Ettal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 34′ N, 11° 6′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Garmisch-Partenkirchen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Unterammergau | |
Höhe: | 877 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,74 km2 | |
Einwohner: | 769 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 82488 | |
Vorwahl: | 08822 | |
Kfz-Kennzeichen: | GAP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 80 115 | |
LOCODE: | DE ETY | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ammergauer Str. 8 82488 Ettal | |
Website: | www.gemeinde-ettal.de/ | |
Erste Bürgermeisterin: | Vanessa Voit (FWG) | |
Lage der Gemeinde Ettal im Landkreis Garmisch-Partenkirchen | ||
Ettal ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Die Hauptsehenswürdigkeiten sind Kloster Ettal und Schloss Linderhof.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt rund zehn Kilometer nördlich von Garmisch-Partenkirchen in der Region Oberland auf dem Ettaler Sattel zwischen dem fünf Kilometer nordwestlich gelegenen Oberammergau im Ammertal und Oberau, das etwa fünf Kilometer südöstlich im Loisachtal liegt. Die Bundesstraße 23 verbindet die genannten Orte. Es grenzt an das Ammergebirge. Ettal liegt im Naturpark Ammergauer Alpen. Das Gemeindegebiet erstreckt sich in West-Ost-Richtung ab Linderhof über das Graswangtal bis zum Ettaler Weidmoos.
Gemeindeteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Jahresniederschlag beträgt 1565 mm und liegt damit im obersten Dreißigstel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte.[4] Der trockenste Monat ist der Oktober; am meisten regnet es im Juli. Im niederschlagsreichsten Monat fällt etwa 2,4-mal mehr Regen als im trockensten Monat. Damit liegt Ettal bei den jahreszeitlichen Niederschlagsschwankungen im obersten Hundertstel aller Messstationen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gemeindegründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kloster Ettal wurde von Kaiser Ludwig dem Bayern im Graswangtal am 28. April 1330 als Teil eines Gelöbnisses gegründet. Der Ort Ettal war vor 1803 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts des gefreiten (ehemals reichsunmittelbaren) Klostergerichts Ettal. Das Kloster Ettal wurde 1803 säkularisiert, seine Besitzungen gingen an den Staat. Die ehemaligen Klostergebäude wurden vom Staat versteigert. Es siedelten sich neue Familien an.
Die politische Gemeinde Ettal entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 und setzte sich aus den Bauern von Graswang und Linderhof und den Familien in Ettal zusammen. Die Gemeinde unterstand dem Landgericht Schongau.
19. bis 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pfarrei und Schule wurden im ehemaligen Kloster rechts der Kirche untergebracht. In einem bescheidenen Gemeinwesen entwickelte sich eine Musikkapelle mit Sängern, die Freiwilligen Feuerwehren in Ettal und Graswang, der Veteranenverein nach dem Krieg 1870/71 und 1899 der Volkstrachtenverein. Auf dem Gelände des Linderhofs, der im Besitz der Wittelsbacher war, ließ König Ludwig II. ab 1869 das Schloss Linderhof mit großen Parkanlagen errichten.
Nach mehrfachem Besitzwechsel erwarb 1900 Kloster Scheyern die ehemaligen Klostergebäude und gründete zunächst ein Priorat, das 1907 wieder zur Abtei erhoben wurde. Heute beherbergen die Klostergebäude neben der Abtei auch ein Jungeninternat mit Tagesheim (bis 2024) sowie ein Gymnasium, das Benediktinergymnasium Ettal.
Wärmekraftwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1878 errichtete Sigmund Schuckert in Linderhof das erste Wärmekraftwerk der Welt. Es bestand aus 24 von einer Dampfmaschine angetriebenen Generatoren und diente dazu, in Schloss Linderhof eine permanente elektrische Beleuchtung zu betreiben.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 955 auf 775 um 180 Einwohner bzw. um 18,9 %.
Jahr | 1910 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 |
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Einwohner | 741 | 1022 | 911 | 981 | 964 | 860 | 813 | 784 | 789 |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Unterammergau.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erste Bürgermeisterin ist seit dem 1. Mai 2020 Vanessa Voit (Freie Wählergemeinschaft Ettal).
Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat besteht aus acht Mitgliedern, alle gehören der Freien Wählergemeinschaft Ettal an.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt von Gold und Blau; oben ein wachsender, rot bewehrter schwarzer zweiköpfiger Adler, unten das Wort „etal“ in gotischen Kleinbuchstaben.“[6] | |
Wappenbegründung: Der Doppeladler geht auf den Gründer Kaiser Ludwig den Bayern zurück, dessen Wappentier dieser Adler war. „etal“ ist der ursprüngliche Name von Ettal und bedeutet Tal der Ehe (Gelöbnis, Versprechen). Kaiser Ludwig der Bayer gab das Versprechen ab, an dieser Stelle ein Kloster zu gründen.
Dieses Wappen wird seit 1968 geführt. |
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bekannt sind vor allem
- das Kloster Ettal mit seiner barockisierten Kuppelkirche Mariä Himmelfahrt
- das Schloss Linderhof, das König Ludwig II. im 19. Jahrhundert errichten ließ
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftliche Bedeutung am Ort hat insbesondere Kloster Ettal mit seinen Betrieben. Zum Kloster gehören landwirtschaftliche Betriebe, mehrere Gasthöfe sowie ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat, eine Schnapsbrennerei und ein Kunstverlag.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt folgende Einrichtungen:
- ein Kindergarten
- das Benediktinergymnasium Ettal mit angeschlossenem Internat und Tagesheim mit circa 450 Schülern
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist staatlich anerkannter Luftkurort.[7]
Die Gemeinde gehört zur Tourismusregion Ammergauer Alpen. Touristisch vertreten wird die Region durch die Ammergauer Alpen GmbH.[8] Zur Naturparkregion Ammergauer Alpen gehören neben Ettal die Orte Oberammergau, Unterammergau, Bad Bayersoien, Bad Kohlgrub und Saulgrub/Altenau/Wurmansau.
Im Jahr 2018 wurden im Gemeindegebiet über 113.000 Übernachtungen und etwa 61.000 Ankünfte generiert.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Ludwig Herrmann (1723–1791), Barockmaler
- Egid Verhelst der Jüngere (1733–1804), bekannter Kupferstecher, Akademieprofessor in Mannheim
- Sergei Sergejewitsch Prokofjew (1891–1953), Komponist, lebte von 1922 bis 1923 in Ettal
- Mirl Buchner (1924–2014), Skirennläuferin, Medaillengewinnerin bei den Olympischen Winterspielen 1952 in Oslo
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Ettal um 1900
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Ettal vom Ochsensitz aus
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Klosterkirche Ettal
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Schloss Linderhof
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Graswang mit Maria-Schutz-Kirche
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Ettal
- Ettal: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Literatur von und über Ettal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Ettal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. September 2019.
- ↑ Gemeinde Ettal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- ↑ Über 97 Prozent aller Messstellen zeigen niedrigere Werte an.
- ↑ David Gugerli: Redeströme. Zur Elektrifizierung der Schweiz. 1880–1914. Chronos, Zürich 1996, ISBN 3-905311-91-7 (Zugleich: Zürich, Universität, Habilitationsschrift, 1994/1995)
- ↑ Eintrag zum Wappen von Ettal in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Amtliches Verzeichnis der anerkannten Kurorte, Luftkurorte und Erholungsorte in Bayern
- ↑ https://www.ammergauer-alpen.de/