Tandemflugzeuge sind selten, denn ihre
Effizienz ist meist schlechter als die einflächiger Flugzeugen. Die hintere Fläche
kann bei einem flächengleichen Tandem maximal 38% des Auftriebs liefern, da
sonst kein ausreichendes Stabilitätsmaß resultiert. Bei einem
flächengleichen Tandem sollte zudem ein Stabilitätsmaß von 15% nicht
unterschritten werden. Hinzu kommen große Probleme in der Rollsteuerung.
Darüber hinaus neigen
Tandems mit Flächen, die wie in der Graphik unten einen großen Abstand über
der Längsachse aufweisen, zusätzlich zum Hunting - einer stark phygoiden
(wellenförmigen) Flugbahn.
Unten ist eine negative Staffelung der
Flächen gezeigt, die vordere Fläche liegt unten. Das Stabilitätsmaß beträgt
im Beispiel 15% - rot ist der Neutralpunkt des Systems, grün der Schwerpunkt
eingezeichnet. Man erkennt, dass der
Schwerpunkt bezogen auf die Position der Flächen weit vorne liegen
muss, soll das Tandem eine stabile Längbewegung zeigen. Wie in
Ringwings
gezeigt, würde der Einsatz von Hochauftriebsprofilen diese Situation noch
verschlechtern.
Die negative Höhenstaffelung der Flächen habe ich
gegenüber der positiven immer als nachteilig erlebt, da die Flugzeuge kein
sinnvolles gemeinsames Strömungsfeld entwickeln und insbesondere bei sehr
großen Anstellwinkeln, die Tandemflugzeuge wegen ihrer meist geringen
Streckung zeigen, schattet die vordere untere Fläche die hintere gerne ab,
was zum Kontrollverlust führen kann.
Tandem winged aircrafts are rare, because their efficiency most often is inferior
compared with a usual wing-tail-design. The rear wing can deliver maximum
38% of total lift, because otherwise no sufficient stability margin can be
reached. For a tandem winged craft the stability margin should not be less than 15%.
Additionally tandems have great and unsolved problems with roll control and
often show "hunting", strong phygoids in the airpath.
In the
graphic below
the front wing is located below. The stability margin is
15% - red shown is the neutral point of the system, green the center of gravity. If high-lift
airfoils with greater negative moments were used, the CG has to be located
still much more forward. See:
ringwings.
My experiences showed me, that the
negative stagger cannot give the tandem wings a naturally common flowfield,
further more at high angles of attack, which can be reached easily by a
tandem due to its low aspect ratio, the front wing can shadow the rear one,
what can lead to a loss of control.
Ein anderes Beispiel: Die oben abgebildete Canard-Konfiguration von Farner trug die Querruder bei einem ersten Prototyp in den Stützflächen der Hauptfläche. Eine Betätigung dieser Querruder ließ das Flugzeug beim Versuch eines Hangstarts sofort um 90 Grad aus der Richtung drehen.
Another example: The Canard-configuration of Farner above carried the ailerons with a first prototype in the two wings, which supported the main wing. Activating the ailerons of those wings withs its strong positive dihedral yawed the craft immediately about 90 degress, when Farner tried to fly this plane from a soft hill - no accident, just an experience.Wird Querruder rechts gegeben (übertrieben dargestellt) so
sorgt der induzierte Zusatzwiderstand dafür, dass sich der untere Flügel so
bewegt, wie es die roten Pfeile zeigen. Weil oberer und unterer Flügel
beweglich verbunden sind, bewegt sich der obere Flügel so, wie es die grünen Pfeile
zeigen. Dadurch erhält der obere rechte Flügelteil einen etwas grösseren
Anstellwinkel - blau gezeigt. Der damit dort erreichten Zusatzauftrieb
stützt das Flugzeug in der Kurve ab und der induzierte Zusatzwiderstand dort wirkt
gegen das negative Rollwendemoment. Man kann das als Pilot deutlich
beobachten. Der erste, der es auch richtig deutete, war unser "ostälbscher"
Fluglehrer Ewald Scheiber. Danke!
Nachdem die mögliche
Lösung des Problems der Rollsteuerung erkannt war, machte es ein neu
konstruierter Boxwingflügel mit 7 m Spannweite (TVS 700) leicht, die nötige Flexibilität für eine gute Rollsteuerung
bereitzustellen. Unten das TVS-700 mit Pilot "Buba" vor dem ersten Testflug.
Sunny-Modell:
Von
1991 bis 1999 wurden von mir sicher einige hundert Bastelbögen für einen
flugfähigen Papiersunny in alle Welt verschickt. Sie fanden große Resonanz,
denn sie flogen gut und fliegen auch heute noch gut, wenn sie korrekt
ausgeschnitten, exakt geknickt, verklebt und mit dem richtigen Schwerpunkt in die
Luft gesetzt werden. Papier-Sunnies fliegen von 5 bis 25 cm mit angepasstem
Papier bzw. Karteikartenkarton. Ich habe einmal einen flugfähigen Sunny in
einer Streichholzschachtel an ein Magazin geschickt. Minidrohne!
From 1991 to 1999 some hundred papercrafts for a flying Papersunny were sent
all over the world by us. They found great resonance, because they flew well
and fly good today, if they are properly cut, folded, glued and get right CG
by a nail or a piece of plumb. "Paper" should be stiff, draw the folding
lines with a hard pen first, then cut and fold. Works from 5 cm span to 25
cm span.
2014 bin ich aus Anlass
einer in Deutschland angedachten neuen Klasse von Ultraleichten mit geringer
Flächenbelastung noch einmal zu den alten Ringwings zurückgekehrt
und habe diese Idee mit der des Ellipsenflügels in positiver
Staffelung neu aufbereitet - das finden Sie hier. Und
auch das Rautenwing-Konzept habe ich für eine solche Klasse noch
einmal neu angedacht. Die Überlegungen zu einem kleinen
Rautenflugzeug finden Sie
hier.
Some newer thoughts about light tandem winged
boxwings you will find
hier
(Boxwing-Ellipse)
and
hier
(Boxwing-Diamond)