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Schwerpunktthemen

Das ist die Kapitalkostenstudie

Die KPMG Kapitalkostenstudie ist eine jährlich durchgeführte empirische Untersuchung, die Aufschluss darüber gibt, wie sich aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen auf die Geschäftsmodelle, Planungsrechnungen und langfristigen Renditeerwartungen (Kapitalkosten) von Unternehmen in der DACH-Region auswirken. Die jährlich hohe Reichweite der KPMG Kapitalkostenstudie unterstreicht den hohen praktischen Nutzen, den diese Untersuchung für Unternehmen bietet. 

Aktuelle Themen und Trends

Die 19. Ausgabe der Kapitalkostenstudie steht unter dem Motto: „The New Dilemma: Balancing Interest Rates and Growth“. Sie beleuchtet unter anderem die Auswirkungen eines weiterhin unsicheren Marktumfelds auf das Zusammenspiel zwischen Zinsentwicklungen und Wachstumserwartungen sowie deren Folgen für Geschäftsmodelle, Planungsrechnungen und langfristige Renditeerwartungen (Kapitalkosten) anhand branchenspezifischer Analysen.

Ergebnisse der Kapitalkostenstudie 2024

Im aktuellen Betrachtungszeitraum haben die teilnehmenden Unternehmen gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten (WACC) zwischen 5,3 Prozent und 10,0 Prozent angesetzt. Der Durchschnitt des WACC liegt über alle Branchen hinweg bei 8,3 Prozent, was eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (7,9 Prozent) darstellt. Vergleichsweise hohe WACCs wurden im Durchschnitt in den Branchen Automotive (9,3 Prozent) und Industrial Manufacturing (9,0 Prozent) verzeichnet, während die Branchen Energy & Natural Resources sowie Real Estate die niedrigsten durchschnittlichen WACCs aufweisen (jeweils 6,6 Prozent).

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Im Erhebungszeitraum lagen die verschuldeten Betafaktoren aller teilnehmenden Unternehmen zwischen 0,74 und 1,40, im Durchschnitt bei 1,06 (Vorjahr: 1,02). Die höchsten durchschnittlichen verschuldeten Betafaktoren wurden in den Branchen Automotive (1,25), Technology (1,21) und Industrial Manufacturing (1,16) beobachtet. Healthcare (0,92), Media & Telecommunications (0,93) und Energy & Natural Resources (0,94) weisen im Vergleich die niedrigsten durchschnittlichen verschuldeten Betafaktoren auf.

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Der von den teilnehmenden Unternehmen im Erhebungszeitraum verwendete risikolose Basiszinssatz liegt in Deutschland und Österreich jeweils bei 2,6 Prozent (Vorjahr: 1,9 Prozent). In der Schweiz hingegen blieb der durchschnittlich verwendete Basiszinssatz konstant bei 1,8 Prozent.

Die durchschnittlich angesetzte Marktrisikoprämie der teilnehmenden Unternehmen hat sich in Deutschland um 0,4 Prozentpunkte und in Österreich um 0,5 Prozentpunkte auf jeweils 6,7 Prozent verringert. In der Schweiz ist die Marktrisikoprämie im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent gestiegen. 

Daraus resultiert rechnerisch eine durchschnittlich erwartete Gesamtrendite im Erhebungszeitraum von 9,3 Prozent in Deutschland und Österreich sowie 8,0 Prozent in der Schweiz. 

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Die verschuldeten Eigenkapitalkosten der teilnehmenden Unternehmen liegen im Erhebungszeitraum in einer Bandbreite von 6,6 Prozent bis 12,4 Prozent und weisen branchenübergreifend einen Mittelwert von 9,8 Prozent (Vorjahr: 9,4 Prozent) auf. Die höchsten verschuldeten Eigenkapitalkosten sind mit durchschnittlich 11,5 Prozent im Automotive-Sektor zu beobachten. Die niedrigsten verschuldeten Eigenkapitalkosten verzeichnet im Durchschnitt mit 8,8 Prozent der Bereich Real Estate.

