Villach erstellt mit dem neuen „Örtlichen Entwicklungskonzept“ die wichtigste Handlungs- und Entscheidungsgrundlage für die Entwicklung der Stadt. Erstmals sind auch Bürgerinnen und Bürger Teil dieses Experten-Prozesses. Ihre Überlegungen wurden am Donnerstag vorgestellt.
Villach erstellt ein neues Örtliches Entwicklungskonzept (ÖEK). Dabei handelt es sich um die wichtigste Handlungs- und Entscheidungsgrundlage für die Frage, wie sich die Stadt in den nächsten zehn Jahren entwickeln soll. Im ÖEK ist geklärt, welche Flächen grün bleiben, welche für Wachstum zur Verfügung stehen, um kompakte Siedlungsräume mit effizienter Infrastruktur zu schaffen. Es regelt aber auch, wo Freizeiteinrichtungen benötigt werden – oder Hochwasserschutzmaßnahmen oder Maßnahmen für den Klima- und Naturschutz. So dient das ÖEK Politik und Verwaltung als Handlungsgrundlage. Deren Basis sind Fachgutachten und Datensätze, die in den kommenden Monaten sorgfältig zusammengeführt werden. Es geht dabei um viele Aspekte – von Bodengutachten über Energieraumplanung bis hin zu Ver-kehrsanalysen.
Villach setzt auf Bürger:innenbeteiligung
„Gemeinsam mit den Villacherinnen und Villachern wollen wir Ideen für ihren Lebensraum umsetzen“, sagte Bürgermeister Günther Albel
im Rahmen der Veranstaltung. „Stadtentwicklung darf nicht von oben herab passieren, sondern muss auf Augenhöhe geschehen.“ Aus diesem Grund wurde bereits zum zweiten Mal (nach 2017) ein „Bürger:innenrat“ einberufen. 21 Personen von 18 bis 79 Jahren wurden aus 600 nach dem Zufallsprinzip eingeladenen Personen ausgewählt, im Bürger:innenrat aktiv zu sein.
Am vergangenen Donnerstag präsentierte der Bürger:innenrat schließlich seine ersten Ergebnisse. Eines der jüngsten Mitglieder fasste die Stimmung im Entstehungsprozess treffend zusammen: „Egal, welches Alter oder welche Berufsgruppe, in Villach können alle miteinander reden.“ Zahlreiche Themen wurden erarbeitet, ein großer Wunsch war dabei unter anderem der Ausbau von „Grätzeln“, also kleiner Stadtbereiche, die als Treffpunkte dienen, um die Gemeinschaft zu fördern. Damit einhergehend wünschten sich viele den Ausbau des sehr gut angenommenen Wohnzimmerkonzeptes auf dem Hauptplatz. Gleichzeitig wurde der Wunsch an die Stadt herangetragen, man möge, in Hinblick auf all jene, die nicht mehr zwingend in Büros arbeiten, mehr Co-Working-Spaces schaffen. Großes Thema war die Erhaltung von leistbarem Wohnen, sowie von Nahversorgern in den Ortsgebieten. Einen eigenen Beitrag leisteten engagierte Jugendliche, die sich unter anderem Workshops zur Berufsorientierung wünschen. Angeregt wurde weiters die Förderung von generationenübergreifendem Wohnen, mehr Platz für Freizeitaktivitäten und Sport sowie mehr öffentliche WC-Anlagen im Stadtgebiet.
So geht es weiter
Die zahlreichen Vorschläge werden nun von Verwaltung und Politik evaluiert und fließen, wo machbar, direkt ins ÖEK ein. „Ich bedanke mich bei allen, die im neuen Bürger:innenrat Verantwortung für ihre Stadt übernommen und sich so aktiv in den Stadtentwicklungsprozess eingebracht haben“, sagte Bürgermeister Albel abschließend.
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