Kommunismus
Kommunismus (vun latiensch communis = „gemeensam“) is en Sellschapsorden un ene Ideologie.
Översicht
[ännern | Bornkood ännern]De Begreep Kommunismus för en duersam sozial gerecht un free tokünftig Sellschop wurr in dat 19. Johrhunnert prägt. He kreeg in den Konflikten vun antikapitalistisch Richtungen vun Anfng an verscheeden Bedüüden. Dorher betekent he hüüd mehrere Sellschopsentwürfe un deren Versöök, dat ümtosetten.
- Urkommunismus: en annommen, in eenig Överleeferungen beleggt Gütergemeinschaft vun fröher Sellschoppen. Se wurr in’ Jöödendom Bestanddeel vun de Heilserwartung un dor as ok later in dat Oorchristendom as „Liebeskommunismus“ ansatzwies praktizeert.
- Fröhsozialismus oder Fröhkommunismus: Anlööp to en sozial, nich blots politisch-rechtlich Gliekstellung vun all Minschen in Bezug up den Besitt (Gemeeneegendom, Kollektiv). Disse begrenzt Versöök un Utopien wurrn siet de Franzöössch Revolution vun 1789 to en allgemeenpolitisch Ziel, afleidt ut de Gliekheitsidee.
- Marxismus: dat weltwiet Afschaffen vun Privateegendom an Produktschoonsmiddel un deren Överführung in Gemeenbesitt (Vergesellschaftung) dör de politische Herrschap vun de Arbeiterklass (Diktatur des Proletariats) as notwendig Bedingung för de klassenlos Sellschopp. Disse revolutionäre Veränderung wurrd as vörhersehbor Ergevnis vun de sück tospitzend Klassengegensätze in’ Kapitalismus upfaat un vun den „fröhen“ oder „utopischen“ Sozialismus un Kommunismus afgrenzt. Geiht torüch up de Schriften vun Karl Marx un Friedrich Engels.
- Rätekommunismus: dör Sülvstorganisation vun de Arbeiter in rätedemokratischen Organisationen anstreevt Umwälzung vun de kapitalistischen Sellschop. Rätekommunisten hebbt en Führungs- un Avantgardeanspröök vun kommunistisch Parteien aflehnt.
- Leninismus: dat Dörsetten vun en eerst sozialistisch, denn kommunistisch Produktionswies över de „Diktatur des Proletariats“, verstahn as Alleenherrschap vun en revolutionären Kaderpartei, de de Staatsmacht erobert. Se sall denn de klassenlos Sellschopsoordnung nah un nah administrativ dörsetten un de Rückkehr vun nee kapitalistisch Klassenherrschap („Konterrevolution“) verhinnern. Geiht torüch up de Schriften un dat Wark vun Lenin.
- Stalinismus: de Verstetigung vun de zentralistisch Eenparteiendiktatur un staatlich Zwangsindustrialisierung nah binnen, internationaler Führungsanspröök vun de sowjeetsch KPdSU nah buten, afleidt vun de Marxismus-Leninismus as staatlich Herrschapsideologie.
- Trotzkismus: de Theorie vun de permanenten Revolution, nah de de Kommunismus in’ Gegensatz to de in’ Stalinismus vertreden Aufbau des Sozialismus in einem Land blots weltwiet, also dör en Weltrevolution dörsett weern kann.
- Maoismus: de de Marxismus-Leninismus mit de traditschonell chinesisch Philosophie vun de Konfuzianismus verbinnen deiht.
- Titoismus: de de Kommunismus in Jugoslawien mit de Arbeitersülvstverwaltung un den Natschonalitätenutgliek, as ok de Blockfreeheit realisieren wull.
- Realsozialismus: dat Sülvstverständnis vun Staaten ünner Führung vun en Kommunistischen Partei, de sück in’ Övergang vun den Sozialismus to’n Kommunismus sehn: so de fröhere Sowjetunion, Volksrepublik China, Noordkorea, Kuba as ok de fröheren Ostblockstaaten.
- Eurokommunismus un Reformkommunismus: de Programmatik vun europäisch Parteien un Gruppen, de sück vun de sowjeetsch Führung absett hemm un en eegenstännig Kommunismus up parlamentarischem Weg un Mischformen tüschen Privat- un Staatseigentum an Produktionsmitteln hemm wullen.
