Etruskischi Sprooch
Etruskisch isch e Sprooch, wo i de Antiki vo de Etrusker z Italie gredt woren isch. D Sprooch isch im 1.Jh.n. Chr. vom Latiin verdrängt wore und uusgstorbe.
Verwandtschaft
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Etruskisch isch kei indogermanischi Sproch, au wenn's vu dere Sprochfamilie Iiflüss uffwiisd. Sprochwüsseschaftler hänn versüecht, Verbindige zu verschidenste Sproche nochzwiise, abber keine vu denne Versüech isch allgemein akzeptiert ußer em Vorschlag vu-n-ere Verwandtschaft mit em Rätische un em Lemnische. Lut de Hypothese ghöret die beide Sproche zämme mit em Etruskisch zu de Tyrsenische Sprochfamilie. Wells kai guet bikannti Verwandti vom Etruskische git, isch es schwer d Text z interpretiere.
Öberliferig
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Etruskische isch i rund 9'000 Inschrifte öberliferet, wo im etrusksiche Alphebet gschribe sind. Die ältischte sind um 700 v. Chr. entstande, die jüngste um 10 n. Chr. Die maiste chömed vo Etrurie, em Stammland vo de Etrusker, meriri au vo de agrenzende Piet; nu wenigi Inschrifte sind usserhalb vo Italie gfunde wore. Under de Inschrifte sind au 16 Bilingue, doch helfet die wenig, s Verständnis vom Etruskische z verbessere.
Zo dene epigraphische Inschrifte chömed no e paar griechischi und latinischi Glosse (z. B. falad "Himmel"; αισαρ "Gott").
Phonologii
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Etruskische kennt drai Plosivi p, t, k und ai Affrikate z. De gnaui Luutwert vo φ, θ, χ isch umstritte, mengisch wered si au mit ph, th, und kh umschribe, do si möglicherwiis bihuuchtig Plosiv sind. S Etruskische het zwee Sibillante s und ś. Witteri Frikativ sind f und de Halbvokal v. h chunnt sozäge nume im Wortafang vor. D Sonore l, r, m, n chöned au silbisch sii. Vokäl het s Etruskische vier, nämli a, e, i und u.
S Etruskische het Erstbetoonig ghaa. Da isch de Grund, vo de starche Vokalabschwächig und de verbraitete Synkope: vinm "Wii", Hercle "Herakles", Menrva "Minerva".
Grammatik
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Etruskische isch e agluttinierendi Sprooch, wo meriri Kaususendige an e Wort henke cha und Postpositione het.
Nomen
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S Nomen chennt kai gramatikalisches Gschlecht, de Nominativ und de Akkusativ sind gliich usser bim Pronome (etr. mi "ich"; mini "mii"). De Lokativ und de Genitiv wered usem Nominativ bildet, und chöned debi Umluut zaige (Nom. clan "Soo"; Gen. clens). De Ablativ und de Pertinentiv wered usem Genitiv bildet; di drai Fäll hend drum au zwoo Forme. De Plural het zwoo Forme. De animierti Plural för Lebiwese luutet -Vr, de Plural för nöd bilebti Sache -χva. S Pluralsuffix werd direkt an Stamm aghenkt, d Kasusendig werd a d Pluralendig aneghenkt.
| Fall | Endig | Biispiil clan "Soo" | ||
|---|---|---|---|---|
| Sg. | Pl. | |||
| Nom.-Akk. | -. | clan | clenar | |
| Gen.I | -(V)s | clens | cliniiaras | |
| Gen.II | -(a)l | |||
| Lok. | -i | |||
| Abl.I | -is | |||
| Abl.II | -(a)ls | |||
| Pert.I | -si | clensi, clinsi | clenarasi | |
| Pert.II | -(a)le | |||
A die Forme chönet Postpositione ghenkt were, wie -pi "för" (+Akk.); -ri "för" (+Lok.); -θi "i, im" (+Lok.)
Verb
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Bim Verb wered Person und Numerus nöd markiert: ame "i bi, du bisch, er isch, mer sind etc." Degege gits Endige för verschidnigi Modi:
| Indikativ | Partizip | |
|---|---|---|
| Präsens Aktiv | -. | -as(a) / -u / -θ |
| Präteritum Aktiv | -ce | -θas(a) / -nas(a) |
| Präteritum Passiv | -χe | -icu / -iχu |
| Imperativ | -. | |
| Necessitas | -(e)ri | |
| Konjunktiv | -a | |
Wortschatz
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De etruskisch Wortschatz het vili Leenwörter, bsunders usem Altgriechische: eleiva "Öl" < agr. ἐλαίϝα; larnaś "Sarg, Urne" < agr. λάρναξ. Anderi Wörter tailts mitem Griechische und em Latiinische: vinm "Wii", agr. οἶνος, lat. vinum; θevru "Stier", agr. ταῦρος, lat. taurus. Debii het s Etruskische em Latiin au vili Wörter vermittlet, so lat. cupa "Becher" < etr. cupe < agr. κύπη. E Fremdwort usere nöd bikannte indoeuropäische Sprooch isch etr. neftś "Neff, Enkel" (vgl. lat. nepos). Aber au s Latiin het etruskischi Wörter uufgnoo: lat. atrium < etr. aθre "Bau", lat. idus < etr. itus "Monetsmitti"; lat. subulo < etr. suplu "Flöötespiler".
En Uuswaal vo Substantiv wo d Bidüttig recht sicher isch:
- Verwandschaftsnäme: apa "Vatter", ati "Muetter", papa "Grossvatter", teta "Grossmuetter", puia "Frau", clan "Soo", sec, seχ "Tochter", ruva "Brüeder", neftś "Neff, Enkel".
- Persone: lauχum "König", ziχu "Schriiber", tanasa "Schauspiler", mariś "Jüngling".
- Astronomi, Ziit: pulum "Stern", uśil "Sune", tiur "Moo, Monet", itus "Monetsmitti", avil "Joor", tin "Taag", θesan "Morge".
- Religio: ais "Gott", tmia "hailige Bezirk", zusle "Opfer", netśvis "Woorsäger, Haruspex", hinθa "Underwelt", hinθial "Seel, Schatte".
- Politik: spura "Stadt, Gmaind", meχ "Volch, Staat", tular "Grenze".
- för Zallwörter lueg de Artikel Etruskischi Zaale.
Lueg au
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Büecher
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Massimo Pallottino: Etruskologie: Geschichte und Kultur der Etrusker, usem Italienische vom Stephan Steingräber. Basel, 1988. ISBN 3-7643-1874-0.
- Helmut Rix: Die Etrusker – Schrift und Sprache; i: Mauro Cristofani: Die Etrusker; Stuttgart 2006. ISBN 3-7630-2270-8.
- Dieter H. Steinbauer: Neues Handbuch des Etruskischen; Scripta Mercaturae, St. Katharinen 1999. ISBN 3-89590-080-x.