Weite Teile Österreichs versinken in Wassermassen. Die Häufung von Unwetter-Ereignissen zeigt die große Bedeutung von Hochwasserschutz. In Villach schreitet der erste Bauabschnitt voran.
Die jüngste Hochwasser-Katastrophe, von der beträchtliche Teile Österreichs betroffen sind, unterstreicht die Wichtigkeit eines effizienten Hochwasserschutzes. Auch in Villach. Deshalb investiert die Stadt Villach gemeinsam mit Bund, Land Kärnten und Verbund in den Hochwasserschutz im Bereich der Drau. Allein die Kosten für den ersten von drei Abschnitten betragen rund 7,6 Millionen Euro.
„Schwere Unwetter, wie es sie immer häufiger gibt, werden sich leider nicht verhindern lassen. Es ist aber unsere Verantwortung Villach und die Bevölkerung bestmöglich davor zu schützen“, sagt Bürgermeister Günther Albel. Bereits vor Jahren wurde mit den Schutzplanungen angefangen. „Heuer haben wir begonnen, wichtige bauliche Schutzmaßnahmen für die Sicherheit von morgen umzusetzen“, so Baureferent Stadtrat Harald Sobe.
Bei den bereits umgesetzten bzw. noch geplanten Schutzbauten handelt es sich meist um Dämme und Stahlbetonmauern, die entlang von Drau und Seebach errichtet werden. Mittlerweile konnten die Schutzmaßnahmen beim Technologiepark, im Bereich Gailspitz-Straße (GAV) und in der Prossowitscher Au nahezu abgeschlossen werden. Als nächstes erfolgen notwendige Arbeiten beim Seebach, beim Silbersee, in Duel und in St. Ulrich.
Im zweiten und dritten Bauabschnitt werden St. Agathen bzw. Bereiche der Innenstadt geschützt. In all diesen Zonen, wo laut Gefahrenzonenplan Schutzmaßnahmen erforderlich sind, werden nach Abschluss der Bauarbeiten 2000 Menschen sowie 160 Gebäude vor einem bis zu 100-jährlichen Hochwasser der Drau geschützt sein.
Bereits umgesetzte Maßnahmen des ersten Bauabschnitts:
- Beim tpv Technologiepark Villach sind die Arbeiten nahezu abgeschlossen. Es wurde ein 800 Meter langer Hochwasserschutzdamm errichtet. Weiters wurde das Drauufer in diesem Bereich aufgeweitet und ein durchflossener Nebenarm der Drau geschaffen und ökologisch ausgestaltet.
- Auf Höhe der Firma Papyrus und der Fachhochschule wurden eine bestehende Mauer und ein Teil eines Radwegs erhöht. Eine Zufahrt wird zudem mit mobilen Hochwasserschutzelementen ausgestattet.
- Im Bereich Gailspitz-Straße (GAV) wurde die Fläche, auf der zuletzt eine Hundeschule beheimatet war, angehoben, das gilt auch für den dort verlaufenden Radweg. Auch hier sind die Arbeiten weit fortgeschritten.
- Zudem wurden in der Prossowitscher Au, am Zusammenfluss von Drau und Gail auf einer Länge von einem Kilometer umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen gesetzt, die im Notfall den Wassermassen mehr Platz bieten.
Weitere geplante Maßnahmen im ersten Bauabschnitt:
- Beim Seebach wird neben dem Schutz von mehreren Gebäuden der bestehende Radweg erhöht. Auch eine ökologische Ausgleichsfläche wird es geben. Zudem werden gesteuerte Schütztafeln (höhenverstellbare Schieber) installiert. So kann der Wasserspiegel des Magdalenensees, auch bei einem Rückstau der Drau in den Seebach, reguliert werden.
- Schutzmaßnahmen erfolgen auch noch beim Silbersee, wo das Gelände auf einer Länge von 85 Metern um 70 Zentimeter erhöht wird
- In Duel werden zwei landwirtschaftliche Betriebe künftig mit Mauern geschützt.
- In St. Ulrich sind eine Schutzmauer und ein Schutzdamm geplant.
Zweiter und dritter Bauabschnitt:
- In einem zweiten Bauabschnitt wird der Stadtteil St. Agathen primär mit Dämmen und Schutzmauern geschützt. Beim dritten Abschnitt wird der Innenstadtbereich abschnittweise mit mobilen Hochwasserschutzelementen vor einem bis zu 100-jährlichen Hochwasser geschützt.
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