3 | Literaturvertonungen: Audioanalyse der Literatur
In der Öffentlichkeit wenig bekannt, aber seit Jahrzehnten gepflegt ist der Bereich der auditiven Medien der Literatur im DLA. Er umfasst über 38.000 Medieneinheiten, unter anderem 4.249 Schallplatten, 13.523 CDs und 5.362 Audiodateien sowie die Audiodatenbank www.dichterlesen.net (in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung des Bundes). Von 2017 bis 2020 wurden im Rahmen des Digitalisierung- und Erschließungsprojekts ›Autorenlesungen‹ [LINK: https://www.dla-marbach.de/bibliothek/projekte/autorenlesungen-digitalisierung-archivierung-erschliessung-und-praesentation-von-dokumentaraufnahmen-deutschsprachiger-autorenlesungen/] rund 1.000 Tondokumente archiviert und auf www.dichterlesen.net einer interessierten Öffentlichkeit zum freien Streaming zur Verfügung gestellt. Ein seit März 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes großes Verbundprojekt mit dem Titel ›Textklang: Mixed-methods-Analyse von Lyrik in Text und Ton‹ widmet sich diesen Beständen. Es ist aus einer Kooperation mit dem Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung und der Abteilung Digital Humanities der Universität Stuttgart entstanden und konzentriert sich auf die Entwicklung von Tools zur systematischen Untersuchung der Beziehung zwischen literarischen Texten, insbesondere Lyrik der Romantik, und ihrer lautsprachlichen Realisierung bei Rezitation oder Aufführung von Vertonungen. Die Ergebnisse sollen künftig auch im Rahmen von literarischen Audiodatenbanken nachnutzbar sein. Das Projekt ›Textklang‹ ist in der zweiten Jahreshälfte 2023 Partner der internationalen und interdisziplinären Sommerschule des Forschungsverbunds Marbach Weimar Wolfenbüttel (31. Juli – 11. August 2023, ›Literaturdaten und digitale Literatur‹ und vertritt somit einen aktuellen interdisziplinären Forschungsbereich, der im Zuge der systematischen Erforschung von Klanglichkeit lyrischer Texte mit konkreten Fragen der Digitalisierung, Metadatenerfassung, Maschinenlesbarkeit, digitalen Sprach- und Klanganalyse und Bereitstellung bzw. Vernetzung von Forschungsdaten umgeht.
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