INHALTSVERZEICHNIS
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TEIL
1
Vorwort
NEWS
Kap.
1 Allgemeines
Kap.
2 Die
Pläne
a)
Buondelmonti 1415 (1417)
b) Dumas
1783 (1839)
c)
Cockerell 1811 (1820)
d)
Kopien von Cockerells Plan: Bertuch (1821),
Charton (1854), Amé (1857) und Kern (1982)
e) erweiterte Kopie von
Cockerells Plan: Prokesch von
Osten 1825 (1836)
f)
Sieber 1817 (1823)
g)
Kopie von Siebers Plan: Spratt 1843 (1865)
h)
Sigalas (1842)
i)
Romanas et al. 1982
j)
Petrochilou 1985
k) korrigierte und
ergänzte Version von
Petrochilous Plan: Waldmann 1998 - 2010
l) ein Vergleich der
Namen und Notizen in den
Plänen von Petrochilou, Dumas, Cockerell, Charton, Prokesch
von Osten und Sieber
m)
Vergleich der Pläne: Gesamtvergleich
n)
Vergleich der Pläne: Detailvergleiche
Kap. 3
Die Labyrinth-Höhle auf Fotos
|
|
Als
ich 1997 zum ersten Mal vom
„Labyrinth“ hörte,
einem Höhlensystem mit
kilometerlangen
Gängen an den Hängen nördlich der
Messara-Ebene, war ich sofort begeistert und musste dieser
Sache auf den Grund gehen. Einerseits hatte ich in
den
vergangenen 18
Jahren, trotz wiederholten Aufenthalten auf Kreta und speziell in der
Gegend der Messara-Ebene, noch nie davon gehört,
andererseits realisierte ich, dass es sich hier um etwas
Spezielles handelte - dieser Meinung bin ich heute noch. Ich
begann die Höhle intensiv zu erforschen, wobei ich
jede
Nische und jeden Winkel
mehrfach erkundete und in unzählige Spalten und Ritzen kroch,
die auf den Plänen nicht eingetragen sind.
Seit
1998 war ich mit verschiedenen
Begleitern ca. 80 Mal im "Labyrinth", so dass ich heute
zu ihren
besten
Kennern gehöre. Anfänglich wollte ich vor allem
heraus
finden,
wozu
diese künstliche Höhle benützt
worden war. Nachdem
mir die Verwendung als Steinbruch klar
geworden war, verlagerte sich mein Interesse dahin,
verschollene und unentdeckte Teile der Höhle zu finden,
was mir mehrfach gelang. Als begeisterter Fotograf wollte ich ausserdem
eine ausführliche
Foto-Dokumentation der Höhle vorlegen, was es bisher trotz
einigen Veröffentlichungen zum „Kretischen
Labyrinth“ nicht gibt. Als begleitende Forschung
besuchte
ich andere unteriridische Steinbrüche und durchforstete die
existierende Literatur nach Plänen, Reisebeschreibungen und
sonstigen verwertbaren Informationen. Da das "Labyrinth" in Gefahr
schwebt, aufgrund von Einstürzen irgend wann nicht mehr
zugänglich zu sein, soll diese
Dokumentation auch ein Hilferuf sein: RETTET DAS "LABYRINTH" - bevor es
nur noch virtuell in meiner
Website begangen werden kann!
Auf
dem Weg durchs
"Labyrinth" wünsche ich
viel Spannung und viel Spass.
Thomas M.
Waldmann
Basel,
2006 - 2024
ACHTUNG:
DIE LABYRINTH-HÖHLE IST GEFÄHRLICH !
Betreten Sie sie nicht auf eigene Faust !
|
© Das Copyright
sämtlicher Fotos und Texte
liegt bei Thomas M. Waldmann,
sofern nicht anders vermerkt. Fotos, Karten usw.
kurz alle Arten von Abbildungen dürfen nur
nach Rücksprache mit dem Autor verwendet werden.
Diese Website wird laufend aktualisiert. Stand:
07.10.2024
- NEWS
(ab
Juli 2010):
- 07. Okt. 2024:
- Plan
des Steinruchs bei Agia Irini/Knossos aufgetaucht
- 21. Aug. 2023:
- Wortherkunft
von "Labyrinth" geklärt bzw. bisherige Deutung als "Haus der
Doppelaxt" als Irrtum entlarvt
- 19. Aug. 2023:
- Der 2020 verstorbene Berliner Künstler
Daniel Weissbach
hinterliess ein Jahr vor seinem Tod im Eingangsbereich des
Labyrinths ein Werk
- 29. Nov. 2022:
- Die Suche nach
einem
Sponsor wird erneuert
- 27. Juli 2021: -
Forschung zum Labyrinth ruht im
Moment, ist
aber jederzeit "auf dem Sprung"
- 26. Juli 2018: - Pläne
zur Räumung des Labyrinthes von der Munition vorerst
eingestellt - Suche nach einem Sponsor geht weiter
-
14. Juni 2017: - Wird das
Labyrinth doch noch von der Munition geräumt?
-
11. Aug. 2015: - "Vergesst
das Labyrinth", sagt Kulturminister Nikos Xidakis
-
09. Aug. 2014: - ein
Labyrinth-Stein wird im Labor untersucht
-
24. Dez. 2013: - Kommentar
und
Korrekturen zum
Film von Arte "Kreta - Mythos Labyrinth"
-
21. Dez. 2013: -
Der Film von Arte "Kreta - Mythos Labyrinth" auf youtube
-
28. Nov. 2013: -
Arte strahlt den Film "Kreta - Mythos Labyrinth" am Mi, 18. Dez. 2013
um 16.55 Uhr aus (Dauer: 26 Min.)
- 17.
Nov. 2013: -
Arte startet die neue Sendereihe "Magische Orte in aller Welt" (in der
der Beitrag über den Minotaurus und das Kretische Labyrinth
gezeigt wird), am 25.
Nov. 2013 um 16.55 Uhr
-
24. Aug. 2013:
-
Wappen identifiziert auf der Wand mit den alten Symbolen?
-
24. Aug. 2013:
- lesbare
Inschrift gefunden auf der Wand mit den alten Symbolen
-
23. Aug. 2013:
-
Arte bringt einen Film über den Mythos des Minotaurus und das
Labyrinth auf Kreta
-
10. Mai 2013:
-
Wann wurde das Kleine Labyrinth frei
gelegt?
-
02. April 2013:
-
Steinbruch-Höhle Nr. 7 entdeckt
-
21. Feb. 2013:
-
Spenden-Aufruf für die Sanierung des Labyrinthes
- 11.
Jan. 2013:
-
Den von National Geographic 2010 gedrehten Film über das
Labyrinth (der in ZDF info ausgestrahlt wurde) auf meiner Website (in
den News) ankucken
-
26. Dez. 2012:
-
Ausstrahlung des von National Geographic 2010 gedrehten Filmes
über das Labyrinth in ZDF info
-
20. Juni 2012:
-
Gibt es einen See im Labyrinth? - Neuer unseriöser Hinweis
-
13. Juni 2012:
-
"Schlodien" gefunden
-
07. Dez. 2011:
-
Gibt es einen See im Labyrinth? - oder: wie Verwechslungen und
Irrtümer Gerüchte erschaffen
-
25. Nov. 2011:
-
Archäologe aus Berkeley mit Spezialgebiet Minoische
Archäologie sagt: Im Labyrinth ist nichts Minoisches zu finden
-
16. Nov. 2011:
-
Die Lore vom 2. WK in der Nähe des Labyrinth-Einganges ist weg
-
15. Nov. 2011:
- Eine
weitere interessante (griechische) Inschrift von 1943 entdeckt
-
09. Okt. 2011:
-
Der Eingang ist mit Steinen versperrt
- 04. Feb. 2011:
-
Das Ende meiner Forschungen in der Labyrinth-Höhle
- 13. Dez. 2010:
-
Unterirdische Kalksteinbrüche bei
Vicenza, Italien
- 18. Nov. 2010:
-
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse meiner Forschungen zur
Labyrinth-Höhle (Teil 2, Kap. 12): Ergänzung
- 17. Nov. 2010:
-
Gefahr eines Unfalles im Labyrinth
- 21. Okt. 2010:
-
Informations-Veranstaltung zum Labyrinth in Mires am Montag-Abend, 18.
Okt. 2010
- 15. Okt. 2010:
- Lokalisierung des Labyrinthes vorüber gehend aus
der Website entfernt
- 07. Okt. 2010:
-
Vierseitiger Bericht übers Labyrinth in der
Zeitschriftenbeilage "Fänomena" Nr. 2 vom 02. Okt. 2010
- 07. Okt. 2010:
-
Doppelseitige Zeitungs-Artikel im
"Antilalos tis Messaras" vom 14. und 21. Sept. 2010: die Bilder
- 20./27. Sept. 2010:
-
Presse-Konferenz der Präfektur Iraklion am 17. Sept. 2010 zur
Inspektion vom 15. Sept. sowie zur geplanten Säuberung,
Schliessung und Wieder-Nutzbarmachung des Labyrinthes
- 27. Sept. 2010:
-
Erstausstrahlung des National Geographic-Filmes zum "Labyrinth
Lost"-Projekt vom Sommer 2009 in den USA am Mo, 27.09.2010, unter dem
merkwürdigen Titel "The Holy Grail" (Der Heilige Gral)
- 26. Sept. 2010:
-
Doppelseitige Zeitungs-Artikel im
"Antilalos tis Messaras" vom 14. und 21. Sept. 2010
- 16. Sept. 2010:
-
Inspektion des Labyrinthes durch Experten, Polizei, Staatsanwalt usw.
- 10. Sept. 2010:
-
Presse-Kommunikee der Kretischen Sektion der Griechischen
Speläologischen Gesellschaft
- 14. Aug. 2010:
-
Zeitungsartikel
in der griechischen Tageszeitung "Ta Nea" vom Mi, 11. Aug. 2010
- 06. Aug. 2010:
-
Doppelseitige Zeitungsartikel im
"Apopsi tou Notou" und im "Antilalos tis Messaras": Anzeige beim
Staatsanwalt betr. (fortgesetzte) illegale Ausgrabungen im Labyrinth
- 29. Juli 2010:
-
Zeitungsartikel im "Apopsi tou Notou" betreffend einer Eingabe im
Parlament zur Förderung des Labyrinths
- 28. Juli 2010:
-
Steine aus dem Labyrinth werden tatsächlich härter -
und weisser -, wenn sie nach draussen gelangen
- 27. Juli 2010:
-
Ähnliche unterirdische Steinbrüche in England, die
Beer Quarry Caves, erhärten Vermutungen zum Labyrinth
- 22. Juli 2010:
-
Zwei weitere Fotos vom Labyrinth-Besuch mit ESE-Mitglied
- 20. Juli 2010:
-
Doppelseitige Zeitungsartikel im
"Apopsi tou Notou" und im "Antilalos tis Messaras" anlässlich
der 4 von
mir entdeckten Räume im Labyrinth sowie deren
Bestätigung durch einen
Speleologen der Griechischen Speleologischen Gesellschaft ESE /
Interview mit Nikolaos Leloudas, Vorstandsmitglied der ESE
- 19. Juli 2010:
-
weitere Postkarte des historischen Einganges zum Labyrinth von ca. 1900
- 17. Juli 2010:
-
Loch bei Ambelouzos ist ein Eingang, aber nicht zum Labyrinth, sondern
zu einem römischen Wassertunnel
- 16. Juli 2010:
-
Interview im kretischen Lokal-Radio "Dream FM 90,6" in Timpaki mit
Nikolaos Leloudas (und mir)
- 15. Juli 2010:
-
Besuch des Labyrinthes mit einem Mitglied der Griechischen
Speleologischen Gesellschaft ESE
- 13. Juli 2010:
-
Ganzseitiger Artikel im "Apopsi
tou Notou" vom 13. Juli 2010 über die 4 entdeckten
Räume
- 08. Juli 2010:
-
Einen weiteren Fisch gefunden - das geheime Symbol der Christen?
- 05. Juli 2010:
-
Werden Steine aus dem Labyrinth hart, wenn sie nach draussen gelangen?
- 02. Juli 2010:
-
Wie aus 2,5 km Gängen plötzlich 4 km Gänge
werden
- 01. Juli 2010:
-
Rätsel um "kalamia" gelöst? - Es sollte mit
"Rohr" statt mit "Schilf" übersetzt werden
NEWS
- Inhaltsverzeichnis ab Okt. 2008
NEWS 04
(Jan. -
Juni 2010)
NEWS 03
(Okt. -
Dez. 2009)
NEWS 02
(Juni -
Sept. 2009)
NEWS 01
(Okt.
2008 - Mai 2009)
Kap.
1
Allgemeines
Das
in dieser
Dokumentation
vorgestellte Höhlensystem auf
Kreta - ein antiker Höhlen-Steinbruch - wird von vielen
Kretern
als „das Labyrinth des
Minotaurus“
angesehen. Arthur Evans legte zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts
Knossos frei und identifizierte es mit dem Labyrinth der Mythologie.
Seine Ansicht setze sich weitgehend durch, bis sie auch zum
wissenschaftlichen Standard wurde. Ein französischer
Archäologe, Paul Faure, sah als
einziger einen dritten Ort, die Höhle Agia Paraskevi bei
Skotino, als das besagte Labyrinth an. Da die These,
Knossos sei das
Labyrinth, immer mehr fundierte und berechtigte Kritik
erfährt, muss heute die
Frage, welches das "echte" Labyrinth war - und ob überhaupt je
ein solches existierte -, als ungeklärt gelten. Da
sowohl der
Minotaurus wie auch das Labyrinth Mythen sind, lässt sich
letzteres nicht seriös lokalisieren - abgesehen davon ist
unsere
Höhle kein Labyrinth, weder ein klassisches noch ein
Irrgarten.
Der Eindruck eines labyrinth-artigen Gängesystems entsteht
bloss
beim erstmaligen Besuch.... (mehr dazu in Teil 2, Kap. 10).
(Dieser
Text
wurde im Januar
2009 aufgrund der von Nick Leloudas freundlicherweise zur
Verfügung gestellten Informationen überarbeitet. Da
Nick an
zwei der drei Labyrinth-Expeditionen in den 80er Jahren
beteiligt
war, handelt es sich um Informationen aus erster Hand !)
