Rundblättriger Enzian

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Rundblättriger Enzian

Rundblättriger Enzian (Gentiana orbicularis)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Enziangewächse (Gentianaceae)
Gattung: Enziane (Gentiana)
Art: Rundblättriger Enzian
Wissenschaftlicher Name
Gentiana orbicularis
Schur

Der Rundblättrige Enzian (Gentiana orbicularis)[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Enziane (Gentiana) innerhalb der Familie der Enziangewächse (Gentianaceae).

Habitus und Laubblätter
Herbarbeleg

Vegetative Merkmale

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Der Rundblättrige Enzian ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die nur Wuchshöhen von 30 bis 80 Millimeter erreicht. Sie besitzt nur kurze bzw. ist fast ohne Stängel.

Die Grundblätter sind meist bei einer Länge von 4 bis 10 Millimetern rundlich bis verkehrt-eiförmig und im mittleren Drittel am breitesten. Die dunkelgrünen Laubblätter sind ledrig starr.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juli bis August. Die Blüten stehen einzeln dicht über dem obersten Blattpaar.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die fünf grünen Kelchblätter sind verwachsen. Der Blütenkelch ist deutlich geflügelt. Die tiefblaue Blütenkrone ist stieltellerförmig mit breiten fast runden Kronzipfeln.[1]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28 oder 32.[2]

Verwechslung mit anderen Arten

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Der Rundblättrige Enzian ist leicht mit dem Frühlings-Enzian (Gentiana verna) zu verwechseln. Der Frühlings-Enzian hat jedoch breit-lanzettliche, spitze Grundblätter, die meist 10 bis 30 Millimeter lang sind. Ein weiterer Unterschied ist, dass beim Rundblättrigen Enzian oft die abgestorbenen Blätter noch vorhanden sind, sowie die wesentlich spätere Blütezeit von Juli bis September.

Der Rundblättrige Enzian ist in Europa in den Alpen und anderen Gebirgen vom südlichen Spanien bis zum nördlichen Balkan verbreitet. Er kommt meist in Höhenlagen von 1600 bis 2800 Metern vor. In den Allgäuer Alpen kommt er in Höhenlagen von 2200 bis zu 2430 Metern vor.[3] Er gedeiht in sonnigen alpinen Steinrasen auf frischen, kalkreichen, mild humosen, lockeren tonigen Stein- und Schuttböden. Er kommt in Pflanzengesellschaften des Drabion hoppeanae-Verbands vor, aber auch im Verband Seslerion albicantis und im Elynion-Verband.[2]

Die Erstbeschreibung von Gentiana orbicularis erfolgte 1866 durch Ferdinand Schur.

  • Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.

Einzelnachweise

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  1. a b Gentiana orbicularis Schur, Rundblättriger Enzian. auf FloraWeb.de
  2. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 757.
  3. Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 342.
Commons: Rundblättriger Enzian (Gentiana orbicularis) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien