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Der Leichenverbrenner (1968) | FilmBooster.at

Der Leichenverbrenner

  • Tschechoslowakei Spalovač mrtvol (mehr)
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Inhalte(1)

Prag, Ende der 1930er: Karl Kopferkingl führt ein perfektes Leben: Alles darin ist sauber und hat seinen Platz. Er liebt die Arbeit so innig wie seine Familie, kümmert sich um seine Frau und die beiden Kinder genauso rührend wie um die Toten, die er täglich einäschert. Dank seiner buddhistischen Überzeugung, dass die Verbrennung das irdische Leid verkürzt, geht er seiner Arbeit denn auch mit Begeisterung nach. Die Rechnung dabei ist simpel: während ein Leichnam im Sarg jahrelang verrottet, dauert eine Einäscherung nur 90 Minuten – sozusagen das Expressticket ins Himmelreich. Bislang leistete er zufrieden im kleinen Rahmen seinen Beitrag. Doch als ihm ein alter Freund von einer Partei erzählt, die gerade in Deutschland große Erfolge feiert, stellt sich für ihn plötzlich die Frage, ob er wirklich schon genug Erlösungsarbeit leistet… (Bildstörung)

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Kritiken (10)

Marigold 

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Deutsch Was soll ich sagen? Dieser Film ist groß! Ein großes Dankeschön an Rudolf Hrušínský, ein großes Dankeschön an Ladislav Fuks, der es geschafft hat, Juraj Herz auf unglaubliche Art und Weise in eine ebenso suggestive visuelle Form zu bringen. Die Gesamtstilisierung und das sehr gleichmäßige Erzähltempo spiegeln genau den inneren Roman Kopfrkingl wider, in dem sich alles in konzentrischen Kreisen abspielt, in dem immer wieder die gleichen Sätze und Gedanken wiederholt werden und in dem sich allmählich eine morbide Obsession herausbildet. Erst durch den Tod, dann durch seine eigene Ausnahmestellung. Das Innere eines Mannes, dessen ganze Welt auf einem Spiel aufgebaut ist, auf der Verleugnung der Realität und ihrer Umwandlung in etwas bizarr Demütiges, Süßes und Glattes, wobei der Tod (wenn er mit einem Stachel erfolgt) nicht ausgeschlossen ist. Hrušínský als halbleeres Gefäß, das sich allmählich mit dem Gift der Ideologie und der Überzeugung der eigenen Auserwähltheit füllt, ist unmenschlich überzeugend. Das gilt auch für den ganzen Herz-Film... Das einfühlsamste Porträt des Wahnsinns eines Mannes und der Zeit, das ich kenne. ()

Stanislaus 

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Deutsch "Schön! Zärtlich! Teuerste! ..." Der Leichenverbrenner kann entweder als tiefgründiger Psychothriller oder als Komödie mit schwarzem Humor der morbidesten Art gesehen werden. Auf jeden Fall ist der Film in beiderlei Hinsicht von hoher Qualität und gehört zu den besten Filmen, die in den 1960er Jahren in der Tschechoslowakei gedreht wurden. Rudolf Hrušínskýs atemberaubende schauspielerische Leistung ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein einziger Schauspieler einen ganzen Film für sich allein zaubern und sogar leiten kann. Seine monotone und bis zu einem gewissen Grad sogar freundliche Stimme rief bei mir erheblichen Widerstand hervor, der mit der Zeit immer größer wurde. Auch die Musik von Zdeněk Liška ist absolut fabelhaft, insbesondere das Hauptthema mit dem unvergesslichen Frauengesang. Beeindruckt haben mich außerdem das aufwändige Bühnenbild (die Stilisierung von Kopfrkingls Wohnung oder des Krematoriums), die visuelle Technik des "Fischauges" und die Anzahl der seltsamen Nebenfiguren. Kurzum, ein Film, der ein ultimatives Erlebnis ist, das einem Schauer über den Rücken jagt und das Blut in den Adern gefrieren lässt. ()

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NinadeL 

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Deutsch Die herrliche, genüssliche Darbietung des masturbierenden Rudolf Hrušínský, der bei jeder Geste und jedem Satz zuckt und streichelt und während der gesamten Vorführung praktisch nie den Bildschirm verlässt, ist der wichtigste Aktivposten und die treibende Kraft für das Glücks- und Erfolgsgefühl, das der Kontakt des Publikums mit dem Herz’schen Kultstreifen hervorruft. Es wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass der Entwurf von Fuks am Anfang stand und dass Fuks auch in seinen anderen Werken ein äußerst einfallsreicher Autor des schwarzen Humors war. Formal wurde der Film dann von Kameramann Milota in die Hand genommen, und durch den übermäßigen Einsatz des Fischauges hat er eine unsterbliche Tatsache vorweggenommen, nämlich dass Der Leichenverbrenner in den Filmabteilungen aller besseren Schulen nie vergessen werden wird. Die Botschaft ist klar: Menschliche Kleinlichkeit ist der Ruin der Welt, und wir sind Tiere, wenn wir es vorziehen, all den magischen Dingen, die wir um uns herum haben, ewigen Frieden zu schenken. Lässt man jedoch die kleinen Nettigkeiten und den sehr unterhaltsamen Fortgang der Filmzeit beiseite, bei dem uns der permanent aufgeregte Kopfrkingl begleitet, findet man sich sehr leicht in der durchsichtigen Welt der Münchner und der narrativen Klischees des tschechoslowakischen Kinos wieder. Die Zeit, in der die Feierlichkeiten zum 15. März 1939 ihren Höhepunkt erreichten, ist schon oft dargestellt worden und wird noch oft dargestellt werden, aber hier finde ich eine gewisse Verschiebung des gütigen Vaters weg von der Familie, der es so genießt, in das verrufene Haus zu kommen und, während er eine Frau wählt, die der zu Hause sehr ähnlich ist, mit seinen neuen Stammesangehörigen die kommenden Ereignisse zu besprechen. Und leider muss ich feststellen, dass abgesehen von der außergewöhnlichen Leistung von Hrušínský die anderen Rollen zu typisiert sind und in Schubladen gesteckt werden. Genauso traurig ist es, dass wir uns mit einer so klar definierten Zeit und einem so klar definierten Ziel wieder in einem Gewirr von Krumbach'scher Zeitlosigkeit wiederfinden voller dickem Eyeliner und verrückten Kunstperückenkreationen. Wo liegt also die Pointe? Blut und Asche sind eins. ()

novoten 

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Englisch I don't remember a movie ever chilling me this much the entire time, even without anything scary or disturbing happening. Rudolf Hrušínský's presence alone left me frightened whenever he appeared in a shot. The highlight is the scene of the funeral speech in the closing, where his masterful acting is brought to perfection. Top-notch filmmaking quality; it would require a bit of courage to watch it again. ()

DaViD´82 

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Englisch A blissful, heavenly movie, even. The hypnotically dreamy atmosphere goes hand in hand with the innovative technical angle. A blessed thing, so to speak, of human dimensions, without a rival in the whole of our enchantingly beautiful country. And you will find many better movies even in the beautiful outside world. And Rudolf Hrušínský? A blessed actor who no longer has to feel that he didn’t do enough for us. ()

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