Das Höhlensystem, das den Namen
„Labyrinth“ trägt
(griechisch
"Λαβύρινθος",
mit
Artikel „ο
Λαβύρινθος“,
bei Einheimischen und im
Buch von Paragamian
und Vasilakis auch „η
Λαβύρινθος“),
war in früheren Jahrhunderten eine der
Hauptattraktionen für Kreta-Reisende, was in mehreren
historischen
Reiseberichten seinen Niederschlag findet. Zu Beginn
des Zwanzigsten Jahrhunderts begann die Bedeutung der Höhle
zu schwinden, nachdem Knossos freigelegt war und neu als
das Labyrinth
des Minotaurus angesehen wurde. Im zweiten Weltkrieg wurde sie von der
deutschen Armee als Munitionsdepot
verwendet. Dabei wurde die Gestalt der Höhle vor allem im
vorderen
Bereich teilweise verändert. Einige Räume, die mit
Steinen
und Schutt aufgefüllt waren (und deswegen auf den antiken
Plänen nicht eingezeichnet sind), wurden leer geräumt
und
(wieder-) verwendet, bestehende Mauern und Säulen wurden
teilweise
mit Zement verstärkt, vereinzelt wurden neue Mauern und
Säulen errichtet. Für eine Transportbahn wurden
Schienen
verlegt. Ein Generator für die Stromerzeugung sowie ein
Kompressor
zur Versorgung mit Frischluft wurden installiert. Ausserdem wurde ein
neuer Eingang geschaffen, der heute als Haupteingang dient. Fotos aus
dem 2. Weltkrieg können in Teil
2, Kap. 9, angeschaut werden.
Bei Kriegsende wurden grosse
Mengen
Munition (und offenbar auch Waffen) im Labyrinth zurück
gelassen.
Am 15. Okt. 1944 wurde ein Teil der schweren
Munition
durch die abziehenden Deutschen in die Luft gesprengt. Dies
verursachte im Innern der Höhle Beschädigungen und
Einstürze. Aussen entstand dabei der hintere Teil des
Eingangstales, das heute mit einer senkrechten Felswand endet,
während es vor der Explosion dort einen Abhang gab (siehe die
Militärkarte von 1942 in Kap. 9, Teil2 - dort ist der Abhang
anhand der
Höhenlinien klar zu erkennen). Seither ist das Labyrinth
gefährlich geworden,
einerseits wegen der darin verbliebenen Munition, andererseits wegen
der auch geologisch bedingten Einsturzgefahr. Die griechische Armee
baute 1945/46 einen Tunnel beim neuen Eingang und holte einen Teil
der damals noch neuen und brauchbaren Munition aus dem Labyrinth.
In den 50er-Jahren säuberte das griechische Unternehmen
Kaminari
zusammen mit einer englisch-schweizerischen Firma das Labyrinth im
Auftrag der Regierung. Dabei wurden offenbar ebenfalls einige Eingriffe
an der Höhle vorgenommen: Mauern und Säulen wurden
errichtet
oder mit Zement verstärkt (dabei wurde auf einer der
Säulen
die Jahreszahl 1957 in den noch frischen Zement geritzt). Aufgrund von
finanziellen Differenzen wurde dieser Auftrag aber nicht zu Ende
geführt: es
hatte danach immer noch erhebliche Mengen an Munition und eventuell
auch Waffen drin, die immer wieder Leute anlockten. Dabei gab
es am 11. April 1961 einen schweren Unfall durch eine
Explosion, die 4 Tote hinterliess und weitere Schäden
verursachte. 2 der
Verunfallten, Leute aus Kastelli, wurden nie gefunden. Die
Höhle
wurde damit zu einer Grabstätte, weshalb jener
Teil der Höhle, wo die Toten vermutet wurden - so scheint es
-,
zugemauert wurde
(dafür gibt es Indizien, es muss aber noch recherchiert
werden).
Nach diesem Unfall wurde das Areal durch die Armee versiegelt: beide
Eingänge wurden mit Steinen und
Zement dicht gemacht. Danach war es während knapp 20 Jahren
unmöglich, die Höhle zu betreten. Durch
alle diese
Vorgänge seit Beginn des 20. Jahrhunderts verschwand das
"Labyrinth" zunehmend aus dem Blickwinkel der
Öffentlichkeit,
bis es
schliesslich
beinahe ganz in
Vergessenheit geriet (im Jahre 2006 war es in keinem einzigen
deutschsprachigen Reiseführer erwähnt!).
1981 wurde die
Höhle durch eine Gruppe griechischer
Höhlenforscher
(Nick Leloudas, Kostas Zoupis, Petros Romanas und Dimitris Morfiadakis)
wieder zugänglich gemacht, indem sie am
Ende
des Eingans-Tals, unter der senkrechten Felswand, ein
neues Loch gruben (Fotos ihres Einstieges siehe in Teil 2, Kap. 8).
1982
erstellte eine weitere Gruppe griechischer Höhlenforscher
(Petros Romanas, Kostas Zoupis, Eleni Koniari und Nissam Dauacher)
einen ersten modernen Grundriss der Höhle
(siehe
Kap. 2i). Sie mussten dabei durch das Loch einsteigen, das ein Jahr
zuvor gegraben worden war. Der heutige Haupt-Eingang wurde 1985 durch
eine dritte Gruppe von Höhlenforschern (Anna Petrochilou, Nick
Leloudas, Vassilis Kalogerakis und Charalampos Nikolau) erstellt, die
den von der Armee versiegelten Eingang
(mit offizieller Erlaubnis) wieder
öffnete. Sie erstellten den zweiten modernen Plan der
Höhle
(siehe Kap. 2j). Der westliche, historische Eingang wurde
später
von
Unbekannten wieder gangbar gemacht. Das Labyrinth ist also
seit
1981 wieder zugänglich, mit einem kurzen Unterbruch im Winter
2003/2004, als aufgrund eines Hangrutsches der Eingang
vorübergehend
durch ein Stück Felsen blockiert war. Der Zutritt wird
lediglich durch Warnschilder "erschwert"
(siehe Kap. 3).
Anmerkung:
Am 25. Okt. 1990 besuchte der Geologe Vassilis Giannopoulos das
Labyrinth während einiger Stunden und erstellte ein Gutachten
im
Auftrag des
"Survey for Paleoanthropology and
Speleology for Southern Greece“, einer Abteilung des
griechischen
Kultur-Ministeriums. Gemäss diesem Gutachten benutzten vor den
Deutschen bereits die Engländer das Labyrinth als
Munitions-Depot.
Diese Aussage muss aus den folgenden Gründen bezweifelt
werden.
Erstens sagen die Bewohner der umliegenden Dörfer wie zum
Beispiel
Kastelli, dass die Engländer (bzw. die Alliierten:
Engländer,
Australier, Neuseeländer, Griechen) nicht selbst im Labyrinth
waren,
sondern englische Munition zurück liessen, als sie die Gegend
verlassen
mussten wegen der Ankunft der Deutschen. Diese hätten dann die
englische Munition an sich genommen und ebenfalls, neben der eigenen,
im Labyrinth gelagert - das erklärt, warum es in der
Höhle
auch englische Munition hatte. Zweitens habe ich im Deutschen
Militär-Archiv in Freiburg im Breisgau mehrere Dokumente zum
Labyrinth gefunden (siehe Teil 2, Kap. 9). Keines enthält
einen
Hinweis
darauf, dass vor den Deutschen jemand anders das Labyrinth bereits als
Munitions-Depot benutzt hätte. Drittens enthält das
Gutachten einige
(kleine) Fehler, so ist zum Beispiel die Zahl der Teilnehmer der
Expedition von 1981, die das Labyrinth nach 20-jähriger
Verschlusszeit erstmals wieder öffnete, mit 3 statt mit 4
angegeben. Auch das Datum der Explosion beim Abzug der Deutschen
aus dem Labyrinth am Ende des Krieges (auf Kreta) ist mit 1945
angegeben statt mit 1944.
Es ist also gut möglich, dass dem Gutachter auch hier
betreffend der Engländer im Labyrinth ein Fehler unterlief.
Download
Rapport vom 25.10.1990 (griechisch, Original)
Download Rapport
vom 25.10.1990 (französische Übersetzung)
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Die Labyrinth-Höhle, die ein labyrinthartig verzweigtes Netz
von 2,5 km Gängen und Räumen mit einer begehbaren
Fläche von 8'900 m2
umfasst, befindet
sich
am nördlichen Rand der Messara-Ebene. Sie liegt 413 m.
ü. M.
Die
genaue Lokalisierung des
Labyrinthes wird aus Sicherheitsgründen, das heisst wegen der
Zugänglichkeit der Höhle sowie den darin
drohenden Gefahren (siehe übernächstes Kapitel 1e)
vorüber gehend aus der Website entfernt. Die Eingänge
zum Labyrinth sollen gemäss der Presse-Mitteilung der
Präfekturverwaltung Iraklion vom 17. Sept. 2010 (siehe http://www.nah.gr/news/2010-press/17-09-10-4.html; Sprache: griechisch)
verschlossen werden. Bis dahin wird die Zurückhaltung der
genauen Lokalisierung wohl andauern müssen. Der Verfasser
bittet um Verständnis.
Im selben Hügel
befindet sich auf der Nordseite eine weitere
Höhle (siehe Google Earth-Bild weiter oben), die aus einem
Raum
mit Säulen, aber ohne Gänge besteht und nichts
labyrinthisches an sich hat. Weil sie aber ähnliche Strukturen
der
Bearbeitung aufweist und wesentlich kleiner ist, wurde sie
„Kleines Labyrinth“, griechisch
„Μικρή
Λαβύρινθος“
oder
„Λαβυρινθάκι“
(Labyrinthchen) genannt. In einigen Publikationen, Landkarten und
Webseiten wird
das Kleine Labyrinth fälschlicherweise als das grosse
dargestellt. Fotos und nähere Informationen
zum Kleinen Labyrinth folgen in Teil 2, Kap. 7
„Ähnliche bearbeitete Höhlen“.
Nach
dem zweiten Weltkrieg befanden sich noch Waffen und Munition im
Labyrinth, die immer wieder herausgeholt wurden. Teilweise wurde die
Munition geöffnet, um an den Inhalt zu gelangen
(sogenannte „Maccaronia“, Dynamit-Schnüre,
rechtes oberes Foto). Dabei kam es 1961 zu einem Unfall mit
tödlichen Folgen (siehe weiter oben). Im
Innern gibt es zahlreiche Steinberge, die von Einstürzen oder
vielleicht sogar Explosionen stammen. Ob unter diesen Steinbergen
Munition begraben liegt, ist ungewiss. Die noch vorhandene Munition
(Waffen hat es heute keine mehr) verrottet unterschiedlich
schnell. Die dabei ablaufenden chemischen Vorgänge sorgen
für eine potenzielle Gefährlichkeit, die nicht exakt
bestimmt werden kann. Das weiche Gestein, das
in parallelen Schichten auftritt, sorgt teilweise für ebene
Decken und Böden. An verschiedenen Stellen sind Teile der
Deckenschicht herunter gefallen. Ob dies von alleine oder bei einem der
häufigen Erdbeben geschah, kann nicht bestimmt
werden - es stellt auf jeden Fall eine zusätzliche,
geologisch bedingte Gefahr dar. Diese Gefahr hat offenbar schon immer
bestanden, denn von der Decke herunter hängende Steinplatten
(siehe nächstes Bild) werden schon von den
Höhlenbesuchern früherer Jahrhunderte beschrieben.
Die Sprengung am Ende des Zweiten Weltkrieges wie auch die Explosion
von 1961 könnten ausserdem
eine Destabilisierung des gesamten
Gesteinsgefüges in diesem Hügel nach sich gezogen
haben - die Einsturz-Gefahr wäre dann noch
grösser geworden!
Die
folgenden Bilder zeigen herunter
gestürzte Deckenplatten (2007), die bei meinem ersten Besuch
dieser Räume (1998) noch oben hingen.....
Auf jeden Fall muss ich
darauf hinweisen:
DAS
BETRETEN DES "LABYRINTHES" IST GEFÄHRLICH !
IT IS VERY DANGEROUS TO ENTER THE LABYRINTH CAVE !
Η
ΛΑΒΥΡΙΝΘΟΣ
ΕΙΝΑΙ
ΠΟΛΥ
ΕΠΙΚΙΝΔΥΝH
!
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Die
Labyrinth-Höhle weist einige typische Merkmale auf. Einige
dieser Merkmale finden wir auch in anderen Höhlen, die unserem
Labyrinth deshalb ähnlich sehen. Eine kurze Beschreibung
dieser
Höhlen folgt in Teil 2, Kapitel 7. Ein Merkmal jedoch (Punkt
9) ist
einzigartig und macht die Labyrinth-Höhle darum zu etwas
Speziellem.
1)
Ebenheit
Die
Labyrinth-Höhle ist weitgehend eben. Die meisten
Gänge und Räume befinden sich
auf dem selben Niveau. Die grössten Höhenunterschiede
sind im Abschnitt zwischen den beiden Eingängen zu
überwinden. Einige Griechen erzählen, das
Labyrinth habe zwei oder gar drei Ebenen, oder es gebe weitere
Eingänge, so bei Ambelouzos oder anderswo. Bis jetzt habe
ich niemanden getroffen, der eine zweite oder gar dritte Ebene
je selbst gesehen hätte. Auch in den
zahlreichen historischen Reiseberichten ist nirgends etwas davon
erwähnt. Es scheint also mehr eine Legende zu sein, die ich
bis jetzt aber nicht bestätigen konnte,
obwohl ich schon mehrmals nach Zugängen zu anderen
Ebenen suchte (das Nicht-Finden von weiteren Ebenen widerlegt deren
Existenz natürlich nicht). Da die
Labyrinth-Höhle weit oben an einem
Hang liegt, müssten alle Gänge, die weiter weg
führen, z.B. nach Ambelouzos, innerhalb des Berges von einigen
10 bis zu hundert Meter nach unten führen,
was in diesem Bereich geologisch völlig untypisch
wäre. Ein angeblicher Eingang bei Ambelouzos ist darum
ziemlich sicher bloss eine ähnliche Höhle - von denen
es in dieser Region ja mehrere gibt - ohne Verbindung zu unserer
Labyrinth-Höhle.
2)
Höhe
In
den meisten Gängen und Räumen kann aufrecht gegangen
werden (wie auf mehreren Bildern zu sehen ist).
3)
Trockenheit
Die
meisten Gänge und Räume sind trocken. Eine kleine
Nische weist Versinterungen mit Stalagmiten auf. An einer Wand sind
Spuren von Wasser zu sehen, das von oben eindringt. An einigen Stellen
ist der Boden
rutschig, Spuren von Wasser sind an diesen Stellen jedoch keine zu
sehen. Reisende früherer Jahrhunderte sowie Augenzeugen
berichten teilweise von
einer Quelle, von fliessendem Wasser und sogar von Schilf (!).
