Nedocromil

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Nedocromil
Allgemeines
Freiname Nedocromil
Andere Namen

9-Ethyl-6,9-dihydro-4,6-dioxo-10-propyl-4H-pyrano[3,2-g]chinolin-2,8-dicarbonsäure (IUPAC)

Summenformel
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 806-161-0
ECHA-InfoCard 100.233.208
PubChem 50294
ChemSpider 45608
DrugBank DB00716
Wikidata Q416706
Arzneistoffangaben
ATC-Code

R01AC07, R03BC03, S01GX04

Wirkstoffklasse

Antiasthmatikum

Eigenschaften
Molare Masse
  • 371,34 g·mol−1 (Nedocromil)
  • 415,30 g·mol−1 (Nedocromil-Dinatriumsalz)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

298–300 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser (Nedocromil-Dinatriumsalz)[1]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Achtung

H- und P-Sätze H: 319
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Nedocromil ist ein Arzneistoff, der zur Prophylaxe und Behandlung allergischer Beschwerden eingesetzt wird und im deutschsprachigen Raum von der Firma Sanofi-Aventis vertrieben wird.

Anwendungsgebiet und Wirkweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nedocromil wird neben Cromoglicinsäure zur Behandlung der saisonalen allergischen Konjunktivitis (allergische Bindehautentzündung) eingesetzt.[3] Sie gehören beide zur Wirkstoffgruppe der Cromone.[4]

Beide Substanzen können auch als Alternative zu Glukokortikoiden beim leichten allergischen und nicht-allergischen Asthma sowie prophylaktisch inhalativ verabreicht werden. Zur Behandlung von akuten Asthma-Beschwerden ist Nedocromil jedoch nicht geeignet.

Nedocromil hat eine stabilisierende Wirkung auf die Histamin-speichernden oder -produzierenden Mastzellen durch Degranulationshemmung, das heißt durch Hemmung der Freisetzung von Mediatoren. Diese Wirkung tritt in vollem Umfang allerdings erst etwa einen Monat nach Behandlungsbeginn auf.

Die Monopräparate enthalten das Dinatriumsalz[1] (CAS-Nr. 69049-74-7): Irtan (D), Tilade (A) und Tilavist (A, CH).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c The Merck Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 1112–1113, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Vorlage:CL Inventory/nicht harmonisiertFür diesen Stoff liegt noch keine harmonisierte Einstufung vor. Wiedergegeben ist eine von einer Selbsteinstufung durch Inverkehrbringer abgeleitete Kennzeichnung von [No public or meaningful name is available] im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 8. Juli 2020.
  3. ABDA-Datenbank (Stand: 29. Juli 2008).
  4. Lungeninformationsdienst: Cromone (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive), abgerufen am 15. Dezember 2015.