Internationales Archivforschungsprojekt 1968: Ideenkonflikte in globalen Archiven
Gefördert von der VolkswagenStiftung
Vom 15. Mai 2017 bis 31. Juli 2020 wurde am Deutschen Literaturarchiv Marbach das von der VolkswagenStiftung geförderte Internationale Archivforschungsprojekt »1968: Ideenkonflikte in globalen Archiven« durchgeführt. Durch zwei Forschungsmodule mit den Schwerpunkten Nordamerika (Modul 1) und Lateinamerika/Karibik (Modul 2), die jeweils von einer Postdoktorandin/einem Postdoktoranden betreut wurden, wurden Orte der Verhandlung von »1968« durch die Vernetzung der relevanten Bestände im DLA und der dazu komplementären globalen Archivbestände in den Blick genommen, Phänomene und Praktiken des Kulturtransfers sowie Ideen- und Kulturkonflikte zwischen den USA, Lateinamerika, der Karibik und Europa aufgedeckt und Kommunikationswege nachgezeichnet.
50 Jahre »1968«: Im Jahr 2018 richtete sich die Aufmerksamkeit auf die politischen, kulturellen und sozialen Ereignisse, die unter dem Label »1968«, mehr Chiffre als Datierung, zusammengefasst wurden. Bislang wurde »1968« in erstaunlicher nationaler Verengung erzählt und rekonstruiert. Während sich die Archive der Protagonisten von »1968« sukzessive öffnen, ermöglicht die detaillierte Erfassung von Drucken und Tonaufnahmen, Manuskripten und Briefen einen Blickwechsel: von einer autor-, nation- und kanonzentrierten Heuristik zu einer Heuristik der Orte und der Zirkulation, der Netzwerke und Konflikte. Sichtbar werden dabei Kommunikationswege in der internationalen – und das heißt nicht bloß: westeuropäischen, sondern globalen – Republic of Letters.
Vor diesem Hintergrund war das von der VolkswagenStiftung geförderte und in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern durchgeführte Archivforschungsprojekt des Deutschen Literaturarchivs Marbach darauf ausgerichtet, die globalen Dimensionen der Ideengeschichte von »1968« nachzuverfolgen und im Spiegel globaler Archive Ideenkonflikte um »1968« sichtbar zu machen. Die globalen Achsen der Bestände zu »1968« führten nicht nur nach Paris oder Berkeley, sondern auch an die US-amerikanische Ostküste und in den Mittleren Westen, nach Lateinamerika und in die Karibik.
Die Ergebnisse der Forschungs- und Erschließungsarbeit wurden in Konferenzen, Workshops und Vorträgen der akademischen und breiteren Öffentlichkeit präsentiert. Veranstaltungen sowie Ergebnisse sämtlicher Aktivitäten sind im Forschungsportal dokumentiert.
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