De Idee is, dat dat kene Klassen gifft un de Produktschoon vun de Sellschap kontrolleert ward. In Düütschland weer dat vör de Eerste Weltkrieg de SPD, wat ene kommunistisch Partei weer. Na den Eersten Weltkrieg weer de SPD nich mier kommunistisch, män dat geev denn ok de KPD. Bi de letzte Rieksdagswahl in de Kaisertiet 1912 kreeg de SPD in Berlin dree Veerdel vun de Stimmen. Ok in anner Steder över 100.000 Inwahners kreeg de SPD mier as 50 %, in München, Nürnbarg, Mannheim, Mainz, Altno, Brunswiek, Bremen, Hamborg, Kiel, Stettin, Meideborg, Erfurt, Dresden, Leipzig, Chemnitz un Breslau. De Steder över 100 000 Inwahners mit de Hälft vun de Stimmen vör de SPD weern denn Stuttgart, Straßburg, Kassel, Barmen, Elwerfeld, Plauen, Hannober, Kassel, Königsbarg un Halle.
Ok an't End vun de Weimarer Republiek weer ene kommunistisch Partei de gröttste vun de linke/demokratische Parteien. Kommunistisch Staaten meken enige vun de gröttste Demoziden. Bet 1989 weern de meeste Lannen in Medel- un Osteuropa kommunistisch, meest ünner de Herrschap vun de Sowjetunion. Vundaag gifft dat de Volksrepubliek China, Vietnam, Kambodscha, Kuba, Laos, Angola, Wittrussland, Moldawien und Noordkorea as Staaten vun ene tominst op dat Papeer kommunistisch Partei. En Deel vun de Kommunismus is de Marxismus. Vun de Marxismus kehm ok de Trotzkismus. De Trotzkismus is vundaag in Europa nich bannig wichtig, sünners in Düütschland nich. In Frankriek geev dat lang trotzkistisch Parlamentarier. De Parteien Lutte Ouvrière, Parti des Travailleurs un Ligue communiste révolutionnaire harrn bi de Präsidentschapswahl in Frankriek egen Kandidaten in Arlette Laguiller, Daniel Gluckstein un Olivier Besancenot.
Kiek ok bi
[ännern | Bornkood ännern]Literatur
[ännern | Bornkood ännern]Allgemeen Historie
- Bini Adamczak: Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird. Unrast: Münster 2004, ISBN 3-89771-430-2
- Bini Adamczak: GESTERN MORGEN. Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft. Unrast, Münster 2007. ISBN 978-3-89771-465-6
- Isaac Deutscher: Die unvollendete Revolution, Frankfurt 1973
- Max Beer: Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe. Mit Ergänzungen von Hermann Duncker, 2. Auflage, Nachdruck der 7. Auflage von 1931, Erlangen 1973, ISBN 3-920531-17-5 (Online-Reprint mit Links zu den einzelnen Kapiteln)
- Günter Bartsch, Kommunismus, Sozialismus, Anarchismus, Wurzeln, Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Herder-Verlag, Freiburg/Br., Basel, Wien 1976. ISBN 3-451-07592-X
Marxismus
- Karl Korsch: Karl Marx. Herutgeven vun Götz Langkau. Frankfurt 1967, ISBN 3-434-45043-2
- Rosa Luxemburg: Politische Schriften Bd. I-III. Herausgegeben von Ossip K. Flechtheim. Frankfurt 1975, ISBN 3-434-45048-3
- Robert Kurz: Marx lesen. Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert. Eichborn: Frankfurt 2000, ISBN 3-8218-1644-9
Rätekommunismus
- Hans Manfred Bock: Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918–1923. Zur Geschichte und Soziologie der Freien Arbeiter-Union Deutschlands (Syndikalisten), der Allgemeinen Arbeiter-Union Deutschlands und der Kommunistischen Arbeiter-Partei Deutschlands. Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft, Bd. 13, Meisenheim/Glan 1969
Maoismus
- Edgar Snow: Roter Stern über China, Frankfurt 1970
Kritik un Gegenkritik
- Courtois, Werth, Panné, Paczkowski, Bartosek, Margolin: Das Schwarzbuch des Kommunismus, Unterdrückung, Verbrechen und Terror. Piper, München 1998, ISBN 3-492-04053-5
- Jens Mecklenburg: 'Roter Holocaust'? Kritik des Schwarzbuchs des Kommunismus. Konkret: Hamburg 1998, ISBN 3-89458-169-7
Weblenken
[ännern | Bornkood ännern]- Textsammlungen
- www.mlwerke.de – Reden, Schriften, Briefe und wissenschaftliche Studien der marxistischen Klassiker
- marxists.org – Marxists Internet Archive
- Bibliothek vun Kommunistischen Linken
- Tietschriften
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