begehrlich
GrammatikAdjektiv
Aussprache
Worttrennung be-gehr-lich
Wortbildung
mit ›begehrlich‹ als Erstglied:
Begehrlichkeit
eWDG
Bedeutung
abwertend gierig, verlangend
Beispiele:
begehrlich auf etw., nach jmdm. schauen
begehrliche Blicke werfen
etw. den begehrlichen Blicken entziehen
begehrliche Augen machen
etw., jmdn. mit begehrlichen Augen ansehen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
begehren · Begehr · begehrlich · begehrenswert · aufbegehren
begehren Vb. ‘wünschen, verlangen’. Ahd. gerōn (8. Jh.), mhd. gern sind wie die dazugehörige Präfixbildung mhd. begern, begirn Ableitungen von einem Adjektiv, das in ahd. (8. Jh.), mhd. ger ‘begierig, verlangend’ bewahrt ist. Zu dessen Etymologie und Verwandtschaft s. Gier und gern. Dazu begehrt Part. Prät. ‘erwünscht, erstrebt, gefragt’. An das Verb schließt sich an (heute unübliches) Begehr m. n. mhd. beger ‘Wunsch, Verlangen’ (heute Begehren n., mhd. begern), wozu begehrlich Adj. mhd. begerlich, und begehrenswert Adj. ‘erstrebenswert, verlangend’ (18. Jh.), sowie Begierde, Begier (s. Gier). – Verstärkend aufbegehren Vb. ‘sich auflehnen, empören; aufbrausen’ (Ende 18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
begehrlich ·
begierig
Assoziationen |
|
(inständig) verlangen (nach) ·
(jemandem) steht der Sinn (nach) ·
(sehr) verlangen nach ·
(sich) sehnen (nach) ·
...närrisch ·
Lust haben (auf) ·
aus sein (auf) ·
begehren ·
begehrlich (nach) ·
begierig (auf / nach) ·
brennen (auf) ·
fiebern nach ·
gieren (nach) ·
herbeisehnen ·
herbeiwünschen ·
kaum erwarten können ·
nicht warten können (auf) ·
schmachten (nach) ·
sehnlichst begehren ·
sehnlichst vermissen ·
spitzen (auf) ·
süchtig (nach) ·
unbedingt haben wollen ·
vergehen (nach) ·
verrückt (nach) ·
versessen (auf) ·
vor Lust (auf etwas) vergehen ·
vor Verlangen (nach etwas) vergehen ●
hinter etwas her (sein) wie der Teufel hinter der armen Seele sprichwörtlich ·
hungern (nach) fig. ·
(einen) Gieper haben (auf) ugs. ·
(einen) Jieper haben (auf) ugs., norddeutsch ·
(etwas) ersehnen geh. ·
(ganz) wild (auf) ugs. ·
(jemandem) (das) Wasser im Mund zusammenlaufen (beim Gedanken an) ugs. ·
(jemanden) gelüsten (nach) geh. ·
(sehr) her (sein hinter) ugs. ·
begehren (nach) geh. ·
dürsten (nach) geh., poetisch, fig. ·
erpicht (auf) geh., veraltend ·
geil (auf) ugs. ·
giepern (nach) ugs., regional ·
heiß (auf) ugs. ·
jiepern (nach) ugs., regional ·
lange Zähne kriegen ugs., selten ·
lechzen (nach) geh. ·
scharf (auf) ugs. ·
sich alle zehn Finger lecken (nach) ugs., fig. ·
sich die Finger lecken (nach) ugs., fig. ·
sich verzehren (nach) geh. ·
spitz sein (auf) ugs. ·
verrückt (auf) ugs. ·
verschmachten (nach) geh.
Oberbegriffe |
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›begehrlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›begehrlich‹.
Verwendungsbeispiele für ›begehrlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Beim Kennenlernen sehen sie dich nicht begehrlich an, sie stieren.
[Becker, Jurek: Amanda herzlos, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1993 [1992], S. 59]
Beispielsweise sahen auch die hohen Herren des Bundes vor nicht langer Zeit begehrlich auf die Städte.
[Süddeutsche Zeitung, 15.02.2003]
Der Mann pflegte Bücher mit begehrlichen Blättern in sein Büro mitzunehmen und zu demontieren.
[Süddeutsche Zeitung, 26.08.2003]
Die Insarowa, mit halboffenem Mund, tastete ihn mit den Augen ab, demütig, begehrlich.
[Feuchtwanger, Lion: Erfolg. In: ders., Gesammelte Werke in Einzelbänden, Bd. 6, Berlin: Aufbau-Verl. 1993 [1930], S. 983]
Die Jugend darf begehrlich sein, das Alter muß sich bescheiden.
[Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 18671]
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