Kaleidoskopische Muster des Protests. Visuelle und textuelle (Selbst-)Repräsentationen osteuropäischer Protestkulturen aus qualitativer und quantitativer Perspektive

"Politische Protestbewegungen sind in Osteuropa auf dem Vormarsch. In Russland, der Ukraine und Weißrussland besetzten Demonstranten öffentliche Plätze und benutzten visuelle Symbole und Slogans, um andere Menschen zu motivieren, sich ihnen anzuschließen. Gleichzeitig verwendeten die Regierungen diese Selbstdarstellungen, um die Protestbewegungen zu delegitimieren. Die mediatisierten (Selbst-)Darstellungen – YouTube-Videos, Blogeinträge, TV-Nachrichten, Dokumentarfilme etc. – sind somit ein integraler Bestandteil der Proteste selbst. In einer Kombination aus Close und Distant Viewing untersuchen wir, wie kaleidoskopische Muster des Protests aus der ständigen Neukombination visueller Symbole wie Transparente, Fahnen, Slogans oder Menschenmassen entstehen. Zu diesem Zweck erstellen wir ein Korpus visueller und textueller (Selbst-)Darstellungen von Protestkulturen. Anschließend setzen wir Deep Learning ein, um bestimmte Symbole im Korpus zu identifizieren. Mithilfe dieser Ergebnisse visualisieren und analysieren wir die Unterschiede zwischen offiziellen und nutzer:innengenerierten Inhalten, traditionellen und neuen Medien sowie einzelnen Ländern und wählen bestimmte Bilder und Videoclips für eine qualitative multimodale Diskursanalyse aus." Ein Beitrag zur 9. Tagung des Verbands "Digital Humanities im deutschsprachigen Raum" - DHd 2023 Open Humanities Open Culture.