Letzteres erscheint zunächst unglaubwürdig, da
Pflanzen wie Schilf
für ihre Existenz Licht benötigen. Es ist jedoch
unklar, ob
es sich dabei um lebenden oder verarbeiteten Schilf handelt. Leider ist
der
betreffende
Höhlenabschnitt wegen eines Einsturzes nicht mehr
zugänglich (ich versuche, einen neuen Zugang dazu zu finden,
bisher aber erfolglos). Aus Zeugenberichten folgt, dass er zu Beginn
der Achtziger Jahre noch zugänglich war. Ein Vergleich der
beiden
modernen Pläne von Romanas und Petrochilou (siehe weiter
unten)
zeigt, dass diese Stelle im Zeitraum zwischen der Anfertigung
der
beiden Pläne eingestürzt sein muss, also zwischen
1982 und
1985.
4)
Ebene Gesteinsschichten
Es
gibt von Natur aus ebene Gesteins-Schichten. Das führt
dazu, dass es teilweise von Natur aus ebene Decken und Böden
gibt.
5)
Künstliche Anlage
Das
auf den
Plänen dargestellte Höhlensystem aus Gängen
und Räumen ist eine weitgehend
künstliche Anlage (siehe dazu die folgenden Punkte).
Einige
Bereiche der Höhle, die abseites der begehbaren Gänge
liegen,
auf den Plänen nicht eingezeichnet sind und häufig
nur
durch Robben auf dem Bauch zu erreichen sind, scheinen heute noch
natürlichen Ursprunges zu
sein. Dies kommt allerdings vor allem daher, dass an vielen Stellen die
erste Deckenschicht (10-20cm) runter gestürzt ist, wodurch die
Decke natürlich erscheint, weil die Bearbeitungsspuren auf der
Unterseite der nun
unten liegenden Platten nicht mehr zu sehen ist. Wer jedoch in solchen
Räumen bis zur nächsten Wand robbt, sieht dort die
immer
gleichen Bearbeitungsspuren. Ob es zu Beginn- wahrscheinlich vor
über 2000 Jahren - eine natürliche
Höhle gab, die
vom
Menschen
erweitert wurde, oder ob die Höhle komplett vom Menschen
geschaffen wurde, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden. Dass sie
als Steinbruch diente,
kann
nach meinen Erkenntnissen nicht mehr ernsthaft bestritten werden (siehe
Punkt
8). Dass sie nach Aufgabe des Steinabbaus für andere
Zwecke
diente, kann nicht ausgeschlossen werden.
6)
Weichheit des Gesteins
Bei
den
Gesteinsschichten handelt es sich vor allem um
Kalksandstein, Kalkmergel und teilweise bröckeligen
Sandstein. Einige sind sehr weich und lassen sich leicht
bearbeiten. Diese Eigenschaft wird in einem
„Trapeza“ (alt-gr. = Tisch) genannten Raum seit
Jahrhunderten von
Besuchern ausgenützt, um eine Inschrift an den
Wänden zu
hinterlassen. Die älteste stammt von 1444. An Ostern
2007 fand ich eine Inschrift, die möglicherweise von 1413 oder
1419 stammt (siehe Teil2, Kap. 4).
7)
Bearbeitung
Die
Weichheit des Gesteins und seine leichte
Bearbeitbarkeit wurde fast in der gesamten Labyrinthhöhle
ausgenützt. Alle Säulen sind bearbeitet, so dass
nicht mehr zu sagen ist, ob die
Säulen zu Beginn natürlich waren oder ob sie
vollständig künstlich sind. Ebenso weisen die meisten
ebenen Wände und Nischen mit
ebenen Wänden Spuren der Bearbeitung auf (siehe die folgende
Abb.).
8)
Verwendung als Steinbruch
Die
meisten Nischen und Räume
sind erst dadurch entstanden, dass die
Labyrinth-Höhle als Steinbruch benützt
wurde. Die Verwendung als Steinbruch wird zwar von einigen wenigen in
Zweifel gezogen.
Wer diese Höhle aber gut kennt, kann das nicht mehr ernsthaft
in
Zweifel ziehen. Es gibt soviele Spuren, die eindeutig auf einen
Steinbruch hinweisen, dass man sie gar nicht alle beim ersten Besuch
sehen kann - doch leider besuchen die meisten Leute diese
Höhle
nur einmal. So gibt es viele im Labyrinth herum liegende behauene
Quader oder Bruchstücke von fertig behauenen Quadern, die aus
einander brachen und liegen gelassen oder zum Bau von Trockenmauern
verwendet wurden. Es gibt an mehreren
Stellen teilweise behauene Quader, die noch mit dem Fels verbunden
sind. Auf dem
ersten Bild sind zwei solche Quader zu sehen, die noch
mit dem Boden und der Rückwand verbunden sind. Auf diesem Bild
sind auch schön die Spuren der Bearbeitung an den
Wänden zu erkennen, wie sie an vielen Stellen im Labyrinth
zu finden sind: parallele, diagonal verlaufende Rillen. Auf dem zweiten
Bild sehen wir das Trasse, das durch Transportvehikel
entstanden sein muss. Ein solches Trasse ist ebenfalls an
mehreren Stellen im Labyrinth zu erkennen. Auch Einbuchtungen an heraus
ragenden Felskanten wie auf dem
dritten Bild sind mehrfach zu finden. Dabei muss es sich
um Schleifspuren der Seile handeln, mit denen die Transportvehikel
offenbar gezogen wurden. Weitere Spuren des Steinabbaus sind
Löcher von Keilen und Meisseln in den Wänden. Die
ausführliche Diskussion dieses Punktes folgt in Kapitel 10 in
Teil 2.
9)
Mauern und
Füllung ganzer Räume mit
Steinen
Einzigartig
und fast kurios scheinen zunächst die Mauern in der
Labyrinth-Höhle. Es
gibt teilweise gewaltige Räume mit ebener Decke und ebenen
Wänden, die jedoch weitgehend mit Steinen gefüllt
sind. Im Steinberg wurde eine Schneise offengelassen, die links und
rechts durch teilweise sehr schöne Mauern begrenzt wird (siehe
auch Abb. 2 auf der Titelseite) und die den Raum
auf einen schmalen begehbaren Gang reduziert. Die Mauern
reichen zum Teil bis fast oder ganz an die Decke, so dass zwischen
Maueroberkante und Decke bloss noch ein kleiner
Spalt offen bleibt. Dieser Spalt ist oft zu klein, um hinein zu
kriechen. Er lässt jedoch einen Blick hinein werfen. An
manchen Stellen lässt dieser Blick dann eine erstaunliche
Raumgrösse erkennen, wenn der Blick bis zu zehn oder
zwanzig Metern weit dringt - manchmal noch weiter -, bevor im
Halbdunkel die nächste (bearbeitete) Wand zu erkennen ist!
Nach
ausführlicher und systematischer Erforschung dieser
Höhle
muss ich allerdings festhalten: 1) Die Füllungen sind nicht
überall so hoch, die Mauern nicht überall so
schön - das
Bild zeigt wohl eine der schönsten Stellen im ganzen
Labyrinth. 2)
Es
scheint sich
dabei
um den "Abfall" zu handeln, der beim Abbau der Quader anfiel. Man
musste sich sozusagen einen Weg durch den
Abfall bahnen. Dass dabei ganze Räume mit der Zeit
aufgefüllt
wurden, zeigt, dass diese Räume eben keinem Zweck dienten und
nicht absichtlich oder planmässig erschaffen wurden, sondern
als
Nebenprodukt des Steinabbaus entstanden und keine weitere Verwendung
fanden, wenn der Steinabbau in ihnen eingestellt wurde.
Solche Mauern und
solche Steinfüllungen hatte ich zwar noch nie
zuvor
gesehen. Die Recherchen ergaben aber, dass solche Methoden im Berg- und
Minenbau nicht unüblich sind. Ich habe ähnliches
unterdessen
in den Katakomben von Paris gesehen sowie auf Fotos von Kohleminen im
Internet (Fotos folgen; siehe hierzu auch Teil 2,
Kap. 10).
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zum Inhaltsverzeichnis
Zur Lokalisierung der Fotos verwende
ich den Plan von Petrochilou, den ich so bearbeitete, dass nur das
Gerüst vor weissem Hintergrund übrig bleibt. Bei
Bedarf habe
ich einige oder alle Änderungen aus meinem Plan
übernommen.
Die genaue Lokalisierung des
Labyrinthes wird aus Sicherheitsgründen, das heisst wegen der
Zugänglichkeit der Höhle sowie den darin
drohenden Gefahren (siehe
übernächstes Kapitel 1e) vorüber gehend aus
der Website entfernt. Die
Eingänge zum Labyrinth sollen gemäss der
Presse-Mitteilung der
Präfekturverwaltung Iraklion vom 17. Sept. 2010 (siehe http://www.nah.gr/news/2010-press/17-09-10-4.html;
Sprache: griechisch) verschlossen werden. Bis dahin wird die
Zurückhaltung der genauen Lokalisierung wohl andauern
müssen. Der
Verfasser bittet um Verständnis.
Das
Gelände ist
seit einigen Jahren von einem grobmaschigen
Eisenzaun umgeben.
Bis
2005 sollten gelbe Warnschilder Besucher
vom Betreten der Höhle abhalten, ein Verbot wurde jedoch
keines angebracht.
„ΥΠΟΠΤΟΣ
ΧΩΡΟΣ“ (Foto
links) heisst
„zwielichtiger Platz“;
„ΚΙΝΔΥΝΟΣ
ΘΑΝΑΤΟΣ“
(Foto in der Mitte) heisst
„Todesgefahr“.
„ΠΡΟΣΟΧΗ
! ΕΔΩ
ΣΚΟΤΩΘΗΚΑΝ
ΑΝΘΡΩΠΟΙ"
(Foto rechts) heisst „Achtung! Hier
kamen Menschen ums Leben!".
Seit
2006
hängen neue weisse
Warnschilder am Eisenzaun, darunter neu auch solche mit der englischen
Beschriftung "No Trespassing", was wörtlich "Kein Durchgang"
bedeutet. Wer im Englischen nicht sehr geübt ist, wird dies
nicht
als Verbot einstufen - die
griechischen Schilder weisen nach wie vor kein Verbot auf:
Anscheinend
sind diese Warnschilder beliebtes Ziel für
Schiessübungen. 2007 sahen sie nämlich bereits so aus:
Die
genaue Lokalisierung des
Labyrinthes wird aus Sicherheitsgründen, das heisst wegen der
Zugänglichkeit der Höhle sowie den darin
drohenden Gefahren (siehe
übernächstes Kapitel 1e) vorüber gehend aus
der Website entfernt. Die
Eingänge zum Labyrinth sollen gemäss der
Presse-Mitteilung der
Präfekturverwaltung Iraklion vom 17. Sept. 2010 (siehe http://www.nah.gr/news/2010-press/17-09-10-4.html;
Sprache: griechisch) verschlossen werden. Bis dahin wird die
Zurückhaltung der genauen Lokalisierung wohl andauern
müssen. Der
Verfasser bittet um Verständnis.
Zurück
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Der Einstieg
führt nach unten durch ein enges Loch
hindurch (siehe Foto darüber).
Zunächst muss noch ein Gitter durchstiegen werden. Ein
"Spassvogel" bereicherte den Eingang um 2 Granaten, wahrscheinlich um
Besucher zu erschrecken (Foto rechts, Ostern 2007). Im Sommer 2007 war
die
hintere Granate wieder weg, an Ostern 2008 auch die andere...:
Nach
dem Gitter stehen
wir in einem Tunnel, den die griechische Armee nach dem Krieg 1945/46
gebaut hatte (Foto links). An den
Tunnelwänden hat es mehrere Inschriften (Fotos auf der rechten
Seite). Eine zeigt die
Jahreszahl 1948, eine andere das Datum 22.5.54:
Am
Ende des etwa 20 m
langen Tunnels gelangen wir in jenen Bereich, den
die deutschen Besatzer im 2. WK freigelegt und teilweise umgebaut
hatten (Foto links). An dieser
Stelle ist oben noch das Loch zu erkennen, das griechische
Höhlenforscher 1981 gegraben hatten und das während
der
folgenden 4 Jahren der einzige Einstieg in das Labyrinth war (rot
markiert), da
der Einstieg in den Tunnel erst 1985 wieder frei gelegt wurde. Am
Talende, das genau
darüber liegt (Foto
Mitte), ist dieses Loch (Foto rechts) auch von aussen noch zu
sehen. Da dieser Einstieg schon länger nicht mehr
benützt werden muss, ist er heute weitgehend
verschüttet.
Am
Ende des Tunnels
gelangen wir in die Eingangshalle,
"ΠΡΩΤΟΣ
ΘΑΛΑΜΟΣ"
(gr. = "erster Raum") genannt. Die Namen stammen vom Plan
von Petrochilou gemäss der Liste
am Ende des zweiten Kapitels.
Die
Säule
nach der Mauer auf der rechten Seite trägt Inschriften
griechischer Soldaten
("ΣΤΡΑΤΙΩΤΗΣ",
gr. = Soldat) aus der
Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg (Foto links). Hinter der Säule
passieren
wir den Durchgang und klettern den Hügel hinauf, um uns
unter einer Art "Dom" wieder zu finden (Foto rechts):
In der ersten Nische auf der linken Seite sehen wir - neben einigen
verrosteten Granaten - zwei Plattformen (links rot markiert), auf denen
die Deutschen im 2. WK (gemäss Zeitzeugen) einen Generator
(zur Stromerzeugung) sowie einen Kompressor (zur Frischluftversorgung)
befestigt hatten. Gemäss einem Bericht, den ich im deutschen
Militärarchiv in Freiburg im Breisgau fand, waren
die Erschütterungen des Kompressors noch in einer Distanz von
75 Metern im Gestein deutlich spürbar und verursachten Risse
in einigen Mauern. (Die Dokumente aus dem
Militärarchiv folgen in Teil 2 in einem eigenen Kapitel).
