Mindanao

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Mindanao
Satellitenbild der Insel
Satellitenbild der Insel
Gewässer Boholsee, Philippinensee, Celebessee, Sulusee
Inselgruppe Philippinen
Geographische Lage 7° 33′ N, 124° 56′ OKoordinaten: 7° 33′ N, 124° 56′ O
Mindanao (Philippinen)
Mindanao (Philippinen)
Fläche 94.630 km²
Höchste Erhebung Apo
2954 m
Einwohner ca. 26.250.000 (2020)
277 Einw./km²
Hauptort Davao City
Inselgruppe Mindanao innerhalb der Philippinen
Inselgruppe Mindanao innerhalb der Philippinen
Zamboanga City

Mindanao ist die zweitgrößte Insel der Philippinen und deren südlichste Inselgruppe.

Die Insel bzw. die Inselgruppe Mindanao liegt zwischen der Sulusee im Westen und der Philippinischen See im Osten. Gemeinsam mit den beiden nördlicher gelegenen Inselgruppen Visayas und Luzon bildet Mindanao den Inselstaat der Philippinen.

Die Insel Mindanao ist mit einer Fläche von 94.630 km² nach Luzon die zweitgrößte Insel der Philippinen. Zusammen verfügen diese beiden Hauptinseln über etwa 2/3 der gesamten Landfläche der Philippinen mit über 70 % der Bevölkerung. Allein Mindanao hat etwa 22 Millionen Einwohner.

Größte Stadt auf Mindanao ist Davao City. Die höchsten Erhebungen der Insel und des gesamten Staates sind der südlich von Davao City gelegene Apo mit 2954 m und der 2938 m hohe Dulang-dulang. Auf Mindanao befindet sich auch der Berg Sumagaya, wo 1998 bei einem der schwersten Flugunfälle des Landes 104 Menschen starben.

Inselgruppe Mindanao

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Zur Inselgruppe gehören folgende Inseln und Inselgruppen:

Mindanao ist in fünf Regionen aufgeteilt, diese wiederum in Provinzen:

Durch Japan gefangene US-Soldaten

1976 wurden in Butuan City im Stadtteil Libertad 600 Jahre alte Reste von Balangay genannten großen hochseetüchtigen Booten gefunden. Nach weiteren archäologischen Ausgrabungen von Butuan wurden auch die Umrisse einer vorkolonialen Hafenanlage, Skelette und wertvolle Grabbeigaben entdeckt, die die Vermutung zu bestätigen scheinen, dass Butuan die älteste befestigte Siedlung auf den Philippinen ist.

Der Islam kam im 14. Jahrhundert in Mindanao an und verbreitete sich im südlichen Teil der Insel. Das Sultanat von Sulu wurde 1450 gegründet und bestand bis ins frühe 20. Jahrhundert. Das Sultanat von Maguindanao hatte um 1690 seine große Zeit.

Insgesamt ist die Geschichte Mindanaos wie die des gesamten Archipels der Philippinen wechselhaft und von Konflikten und Kolonisation geprägt. Nach Jahrhunderten spanischer Herrschaft fiel die Insel an die USA. Mindanao selbst war zu dieser Zeit noch vergleichsweise dünn besiedelt, jedoch war die Region durch ihre Naturschätze wirtschaftlich von höchstem Interesse. Um die Kontrolle über die zu dieser Zeit bestehenden Sultanate Sulu und Maguindanao zu erlangen, begannen lange Konflikte um Landrechte und Bodenschätze; es gab de facto eine Enteignung der örtlichen Bevölkerung. Obendrein wurde jegliche Landvergabe durch die herrschenden Sultane von der Zentralregierung in Manila für nichtig erklärt.

In den 1950er Jahren wurde die systematische Einwanderung christlicher Siedler nach Mindanao durch die philippinische Zentralregierung in Manila gefördert. Die muslimischen Einwohner wurden damit in ihren angestammten Gebieten zur Minderheit. Die Muslime leben vornehmlich im Süden der Insel; dort treten auch immer wieder Rebellen in Erscheinung. Die Nationale Befreiungsfront der Moros (MNLF) setzt sich für einen autonomen muslimischen Staat ein, der aus den Inseln Mindanao, Palawan und dem Sulu-Archipel bestehen soll. Obwohl am 2. September 1996 bereits einmal ein Friedensabkommen zwischen dem damaligen Präsidenten Ramos und den Rebellenführern geschlossen wurde, flammen immer wieder Unruhen auf. Die Moro Islamische Befreiungsfront (MILF) und Abu Sajaf machten durch terroristische Taten, beispielsweise durch die Entführung ausländischer Touristen auf der Insel Jolo im Jahre 2000, auf sich aufmerksam (siehe Entführungsfall Abu Sajaf). Im Oktober 2012 schloss die philippinische Regierung (GPH) nach der Unterzeichnung des sogenannten Framework Agreement on the Bangsamoro (FAB) Frieden mit der Moro Islamischen Befreiungsfront. Die FAB-Rahmenvereinbarung war das Ergebnis der 32. Friedensgespräche zwischen der GPH und MILF und gilt als eine Art Fahrplan für die Gründung einer neuen geplanten autonomen Region, genannt Bangsamoro, die die aktuelle „Autonome Region Muslim Mindanao“ (ARMM) ersetzen soll.[1]

Auf Mindanao werden zahlreiche eigenständige Sprachen, Cebuano, Chabacano, Tausūg, Maguindanao, Bisaya, Hiligaynon und oftmals auch Englisch, insbesondere als Geschäfts- und Bildungssprache, gesprochen.

