Der Bundesinnungsverband der Galvaniseure, Graveure und Metallbildner (BIV) ist ein Dachverband und vertritt die Interessen seiner angeschlossenen Mitgliedsinnungen. Traditionsreiche Handwerksberufe bilden den Hintergrund des 1947 gegründeten Bundesinnungsverbandes und seiner Mitgliedsinnungen.
Der Name Galvanotechnik leitet sich ab vom italienischen Arzt und Naturforscher Luigi Galvani (1737–1798), einem der Pioniere der Elektrizitätslehre. Erste handwerkliche Galvaniken entstanden im 19. Jahrhundert. Die Technik, mit Hilfe von elektrischem Gleichstrom metallische Überzüge abscheiden zu können, nutzten die ersten Galvaniseure vorwiegend, um Medaillen, Schmuck und Kunstgegenstände mit dünnen Schichten aus Gold, Silber oder Kupfer zu überziehen. Das Tätigkeitsspektrum des Galvaniseurberufs ist seitdem stark gewachsen. Innovation ist eine der Stärken dieses Berufs. Ständig werden weitere, immer bessere Verfahren für die galvanische und metallchemische Veredelung entwickelt. Im Rahmen eines beruflichen Neuordnungsverfahrens und mit der Integration weiterer Oberflächentechniken wurde der einstige Mono-Ausbildungsberuf Galvaniseur in Oberflächenbeschichter (m/w/d) umbenannt.
Das Verzieren und Kennzeichnen von Gegenständen durch Einritzen von Mustern und Zeichen – eine Frühform des Gravierens – fand sich schon in der Urzeit, als Metalle noch unbekannt waren. Später wurden eigene Werkzeuge gekennzeichnet, Zahlungsmittel in Form von Münzen hergestellt und Metallerzeugnisse, wie zum Beispiel Blankwaffen, mit dem Eigenzeichen des Herstellers versehen. Das wichtigste Handwerkszeug im Graveurberuf war neben Hammer und Meißel der Stichel zur Herstellung von Kupferstichen, schmückenden Gravuren und Münzprägewerkzeugen. Diese immer noch gängigen Handwerkszeuge werden heute durch modernste CNC-Gravier- und Frästechnik, Lasergravur, Laserbeschriftung und den 3D-Druck ergänzt und zunehmend abgelöst. Die Inhalte des Ausbildungsberufes Graveur (m/w/d) wurden vor wenigen Jahren aktualisiert und aktuellen Bedürfnissen angepasst.
Unter der Bezeichnung Metallgestaltung werden heute im BIV die unter der Berufsbezeichnung Metallbildner (m/w/d) zusammengefassten Handwerke des Gürtlers, des Metalldrückers und des Ziseleurs geführt. Ihre Tätigkeit geht bis zum Beginn der Nutzung von Metallen zurück, als Kupfer und Bronze zu Waffen, Werkzeugen und Schmuck verarbeitet wurden. In der Antike entstand im Mittelmeerraum eine erste Blütezeit künstlerischen Schaffens, das mehrere Arbeitstechniken miteinander verband. In späteren Epochen wuchsen die Bedeutung und die Spezialisierung in die Berufe des Gürtlers und des Ziseleurs. Das Berufsbild des Metalldrückers schließlich entwickelte sich vor ca. 170 Jahren. Moderne Fertigungstechniken ergänzen heute die nach wie vor relevanten traditionellen Handwerkstechniken.