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Entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit der Demokratischen Republik Kongo - Auswärtiges Amt

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Entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit der Demokratischen Republik Kongo

05.04.2022 - Artikel

Die Demokratische Republik Kongo hat ein enormes Entwicklungspotential. Die vorhandenen Bodenschätze sind auf dem Weltmarkt stark nachgefragt. Das Land besitzt fruchtbare Böden und tropische Wälder mit einer immensen Artenvielfalt. Darüber hinaus ist die Demokratische Republik Kongo dank des Kongo-Flusses, dem zweitlängsten Fluss Afrikas, seiner zahlreichen Nebenflüsse und der Großen Seen im Osten eines der süßwasserreichsten Länder der Welt.

Die Regierung setzt sich mit dem „Plan National Stratégique de Développement“,(PNSD 2019-2023) und im Einklang mit den Agenden 2030 bzw. 2063 der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union für die Bekämpfung von Armut und Ungleichheit und eine nachhaltigen Entwicklung ein.

Frieden und Sicherheit, der Kampf gegen Korruption und Vetternwirtschaft, die Achtung der Menschenrechte, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Einbeziehung von Frauen und Menschen mit Behinderungen, der Schutz der Artenvielfalt und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen sind wesentliche Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, um eine Entwicklung zum Wohle der kongolesischen Bevölkerung zu erreichen. Und hierfür ist internationale Unterstützung unabdingbar.

Unter Berücksichtigung dieser Punkte zielen die Programme der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vor allem auf die unmittelbare Verbesserung der Lebensbedingungen der kongolesischen Bevölkerung und die nachhaltige Nutzung der immensen Potenziale zum Wohle der breiten Gesellschaft ab.

Schwerpunkte der bilateralen Zusammenarbeit

Die bilaterale Zusammenarbeit konzentriert sich auf drei entscheidende Kernthemen:

Kernthema 1: Frieden und sozialer Zusammenhalt

Aufgrund der starken Zunahme von Gewaltkonflikten und Binnenvertreibung hat Deutschland sein Engagement im Ostkongo seit 2018 deutlich erhöht. Das Programm „Frieden und Stabilisierung im Ostkongo“ bündelt Maßnahmen in den Bereichen friedliche Konfliktlösung, Ernährungssicherung, Schaffung von sozialer/wirtschaftlicher Infrastruktur, Prävention von Gewalt gegen Frauen und Unterstützung der Opfer. Das Programm wird in enger Abstimmung mit der MONUSCO-Stabilisierungseinheit in den Provinzen Süd- und Nord-Kivu sowie Ituri durchgeführt. Durchführende Partner sind deutsche Organisationen (KfW, GIZ), internationale Organisationen (UNICEF, FAO, WFP) und lokale Nichtregierungsorganisationen.

Im Rahmen des Ostkongo-Programms wird auch das Panzi-Krankenhaus über die Panzi-Stiftung unterstützt undfördert den Ausbau von Beratungsstellen für Frauen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind.

Kernthema 2: Schutz unserer Lebensgrundlagen: Umwelt und natürliche Ressourcen

Etwa 70 % des Regenwaldes des Kongobeckens, des zweitgrößten zusammenhängenden Tropenwaldgebietes der Welt, und große Flächen an Torfböden befinden sich in der Demokratischen Republik Kongo. Das Land ist daher von entscheidender Bedeutung für das Weltklima und dem Kampf gegen die internationale Klimakrise sowie die Erhaltung der Artenvielfalt. Deutschland unterstützt derzeit sechs Naturschutzgebiete, vor allem durch den Aufbau von Managementstrukturen und die Schaffung von Infrastruktur, insbesondere auch für die Anrainerbevölkerung.