Moschee auf Basilan

Ca. 72 % der Bewohner Mindanaos sind Christen, darunter 60,9 % katholisch, 2,16 % unabhängig katholisch und 5,34 % protestantisch, ca. 20,44 % sind Muslime.[2] Damit hat Mindanao landesweit den größten Anteil an islamischen Gläubigen, die vornehmlich im Süden und Westen der Insel leben.

Die weder vom Christentum noch vom Islam beeinflussten Stämme werden Lumad genannt, sie pflegen traditionelle Religionen, die man als animistisch bezeichnen kann. Die restlichen fünf Prozent entfallen auf sie, auf andere Religionen oder auf Bekenntnislose.

Auf Mindanao trägt der Dienstleistungssektor den größten Anteil der Wirtschaftsleistung.

Latexfabrik auf Basilan
Latexproduktion

Wie in weiten Teilen des südostasiatischen Archipels wird auch auf Mindanao Reis angebaut, trotzdem deckt die Eigenproduktion nicht den wachsenden Verbrauch der Bevölkerung. Außerdem werden Weizen, Kaffee, Zuckerrohr und Baumwolle angebaut. Die Früchte Mango, Kokosnuss, Bananen, Ananas und Papaya spielen landwirtschaftlich ebenfalls eine Rolle, ebenso der essbare Eibisch. Des Weiteren gibt es Gummibaumplantagen, Okra, Camote und die Abacá-Pflanze, eine Bananenart, aus deren FasernManilahanf“ gewonnen wird.

Wirtschaftlich bedeutend sind die, teilweise noch unerschlossenen, Bodenschätze; beispielsweise sind die Philippinen Asiens wichtigster Goldproduzent. Außer Gold kommen auf Mindanao auch die Metalle Kupfer, Aluminium, Nickel, Mangan, Eisenerz, Chromeisenerz, Silber und Cobalt vor. Nichtmetallische Bodenschätze sind Lehm, Steine, Sand, Kalkstein, Salz, Kies, Basalt, Andesite, Quarz, Guano, und auch Opale.

Sehenswürdigkeiten

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María-Cristina-Wasserfälle

Auf der großen Insel Mindanao gibt es eine ganze Reihe touristisch interessanter Orte, z. B. Wasserfälle wie die Cotabato-Wasserfälle, die Maria-Cristina-Wasserfälle (Twin Falls), der Abaga-Wasserfall, Lumakot oder die Cathedral-Wasserfälle. In der Provinz Zamboanga del Norte gibt es an der Sinipang-Bucht viele Strände und Korallen. Auch in anderen Provinzen gibt es berühmte Strände wie z. B. Apo Beach, Talomo Beach, Mabua Beach, Tandag Beach oder Tanbis Beach. Mindanao besitzt eine große Anzahl von Binnenseen, die eine Vielzahl von verschiedensten Ökosystemen präsentieren. Der größte See ist der Lanao-See, südwestlich von ihm liegen der 120 Meter tiefe Dapao-See und der Wood-See. Im Nordosten Mindanaos liegt der zweitgrößte Binnensee Mindanaos, der Mainit-See. An den Ausläufern der Ligawasan Flusslandschaften im Südosten des Zentralen Mindanao Basins liegt der drittgrößte Binnensee Mindanaos, der Buluan-See. Südlich von ihm liegt der von tropischem Regenwald umgebene Sebu-See in dem bis zu 2.083 Meter hohen Daguma-Gebirge. Östlich des Sebu-Sees liegt der größte Kratersee Mindanaos auf dem Gipfel des 1.824 Meter hohen Berg Parker. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Bukagan-Hügel, das Fort Pilar, die Macahambus-Höhle, die Aguinaldo-Perlenzuchtfarm, die Atlas-Minen, die Firma Dole, die Santos-Fischteiche und der eiserne Berg. Für Wanderfreunde ist eine viertägige Besteigung des Bergs Apo eine Herausforderung. Weiterhin sehenswert ist die nördlich gelegene Insel Camiguin mit ihren sieben Vulkanen.

Historisch bedeutend sind die Funde der archäologischen Ausgrabungsstätte Butuan City, die seit 2006 auf der Vorschlagsliste der Philippinen zur Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO steht. An der Ostküste von Mindanao liegen die Britania-Inseln und die Pujada Bay.

Nationalparks und Naturschutzgebiete

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Commons: Mindanao – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Mindanao – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Miriam Fischer / Atty Benedicto Bacani, „Ringen um Land und Identität“, in: KAS-Auslandsinformationen, http://www.kas.de/wf/doc/kas_34965-544-1-30.pdf?130716165100 [19. August 2013].
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/web0.psa.gov.ph