Nach
der Nische mit den
Generator-Plattformen passieren wir einen Durchgang, der im 2. WK durch
eine Tür verschlossen war, die von den im Labyrinth
arbeitenden
Kretern nicht passiert werden durfte. Auf dem linken und dem mittleren
Bild sehen
wir noch einen Rest des Türrahmens. In der Ecke
rechts vor dem Durchgang liegt Installations-Schrott aus dem 2. WK
(Foto rechts):
Wir
gehen durch die
"Tür". Auf der
rechten Seite sehen wir eine Ecke mit behauenen Wänden (Foto
links, Blick zurück). Der
Eingangsbereich ist leider jener Teil, in dem
noch Munition und anderes Material aus dem zweiten Weltkrieg
herumliegt. Die nächste Nische hinter der
"Tür" auf der linken Seite
beherbergt einen Stapel Rohre (Foto rechts). Danach gehen wir einige
Schritte weiter bis zum nächsten Durchgang und kehren
dann um
(Fotos darunter):
Ein Stück zurück gehen wir gegenüber der
Rohre nach
Osten (Foto links). Im Durchgang gähnt ein quadratisches Loch
im
Boden (Foto rechts):
Rechts
dieses Loches liegt noch Munition herum (Foto links). Die
rechts abgebildete gelbe Granate, die 1999
noch dabei lag, war im Jahre 2006 "verschwunden"... Xenophon, der
sowohl unter den Deutschen wie auch
später für eine griechische Reinigungsfirma im
Labyrinth gearbeitet hatte, identifizierte 2007 die gelbe Granate
als englisches Produkt! Im Oster-Urlaub 2007 erfuhr ich aus einem
griechischen Gutachten von 1990, dass vor der
deutschen Wehrmacht schon die Engländer das Labyrinth als
Munitionsdepot
verwendet hatten. Griechische Augenzeugen von damals erzählen
jedoch, die Engländer seien nicht im Labyrinth
gewesen,
sondern hätten die Munition zurück gelassen, als sie
wegen
der ankommenden
deutschen Wehrmacht die Gegend verliessen. Diese habe dann die
englische
Munition im Labyrinth gelagert..... Die blau markierte
Öffnung wollen wir noch von der anderen Seite betrachten. Wir
gehen rechts an der Säule vorbei und sehen unten an der Wand
zwei
Keil-Löcher (Foto rechts), eines der typischen Merkmale des
Steinbruchs,
die
wir im gesamten Labyrinth immer wieder antreffen werden.
Wir
biegen um die
nächste Ecke
nach rechts. Vor uns liegt ein Stück Stollen, an
der
Decke finden wird die Anschrift "PARTY 94" (Foto links). Um die
nächste
Ecke
sehen wir dann die blau markierte Öffnung, wie
gewünscht, von
der anderen Seite (Foto rechts).
Zurück
zur
Säule (auf dem linken Bild hängen zwei
Fledermäuse an der Säule). Im
Hintergrund links der Säule sehen wir ein verbogenes
Stück Schiene der
Stollenbahn, die die Deutschen installiert hatten (Foto rechts; im
linken Bild rot markiert).
Wir gehen an der Säule vorbei und blicken geradeaus in
"Ariadne's Saal"
(ΑΙΘΟΥΣΑ
ΑΡΙΑΔΝΗΣ,
mit der markierten "Eisenplastik").....
.....und gehen nach links weiter (Foto links):
Wir werfen einen Blick in den nächsten, namenlosen
Raum (Foto links) und gehen weiter (Foto rechts):
Da, wo die Granate
liegt, werfen wir zur Abwechslung einen Blick zurück.....
.....und dann wieder nach vorne. Vor uns liegt der "Hauptgang"
(ΚΕΝΤΡΙΚΟΣ
ΔΙΑΔΡΟΜΟΣ,
Bild links). Wenn wir hier gerade aus weiter gehen, durchqueren wir
einen längeren Gang, bei dem wir einige Meter sogar
auf den
Knien überwinden müssen, und gelangen schliesslich
zum
anderen Ausgang. Diesen Abschnitt, zusammen mit den noch fehlenden
hinteren
Räumen des Eingangsbereiches, stelle ich in Kapitel 3e
"Zwischen
den Eingängen" vor. Jetzt gehen wir bei der grünen
Wand-Sprayerei (rot markiert) rechts rein (Bild rechts):
Hinter diesen "Sitzbänken".....
.....folgt vorerst der letzte Raum im Eingangsbereich (der Berliner
Künstler Daniel W. (
†2020)
versah die Wand links 2019 mit einem Kunstwerk, siehe Bild rechts),
dann beginnt
hinten
rechts der Gang
rechts (Beschreibung im nächsten Kapitel):
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Am
Ende der Eingangshalle treten wir nun in den ersten eigentlichen Gang
ein, er führt nach rechts Richtung Osten. Er hat
zunächst schmalere, zum Teil unebene,
leicht an- und wieder absteigende, weiter hinten aber auch
schöne breite Passagen. Im ersten Abschnitt müssen
wir uns etwas bücken.
Auch nach der ersten Pforte (Foto links) bleibt es eher schmal und
knapp in der Höhe (mittleres Foto). Dann kommt eine erste
Verzweigung (Foto rechts).
Schon
früh in
diesem rechten
Gang, nach 40m, machen wir einen Abstecher
in die "Steinberge" zur linken Seite (fehlt auf Siebers und
Petrochilou's Plan).
Unterwegs machen wir eine kleine Pause. Unter der Kante an der Decke im
Hintergrund
(rot markiert, .....
..... Foto links, roter Pfeil) krieche ich rein, um die Nische zu
fotografieren
(Foto rechts), die das Ende dieser Sackgasse bedeutet.
Nach
etwa 10m kriechen
wir nun nach rechts (Foto links), bis wir zu einem engen Loch gelangen
(Foto rechts, markiert). Dieses führt in
eine Nische des "Kampfsaales"
("ΑΙΘΟΥΣΑ
ΠΑΛΗΣ" bei Petrochilou,
siehe weiter unten, dort sehen wir dann das Loch von der anderen
Seite).
Zu den selben Räumen gelangen wir, wenn wir dem Gang folgen.
In einer lang gezogenen Linksbiegung.....
.....treffen
wir links
an einer Felskante auf die ersten seltsamen
Einbuchtungen, hier gleich zwei über einander (rot
markiert). Sie fielen mir 2008
zum ersten Mal auf. Diese Einbuchtungen könnten durch
Zug-Seile entstanden sein, mit denen Transportwagen
durch
die Gänge gezogen wurden. Sie wären also ein Indiz
für die Verwendung
der Labyrinth-Höhle als Steinbruch. Solche Einbuchtungen
finden
wir vor allem im Gang rechts, rechts hinten rechts und rechts hinten
links an Kanten, die auf der
Innenseite von Kurven in diese hinein ragen (siehe auch die
nächsten beiden
Kapitel). Wir gehen im Gang weiter (Bild rechts). Die nächste
Einbuchtung sehen wir bei dieser gefährlich herunter
hängenden
Deckenplatte (Bild rechts darunter), die wir unterqueren
müssen. Schon Sieber beschrieb 1823 diesen "hängenden
Felsen" bzw.
"roche pendante" (S. 514, Quelle siehe Kap. 2f) und trug ihn auch in
seinem Plan ein (im Text schreibt Sieber
"pendante" mit a, auf dem Plan mit e).
Bald darauf passieren wir diese teilweise herunter gestürzte
Deckenplatte mit dem
kleinen Dom dahinter:
Nach dem Unterqueren des Doms werfen wir zunächst einen Blick
zurück (Bild links), dann nach vorne (Bild rechts):
.....und
gehen weiter
bis zu
den nächsten Räumen:
Dort werfen wir zunächst wieder einen Blick
zurück.....
.....und
dann nach
vorne: wir
sind an einer Verzweigung, an
der eine markante, ungefähr
fünfeckige Felsplatte steht mit einigen
Eingravierungen. Vor uns liegt Raum 1, der "Kampf-Saal"
(ΑΙΘΟΥΣΑ
ΠΑΛΗΣ).
Auf
der linken Seite, gegenüber der fünfeckigen
Platte,
stehen zwei kleinere Steine. Der eine trägt Inschriften mit
der Jahreszahl 1569, der andere eine Zeichnung. Eine ähnliche
Jahreszahl 1567(?) sehen wir an der Decke, kurz bevor wir diesen Raum
betreten (Foto links unter dem Text). Bei Inschriften an der Decke,
v.a. bei Wappen, Zeichnungen und ähnlichem, ist es nicht immer
eindeutig, auf welche Weise sie zu betrachten sind. Die folgende
Inschrift könnte auch um 180° gedreht zubetrachten
sein (Foto rechts
- genauer gesagt müssen wir natürlich nicht die
Inschrift,
sondern uns selbst beim An-die-Decke-Schauen um 180° drehen).
Allerdings ergibt dann das erste Zeichen der Jahreszahl, welche
immerhin zweimal in derselben Schreibweise vorkommt, keinen Sinn (als
Ziffer käme ja nur eine "1" in Frage). Auch im ersten Fall ist
dieses Zeichen merkwürdig - was bedeutet es?
Wenn
wir bei der fünfeckigen Platte nach unten steigen,
sehen wir
links eine Säule mit grossen roten Zeichen. Auf der
Säule hat es kaum Inschriften. Am linken
und am rechten Rand gibt es je eine von 1840 (Volpato bzw.
Calegati):
Auf
der Wand
gegenüber (Bild links) finden wir zahlreiche weisse
Inschriften,
die nicht eingraviert sind, sondern
aus einer kristallinen Substanz bestehen, die
auf dem Fels sitzt, einer Form
der Ausblühung.
Unter den Namen finden
wir „Savary“ mit der Jahreszahl 1779.
Claude Savary ist ein historisch gesicherter Besucher des Labyrinthes,
da er seine Erlebnisse 1789 in einem Reisebericht
mit dem Titel "Lettres sur la Grèce"
veröffentlichte. Er war offenbar mit mehreren
Begleitern unterwegs, die sich ebenfalls verewigten. Die Namen von
MacAllon, Savary und Kercy stehen
bei einander. Die Namen von Buffel und Simian finden
wir
etwas weiter links bzw. rechts davon.
Eine andere Gruppe war
offenbar 1840 im
Labyrinth unterwegs. Sie gravierten ihre Namen ebenfalls in
diese Wand:
Darasse (2x), Calvi (im Dreieck mit Spitze oben), Gastagnola (gleich
daneben im Dreieck mit Spitze unten) und Palomba. Die Inschriften
"Volpato
1840" und "Calegati 1840" fanden wir auf der
gegenüber liegenden Wand (siehe Fotos
über den obigen Abbildungen). Das Besondere an
diesen Namen: die Inschriften von Darasse, Calvi und Volpato finden wir
auch im Trapeza-Raum mit der Jahreszahl 1840, Calvi dort im Rechteck
statt im
Dreieck (siehe Teil 2, Kap. 4b)!
Interessant
ist
ausserdem die
Inschrift von "Volonakis
(ΒΟΛΩΝΑΚΗΣ)
1982" - Es handelt dabei
wahrscheinlich um jene Person, die in Kastelli wohnt und mir den Plan
von Romanas zur Verfügung stellte (ist noch zu recherchieren,
aber
Romanas war ja 1982 drin). Interessant ist dabei etwas, was ich lange
übersah: der weisse Pfeil darunter verdeckt die Jahreszahl
1683 !!
Nun
gehen wir im
Uhrzeigersinn um die
Säule in der Mitte des Kampfsaals herum (Foto links). Wir
passieren rechts die fünfeckige Platte und links den Stein mit
der
Jahreszahl 1569 (siehe darüber). Zur Linken finden wir eine
kleine
Nische, die auf Siebers Plan fehlt (Foto rechts). Im Hintergrund sehen
wir das Loch (rot markiert), auf
das wir vorher beim Ausflug in die Steinberge westlich des Ganges
stiessen.
Weiter
hinten liegt Raum
1a, die "kleine geheime
Kammer"
(ΚΡΥΦΟΣ
ΘΑΛΑΜΙΣΚΟΣ).
In dieser Kammer finden wir gestufte
„Sitzbänke“, die Dumas auf seinem Plan mit
"Sopha" (Sofa?) beschriftete. Diese Kammer ist ein deutlicher Hinweis,
dass die Schriften der früheren Höhlen-Besucher mit
Vorsicht
zu geniessen sind: was sie schreiben, gibt häufig ihre
Ansichten
oder Vermutungen wieder und darf im objektiven Sinne nicht einfach als
"Tatsache" hingenommen werden. Sieber schreibt nämlich
über
diese Kammer, die bei ihm anstelle eines Namens nur den Buchstaben "q"
erhielt (S. 514): "Gleich darauf tritt man in den Kampf-Saal, la
Salle du Combat, der, um der Fabel vom Minotaurus durch passende
Benennungen genug zu tun, so benannt wurde. Bei q wendet sich ein Gang
empor, und endigt an einer Treppe, welche ins Freie führen
musste,
weil daselbst der Sandstein aufhört und von einem Kalkmergel
bedeckt ist, welcher an der äussern Oberfläche zu
Tage
dieselbe Beschaffenheit hat." Diese Vermutung Siebers enthält
mehrere
Fehlschlüsse. Erstens ist - auch auf den Fotos - leicht zu
erkennen, dass die Kammer am Ende der "Treppe" ringsum von festem Fels
verschlossen ist, dass die "Treppe" hier also nicht weiter nach oben
führen konnte. Zweitens sind die Stufen für eine
Treppe viel
zu hoch (auf dem linken Bild gut zu erkennen). Drittens kann aus dem
Umstand, dass an der Oberfläche dieselbe Gesteinsart
anzutreffen
ist wie in einem Raum darunter, nicht zwingend geschlossen werden,
dass eine
Verbindung zwischen den beiden Orten besteht - die Oberfläche
befindet sich
nämlich
etwa 30 Meter darüber!! Viertens stellen wir fest, dass auch
diese
Stufen bloss das Rückbleibsel des Steinabbaus sind
- rechts
oben erkennen wir zwei Einschnitte, die offenbar dazu dienten, einen
neuen Quader zu behauen, was aus unbekannten Gründen nicht zu
Ende
geführt wurde.
Links
der Wand
mit den weissen Inschriften steigen
wir durch die markierte Öffnung, bei der wir zuerst etwas
hochklettern und uns dann bücken
müssen (Foto links). Sieber versah diesen Durchstieg
mit einer gepunkteten Linie und nannte ihn "Trou du
Chat" (Katzenloch). Auf dem rechten
Bild sehen wir die Öffnung von der anderen Seite, nachdem wir
hindurch gestiegen sind:
Im
Raum 1b, dem
"absteigenden Raum"
(KΑΤΗΦΟΡΙΚΟΣ
ΘΑΛΑΜΟΣ),
in dem wir nun sind, sehen wir zur Linken einige Nischen.
