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Duden | Wie kommt ein Wort in den Duden?

Wie kommt ein Wort in den Duden?

Was halten Sie vom Gratispremiumversand? Ein Trend, mit dem Sie matchen? Welches Ziel stand bei Ihnen auf der Bucketlist, als es laut wurde um das Deutschlandticket? Und was sagt eigentlich ChatGPT zur Klimafrage

Die Aufgabe der Dudenredaktion ist es, sprachliche Orientierung zu geben in einer sich schnell entwickelnden Welt, in der wir die passende Sprache benötigen, um uns auszudrücken, zu verständigen und zu verstehen: Neue Wörter und Themen im Sprachgebrauch wie Wechselunterricht oder datenschutzkonform sowie der Diskurs um diskriminierungsfreie Sprache und das Sichtbarmachen von LGBTQIA+ und Vielfalt stehen beispielhaft für die sich verändernde reale und sprachliche Welt.

Wie findet die Dudenredaktion neue Wörter und wie stellt sie sicher, dass keine Neulinge übersehen werden? Wie wird entschieden, ob Bürohund in den Duden darf oder im Gegenzug Twittergewitter gestrichen wird? 

Auf Wortsuche im Dudenkorpus 

Große Mengen an elektronischen Texten werden auf sich neu etablierende Wörter durchsucht. Treten diese mit einer breiten regionalen und zeitlichen Verteilung auf, werden sie zu Kandidaten für die Neuaufnahme in die Duden-Wörterbücher. 

Nachrichten aus dem deutschsprachigen Raum, Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, literarische Werke, Gesetzestexte oder Vorträge gehören ebenso in das Dudenkorpus wie Bedienungsanleitungen, Handbücher oder Webtexte. Aktuell umfasst diese Sammlung rund sieben Milliarden Wortformen, kontinuierlich kommen neue hinzu. 

Aber welche der vielen neuen Wörter kommen nun in die nächste Auflage des Dudens?

Entscheidung durch die Redaktion

Allem voran steht die Frage nach dem Wörterbuchtyp. Potenzielle Neuaufnahmen für den Rechtschreibduden sind rechtschreiblich schwierige Wörter wie Sieben-Tage-Inzidenz, Antiaggressionstraining oder präkrastinieren. Fremdwörter, die manchmal Erklärungen bedürfen, sind Kandidaten für den Fremdwörterduden, unter anderem Entrepreneurship, woke oder Vi­deo-on-De­mand. Viele Wörter sind auch Grenzfälle, hier sind die Erfahrung und das Wissen der Dudenredaktion gefragt. Sie entscheidet letztlich über die Aufnahme eines Wortes. 

Dabei ist eine weitere Frage relevant: Tritt das Wort in einer gewissen Häufigkeit und über einen längeren Zeitraum hinweg auf, sogar über mehrere Jahre? Damit lässt sich sicher umgehen, dass „Eintagsfliegen“ wie Clint-Eastwood-affin oder individuelle Schöpfungen wie Drei-Häuser-plus-ein-Pub-Ortschaften in den Duden kommen. Auch sollte ein Wort in verschiedenen Medien erscheinen, zum Beispiel nicht nur in Fachtexten, und somit bereits weitverbreitet sein, in Zeitschriften, Romanen oder auch in Wissenschaft und Forschung.   

Nicht immer sprechen Zahlen, Daten und Fakten jedoch eine klare Sprache. Was dann hilft: die Sprachkompetenz der Dudenredaktion.  

Was steht nicht mehr im Duden? 

Dampfradio, bedünken oder Translator finden wir heute nicht mehr im Rechtschreibduden. In jede neue Auflage der Printwörterbücher werden viele neue Wörter aufgenommen, einige wenige fallen nach Jahren oder Jahrzehnten aber auch wieder heraus. Bevor solche Wörter allerdings aus dem Wörterbuch gestrichen werden, bekommen sie im Laufe der Zeit die Markierung „veraltend“, oder „veraltet“, wenn die Wörter nicht mehr gebräuchlich sind. Oder sie werden mit „früher“ markiert, um zu zeigen, dass es die Sache, auf die verwiesen wird, so nicht mehr gibt. Da insbesondere nicht alltägliche Wörter erklärungsbedürftig sind, trennt die Redaktion sich nur ungern von ihnen und dokumentiert sie so lange wie möglich. In Duden online werden keine Wörter gestrichen.

Sie möchten mehr über die gestrichenen Wörter erfahren? Wir nehmen Sie mit auf eine Sprach- und Kulturreise von Selbstwählferndienst bis nachdenksam in Was nicht mehr im Duden steht.  

Wie kommt ein Wort in den Duden?