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Die Bandbreite der Fremdkapitalkosten der teilnehmenden Unternehmen erstreckt sich branchenübergreifend von 3,5 Prozent bis 5,8 Prozent. Im Mittel liegen die angewendeten Fremdkapitalkosten bei 4,4 Prozent, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 0,6 Prozentpunkten darstellt. ​

Die höchsten durchschnittlichen Fremdkapitalkosten verzeichnen die Branchen Consumer Markets und Technology (jeweils 4,9 Prozent), während die Branche Energy & Natural Resources im Mittel die niedrigsten aufweist (4,0 Prozent).

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Die von den teilnehmenden Unternehmen angegebenen Fremdkapitalquoten variieren je nach Branche erheblich, weshalb die Bandbreite der Fremdkapitalquoten sich von 1,0 Prozent bis 60,0 Prozent erstreckt. Über alle Branchen hinweg liegt die Fremdkapitalquote im Durchschnitt bei 27,6 Prozent (Vorjahr: 26,6 Prozent). Die Branche Energy & Natural Resources (43,9 Prozent) weist im Vergleich die höchsten durchschnittlichen Fremdkapitalquoten auf, während für die Branche Technology (15,0 Prozent) die niedrigsten durchschnittlichen Fremdkapitalquoten zu beobachten sind. Die hohe Fremdkapitalquote in der Branche Energy & Natural Resources ist sicherlich auch durch den hohen Investitionsbedarf der Branche erklärbar.

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Impairment Test

Ungefähr die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen gab an, eine Wertminderung – Goodwill und/oder Asset – im Erhebungszeitraum vorgenommen zu haben. Ein Asset Impairment wurde dabei deutlich häufiger vorgenommen als ein Impairment auf den Goodwill. Die meisten Wertminderungen wurden von Unternehmen aus der Branche Consumer Markets durchgeführt. In der Branche Automotive haben im Vergleich die wenigsten Unternehmen eine Wertminderung vorgenommen.

Gemäß IFRS wird im Rahmen des Jahresabschlusses jährlich ein Goodwill Impairment Test durchgeführt. Darüber hinaus haben im Erhebungszeitraum rund 40 Prozent der Teilnehmenden einen Impairment Test aufgrund eines Triggering Events durchgeführt. Die Auslöser für ein Triggering Event sind in der vorangestellten Grafik dargestellt.

Die dem Triggering Event für einen Impairment Test zugrundeliegenden Ursachen sind unter den teilnehmenden Unternehmen sehr verschieden und hängen von der jeweiligen Branche ab. Am häufigsten geben die Unternehmen über alle Branchen hinweg schlechtere langfristige Erwartungen sowie sonstige Faktoren als zentrale Gründe für ein Triggering Event an.

Weitere Ausgaben der Kapitalkostenstudie

Schwerpunktthemen der Studie:

  • Wachsende Divergenz? Hypothesen zur unterschiedlichen Entwicklung der globalen Wirtschaftsräume
  • Entfesselte Inflation? Die Interaktion der Zentralbanken mit den Kapitalmärkten
  • Navigieren in zunehmender Unsicherheit? Entwicklung von Renditeerwartungen in turbulenten Zeiten

Schwerpunktthemen der Studie:

  • Wie ist Inflation im Bewertungskalkül zu berücksichtigen?
  • Welche spezifischen Herausforderungen ergeben sich aus den aktuellen Entwicklungen der Inflationsraten und Renditeerwartungen für den Energiesektor?
  • Wie wirken sich die am Markt zu beobachtenden steigenden Inflationsraten auf die Renditeerwartungen von Investoren aus?

Schwerpunktthemen der Studie:

  • Was sind wichtige Änderungen in der ESG-Berichterstattung?
  • Wie wirken sich ESG-Anforderungen auf die Bewertungen im Bereich des Consumer Markets aus?
  • Wie lassen sich im ESG-Umfeld gute Entscheidungen treffen?