Beim Vergleich des
Planes mit dem Foto bemerken wir, dass die kleine Nische etwas rechts
der Bildmitte auf dem Plan nicht eingezeichnet ist (hellblau markiert).
An der Decke sind seltsame Strukturen zu erkennen - die selben
Strukturen werden wir in den Räumen ganz links wieder finden
(Kap.
3g). Diese Strukturen sind übrigens nur zu sehen, weil hier
ein
Stück der Decke herunter fiel. Das ist sowohl an den unten
liegenden Deckenplatten zu erkennen, wie auch am Absatz an der Decke
(blauer Pfeil). Wie der nächste Absatz zeigt (gelber Pfeil),
ist
die Deckenschicht mit den seltsamen Strukturen nur sehr dünn
und
auch schon teilweise abgebrochen und herunter gefallen.
Dann folgen wir dem Gang weiter.
Bei
der
nächsten Verzweigung werfen wir einen Blick
zurück: an einigen Stellen beginnt die
Deckenschicht „abzublättern" (auf dem Bild
darüber rechts im Hintergrund zu sehen):
An dieser Verzweigung (Foto links) gähnt ein ansehnliches
Loch im Boden (Foto rechts) - eine Explosion? Oder eine Grabung?
Wir
gehen in den Gang
zur Rechten (Bild 1 und 2). Es ist eine Sackgasse,
die in einer Art Dom endet (Bild 3). Blick nach oben in den "Dom" (Bild
4). Es ist jenes Stollen-Ende,
das Sieber "L'escalier" (Treppe) nannte und das Spratt in seinem Plan
mit "B"
bezeichnete und von dem er schrieb,
hier sei ein verschütterter Eingang, was aufgrund der Lage
kaum möglich ist (siehe Kap. 2e "Spratt 1865").
Ein kleines Loch unten in der nördlichen Seitenwand (Foto 1)
weckt
Hoffnungen auf eine mögliche Fortsetzung. Ich steige ein
(Fotos 2
und 3), doch der dahinter liegende kleine Raum ist nach allen
Richtungen zu (Foto 4).
Dann
gehen wir im
linken Gang
weiter in einer ausgedehnten Linkskurve.....
.....
und kommen in die
nächsten Räume. Wir werfen einen Blick
zurück, damit wir uns später erinnern: aus diesem
Gang sind wir eben gekommen (Bild darüber rechts,
Kristina auf dem Rückweg). Linkerhand sind einige Nischen, die
im Plan wie ein grosser Raum
aussehen: Raum 2, der
"Zeremonien-Raum"
(ΑΙΘΟΥΣΑ
ΤΕΛΕΤΩΝ):
Versteckt
hinter der
Säule hat es links hinten einen kleinen Raum mit "Sitzbank"
und Steinblöcken drauf:
Weiter im Gang....
Nachdem wir die beidseits herunter hängenden Steinplatten
passiert haben, werfen wir einen Blick zurück:
..... und befinden uns dann gleich bei der ersten
richtigen Verzweigung
("ΠΡΩΤΟ
ΤΡΙΣΤΡΑΤΟ",
Foto links).
Diese macht den Anschein,
als ob wir aus einem Seitengang in einen Hauptgang hinein
kämen. Wir müssen nämlich etwas nach unten
steigen und
gelangen in einen breiteren Gang mit teilweise recht schönen
Mauern. Auf der linken Seite des "Ausgangs" ist die Nummer 50 mit
schwarzer
Farbe auf einen Stein in der Mauer gemalt. Diese Stelle sollte man sich
für die Rückkehr gut einprägen. Ausserdem
führen von beiden Seiten Schnüre in den Gang hinein,
aus dem wir eben gekommen
sind. Blick zurück (Foto rechts):
Wir folgen dem Gang zunächst nach rechts und sehen diese
Nische zur Linken:
In diesem Gang ist noch schön das Trassée zu
erkennen,
welches durch die Verwendung von Transport-Wagen in früheren
Jahrhunderten entstand:
Weiter im Gang, Blick zurück (Foto links), später
blicken wir wieder nach vorne (Foto rechts):
Wir
sehen
schöne Spuren der
Tätigkeiten im Steinbruch: die Transport-Wagen, deren
Trassée hier hinten besonders gut zu sehen ist (Bilder
darüber), wurden offenbar mit langen
Seilen durch die Gänge gezogen. So könnte durch
gleichmässiges
Schleifen an den Steinkanten die rot markierten Einbuchtungen
entstanden
sein.
Solche Einbuchtungen sehen wir hier hinten öfters, vor allem
an Kanten, die auf der Innenseite von Kurven herausragen (siehe auch
das nächste Kapitel). Wir gehen an der Nische (Foto links)
vorbei und blicken dann zurück (Foto rechts):
Auf der obersten Schicht ganz rechts, oberhalb der markierten
Einbuchtung, fand ich etwas Geschichtsträchtiges: die
Jahreszahl
"1700", die mit grosser Wahrscheinlichkeit von Tournefort stammt. Sie
ist nur schwach erkennbar. Sieber hatte sie, wie er selbst schreibt,
nicht gefunden (S. 516).
Ich fand diese Inschrift dort, wo sie im Plan von Dumas
eingetragen ist.
Nachstehend zwei Bilder der Inschrift, eine davon farblich
verändert, um die Jahreszahl hervor zu heben, und noch eine,
wo
sie markiert ist.
Der
Gang hier hinten ist, wie auf dem Plan zu sehen, eigentlich kein Gang,
sondern ein gigantischer Raum, der jedoch mit soviel Steinen
aufgefüllt wurde, bis nur noch ein Gang
übrig blieb. Hier sehen wir deutlich, dass die
Labyrinth-Höhle viel grösser ist, als auf den alten
Plänen eingezeichnet. Frühere Besucher trugen in
ihren Plänen nämlich nur die Gänge ein,
nicht
jedoch jene aufgefüllten Räume, die nicht mehr oder
nur schlecht zugänglich
sind. Petrochilou hat diesen "Fehler" teilweise verbessert. Auf ihrem
Plan ist der gewaltige Raum hier hinten durch gestrichelte Linien
angedeutet. An einer Stelle bleibt genügend Platz zwischen den
Steinbergen und der Decke, so dass wir einen Abstecher in die
"Steinwüste" machen:
Dann
gehen wir weiter
und sehen gleich an den beiden
nächsten Kanten auf der rechten Seite wieder solche
Einbuchtungen (Foto links).
Kurz vor der nächsten Verzweigung blicken
wir zurück und
sehen die eine Vertiefung nochmals
(Foto rechts):
Hier
befinden wir uns an
der zweiten Verzweigung
("ΔΕΥΤΕΡΟ
ΤΡΙΣΤΡΑΤΟ").
Hier sehen wir die Schleifspuren der Zugseile (rot markiert) nur an der
Kante links. Auf der rechten Seite sind diese Spuren nur
undeutlich zu erkennen:
Wir
gehen
zunächst
nach links, .....
.....biegen um die Ecke und finden
uns in Raum 3 wieder, dem "Ruhesaal"
(ΑΙΘΟΥΣΑ
ΑΝΑΠΑΥΣΕΩΣ),
Blick nach rechts:
Die andere Seite des Raumes (Blick nach links und gerade aus):
Auch hier liegen mehrere Quader herum. An der Decke sehen wir die
Jahreszahl 1938 (oder 1738?)
Dann gehen wir nach rechts in
diesen "letzten" Gang auf dieser Seite hinein:
.....und
werfen
zwischendurch
mal einen Blick zurück.....
.....bis wir auf die letzte Säule vor dem Raum "Trapeza"
treffen:
Nach
der Ecksäule rechts im Bild gelangen wir in den Raum 4, den
"Trapeza-Raum" oder "Raum des Tisches", den bekanntesten Raum des
Labyrinthes. In der rechten
unteren
Ecke sehen wir die Steinplatte (rot markiert), die dem Raum schon seit
Jahrhunderten seinen Namen gibt. Sieber beschriftete auf seinem Plan
diesen Raum mit "Trapezi" (gr. "τραπέζι"
= Tisch), Petrochilou
bezeichnete ihn
mit
"ΑΙΘΟΥΣΑ
ΤΡΑΠΕΖΑΣ"
(alt-gr. = Saal des Tisches;
beachte: neu-gr.
"τράπεζα" =
Bank):
Der
"Trapeza"-Raum ist
besonders interessant wegen
der vielen Inschriften, die Besucher über die Jahrhunderte
hinweg auf den Wänden angebracht haben. Darunter finden sich
Namen und Jahreszahlen, die historisch gesichert sind, aber auch Namen
von deutschen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg.
Den Inschriften im Trapeza-Raum habe ich darum ein eigenes Kapitel
gewidmet (siehe Teil 2, Kap. 4).
Hermann Kern widmet in seinem Buch "Labyrinthe" ein Kapitel
dem Kretischen Labyrinth (S. 43 - 67). Auf S. 58 zeigt er unter
anderem ein von W. H. Matthews ca. 1925 geschossenes Foto des
Trapeza-Raumes, welchen er irrtümlich als "Zentrum"
bezeichnet.
Ein
Blick
auf den Plan zeigt, dass der Trapeza-Raum nicht im Zentrum, sondern im
Gegenteil am weitesten entfernt von Eingang, am
äussersten rechten Rand am Ende eines Ganges liegt! Das Foto
ist
ausserdem verkehrt herum, also auf dem Kopf stehend, abgebildet.
Daneben zeige ich das Bild richtig um 180° gedreht. Ein
Vergleich
mit der obigen Abbildung wird das anhand der Strukturen und der Zeichen
auf der Wand bestätigen.
Auch im bekanntesten Raum des Labyrinthes wimmelt es von herum
liegenden fertig behauenen Quadern (siehe weiter oben) ebenso wie von
teilweise behauenen. Sieber schrieb dazu (S. 515): "An
diesem ist es unverkennbar zu sehen, wie die Steinmetzen und
Steinbrecher in
ihrer Arbeit beschäftigt waren, ja sogar, wie und auf was
für eine Art sie
dieselbe verrichteten. Ganz und halb-zugehauene Quadersteine, Platten
von
beträchtlicher Grösse liegen noch hie und da
zerstreut umher."
Die rechte (westliche) Seite des Trapeza-Raumes ist teilweise bis fast
unter die Decke mit Steinen angefüllt:
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Wir
gehen zurück bis zur Verzweigung mit der Nummer 50, um die
restlichen Räume auf der rechten Seite anzusehen. Wie auf dem
Plan zu sehen ist, war die Labyrinth-Höhle früher ein
Kreislauf. Dieser Kreislauf wurde jedoch durch einen Einsturz im
hintersten Bereich unterbrochen, so dass das Labyrinth heute aus einem
linken und einem rechten Teil besteht. In den Jahren 2006 und 2007
fanden wir Verbindungen zwischen dem linken
und rechten Teil, die es ermöglichen, den Einsturz notfalls zu
umgehen. In den rechten Teil
gelangen wir am einfachsten durch den oben beschriebenen Haupteingang.
In den linken Teil gelangen wir am besten durch den zweiten, weiter
westlich liegenden Eingang (siehe weiter unten). Zwischen den beiden
Eingängen gibt es aber noch eine Verbindung, die begehbar ist,
so dass von beiden Ausgängen das gesamte Labyrinth
zugänglich ist.
Wir gehen also bei der
Verzweigung mit der Nummer 50 (Foto links) geradeaus weiter (Foto
rechts). An der Decke hängt eine Fledermaus:
An
den nächsten
beiden Kanten auf der Innenseite der
Linkskurve
sehen wir die selben, wahrscheinlich von Zugseilen stammenden
Schleifspuren, wie wir vorhin rechts hinten sahen (rot markiert):
Das
Trassée
ist hier ebenfalls gut zu sehen
(Bild links).
Die
markierte Einbuchtung ist die selbe wie im Bild darüber, aber
von
der anderen Seite fotografiert. Nach der markierten
Kante (Foto rechts, Pfeil)....
.....stossen
wir auf der
linken Seite auf diesen Eingang mit der Nummer 46α (Foto
links, die 46
ist auf der Unterseite des Steins über dem α
aufgemalt). Für das Foto links bin ich ein kleines
Stück am
Eingang
vorbei gegangen und blickte dann zurück. Auf dem Foto rechts
sehen
wir den Eingang ganz:
Der Eingang führt in Raum 5, den "Raum der
Fledermäuse"
(ΘΑΛΑΜΟΣ
ΝYΧΤΕΡΙΔΩΝ):
Beim Verlassen sehen wir den EIngang noch von innen:
Zurück
im Gang gehts weiter Richtung West. An dieser Stelle befinden sich die
höchsten Mauern im ganzen Labyrinth, sie sind ca. 3m hoch. An
der Kante auf der Innenseite der Rechtskurve sehen wir
die selben, wahrscheinlich von Zugseilen stammenden Schleifspuren, wie
wir nun schon einige Male sahen (rot markiert):
Wir
gehen an der
behauenen Wand
vorbei und werfen einen Blick zurück....
.....und
dann blicken
wir wieder
nach vorne - und sehen an der nächsten Kante schon
wieder Schleifspuren (Bild links, rot markiert). Wir biegen um die
Kante und
blicken noch zurück (Bild rechts):
Dann
blicken wir wieder
nach vorne und sehen eine Art Tor (Bild links). Wir gehen durch das Tor
hindurch und blicken zurück (Bild rechts):
Wir
blicken wieder nach
vorne
und gelangen einige Meter nach dem Tor zur nächsten
Verzweigung, bei Petrochilou mit
"ΤΡΙΤΟ
ΤΡΙΣΤΡΑΤΟ"
(= dritte Verzweigung) bezeichnet:
An
dieser Verzweigung
sehen wir links eine Wand mit einigen
Kritzeleien, darunter auch die arabische Inschrift von Nizam Dauacher,
die wir in ähnlicher Form auch im Trapeza-Raum fanden: "Nizam
Dauacher, Jordanien, 1982".
Wir gehen zunächst nach rechts, Richtung Norden, bis zu der
Wand auf dem Foto rechts.