Ein weiterer Schwerpunkt ist das Engagement im Wassersektor. Ziel ist es, 19 kleine und mittelgroße Städte - zum Beispiel Kikwit und Mbuji Mayi - mit einer Trinkwasserinfrastruktur auszustatten, um die Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen und ihre Gesundheitssituation zu verbessern. Bislang haben bereits über 1,5 Million Menschen Zugang zu Trinkwasser

Kernthema 3: Ausbildung und nachhaltiges Wachstum hochwertiger Arbeitsplätze

Ziel des Programms ist es, die starke internationale Nachfrage nach verantwortungsvoll gewonnenen Rohstoffen zu nutzen, um die lokale Wertschöpfung im Kongo auf- und auszubauen und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Der Fokus liegt auf der gerechten Gestaltung von Lieferketten für 3T-Konfliktmineralien (Zinn, Wolfram, Tantal), Gold und Kobalt. Dies soll mittels der Förderung finanzieller Grundbildung und verbesserten Zugangs zu Finanzdienstleistungen, der gezielten Unterstützung von Bergbaugenossenschaften, der Entwicklung und Schaffung von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie der Förderung der Dienstleistungs- und Zulieferindustrie für den Bergbausektor erreicht werden.

Darüber hinaus wird der Finanzsektor gestärkt, indem Mittel für Kredite für kleine und mittlere Unternehmen zur Verfügung gestellt werden und weitere Maßnahmen zur finanziellen Inklusion umgesetzt werden.

Weitere Elemente der deutschen Entwicklungszusammenarbeit

Neben der bilateralen Zusammenarbeit gibt es auch regionale, globale und sektorale Projekte. Das Portfolio umfasst ein breites Themenspektrum von nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung (Handel, Berufsausbildung) über Gesundheit (Partnerschaften mit Kliniken) bis hin zur Umweltnutzung (Rohstoffe, Energie, Wasser, Landwirtschaft, Wald). Die Demokratische Republik Kongo profitiert von einer breiten Beteiligung nichtstaatlicher Durchführungsorganisationen finanziert mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch die Kirchen und politischen Stiftungen sind in der Demokratischen Republik Kongo mit eigenen Programmen vertreten.

Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in Zahlen

Untenstehend einige Beispiele für konkrete Errungenschaften der deutschen Zusammenarbeit in der Demokratischen Republik Kongo:

- Bau von über 1.000 Trinkwasserzapfstellen, die in etwa 1,5 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser gewähren;

- Sicherstellung des Betriebs von 6 Nationalparks;

- Verbesserung des Managements von ca. 95.000 km2 Schutzgebietsflächen durch Finanzierung der laufenden Kosten, Errichtung von Infrastruktur und damit verbundener Schaffung neuer Arbeitsplätze für mehr als 10.000 Menschen in Anrainergebieten;

- Verabschiedung eines nationalen Referenzrahmens für nachhaltigen Bergbau (CTC);

- Umfassende betriebliche Verbesserung bei 27 Kooperativen im artisanalen Bergbausektor; nun dort auch verantwortungsvoller Bergbau nach CTC-Standard

- Validierung von 565 Minen mit ca. 52.000 Bergleuten;

- Verabschiedung einer nationalen Strategie gegen Kinderarbeit im artisanalen Bergbau;

- Erstmalige Eröffnung von Bankkonten für mehr als 1,8 Millionen Unternehmen im Rahmen von Maßnahmen zur finanziellen Eingliederung;

- Stärkung der Resilienz (Ernährung, Anbaumethoden, etc.) von fast 80.000 Haushalten im Ostkongo durch Übergangshilfe;

- Durchführung von 74 Infrastrukturprojekten im Ostkongo, darunter die Instandsetzung von 880 Kilometern Landstraßen, der Bau von 440 Klassenräumen in 120 Schulen, 44 Gesundheitszentren, 9 Märkten usw.

Diese Aufführung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient als Beispiel für die vielen Erfolge der deutsch-kongolesischen bilateralen Zusammenarbeit für den Zeitraum 2008 – 2020 (Erhebung der Daten). Die bilaterale Zusammenarbeit existiert jedoch bereits seit 1988.

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