Langegg (Gemeinde Schrems)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Langegg (Dorf)
Ortschaft Langegg
Katastralgemeinde Langegg
Langegg (Gemeinde Schrems) (Österreich)
Langegg (Gemeinde Schrems) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Schrems
Koordinaten 48° 49′ 50″ N, 15° 2′ 48″ OKoordinaten: 48° 49′ 50″ N, 15° 2′ 48″ Of1
Höhe 532 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 241 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 4,8 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03663
Katastralgemeinde-Nummer 07220
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
f0
f0
241

BW

Langegg ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Schrems im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 241 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]

Das nördlich von Schrems und östlich des Sassberges (624 m ü. A.) gelegene Dorf wird vom Braunaubach durchflossen, der hier parallel zur Thayatal Straße verläuft. Zur Ortschaft zählt auch der Weiler Winkel links des Braunaubaches. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 119 Adressen.[2]

Langegg war von 1688 bis 1788 bei der Herrschaft Litschau und kam danach (wieder) zur Herrschaft Heidenreichstein.[3] Schweickhardt nannte im Ort mehrere Gewerbetreibende und Handwerker, die neben den gut bestifteten Bauern hier lebten. Die ertragreichen Äcker brachten Korn, Hafer, Rüben, Kraut, Erdäpfel und etwas Mohn hervor, aber auch Flachs wurde angebaut und verarbeitet. Weiters bestand hier eine dreigängige Mühle und eine Brettersäge.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 40 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Heidenreichstein besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Langegg zwei Bäcker, zwei Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler und ein Konsumverein ansässig.[5] Im Zuge der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Ortsgemeinde Langegg per 1. Jänner 1972 der Stadtgemeinde Schrems bei.[6]

Siedlungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1751 zählte Langegg 28 untertänige Häuser.[7]

Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Langegg insgesamt 108 Bauflächen mit 38.096 m² und 57 Gärten auf 27.699 m², 1989/1990 waren es 115 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 416 angewachsen und 2009/2010 waren es 188 Gebäude auf 435 Bauflächen.[8]

Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 334 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 121 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 279 Hektar Landwirtschaft betrieben und 160 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 246 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 173 Hektar betrieben.[8] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Langegg beträgt 16,5 (Stand 2010).

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Langegg befindet sich eine Station der Waldviertler Schmalspurbahnen.

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 6. Band: Taures (Stiftsherrschaft Zwettl) bis Pöbring. Anton Benko, Wien 1841, S. 60 (LangeggInternet Archive).
  • Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
  • Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen. Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Müllner, Band 60, Horn 2020).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  3. Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 24.
  4. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Erster Band: A–L. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 398 (Langegg in der Google-Buchsuche).
  5. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 333
  6. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 51. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 15. November 2024.
  7. Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 24.
  8. a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)