Auf
dieser Wand, an der
eine Fledermaus hängt (Foto links),
finden wir
eine Zeichnung des originalen "Kretischen Labyrinths", die jedoch von
einem modernen Besucher angebracht wurde (Foto
rechts).....:
Wenn
wir um die Ecke
gehen, sind wir an einer weiteren Verzweigung. Die Wand linkerhand
trägt die Inschrift
"ΣΠΕΛΕΟ
2005" (Speleo 2005). An dieser Verzweigung
liegen die am
nördlichsten gelegenen Räume der
Labyrinth-Höhle. Der Gang links
führt in den westlichen Raum, rechts ist der Eingang
zum zweiten und dritten
Raum, die am nördlichsten liegen:
Achtung:
Das folgende
Bild geht
rechts über den Rand hinaus: um das ganze Bild zu sehen, muss
der Bildschirm gescrollt werden!!
Wir beginnen mit dem Raum ganz rechts, Raum 6, dem "Schlupfwinkel
des Theseus" (ΑΝΤΡΟ
ΘΗΣΕΑ), in dem wie an
vielen anderen Stellen in der Labyrinth-Höhle
fertig
behauene Quader herum liegen:
Im
links angrenzenden Raum, Raum 7, finden wir schöne rote
Gesteinsschichten sowie Spuren von
eindringendem Wasser - es tropft sogar heute noch (Achtung: rutschiger
Boden). Zunächst der
Zugang:
RHL.Raum oben
links01.2007S-II-601,613,614.15.2009H-II-742.15.c.jpg
Dies
ist der einzige
Raum, wo wir solche weisslichen Kalkspuren von
eindringendem Wasser oben an den Wänden sehen. Sie
inspirierten
Petrochilou, von "Höhlenmilch"
(ΣΠΗΛΑΙΟΓΑΛΑ)
zu sprechen:
An
den
Wänden finden wir vereinzelte Inschriften. Eine
Jahreszahl ist 1844 (eingraviert, ohne Farbe), eine andere Inschrift
weist auf Indianapolis, 1956 USA hin.
Dann gehen wir noch in den dritten Raum, Raum 8 (bei Petrochilou ohne
Namen):
Wir
gehen zurück zur
letzten Verzweigung. Gegenüber der wie eine Treppe gestuften
Eckwand in der Mitte des Bildes links ist jene Eckwand, die die
Inschrift "Speleo 2005" trägt. Gehen wir nach rechts um die
Ecke,
so finden wir dort die Labyrinth-Spirale wieder:
Wir
gehen zur vorletzten Verzweigung zurück (dritte Verzweigung
bzw. "ΤΡΙΤΟ
ΤΡΙΣΤΡΑΤΟ")
und gehen diesmal nach links, Richtung Süden.
Bei der Nr. 41 sehen wir Raum 9, den "Altar-Raum"
(ΘΑΛΑΜΟΣ
ΒΩΜΟΥ):
Rechts
davon treffen wir auf den
erwähnten Einsturz, der ein Weiterkommen
verhindert. Petrochilou bezeichnet diesen Abschnitt trotzdem als Raum,
und zwar als
"ΚΕΝΤΡΙΚΟΣ
ΘΑΛΑΜΟΣ",
d.h. als "Haupt-Raum". Zwei Schnüre verschwinden
unter einem Steinberg, der bis an
die Decke reicht. Die letzte Nummer auf der linken Seite vor dem
Steinberg ist 41.
Wir werden später
sehen, dass auf
der anderen Seite des Steinberges ebenfalls Schnüre unter
dem Steinberg verschwinden. Und
die letzte Nummer auf der anderen Seite ist
die 39 (siehe Kap. 3h
Gang
links bis zum Einsturz).
Nummern und Schnüre wurden also vor dem Einsturz
angebracht.
Dann gehen wir
in die letzten zugänglichen Räume auf
der rechten Seite (siehe Miniplan rechts), Raum 10 oder "Wasser-Raum"
(ΘΑΛΑΜΟΣ
ΝΕΡΟΥ). Dass
Petrochilou diesen Namen
wählte, ist nur bedingt nach zu vollziehen: es gibt zwar in
Form
von Mini-Stalaktiten Spuren von Wasser an der Decke. Aber heute gibt es
kein Wasser (mehr) in diesen Räumen - sie sind trocken:
.....werfen
wir einen
Blick zurück (Foto links), sehen dann aber unten in der Ecke
diese besonders
schönen Quader. Sie sind noch mit der Wand und dem
Boden
verbunden. Ich zeigte sie schon in Kapitel 1 im Abschnitt f
"Merkmale":
Durch
ein Loch
in der Wand (rot markiert, der Pfeil gibt die Lage der oben
abgebildeten Quader an).....
gelangen
wir in Raum 10a, die "geheime Kammer"
(ΜΥΣΤΙΚΟ
ΑΝΤΡΟ), den letzten
zugänglichen
Raum auf der rechten Seite, wo wir im Boden eine grosse
behauene Steinplatte finden, die "Grabplatte". Ein
ähnlicher Stein im Trapeza-Raum wurde dort von
früheren Besuchern "Tisch" (alt-gr.
τράπεζα) genannt.
Gemäss
dem Plan von Petrochilou wähnen wir uns hier "am Ende" - doch
es geht weiter, sogar in zwei Richtungen, wenn auch zuerst auf den
Knien
und dann nur noch auf dem Bauch. Wir gelangen in einen der gigantischen
Räume, die bis fast unter die Decke mit Steinen und Schutt
gefüllt sind, so dass Besucher früherer Jahrhunderte
sie in ihren Plänen überhaupt nicht einzeichneten.
Während im Plan Petrochilou einige solcher Räume
eingetragen sind, fehlt der hier gänzlich. Mehr noch: sogar
die Mauer oder Wand ist
durchgehend geschlossen gezeichnet, obwohl das überhaupt nicht
der Fall ist: hier gibt es weder Wand noch Mauer. Lediglich die
Füllung mit Steinen nimmt dermassen zu, dass ein Weitergehen
eben ungemütlich erscheint:
Es
geht weiter
auf Knien, Bauch und Rücken. Hier
müssen wir teilweise Steine beiseite räumen:
Und
dann ist der Durchbruch geschafft. Wir haben 2007 wieder einen neuen
Durchgang gefunden, der den
linken und den rechten Teil mit einander verbindet und mit dem der
grosse Einsturz umgangen werden kann (nachdem wir bereits ein Jahr
zuvor eine solche Verbindung fanden, die ich am Ende des Teil 1
vorstelle):
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Vom
Eingangsbereich, und zwar vom "Hauptgang"
(ΚΕΝΤΡΙΚΟΣ
ΔΙΑΔΡΟΜΟΣ),
wo wir zunächst bei der grünen Wandsprayerei rechts
rein gegangen waren (Foto links, markiert), gehen wir
dieses Mal nach links bzw. geradeaus. Wir gehen an dem Raum zur Linken
vorbei, in dem noch der Rest einer Mauer steht (Foto rechts). Auch
dieser Raum beherbergt bearbeitete Nischen und Kanten (Fotos darunter):
Dann
gehen
wir weiter, den Schnüren nach (Foto links). In
der nächsten Nische auf der
linken Seite
(Foto rechts) gibt es im Hintergrund, hinter einem weiteren
Mauer-Bruchstück (Foto darunter links) bearbeitete Kanten und
Ecken (Foto darunter rechts), die vom Gang aus nicht zu sehen
sind.
Weiter:
An der nächsten Verzweigung (mit der Nr. 6, Foto
links, grün markiert)
treffen wir gerade aus auf eine Nische mit Einsturz (Foto rechts):
Nach
rechts finden wir
ebenfalls eine
Nische mit Einsturz vor (Foto links) sowie einen Durchstieg, wo wir
noch in den rechten Gang nach Osten wechseln könnten (Foto
rechts):
Wir halten uns nun (bei der Nr. 6 auf dem Stein am Boden) links, .....
.....und
kommen an einer
um
45° geneigten Säule vorbei (Foto links, auf dem
rechten Bild
am linken Rand noch erkennbar). Bei der Nr. 7 (Foto rechts,
grün markiert, auf
einem Stein am Boden) machen wir einen Abstecher nach rechts (rot
markiert).
Nach wenigen Metern sehen wir vor uns eine Verzweigung, die auf dem
Plan Petrochilou fehlt:
Wir gehen zuerst in den nach Norden führenden
grösseren
Stollen rechts, an dessen Ende ein Einsturz-Abhang wartet (Foto links).
Auf
der linken Seite bearbeitete Felswände.
Auf
dem Plan Petrochilou
sieht das
Stollenende wie ein geschlossener Sack aus. Man kann allerdings den
Abhang hoch klettern (Foto links), dann erweist sich die Ecke etwas
grösser als auf dem Plan. Durch ein enges Loch (mittleres Foto
beim Pfeil) kann man in eine kleine (natürliche) Kammer
absteigen
(ich habe den Fotoapparat zurück gelassen). Bei
meiner Klettertour sehe ich einige interessante Steine (Fotos rechts):
Wir
inspizieren noch den
kleinen
Stollen, der im Plan Petrochilou fehlt - es ist eine Sackgasse.
Dann
gehen wir gerade
aus weiter (Richtung Süden) und steigen auf einen kleinen
Hügel unter einem Dom, der wahrscheinlich durch einen Einsturz
entstanden ist. Oder wir
kehren zurück zur
Verzweigung bei der Nr. 7 (bei der schief stehenden Säule),
gehen diesmal links Richtung Westen und steigen von dieser Seite her
auf den Hügel unter dem Dom (Foto
links). Oben werfen einen Blick nach unten auf die zurück
Gebliebenen (Foto rechts).
Erst hier oben sehen wir, dass es nach Westen noch weiter geht (Foto
links). Wir klettern also hinein, doch es ist eine Sackgasse (Foto
rechts).
Nun verlassen wir den
Eingangsbereich in den Gang
Richtung Süden, durch die "geheime Tür"
(ΚΡΥΦΙ
ΠΟΡΤΟΥΛΑ)
bei der Nr. 8 (Foto links). Dieser Durchgang wurde wahrscheinlich durch
die Deutschen im II. WK freigelegt, da er auf den alten Plänen
fehlt (Foto Mitte). Ein erster Blick nach links über die Mauer
zeigt eine
Säule, die mit Zement befestigt wurde (Bild rechts):
Wir kommen in einen Gang (Foto links). Blick zurück
(Fotos Mitte und rechts):
Wenn
wir aus dem
Durchgang heraus
treten, sehen wir - gleich um die Ecke - auf der rechten Seite oben ein
unscheinbares Loch (Foto links). Wir klettern hinauf und blicken hinein
(Foto Mitte). Im Hintergrund sehen wir gerade Kanten (Foto rechts).
Nach
einigen
Metern Kriechen treffen wir Mauern, die durch Zement verstärt
wurden. Nach links geht's in eine Sackgasse (Fotos links und Mitte).
Doch gerade aus, bei der gekippten Wand, da sieht es spannend aus (Foto
rechts):
Wir kriechen hinter der gekippten Wand durch (Foto links) und werfen
zuerst einen Blick zurück (zweites Foto), dann nach rechts
(drittes und viertes Foto):
und dann nach vorne, wo alles irgendwo unter Trümmern endet.
Hier einige Bilder:
Fotos vom Rückweg zum Gang, wo ein Kollege
wartet:
Zurück
vom Abstecher geht's weiter, unter den Schienen an der Decke
durch (Bild links), um die nächste Ecke (Bild Mitte und
rechts):
Am Ende dieses
Gang-Abschnittes (Bild links) gibt es zwei interessante
Stellen. Am Boden sind noch die originalen Geleise der Stollenbahn vom
zweiten
Weltkrieg zu erkennen mit beiden Schienensträngen
und zwei Schwellen (Bild Mitte und rechts). Dass sie quer zum Gang
liegen, zeigt, dass die Struktur der Gänge und Räume
in
diesem Bereich nach dem Krieg verändert wurde (wahrscheinlich
durch die griechische Armee).
Die zweite interessante Stelle ist in der selben Ecke (Foto links). Auf
der linken Seite der Ecke ist beim Blick in die Öffnung
erkennbar,
dass es unter der nächsten Felskante weitergeht (Foto Mitte).
Wir
kriechen also hinein (Foto rechts).
Wie so oft ist es eine Sackgasse. Hier einige Bilder davon:
Weiter im Gang:
Bei der Nr. 13
gibt es eine
Verzweigung. Unter der Nr. 13 sehen
wir das Signet der zweiten griechischen speleologischen Gesellschaft
"Speleo",
die 1982 den ersten, allerdings bisher unveröffentlichten
modernen
Plan erstellte (Foto links). Wir gehen nach links und
müssen zuerst etwas nach oben klettern (Foto Mitte). Auf der
linken Seite
können wir in einen kleinen Dom hochklettern (Foto rechts):
Oben drehen wir uns um und blicken nach unten in den Gang
hinunter (Foto links). In der linken Ecke (wenn wir vom Gang
her
kommen, ist diese Ecke rechts) finden wir einen Abstieg (Foto Mitte und
rechts):
Wir steigen wieder etwas nach unten durch den
"Tunnel" (Foto
links) und gehen zuerst nach rechts (Fotos Mitte und rechts).
Hier finden wir diversen Kriegsschrott vor, teilweise in den
Wänden festsitzend (Bilder in der Mitte). Das meiste ist stark
korrodiert,
in einer
in der Wand steckenden Schachtel sehen wir allerdings einen
noch ziemlich glänzenden Spitz!
Nun gehen wir noch in den linken Teil. Auch stecken Granaten in den
Wänden.
Zurück
im
Gang, geht's nun weiter bei der
Nr. 13 nach rechts (Foto links). Auf der linken Seite erblicken wir
zwischen den Steinhaufen und der Decke im Hintergrund eine Nische, die
in der Rückwand Bohrlöcher aufzuweisen scheint (Fotos
Mitte
und rechts):
Die Website wird zur Zeit an dieser Stelle gerade überarbeitet
-
28.08.2009 - es gibt viele neue Bilder und die Bilder werden allgemein
verkleinert
In
diesem
Abschnit der Labyrinth-Höhle
befinden sich am meisten
Mauern, die mit Zement nachgebessert wurden, z. B. die Mauern zwischen
den Nr. 14 und 15 (auf dem Bild rechts ist die Nr. 15 im
Hintergrund zu sehen). Dieser Teil wurde im Krieg also
hauptsächlich verwendet.
Nach
der Nr. 15 beginnt
es enger zu
werden (Bilder links und Mitte). Irgendwo machen wir einen Abstecher
(Foto rechts von 1999) in einen
natürlichen, nach oben führenden Felsspalt, der nicht
zu den "offiziellen"
Gängen des Labyrinthes gehört.
