Zentralblatt der Bauverwaltung:

Zentralblatt der Bauverwaltung (Public Domain) Ausgabe 1913 (Public Domain)

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Periodical

Title:: Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs- u. Staatsbehörden / hrsg. im Preußischen Finanzministerium

Other titles:: Centralblatt der Bauverwaltung; Zentralblatt für Bauverwaltung

Other:: Preussen / Ministerium der Öffentlichen Arbeiten

Publication:: Berlin: Ernst, 1881 - 1931

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin, 2008

Dates of Publication:: 1.1881 - 51.1931(8.Apr.)

ZDB-ID:: 2406062-8

Succeeding Title:: Zentralblatt der Bauverwaltung vereinigt mit Zeitschrift für Bauwesen

Berlin:: B 350 Bildende Kunst: Zeitschriften. Bibliographien. Nachschlagewerke

DDC Group:: 720 Architektur

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: Theatre,Film,Music,Visual Arts; Berlin Locations,Architecture,Urban Development,Housing

Volume

Publication:: 1913

Language:: German

Digitization:: Berlin: Zentral- und Landesbibiothek Berlin, 2008

Berlin:: B 350 Bildende Kunst: Zeitschriften. Bibliographien. Nachschlagewerke

DDC Group:: 720 Architektur

URN:: urn:nbn:de:kobv:109-1-14265795

Location:: Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Copyright:: Public Domain

Accessibility:: Free Access

Collection:: Theatre,Film,Music,Visual Arts; Berlin Newspapers and Journals

Issue

Title:: Nr. 73

482 Zentralblatt der Bauverwaltung. 13, September 1913. J t nach Abb. 2 der Zylinder bis zum Oberwasserstand und der Zylinder schacht nur bis zur Unterwasserhöhe gefüllt ist. Bezüglich der Dichtig keit und Betriebssicherheit sind beide Anordnungen vollständig gleich wertig. was durch den jahrelangen einwandfreien Betrieb der Spar beckenverschlüsse der Schleuse Münster erwiesen sein dürfte. Zu einer vergleichenden Untersuchung der Wirkungsweise dieser beiden Anordnungen gab der Bau der Schachtschleuse bei Henrichen- burg Veranlassung, wo wegen der Größe des Wasserdruckes (14 m Höhe) und der Lichtweite der Umlaufkanäle von je rd. 4 qm Quer schnitt als Unterhaupt-Umlaufverschlüsse kaum andere als Zylinder- schütze in Frage kamen. Gelegenheit zur Ausführung der Versuche boten die Sparhecken verschlüsse der Schleuse Münster. Eins dieser Zylinderschutze, die zwischen eisernen Führungsgerüsten frei in den Sparbecken stehen, wurde durch eine schachtartige Ummauerung mit anschließendem Kanalansatz (Abb. 3) so hergerichtet, daß die Anlage die eine oder die andere oben erwähnte Anordnung darstellte, je nachdem das Wasser aus dem Sparbecken in die Schleuse. (Versuch 1) oder aus der Schleuse in das Sparbecken (Versuch 2) gelassen wurde. Ver such 1 wurde hei offenen Untertoren und Versuch 2 bei offenen Obertoren vorgenommen, lim die Verhältnisse denjenigen eines Unter- haupt-Umlaufverschlusses nach Möglichkeit anzupassen. Die mit dem so hergerichteten Schütz des öfteren nach beiden Richtungen hin vorgenommenen Versuche führten zu dem Ergebnis, daß die Wirkungsweise des im Sinne von Versuch 1 gehandhabten Zylinderverschlusses günstiger war, als die bei Versuch 2. Während sich nach den Ergebnissen des Versuchs 1 der Beiwert ft der Formel Jh ]/h\ zu 0,42 errechnete, ergab sich aus den Versuchen 2 für ft ein Wert von nur 0,84. Dies dürfte nicht überraschen, wenn man sich die in den beiden Fällen wahrscheinlich auftretenden Wasserströmungen vergegenwärtigt, Abb. wie es in Abb. 4 an zudeuten versucht ist. Bei l stürzt sich das Wasser nach An heben des Zylinders imter- Bildung eines sich an den Zylinder hängenden Trichters in den Ah fallschacht, wo bei es große Mengen Luft ansaugt, für deren Unschädlichmachung durch Anlage geeig neter Entlüftungs- , Schächte im Kam me r- umlauf gesorgt werden muß. Der Trichter ist in ständiger kreisen der, Und pendelnder Bewegung, die auch auf den Zylinder über tragen wird und von dessen Führung auf genommen werden muß. Der Wasserstand ln dem Zylinderschacht senkt sich nach dem Gesetz der Piezometerwasserstände ab. Bei 2 senkt sich nach Anheben des Zylinders zunächst das in diesem stehende Wasser entsprechend der durch das öffnen auf- tretenden Druckverminderuug. Alsdann füllt das seitwärts aus strömende Wasser den Zylinderschacht und strömt durch den Ablauf schacht ab. Das von unten aufströmeride Wasser trifft ständig auf die in dem Zylinder befindliche Wassersäule, wobei es einen großen Teil'seiner lebendigen Kraft einbüßt. Das Wasser in dem Zylinder erreicht ungefähr dieselbe Höhe wie das Wasser in dem Zylinder schacht bei Versuch 1, während sich das Wasser in dem Zylinder schacht erheblich tiefer einstellt, wodurch der weitere Abfluß des Wassers, wie die Versuche gezeigt haben, ungünstig beeinflußt werden muß. Die Wasserbewegung ist hier eine außerordentlich ruhige. Für die .Schachtschleuse bei Henrieheuburg ist die Ausführung der unteren Umlauf-Zylinderverschlüsse gemäß Anordnung 1 gewählt worden. Beachtenswert ist hier noch die Ausführung der Zylinder selbst. Da nämlich die Zylinder bei der gewöhnlichen Anordnung die be trächtliche Höhe von 17 m haben müßten und somit sehr unhandlich und vor allem sehr kostspielig werden würden, so ist jeder Zylinder schacht durch eine ringförmige Plattform so unterteilt, daß ein Zylinder von mäßiger Höhe in geschlossenem Zustande unten durch Aufsitzen gegen den Abfallschacht und oben seitlich gegen einen elastischen konischen Kranz der Plattform abdichtet (vcrgl. 1910 d. Bl., Seite 240). Der untere Raum des Schachtes steht somit bei geschlossenem Schütz und gefüllter Schleuse unter dem vollen Druck des Ober wassers, während der Teil über der Plattform sowie der Zylinder selbst leer sind. Die Plattform besitzt mehrere Mannlöcher, so daß die Zugänglichkeit des unteren Raumes bei leerer Schleuse möglich ist, ohne daß erst der Zylinder herausgezogen werden muß. Außer dem ist ein Rohr zur Abführung der sich unter der Plattform sam melnden Luft angebracht, das in den dicht neben dem Schacht be findlichen Dammbalkenschlitz mündet. Der Zylinder kann soweit gehoben werden, daß er dem unmittelbaren Anprall des zufließenden Wassers entzogen ist. Heino Schmieden t- Geheimer Baurat Schmieden ist am 7. September in der Mittagsstunde im 79. Jahre seines arbeitsfrohen Lebens ver schieden. Mit ihm ist ein Mann von uns gegangen. der vermöge seiner Leistungen und seiner Erfolge in der vordersten Reihe der Fachgenossen gestanden hat. Freilich, in den letzten Jahren zwangen ihn Krankheit und die Beschwerden des Alters, sich allmählich von der Arbeit zurückzuziehen und sie schließlich ganz seinen jüngeren Mitarbeitern zu überlassen, die jetzt sein fachliches Erbe verwalten. An Schmiedens Namen knüpft sich unlöslich die Erinnerung an Martin Gropius. Gropius’ geniale Künstlernatur und der auf das Erreichbare gerichtete praktische Sinn Schmiedens, der sich zu gunsten der Ideen des Freundes manchen Verzicht auf eigene künst lerische Betätigung auferlegen mußte, waren zu völliger Einheit ver schmolzen; und so konnten diese Männer das Höchste leisten. Ihre bekannteste und bedeutendste Schöpfung ist das Kunstgewerbe museum in Berlin, eins der vornehmsten und feinsten Kunstwerke, die. unsere Stadt aufzuweisen hat. Mit der Zeit wendete sich Schmiedens Tätigkeit vorzugsweise dem Krankenhaushauwesen zu. Hier hat er wie kein zweiter schöpferisch und vorbildlich gewirkt und seinem Namen einen Weltruf geschaffen. Mit dem schulemachenden Krankenhaus im Friedriehsliain in Berlin begann die große Reihe seiner hygienischen Bauten, deren Zahl die Hundert weit überschreitet. Neben diesem Bau bedeuten das Militär lazarett in Tempelhof, das Krankenhaus in Dessau, die Kreiskranken häuser in Britz und Lichterfelde, die städtischen Krankenhäuser in Brandenburg und Charlottenburg, die großen Heilstättenbauten bei Beelitz (Mark) Marksteine in Schmiedens Lebensarbeit. Es war ihm ganz darum zu tun, die baulichen Aufgaben den Anforderungen der Hygiene anzupassen, die gerade damals, als Schmiedens Arbeitskraft auf dem Höhepunkt stand, ihre großen Entdeckungen machte. Er suchte mit feinstem Verständnis allen den tausend Bedürfnissen einer

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