Politiker
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187228. Januar: Otto Braun wird in Königsberg als Sohn eines Eisenbahnangestellten geboren.
Nach der Volksschule erlernt er das Steindruckerhandwerk. -
1888Er tritt in die verbotene Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein.
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1892
Braun wird zu zwei Monaten Gefängnis wegen "Majestätsbeleidigung" verurteilt.
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1893Gemeinsam mit Hugo Haase gibt er die Zeitung "Volkstribüne" (später: "Königsberger Volkszeitung") heraus.
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1897Vorsitzender des Arbeiter-Wahlvereins Königsberg.
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1898Wahl zum Vorsitzenden der SPD des Bezirks Ostpreußen.
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1902Stadtverordneter in Königsberg und Mitbegründer des Deutschen Landarbeiterverbands, dessen Vorstand er von 1909 bis 1920 angehört.
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1904Nach längerer Untersuchungshaft wird er vom Vorwurf der Spionage für den russischen Geheimdienst freigesprochen.
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1905Wahl in die Kontrollkommission der SPD.
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1911Braun wird in den Parteivorstand der SPD gewählt.
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1913Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.
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1914-1918Im Ersten Weltkrieg unterstützt Braun die "Burgfriedenspolitik" seiner Zeit.
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1918In der Novemberrevolution ist Braun zunächst Mitglied des Berliner Arbeiter- und Soldatenrats. Anschließend übernimmt er das Amt des preußischen Landwirtschaftsministers.
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191919. Januar: Er wird für die SPD in die Weimarer Nationalversammlung gewählt.
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1920-1932Braun ist preußischer Ministerpräsident. Mit der Zentrumspartei und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bildet er eine stabile Regierung, die - mit kurzen Unterbrechungen - bis 1932 im Amt ist. Durch die lange Regierungskontinuität gelingt es Braun, das Staats- und Schulwesen zu reformieren. In seiner Regierungszeit bildet Preußen eine der zuverlässigsten Stützen der Weimarer Republik (von Zeitgenossen auch "demokratisches Bollwerk" genannt).
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1925Nach dem Tod Friedrich Eberts ist Braun der SPD-Kandidat für das Amt des Reichspräsidenten. Im zweiten Wahlgang zieht er jedoch seine Bewerbung zugunsten des aussichtsreicheren Zentrums-Kandidaten Wilhelm Marx zurück.
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1932April: Bei der preußischen Landtagswahl büßt Brauns Regierungskoalition ihre Mehrheit ein, bleibt aber geschäftsführend im Amt.
20. Juli: Im Zuge des "Preußenschlags" enthebt Reichskanzler Franz von Papen die Regierung Braun ihres Amts.
Obwohl der Staatsgerichtshof der bisherigen preußischen Regierung weiterhin die Wahrnehmung der staatlichen Hoheitsrechte zuspricht, kann sie diese nicht mehr ausüben. -
19336. Februar: Durch eine Verordnung des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg wird Braun endgültig seines Amtes enthoben.
4. März: Flucht vor den Nationalsozialisten nach Ascona (Schweiz).
Im Schweizer Exil enthält sich Braun zunächst jeglicher politischer Aktivität. -
1940Veröffentlichung seiner Memoiren von "Weimar zu Hitler".
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1942Anschluss an einen Kreis deutscher Exilpolitiker, zu dem auch u.a. der Sozialdemokrat Wilhelm Dittmann und der Zentrumspolitiker Joseph Wirth gehören.
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1943Januar: Braun legt eine Denkschrift über den Wiederaufbau Deutschlands nach Kriegsende vor.
Juli: Als entschiedener Gegner des kommunistisch gesteuerten Bundes Freies Deutschland ist Braun Mitverfasser der "Richtlinien eines demokratischen Antinaziblocks".
Als Vorsitzender der Union deutscher Sozialisten und Gewerkschafter gründet er zusammen mit Wirth u.a. die Arbeitsgemeinschaft "Das Demokratische Deutschland". -
1946April: Rückzug aus der Arbeitsgemeinschaft wegen mangelnder Akzeptanz seiner politischen Nachkriegspläne.
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195515. Dezember: Otto Braun stirbt in Locarno (Schweiz).
Kai-Britt Albrecht, Gabriel Eikenberg
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014