Wir passieren einen kleinen Dom (Blick nach oben), auf den wir hoch
steigen......
Dann folgt eine Verzweigung mit Sackgass-Stollen auf beiden Seiten:
Der
geradeaus führende Gang sieht
natürlich aus (Foto links). In der nächsten - der
zweitletzten
- Sackgasse finden wir wieder behauene Wände, die wie eine
Säule anmuten (Foto rechts):
Wir gehen weiter. Auf dem Foto rechts sind wir bei der letzten
Verzweigung in diesem Gang angelangt:
Bei dieser Verzweigung gehen wir nach links in den Stollen Richtung
Süden. Dabei müssen wir einige
absturzgefährdete
Felsen unterqueren.
Kurz vor dem Ende
des Ganges finden wir Topfscherben. Ein Luftzug zeigt an,
dass uns nur eine dünne Felsschicht von der
Aussenwelt trennt.
Zurück
im Gang
kommen wir an sein Ende: wir müssen durch eine Art Tor
schreiten (Bild links). Das Bild rechts zeigt das Tor von aussen:
Der
Gang endet an einer
Verzweigung,
die Petrochilou aus unerfindlichen Gründen
"trügerische
Verzweigung"
(ΑΠΑΤΗΛΟ
ΤΡΙΣΤΡΑΤΟ)
nannte. Wenn
wir nach links gehen, gelangen wir durch den "Gang links" von
innen zum zweiten Eingang, den wir jetzt allerdings von aussen betreten.
Die
genaue Lokalisierung des
Labyrinthes wird aus Sicherheitsgründen, das heisst wegen der
Zugänglichkeit der Höhle sowie den darin
drohenden Gefahren (siehe
übernächstes Kapitel 1e) vorüber gehend aus
der Website entfernt. Die
Eingänge zum Labyrinth sollen gemäss der
Presse-Mitteilung der
Präfekturverwaltung Iraklion vom 17. Sept. 2010 (siehe http://www.nah.gr/news/2010-press/17-09-10-4.html;
Sprache: griechisch) verschlossen werden. Bis dahin wird die
Zurückhaltung der genauen Lokalisierung wohl andauern
müssen. Der
Verfasser bittet um Verständnis.
Bevor
wir ins Innere einsteigen können, müssen
wir noch, wie beim
Haupteingang, durch ein weiteres Gitter hindurchsteigen. Wenn wir den
Eingang von innen betrachten, so sehen wir eine horizontale
Steinplatte, die links und rechts auf Steinmauern ruht (rot
markiert). Hier war der historische Eingang, der während
Jahrhunderten der einzige
Eingang war. Ob diese
Steinplatte mit den Mäuerchen zusammen das historische
Eingangs-Tor bildeten oder ob der Eingang während des II. WK
verändert wurde, konnte bis jetzt nicht geklärt
werden.
Gemäss historischen Berichten müsste der Eingang
allerdings
breiter gewesen sein (mehr dazu weiter unten in Kap. 8).
Einige
Schritte weiter
werfen wir nochmals einen Blick zurück
(links) und dann nach vorn
(rechts):
An
der ersten Verzweigung nach etwa 15m (Foto links: um die Verzweigung
ins Bild zu kriegen, gehe ich ein Stück weiter und blicke
zurück, im Hintergrund ist links der Eingang zu erkennen)
finden
wir nach der höchsten Stelle, wo es wieder bergab geht, das
erste
etwa 2m lange Trasse (Foto rechts):
Bei der
nächsten Verzweigung (in der Übersicht als 4.
Verzweigung bezeichnet), die
schon 5m nach der ersten folgt, gehen wir
zunächst in den linken Gang hinein, .....
.....ins
"Vorzimmer"
(Raum 11a,
ΠΡΟΣΧΩΜΕΝΟΣ
ΘΑΛΑΜΟΣ),
bis zur nächsten Verzweigung bei der schwarzen Nr. 28.
Dort
finden wir links
einen Raum
(Nr. 28β) mit einem schönen Quader:
Nach
der Nr. 28 finden
wir rechts zuhinterst bearbeitete Wände:
Bei
der Nummer 28α finden wir einen Durchgang, der allerdings
nicht passiert werden kann. Dazu müssten Steine beiseite
geräumt
werden. Ich halte die Kamera ins Loch und fotografiere (Bild rechts).
Ob es hier wohl weiter geht? Das wird Arbeit für weitere
Expeditionen.
Nun
wird es aufgrund
herunter gestürzter Deckenplatten ziemlich eng.
Wir
müssen rechts halten und über einen kleinen
Steinhügel klettern,
.....
.....um
in das
"Versteck des Minotaurus"
(ΑΝΤΡΟ
ΜΙΝΩΤΑΥΡΟΥ,
Raum 11) zu gelangen,
den westlichsten Raum des Labyrinths. Wenn wir den Steinhügel
hinunter steigen, kommen wir bei dieser Pforte heraus (Blick
zurück):
Wir gehen zunächst nach rechts in diese Sackgasse hinein:
Unterwegs zweigt ein kleiner kurzer Stollen nach rechts ab (Foto
links), am Ende der Sackgasse sehen wir behauene Wände und die
Nr.
30a:
Wir gehen wieder zurück (Foto links) und werfen rechts einen
Blick
zwischen Steinberge und Decke - hier gibts was zu robben......
Nun gehen wir gerade aus (Foto links) und steuern auf die Nische im
Hintergrund zu:
Hier
befindet sich die
einzige Nische
mit Tropfsteingebilden, die in den existierenden
Plänen eingetragen ist (die anderen Orte mit
Tropfsteingebilden fehlen in den Plänen, siehe weiter unten).
Diese Nische ist etwa
ein Meter breit und einen halben Meter hoch. Im Herbst 2008 waren am
Boden vor der Nische sogar geringe Mengen fliessenden Wassers
zu
beobachten. Ausserdem sind an der Decke vor dieser Nische seltsame
Strukturen zu erkennen (grün markiert), die auf einem Band von
etwa 1/2 m Breite die ganze Decke der Wand entlang überziehen
- Preisfrage: Was ist das?
Nun die untere, südliche Hälfte der
Minotaurus-Gemächer:
Achtung: Das folgende
Bild geht
rechts über den Rand hinaus: um das ganze Bild zu sehen, muss
der Bildschirm gescrollt werden!!
Wir
gehen zwischen den
beiden
Wandsäulen rechts auf dem oberen Bild hindurch. Wenn wir uns
zwischen ihnen befinden, blicken wir nach oben und sehen wieder
seltsame
Strukturen an der Decke, ähnlich wie bei der Nische mit den
Stalagmiten (siehe etwas weiter oben):
Dahinter sehen wir diese Nischen:
In
diesem Raum-Abschnitt
gibt es noch andere, besondere Strukturen an der Decke, die im ersten
Moment wie Symbole aussehen. Bei näherer Betrachtung scheinen
sie jedoch natürlichen Usprunges zu sein - doch auch hier die
Preisfrage: Was ist das?
Wir beginnen den Rückweg zwischen Wand und Wandsäule
hindurch in Richtung auf den Durchgang im Hintergrund:
Dann
gehen wir
zurück
in den linken Haupt-Gang.
Zurück
zum Inhaltsverzeichnis
Wieder
bei der
Verzweigung angekommen, gehen wir diesmal nach rechts (linkes Bild) und
spähen
in der nächsten Kurve in das Loch auf der linken Seite
(rechtes
Bild). Es befindet sich unter einer eindrücklichen, schief
stehenden Felsplatte (diese ist auf dem nächsten Bild
besser
zu sehen):
Wir
gehen ein Stück weiter und
blicken zurück (Bild links). Gegenüber der roten
Inschrift sehen wir im
Hintergrund eine Kante an der Decke (Foto rechts, rot B.4), unter der
ein mühsam zu überwindender Durchgang zu jenem
letzten
Stollen des Ganges zwischen den Eingängen führt, in
dem wir
Topfscherben fanden (siehe Kap. 3e):
An
der nächsten -
der "fünften" -
Verzweigung sehen wir auf der linken Seite einen Eingang (Foto links),
der sich unmittelbar dahinter verzweigt (Foto rechts).
Wir
gehen hinein. Die
Verzweigung links
endet nach wenigen Metern in einem unpassierbaren Loch (Foto links),
das allerdings in den Hauptgang zurück führen
würde.
Nach rechts treten wir in einen leicht zugänglichen, genau
nach Norden führenden Gang (Foto rechts), der
erstaunlicherweise in beiden
modernen Plänen, also in jenem von Petrochilou wie
auch in jenem von Romanas et al., fehlt (siehe Miniplan).
Nach
26m
teilt
sich der Gang (Bild rechts).
Der linke Ast endet schon bald (Bild links).
Der
rechte Ast ist etwas
länger (Bild links). Am Ende des rechtes
Astes finden wir
auf der linken Seite Teile von behauene Wänden (Bild rechts).
Der Gang ist
zwar
zu Ende, doch ist auch hier, wie an vielen Stellen des Labyrinthes, zu
erkennen, dass ein grösserer Raum vorliegt, der mit Steinen
weitgehend aufgefüllt ist.
An
der selben -
also der
"fünften" -
Verzweigung geht's rechts in jenen Gang, der zum anderen Eingang
führt und den ich im Kapitel 3e vorstellte (Foto links).
Petrochilou
nannte diese Verzweigung
"ΑΠΑΤΗΛΟ
ΤΡΙΣΤΡΑΤΟ"
(trügerische Verzweigung), eine Namensgebung, die ich nicht
nachvollziehen kann. Wir gehen weiter im Gang
und schon
bald zweigt rechts bei der Nr. 31 ein weiterer Stollen ab, der nach
Süd-Osten führt (Foto rechts):
Wir
gehen hinein und
stossen nach wenigen Metern rechts auf eine Nische, die im Plan
von Petrochilou fehlt (Foto links). An der folgenden Kreuzung finden
wir drei Stück Schienen, an der Decke, in der
Wand und am Boden (Bild rechts):
Wir gehen zuerst in den nördlichen Ast (Foto links), biegen um
die
Ecke (mittleres Foto) und gelangen nach 12,5 m an dessen Ende:
Wir biegen um die Ecke nach rechts.....
...und gleich um die nächste
Ecke
nach links. Wir befinden uns nun in einem recht hohen, dom-artigen
Gang-Abschnitt (Bild links). Wir gehen zunächst daran vorbei
und blicken zurück (Bild rechts):
Auf
beiden Seiten
hat es nahe der Decke je ein kleines Einstiegsloch. Vom Gang aus sieht
man nicht in sie hinein. Wir müssen also hinauf
steigen. Das
Loch auf der Ostseite führt in jenen "neu
entdeckten" Gang, der auf Petrochilou's Plan fehlt und den ich etwas
weiter unten vorstelle, da etwas weiter nördlich ein
bequemerer
Einstieg existiert.
Das
Loch auf der
westlichen Seite führt in einen
natürlichen Höhlengang, der auf dem Bauch
kriechend "begangen" werden kann und der etwas weiter nördlich
in
den
Hauptgang zurück führt. Wenn ich einige Meter hinein
krieche......
.....sehe
ich schliesslich im
Hintergrund an der Decke
Tropfstein-Gebilde, also Spuren von Wasser, die etwas weiter hinten im
Haupt-Gang aus einem bequemeren Blickwinkel zu sehen sein werden:
Dann gehen wir weiter. Bei der nächsten Gelegenheit klettere
ich links den Hang hinauf (Bild rechts)
Auch hier finden wir hinter dem zu überwindenden Steinwall auf
beiden Seiten behauene Wände:
Dann
klettere ich links
den Abhang
weiter hoch (Bild links) und sehe alsbald die schönen
Tropfstein-Gebilde (Bild rechts), die ich wenige Minuten vorher,
mühsam auf dem Bauch in einen engen Stollen hinein robbend,
bloss
im Hintergrund erblickt hatte.
Zurück in den Hauptgang und erst mal einen Blick
zurück.....
.....und
wieder nach
vorne. Wir sind bei der nächsten Verzweigung angekommen.
Wir
betreten
den nach rechts
führenden Weg (Foto links) und gelangen nun in Gänge
und
Räume, die auf den Plänen von Romanas bzw.
Petrochilou
fehlen!
Wenn meine Plan-Vergleiche stimmen, dann ist der erste Raum jener, den
Sieber "grotte humide" nannte - es scheint sich
zunächst
bloss um einen mit Steinen gefüllten Raum zu handeln.
Sieber schreibt (S. 516), die "grotte humide" sei "uneben
von aufgeschütteten Bruchsteinen", was gut zur
Übereinstimmung passt, denn ähnliches schreibt er
über keinen anderen Raum. Wir
blicken nach links (Bild
rechts),
.....
.....dann geradeaus (Bild links) und nach
rechts (Bild rechts):
Wir
gehen nach rechts,
der Mauer
entlang, bis zu diesem "Portal" (Foto links) und treten in einen Gang
mit
schönen Mauern (Foto rechts), der auf Siebers Plan
ebenfalls
fehlt - die "grotte humide" ist bei ihm Endstation auf dieser Seite.
Nach kurzem müssen wir aber bereits
wieder über Steine kraxeln (Bild links).
Dann
gibt es rechts oben
einen
kleinen Durchgang (Foto links). Die Öffnung unter der Decke
(Foto
rechts) führt zurück in den Gang, durch den wir
gekommen sind
(Foto des Durchgangs von der anderen Seite siehe weiter oben).
Es ist jener Durchstieg, durch den ich im Jahre 2000 das erste Mal in
diese neuen Gänge eindrang.
An
der gleich darauf
folgenden
Verzweigung sehen wir rechts schön bearbeitete Wände
und im
Hintergrund die Trockenmauer, hinter der der linke Gang
verläuft.
An
der nächsten
Verzweigung steht eine "Zementsäule" (Foto links), bei der
offenbar in den frischen Zement die Jahreszahl 1957 eingeritzt wurde -
wahrscheinlich durch einen Mitarbeiter der Firma Kaminari - es stammen
nicht alle Zementierungen von den Deutschen aus dem II. WK !
Ich gehe rechts an der Säule vorbei bis ans Ende des
Stollens.
Dann gehts links der Zementsäule weiter. Wir stossen wieder
auf bearbeitete Wände.
An dieser Stelle kann Richtung Süden auf Knien und Bauch
weiter
gerobbt werden. Selbst hier finden wir noch bearbeitete Wände
(rot
markiert).
