Von Paul Hühnerfeld
Wer ist ein "großer Deutscher?" Diese schwere, ja beinahe unheimliche Frage zu beantworten, unternahmen drei Männer, die mit ihrem bedeutenden und rechtschaffenen Namen nun einstehen müssen für die zahlreichen Antworten auf diese Frage, für die Antworten, die zunächst im soeben erschienenen ersten Band der Sammlung
"Die Großen Deutschen. Deutsche Biographie." Herausgegeben von Hermann Heimpel, Theodor Heuss, Benno Reifenberg. Propyläen Verlag (Ullstein, Berlin), 635 S., 34,– DM,
schon gegeben worden sind. Dabei ist das Problematische dieser neuen "Deutschen Biographie" (die offenbar als Nachfolge der von Willy Andreas und Wilhelm von Scholz 1935/36 zuerst herausgegebenen Sammlung gedacht ist) im ersten Band noch auf ein Mindestmaß beschränkt: denn er behandelt die großen Deutschen "Von Karl dem Großen bis Andreas Schlüter", also eine Zeit, in der deutsche Geschichte noch ganz eins war mit der Geschichte des christlichen Abendlandes. Drei weitere Bande werden folgen: auf einem Prospekt stellt der Verlag schon jetzt den Inhalt und die Autoren dieser drei Bände vor. Dennoch scheint es zu früh, kritische Einwendungen, die sich beim Lesen des Inhalts vor allen Dingen des letzten Bandes (wo die Auswahl ja am schwierigsten wird) aufdrängen, jetzt schon vorzubringen. Denn während der praktischen Arbeit an den Bänden wird sich sicher mancher Gesichtspunkt ändern, manches Porträt fortgelassen und noch einige hinzugefügt werden.