Schwarzer Panther
Ein schwarzer Panther (von 1996 bis 2024 auch schwarzer Panter[1] geschrieben) ist ein Leopard (Panthera pardus) oder Jaguar (Panthera onca), dessen Fell eine durchgehend schwarze Färbung statt wie üblich schwarze Rosetten auf einem gold-gelben Grund aufweist. Unter günstigen Lichtverhältnissen ist die eigentlich gefleckte Fellzeichnung aber immer noch zu erkennen. Es handelt sich bei diesen Panthern also nicht um eine eigene Art, sondern um eine Form des Melanismus.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Leoparden entsteht die Schwarzfärbung durch die Vererbung eines rezessiven Gens. Das rezessive Gen kann auch bei den normalfarbenen vorhanden sein, da es durch das dominante Gen, welches die Gelbfärbung bewirkt, unterdrückt wird und somit keinen Einfluss auf die Fellfarbe gewinnt. Eine Weitervererbung des rezessiven Gens durch normalfarbene Tiere ist möglich, so dass schwarze Leoparden in einem Wurf vorhanden sein können, sofern beide normalfarbigen Elternteile Träger des für die Schwarzfärbung verursachenden rezessiven Gens sind.
Im Gegensatz zum Leoparden ist das die Schwarzfärbung verursachende Gen beim Jaguar dominant, so dass schwarze Jungtiere bereits dann auftreten können, wenn nur ein Elterntier das Gen aufweist.[2] Dies bedeutet auch, dass normalfarbige Jungtiere entstehen können, wenn die Eltern schwarz gefärbt sind, jedoch beide Elternteile das rezessive Gen für die gemusterte Farbgebung in sich tragen.
Fellfarben entstehen durch die unterschiedliche Verteilung von Melaninen im Fell, das von den Melanozyten (Pigmentzellen) an die Fellhaare abgegeben wird. Man unterscheidet bei dem Farbstoff Melanin zwischen dem schwarzen Eumelanin, das dem Haar eine bräunliche bis schwärzliche Färbung verleiht, und Phäomelanin, das dem Fell eine gelbliche bis rotbraune Färbung verleiht. Das dominante Gen beim Jaguar sowie das rezessive Gen beim Leoparden bewirken eine höhere Produktion von Eumelanin.[3][4][5]
Schwärzlinge treten insbesondere bei südostasiatischen Unterarten des Leoparden wie dem Java-Leoparden vermehrt auf. Man geht auch deshalb davon aus, dass zahlreiche Tiere, die in Zoos als schwarze Panther ohne Unterartstatus gehalten werden, Vertreter des seltenen Java-Leoparden sein dürften.[6]
Auch in Afrika gibt es schwarze Leoparden. Im Rahmen der BBC-Serie Wildes Afrika (Erstausstrahlung in 2001) wurden im kenianischen Aberdare-Nationalpark schwarze Leoparden gefilmt.[7] Sowohl in ihrer Lebensweise als auch in ihrem Paarungs- und Jagdverhalten unterscheiden sich Panther nicht von Leoparden.
Panther in Literatur und Film
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das erste Kapitel von Karl Mays Roman Der Schatz im Silbersee ist mit „Der schwarze Panther“ überschrieben. Ein Menageriebesitzer führt auf einem auf dem Arkansas River verkehrenden Dampfer einen schwarzen Panther mit sich, der sich bei einer Vorführung vor den anderen Passagieren aus seinem Käfig befreit. Das Tier wird von einem jungen Indianer zum Sprung in den Fluss verleitet. Der Westmann Tante Droll erschießt ihn von einem Floß aus. Der schwarze Panther wird als besonders große und gefährliche Raubkatze dargestellt. So „zerkracht“ er den Kopf des Dompteurs, als dieser in den Käfig kriechen will, mit einem Biss „in Splitter und zu Brei“.
Auch in Friedrich Dürrenmatts Drama Der Besuch der alten Dame ist der schwarze Panther ein zentrales Symbol. Die Milliardärin Claire Zachanassian besitzt einen als Haustier und es lassen sich zahlreiche Parallelen zum Protagonisten Alfred Ill erkennen, den Claire in ihrer Jugend als „mein schwarzer Panther“ bezeichnet hat.
Ein weiterer bekannter fiktiver schwarzer Panther ist Bagheera aus Rudyard Kiplings Dschungelbuch. Im Unterschied zu dem als gefährliche Bestie dargestellten schwarzen Panther in der Erzählung von Karl May ist Bagheera als Beschützer und Berater des Findelkindes Mowgli eine positive Figur.
Der Superheld Black Panther aus den Marvel Comics trägt einen Panther-Anzug.
Panther in der Militär- und Populärkultur der Vereinigten Staaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das rassengetrennte 761st Tank Battalion (1942–1955) der US-Streitkräfte hatte als Logo den Kopf eines schwarzen Panthers und den Spitznamen Black Panthers.
1966 wurde die revolutionär-sozialistische und schwarz-nationalistische Black Panther Party in Oakland im Bundesstaat Kalifornien gegründet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alternativschreibweise ohne ‘h’ nicht mehr im duden.de August 2024 und nicht mehr im 2024 aktualisierten Amtlichen Regelwerk des Rechtschreibrats (s.d. Seite 278)
- ↑ Im Berliner Zoo kamen Jaguar-Drillinge auf die Welt. In: Der Spiegel. 13. Juni 2012, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. Mai 2023]).
- ↑ Schwarzer Panther auf big-cats.org ( vom 2. April 2011 im Internet Archive)
- ↑ maya-culture.de ( vom 19. September 2012 im Internet Archive)
- ↑ Jaguar, Leopard und Panther - die eleganten Raubkatzen in Dschungel und Savanne. Abgerufen am 2. Mai 2023.
- ↑ Spartaco Gippoliti, Erik Meijaard: Taxonomic uniqueness of the Javan Leopard; an opportunity for zoos to save it. In: Contributions to Zoology. Band 76, Nr. 1, 2007, ISSN 1383-4517, S. 55–57, doi:10.1163/18759866-07601005 (brill.com [abgerufen am 2. Mai 2023]).
- ↑ BBC Two – Wild Africa, Mountains, Black leopard. Abgerufen am 15. Februar 2019 (britisches Englisch).