brammer
Ort: Tatort Hannover
Hauptkommissar Heinz Brammer (Knut Hinz), Leiter des Ersten Kommissariats bei der Kripo Hannover, wird in der Tatort-Folge 053 „Mordgedanken“ auf den Verschiebebahnhof bei Hannover-Seelze gerufen. Hier der Rangierer Sieverts eine grausige Entdeckung gemacht: zwischen Sägespänen liegt in einem Karton mit französischer Margarine eine abgetrennte Frauenhand. Bereits in mehreren Städten in ganz Deutschland wurden in solchen Kartons Leichenteile auf Güterwagen mit Anthrazit aus dem Saarland gefunden. Die Kripo kann jedoch nicht nachweisen, dass beide gefundenen Hände von einer Frau stammen. Sicher ist nur, dass die Spur auf den ersten Blick nach Frankreich führt.
Mit der Hilfe von Spezialisten der Bundesbahn kann Kommissar Brammer im Tatort „Mordgedanken“ schließlich feststellen, dass die Hände von einer bestimmten Brücke aus auf die fahrenden Güterzüge geworfen wurden. Der Ermittler aus Hannover sucht den Ort auf, der im Harz liegt. Dort angekommen trifft er auf den Fleischwarenfabrikanten Edmund Freese. Der Mann legt ein seltsames, undurchsichtiges Verhalten an den Tag – Brammers kriminalistisches Gespür ist sofort geweckt.
Freeses lebt zurzeit alleine, seine Frau ist vorübergehend nach Brasilien gegangen. Umso freudiger erwartet er den Besuch seiner Geliebten, die in Kürze aus Belgien anreisen wird. Hauptkommissar Brammer verstärkt seine Ermittlungen im Mordfall. Es dauert nicht lange und der Fahnder findet heraus, dass tatsächlich gar kein Mord stattgefunden hat. – Dafür verheimlicht man dem Kripo-Beamten eine ganz andere Straftat…
Nach einer Idee von Stefan Murr verfassten Rainer Boldt und Rüdiger Humpert das Drehbuch zur NDR-Produktion „Mordgedanken“. Um die Regie kümmerte sich Bruno Jantoss. Die Erstausstrahlung erlebte die zweite von insgesamt nur vier Brammer-Folgen am Sonntag, den 6. Juli 1975, im Ersten Programm der ARD. Die Einschaltquote lag am Premierenabend bei 55 Prozent.
Besetzung
Alfred Georgie, Apoth. – Peter Herzog
Bundesbahnoberrat Sperling – Ulrich Matschoss
Daniele Bontoux – Silvia Reize
Dr. Düren, Arzt in Rhüden – Günther Dockerill
Dr. Robert Kenzie, Rechtsanwalt – Herbert Bötticher
Edmund Freese, Fabrikant – Gunnar Möller
Fotograf – Peter Petran
Groetsch – Jochen Köppl
Hauptkommissar Brammer – Knut Hinz
Hotel-Chefin – Gerda Schöneich
Ida Kotelecki, Sekretärin – Angela Hillebrecht
Kommissar Gerber – Heinz Schimmelpfennig
Kriminalobermeister Batke – Günther Bothur
Kriminalobermeister Henkel – Günter Heisig
Kriminalrat Malincke – Karl-Ulrich Meves
M. Bontoux – Albert Johannes
Mme. Bontoux – Antje Mestern
Ricki Georgie – Jutta Speidel
Tina Freese – Kyra Mladeck
Voss, Polizist in Rhüden – Rudolf Voss
Wolters, Polizist in Rhüden – Udo Wulff
Stab
Regie – Bruno Jantoss
Buch – Rainer Boldt · Rüdiger Humpert
Vorlage – Stefan Murr
Kamera – Frank A. Banuscher, Wolf Wiedenroth
Schnitt – Anja Wilken
Musik – Nils Sustrate
6 Meinungen zum Tatort Folge 053: Mordgedanken
Der Tatort Nummer 053. Hauptkommissar Brammer und Kollegen aus Hannover ermitteln in einem Fall von gefundenen Leichenteilen. Nicht zu vergessen Bundesbahnoberrat Sperling, der mit dem Edelkirsch. Ach ja, Kommissar Gerber fügte auch noch seinen Senf dazu. Interessante Kombination von Ermittlern im Schienen- und Bahnverkehr, noch dazu erfolgreich. Gezeigt wurden u.a. die Verkehrsknotenpunkte der Deutschen Bundesbahn, eine unverbaute Gegend, Fleischgroßhandel, Polizisten am Rande der Langweile. Nur einen Mörder gab es nicht, in diesem authentischen Tatort. Interessant die damalige uniformierte Bahnpolizei zu sehen, welche ja später in den Bundesgrenzschutz über ging, der wiederum nunmehr Bundespolizei heißt. Bei der Erstsendung muß ich meinen monatlichen sonntäglichen Billardabend gehabt haben, wie immer im Billiardeck und bei einem Ritter-Bier. Damals. Nunmehr, knapp 40 Jahre später, habe ich diesen Tatort doch noch gesehen und weiß nun, daß ich damals richtig gehandelt habe. Ehrlich.
Sehr guter Tatort aus den 70ern. Es handelt sich nicht um den Bahnhof Rhüden (Harz) sondern die Aufnahmen stammen aus Oker einem Stadtteil von Goslar
Den vorangegangenen, geradezu euphorischen Bewertungen kann ich mich nicht im Mindesten anschließen. Ein langatmiger, hölzern gespielter Krimi – mit extrem enttäuschendem Finale. Nicht ohne Grund blieb es Kommissar Brammers einziger Fall. Eine katastrophale Folge.
Geschmack ist Geschmack – aber der einzige Fall war es nicht. Es war sein zweiter von insgesamt vieren (+ einen Gastauftritt in Wien).
Nicht der beste, aber sicher nicht der schlechteste Tatort.
In ungewöhnlicher Wiederholung zeigte der Norddeutsche Rundfunk im März 2022 den fast schon dokumentarischen Tatort mit der Nummer 053 aus dem Jahr 1975. Wirklich erfreulich dieser Oldie unter den Tatort-Filmen und mit einem sympathischen Kommissar Brammer, der leider viel zu wenig Fälle bearbeiten durfte.
Die Meinung vom 09.09.2015 halte ich.