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26.11.2015, Kuban-Stadion, UEFA Europa League |
Borussia Dortmund und der FK Krasnodar sind nach fünf Spielen
mit zehn bzw. sieben Zählern an der Tabellenspitze der Gruppe C der UEFA Europa League 2015/16
zu finden. Die Dortmunder haben sich bereits jetzt für die kommende Runde qualifiziert, da der
Gruppendritte PAOK Saloniki bei zwei verbleibenden Partien bereits mit sieben Punkten Rückstand
auf die Westfalen dasteht. Dazwischen liegen mit sieben Zählernn der erst 2008 gegründete Club
aus der 800.000-Einwohner-Stadt im Südwesten Rußlands, bei dem der BVB heute anzutreten hat. Für
den FK Krasnodar ist dieses Spiel nichts weniger als richtungsweisend: Gewinnt man es, sind
die Russen nicht nur ebenfalls sicher qualifiziert, sondern bei einem Sieg mit zwei Toren oder
einem 1:0 aufgrund des dirketen Vergleichs mit Borussia Dortmund sogar Gruppensieger, während
ein 2:1 oder höherer Gewinn mit einem Tor Unterschied zwar die Qualifikation bedeuten würde,
aber man wäre zunächst nur Gruppenzweiter. Dumm aus Sicht von Krasnodar wäre ein Remis oder gar
eine Niederlage, denn in diesem Fall ginge es im letzten Gruppenspiel um Platz zwei und im
schlimmsten Fall gäbe es sogar ein "Endspiel" beim Qəbələ FK als direkten
Konkurrenten, der dafür heute allerdings in Thessaloniki bei PAOK gewinnen müsste.
Der Ball ist kaum in der Partie, als der FK Krasnodar bereits den Spielstand seiner Wunschträume
erreicht hat, denn Mats Hummels hält Krasnodars Mauricio Pereira im Strafraum fest, der niederländische
Schiedsrichter Serdar Gözübüyük zeigt auf den Elfmeterpunkt und Pavel Mamaev läßt sich diese
Chance nicht entgehen, seine Farben in Front zu bringen. Danach wirft der BVB, bei dem Trainer
Thomas Tuchel weitgehend eine zweite Garnitur aufs Feld geschickt hat, zwar alles nach vorne,
aber man hat entweder Pech, wie bei Adrian Ramos' Lattentreffer in der 8. Minute und einem
weiteren Alutreffer in der zweiten Hälfte oder lässt einfach den letzten Biss vermissen. Die Hausherren
verlegen sich aufs Kontern und kommen dabei zu der einen oder anderen Tormöglichkeit, treffen aber
genausowenig und so heißt es nach 90 Minuten immer noch 1:0 und der FK Krasnodar ist Tabellenführer
der Gruppe und muss jetzt nur noch bei den ausgeschiedenen Armeniern gewinnen, um als Gruppensieger
den voraussichtlich leichteren Gegener zu bekommen, als der Gruppenzweite.
Vielleicht 500 Fans haben den BVB nach Krasnodar begleitet, wobei einige gezittert haben, ob man
überhaupt in Russland ankommt, da einer der möglichen Flugwege mit einer türkischen Fluglinie über
Istanbul war und nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges durch die türkische Luftwaffe
am vorgestrigen Dienstag ein Stopp des zivilen Luftverkehrs zwischen diesen Staaten im Raum stand.
Angekommen ist man letztlich doch und die Dortmunder präsentieren sich als sangesfreudig und
ziehen trotz des Rückstands ihr übliches Programm durch. Die Anhänger des FK Krasnodars sind
eher sporadisch zu hören, aber dann kann es bei ihrem "Kras-Kras-Krasnodar!" auch gleich
richtig laut werden. In einer Kurve sind die aktiven Fans der Hausherren, die diverse Banner
und Fahnen dabei haben - inklusive Zaunfahne Ultras Krasnodar - und natürlich den Motor der
Stimmung bei den Gastgebern darstellen.
Das Kuban-Stadion trägt den gleichen Namen, wie der - ebenfalls in der Premijer Liga spielende - Lokalrivale
des FK Krasnodar und beide zusammen sind nach dem 800 km langen Fluß Kuban benannt, an dessen Ufern
Krasnodar die größte passierte Stadt ist. Das Stadion selbst liegt in einem Brachland eines anderen
Flusses - des Karason - und wurde 1961 errichtet, wobei es zunächst eine Kapazität von 20000
Zuschauern hatte und später durch das Aufsetzen eines zweiten Rangs auf den Längsseiten auf 36500
Zuschauer erweitert wurde. Aktuell ist die Kapazität durch Versitzplatzung der Hintertorbereiche
wieder auf 32500 gesunken. Insgesamt gilt die Anlage als eins der modernsten Stadien Russlands,
auch wenn es so gut wie keine überdachten Plätze gibt. Optisch fallen vor allem die mächtigen
Flutlichtanlagen auf, die zwar 2001 erneuert wurden und somit jüngeren Datums sind, aber dennoch
einen typisch-altmodischen Ostblock-Flair verströmen.
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