Dann
wird es zu eng zum
weiter
robben, man müsste schon Steine beiseite räumen, was
hier
ziemlich gefährlich sein dürfte. Wir befinden uns
hier in dem
Bereich, in dem sich die Deutschen im II. WK aufhielten und der
ziemlich sicher durch die Explosion am Ende des Krieges
einstürzte
- unter den Steinen könnte sich noch explosives Material
befinden!
Auf dem rechten Bild sehen wir im Hintergrund Sandbleche an der Decke.
Ich
gehe zum
Ausgangspunkt
zurück und erforsche nun noch den nordöstlichen Teil
dieser
neu entdeckten Räume. Auch hier muss ich mich oft auf Bauch
und
Knien vorwärts bewegen. Zunächst die Ecke, die wir
schon
sehen konnten nach dem Betreten der neuen Räume (Foto links).
Dann robbe ich weiter
Richtung Osten.
Im Hintergrund sehe ich die nächsten Löcher, die
zunächst unpassierbar scheinen, die ich mir aber trotzdem
anschaue (Foto rechts).
Ich
werfe einen Blick
durch die
Löcher und sehe, dass es es noch beträchtlich weiter
geht. Ich klettere durch das obere Loch. Da eine grosse
Deckenplatte am Stück herunter fiel, lässt es sich
einigermassen bequem
auf ebenem Boden robben, obwohl es zunächst eng wird (Foto
rechts). Dabei muss ich an einer Fledermaus vorbei zirkeln.... (Foto
links).
Ich finde zunächst eine bearbeitete Nische (Foto links),
krieche weiter....:
Dann kann ich mit etwas mehr Platz weiter absteigen an den
Ort,
den ich vom Loch aus sah - ich finde noch eine bearbeitete Nische (Foto
links). Hier endet der Ausflug, da die Steine sich bis an die Decke
türmen (Foto rechts).
Dann gehts wieder zurück zum Einstieg. Gleich
gegenüber dem
Einstieg finden wir - also
auf der linken
(westlichen) Seite - an
der Decke die 4 Namen jener griechischen Höhlenforscher, die
einen
der beiden aktuellen Pläne anfertigten (als Plan von "Romanas
et al." bezeichnet; Foto links). Dann gehen wir in den linken Gang
hinein, wo wir einige weitere schwer lesbare Inschriften an der Decke
sehen:
Auf
der rechten Seite
folgen wir
zunächst schönen Mauern. Auf der linken Seite (Foto
links,
bei
dem
markierten Stein) geht eine alte, schöne Mauer
plötzlich in
eine neue, relativ unordentlich aufgeschichtete über (Bild in
der
Mitte), was leicht übersehen wird, wenn man sich nicht darauf
achtet! Auf
dem mittleren Bild ist in der linken Hälfte die alte und in
der
rechten Hälfte die neue Mauer zu erkennen. Merkmale der alten
Mauer: es wurden vor allem flache Steine verwendet, die eine gewisse
Dicke nicht überschreiten. Die Steine sind einigermassen
regelmässig
aufgeschichtet und relativ
eben zum Gang hin. Dieser Ebenheit wurde nachgeholfen: viele Steine
wurden nach dem Aufschichten nachgeschliffen - die Schleifspuren sind
an vielen Steinen heute noch erkennbar! Die gerade Linie zeigt, dass
hier die alte Mauer
endete. Die neue Mauer wurde an die
alte angebaut. Merkmale der neuen Mauern: sie sind aus
grösseren
Steinen gebaut, unregelmässiger mit grösseren
Lücken aufgeschichtet
und ihre Wände sind zum Gang hin nicht so schön eben
wie die
der alten. Steine wurden
beiseite geräumt und - wo nötig (wegen
Platzmangel) -
"wie's gerade kommt" zu Mauern aufgeschichtet, die nun immer
schlechter werden, je mehr wir uns den letzten Räumen
nähern.
Kreter,
die im Krieg im Labyrinth arbeiten mussten - Zeugen, welche noch leben
-, erzählen nämlich, dass sie die
Labyrinth-Höhle bis
zum
Raum mit
den Wasserbecken säubern
mussten. Wahrscheinlich
mussten sie in diesem Gang, der an den schönen Mauern auf
jeden
Fall erkennbar und im ersten Teil wahrscheinlich auch begehbar
war, Gesteinstrümmer beiseite räumen. Wo genug Platz
war wie im Bereich vor den letzten
Räumen hier links hinten, konnten die Steine einfach zur Seite
geschoben werden, weil da viel Platz war. Im hier fotografierten
Bereich musste wohl oder übel wegen Platzmangel kurzerhand
eine
Mauer, manchmal eher ein Steinwall, erbaut oder eine bestehende Mauer
aufgeschichtet werden, wollte man die Steine nicht woanders hintragen,
wo es mehr Platz gab. Vom Eingangsbereich
wissen wir auch, dass dort die Deutschen "neue" Räume
schufen, indem sie die mit Steinen gefüllten Kammern leerten.
Teilweise bauten sie sogar eigene Zementmauern (zur Unterteilung
grosser Räume oder zum Stützen der
einsturzgefährdeten
Decke) oder stabilisierten die existierenden Mauern und Säulen
mit
Zement. Die Begehbarkeit des Ganges hier hinten wurde also
offenbar in neuerer Zeit verbessert, wobei teilweise auch
Verzweigungen zugemauert wurden (siehe anschliessende Bilderserie)
......
Auf
der rechten Seite
steht eine alte Mauer, links eine neue, die bereits hier kaum noch
Mauer genannt
werden kann - es ist vielmehr bloss ein Steinwall. Wenn wir die Mauer
auf der rechten Seite jedoch genau ansehen, entdecken wir, dass auch
hier auf den letzten Metern vor der Rechtskurve die alte Mauer
plötzlich nur noch auf halber Höhe weiter geht
und oben drauf eine neue aufgeschichtet wurde.
Wir
machen in dieser
Rechtskurve einen Abstecher nach links über
"Stock und Stein". Gemäss meiner neuen Betrachtungsweise des
Planes von Sieber sollte hier hinten nämlich ein Raum
liegen, den Sieber mit "La pugnée" beschriftete. Meine
Vermutung wird schnell bestätigt: auf der
Säule, die hinter dem Steinwall zu sehen ist (Foto links),
entdecken wir
Inschriften, die jedoch nach unten hinter den Steinen verschwinden, das
heisst, hier war einmal ein Durchgang, der zugemauert und mit Steinen
aufgefüllt wurde. Würde man die Steine an der
Säule
wegräumen, kämen noch weitere Inschriften zum
Vorschein (Foto rechts).
Seltsame
Inschriften
sehen wir vor uns, eher Symbole, keine
Jahreszahlen. Alle Inschriften
ragen aus dem Stein heraus (Bild links sowie darüber rechts)!!
Sie
wurden möglicherweise ursprünglich eingraviert,
danach
füllten sich aber die Ritzungen mit weisslichen Kristallen
(sogenannte "Ausblühung"),
ähnlich wie auf der anderen Seite des Labyrinthes die
Inschriften
von Savary u.a. Die Striche der Symbole hier sind aber grau und
erstaunlich dick, das heisst wahrscheinlich sehr alt. Die graue Farbe
stammt wahrscheinlich vom
Staub. Die Inschriften auf der Säule gehen offensichtlich am
Boden
hinter der Erde noch weiter nach unten, man müsste
hier also graben, bis zum ursprünglichen Niveau.
Entlang der
Seitenwand der Säule gehe ich nach hinten (Bild unten rechts),
weiter Richtung Westen.......
.....und
muss bald nach
oben steigen (Foto links). Hier ist einiges
eingestürzt, aber es blieb genug Platz, um durchsteigen zu
können. Oben angekommen (Foto rechts).....
.....geht es nun Richtung Südwesten wieder runter (Foto
links).
Unten angekommen (Foto rechts), sehen wir im Hintergrund.....
.....einen
Raum, in dem
wir bearbeitete
Wände finden. Sieber's Raum "La pugnée"
ist also gefunden, die neue
Übereinstimmung der Pläne mit einem weiteren Fund
bestätigt.
Zurück
in den
Gang. Ab dieser Rechtskurve gibt es auf beiden Seiten nur noch neue
Mauern,
die immer schlechter werden, so dass wir eben von Steinwällen
sprechen sollten.
Die beiden "Wandsäulen" links und rechts passen gut in die neu
erkannte Übereinstimmung der Pläne von Sieber und
Petrocheilou:
Durch
diese Pforte
gelangen wir in die letzten zugänglichen Gänge und
Räume (Foto links), Raum 12 oder "ansteigender Raum"
(ΑΝΗΦΟΡΙΚΟΣ
ΘΑΛΑΜΟΣ)
genannt.
In
der Nische auf der
linken
Seite (Foto links) sehen wir, wenn wir genau hinschauen, einen
teilweise bearbeiteten Quader (Foto rechts).
Auf der rechten Seite - sogar noch bevor wir die Pforte betreten -
sehen wir ein Keilloch in der Wand (Foto links). Wieder in der Pforte,
gehen wir an der Nische auf der linken Seite vorbei. Nach einigen
Metern, bei der schwarzen Nr. 36 links
an der Wand (auf dem Foto rechts oberhalb des
roten Pfeiles knapp nicht mehr zu sehen, auf dem Breitbild weiter unten
aber gut zu sehen)
werfen wir die ersten Blicke in die hintersten Räume. Der
Trampelpfad
führt zwar nach rechts, wir gehen aber erstmal gerade
aus, Richtung Norden.....
.....
folgen dann in
gebückter
Haltung dem Pfad (Foto links) und betrachten die Eckwände
links,
die auf dem Plan von Petrochilou nicht
eingtragen sind (Foto rechts).
Wir
biegen um die
nächste Ecke
nach links an einigen herunter
gefallenen Deckenplatten vorbei und sehen im Hintergrund eine Nische,
die auf dem Plan Petrochilou ebenfalls fehlt (Foto links). Auf der
rechten Seite
der Nische entdecke ich hinter der rot markierten, schräg
stehenden, herunter gefallenen Deckenplatte (Fotos links)
eine jener typischen Vertiefungen, die ich andernorts schon
mehrfach fand und die wahrscheinlich Schleifspuren der Seile
darstellen, mit denen mit behauenen Quadersteinen beladene
Transportwagen gezogen wurden (Foto rechts, rot markiert). Da solche
Schleifspuren
eigentlich nur entstehen können, wenn
auf beiden Seiten genug Platz ist, scheinen sie hier
merkwürdig, weil zumindest auf der linken Seite diese Nische
liegt, die kaum Platz dafür bietet.
Wir
gehen
zurück bis zur letzten Verzweigung. Auf dem
Breitbild sehen wir rechts die Pforte, durch die wir in diese
hintersten Räume eintraten. Wir betreten nun den Gang links im
Bild. Achtung: Das folgende
Bild geht
rechts über den Rand hinaus: um das ganze Bild zu sehen, muss
der Bildschirm gescrollt werden!!
Am Ende des "Tunnels" müssen wir etwas herunter steigen (Bild
rechts, Blick zurück). Hier können wir in alle
Himmelsrichtungen weiter gehen (aus dem Westen sind wir gekommen, d.h.
Blick zurück, Bild rechts).
Wir gehen zunächst nach links, Richtung Norden.
Wir
gelangen zur hintersten
Säule, neben der eine Art
Krater liegt. Das ist die Stelle, wo unser neuer Verbindungs-Stollen
von 2007
rauskommt (siehe Schluss von Kap. 3d "Rechts hinten links bis zum
Einsturz"). Eine genauere Untersuchung des "Kraters" ergibt aber, dass
seine Wände aus Mauern bestehen, die teilweise
einstürzten.
Wir gehen zur
letzten
Verzweigung zurück und steigen durch diese Passage
(Foto
links im Hintergrund) in die südlich davon gelegenen
Räume ein:
Bevor wir einsteigen, werfen wir noch rasch einen Blick auf die Mauer
rechts des Durchganges, wo wir einige Inschriften sehen, eine davon
vielleicht arabisch?
Dann betreten wir via den Durchstieg die dahinter liegenden
Räume (Raum 12a), die im Plan von Petrochilou
vernachlässigt wurden, während sie
bei
Romanas et al. eingezeichnet sind - ich nenne sie daher
"Romanas' Räume".
Noch einen Blick zurück zum Einstieg, dann folgen
wir der Mauer im Süden:
Nun können wir nur noch links über einen Steinberg in
den Gang zurück klettern (Bild links). Da wir den ganzen Gang
dokumentieren wollen, gehen wir also zurück zur letzten
Verzweigung.
Wir betreten jetzt das letzte Stück
Gang auf dieser Seite, das Richtung Osten führt und
schliesslich an
einem Einsturz endet (siehe Miniplan darüber).
Bald sehen wir rechts die Luke, durch die wir
in Romanas' Räume einsteigen könnten (Bild rechts,
Bild darüber von der anderen Seite).
Wir gehen an der Luke vorbei und sehen nach einigen Metern links an der
Wandkante die letzte Nummer auf dieser Seite, die Nr. 39.
Bei der Nr. 39 wurde die 3 auf die linke Wand und die 9
"um die Ecke herum" auf die Stirnwand aufgetragen. Darum ist auf diesem
Foto die 9
nicht als solche zu erkennen. Wir robben unmittelbar vorher auf der
linken Seite in einen Spalt hinein zwischen Gestein und
Decke, zunächst
auf den Knien und weiter innen auf dem Bauch.
Der Versuch ist
von Erfolg gekrönt: nach etwa 10 Metern
gelangen wir in den Raum 10a
(ΜΥΣΤΙΚΟ
ΑΝΤΡΟ bzw. Geheim-Kammer)
mit der Bodenplatte, den wir von
der anderen Seite her kennen (Foto links). Wir
haben also 2006 einen Weg
gefunden, wie (notfalls) der Einsturz umgangen
werden kann (2007 fanden wir hier hinten eine weitere
Verbindung, siehe Schluss des Kapitels 3d). Foto rechts:
René
auf dem
Rückweg:
Weiter im Gang. Ab hier verläuft ein ausgeprägter
Riss an der Decke, nicht besonders gemütlich........
Wir sind am Ende angekommen: ein Einsturz (grün markiert)
verhindert jegliches Weiterkommen. Es ist der selbe Einsturz, den wir
schon von der anderen Seite her kennen lernten: ein bis zur Decke
reichender Steinberg, unter dem Schnüre verschwinden.
Die letzte Nummer auf unserer Seite ist 39, die erste auf der anderen
Seite 41.
Die
Besichtigung des Labyrinths ist hiermit beendet.
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