Ab 1907 bezogen die Riehener Haushalte Gas vom städtischen Gas- und Wasserwerk in Basel. Anfangs konnten sich vorwiegend das Pfarrhaus und die wohlhabende Einwohnerschaft einen Anschluss leisten. Sie nutzten Gas für Koch- und Heizzwecke, seltener auch für Gaslampen oder einen Gasbadofen. Für Angehörige des Mittelstands war Gas zu Heiz- und Kochzwecken erst ab den 1930er-Jahren erschwinglich.
Da Elektrizität nicht nur günstiger als Gas war, sondern dem Dorf auch bereits seit 1901 zur Verfügung stand, wurde die öffentliche Beleuchtung in Riehen nur kurz durch Gaslaternen (1909–1917) unterstützt.
Im Lauf der Jahre stieg der private Gasverbrauch sukzessive an, sodass 1950 an der Weil- und Niederholzstrasse zusätzliche Gasbehälteranlagen erstellt werden mussten. Seit den 1970er-Jahren gibt es in Riehen auch Erdgas (1971) und Erdwärme (1994) aus der eigenen Geothermie-Anlage.
Autorin / Autor: Luzia Knobel | Zuletzt aktualisiert am 16.11.2023
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Schnyder, Arlette: Wohnstadt im dörflichen Kleid. In: Schnyder, Arlette et al.: Riehen – ein Portrait. Basel 2010. S. 101–125, hier S. 120.
Schwab, Hans: Riehen seit 1825. Die Entwicklungs-Vorgänge der Siedlung, aufgestellt auf Grund des vom Technischen Arbeitsdienst Basel ausgearbeiteten Planmaterials. Basel 1935. S. 29.
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