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Was zeigen die Kapitalkostenparameter?


Der gewichtete durchschnittliche Kapitalkostensatz (WACC, Weighted Average Cost of Capital) ist die durchschnittliche Renditeforderung aller Kapitalgeber und ergibt sich als gewichtetes Mittel aus Eigen- und Fremdkapitalkosten, deren Gewichte die jeweiligen Anteile der Marktwerte des Eigen- und Fremdkapitals am Gesamtunternehmenswert sind. Der WACC repräsentiert die Rendite aus einer zur Investition in das zu bewertende Unternehmen adäquaten Alternativanlage.




Der Betafaktor misst, wie stark ein individueller Titel im Vergleich zum Marktportfolio schwankt. Er stellt das bewertungsrelevante unternehmensspezifische Risikomaß dar.

Der Betafaktor ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Ermittlung der Eigenkapitalkosten. Gemäß dem Capital Asset Pricing Model setzt sich die Renditeforderung aus dem Basiszinssatz und dem Risikozuschlag zusammen, letzterer ist das Produkt aus der allgemeinen Marktrisikoprämie und dem unternehmensspezifischen Betafaktor.




Die Marktrisikoprämie stellt die über den risikolosen Basiszinssatz hinaus geforderte Rendite eines Investors für das Halten des Marktportfolios dar. Sie ist Bestandteil der Gesamtrenditeforderung des Investors, die mithilfe von Kapitalmarktpreisbildungsmodellen erklärt wird. Die Berechnung der kapitalmarktorientierten Marktrisikoprämie kann durch Bildung der Differenzrendite zwischen Anlagen in ein repräsentatives Marktportfolio – bestehend aus risikobehafteten Unternehmensanteilen (Aktien) – und risikolosen Anlagen erfolgen und sowohl auf historischen als auch zukunftsorientierten Daten basieren. Die Marktrisikoprämie ist somit kein am Kapitalmarkt unmittelbar beobachtbarer Parameter.




Die Eigenkapitalkosten eines Unternehmens stellen die Rendite dar, die Eigenkapitalgeber –Investoren oder Aktionäre – für ihre Investition in das Unternehmen erwarten. Zur Ableitung der Eigenkapitalkosten sind insbesondere empirisch beobachtbare Kapitalmarktrenditen für Unternehmensbeteiligungen – in Form von Aktienportfolios – maßgeblich. Diese Renditen vergüten insgesamt den momentanen Konsumverzicht der Anteilseigner und die zukünftige Geldentwertung sowie die Übernahme unternehmerischer Risiken, da eine Investition in Unternehmen und Unternehmensanteile von Unsicherheiten geprägt ist. Die gesamte Rendite kann daher grundsätzlich in einen Renditeanteil für die Vergütung der zeitlichen Überlassung von Kapital – den sogenannten Basiszinssatz – und in eine von den Anteilseignern aufgrund der Übernahme unternehmerischen Risikos geforderte Risikoprämie zerlegt werden.




Bei den Fremdkapitalkosten handelt es sich um die Renditeforderung der Fremdkapitalgeber.




Die Fremdkapitalquote errechnet sich aus dem Verhältnis von Marktwert des (Netto-) Fremdkapitals (verzinsliche Aktiva und Passiva) zum Marktwert des Gesamtkapitals.




Die Gesamtrendite des Kapitalmarktes leitet sich aus den am Kapitalmarkt empirisch ermittelten Aktienrenditen – historisch sowie zukunftsorientiert – für das repräsentative Marktportfolio ab. Mithilfe von Kapitalmarktpreisbildungsmodellen wie beispielsweise dem Capital Asset Pricing Model lässt sich die Gesamtrendite erklären und in einzelne Bestandteile Basiszinssatz und Marktrisikoprämie aufteilen.