Huerta de Rey

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gemeinde Huerta de Rey
Huerta de Rey – Ortsbild
Wappen Karte von Spanien
Huerta de Rey (Spanien)
Huerta de Rey (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Burgos
Comarca: Sierra de la Demanda
Gerichtsbezirk: Salas de los Infantes
Koordinaten: 41° 50′ N, 3° 21′ WKoordinaten: 41° 50′ N, 3° 21′ W
Höhe: 1007 msnm
Fläche: 97,81 km²
Einwohner: 894 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 9 Einw./km²
Postleitzahl(en): 09430, 09454
Gemeindenummer (INE): 09174 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: José Antonio Cámara Molinero
Website: www.huertaderey.es
Lage des Ortes

Huerta de Rey ist ein Ort und eine zur bevölkerungsarmen Serranía Celtibérica gehörende Gemeinde (municipio) mit etwa 900 Einwohnern in der spanischen Provinz Burgos in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Der Ort wurde zum Nationalen Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico erklärt. Alle Orte der Gemeinde gehören zu den Stationen des Camino del Cid.[2][3] und zu der von Südosten (Alicante/Valencia) kommenden Ruta de la Lana.

Der Ort Huerta de Rey liegt auf dem Westufer des ca. 1 km nördlich entspringenden Río Arandilla in einer Höhe von etwa 1000 m. Der nächstgrößere Ort, Peñaranda de Duero, ist etwa 23 km (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung entfernt; der kleine, aber sehenswerte Ort Coruña del Conde liegt etwa 11 km südwestlich. Die Ausgrabungsstätte der Römerstadt Clunia befindet sich nur etwa 6 km südwestlich. Die Provinzhauptstadt Burgos ist ca. 80 km in nordwestlicher Richtung entfernt. Das Klima ist trotz der Höhenlage gemäßigt bis warm; Regen (ca. 525 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[4]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1857 1900 1950 2000 2021
Einwohner 967 1.201 1.644 1.173 908[5][6]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe („Höfesterben“) und der daraus resultierende geringere Arbeitskräftebedarf haben – trotz der Eingemeindung der Weiler (pedanías) Hinojar del Rey, Peñalba de Castro und Quintanarraya im Jahr 1978 – seit den 1950er Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Einwohnerzahl geführt („Landflucht“).

Der Ort war und ist in hohem Maße landwirtschaftlich geprägt, wobei Viehzucht und Milchwirtschaft dominieren; auf einigen Feldern in der Umgebung werden Weizen und Gerste angebaut. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle der Gemeinde; die insgesamt als Sommerfrische gilt. Im Jahr 2012 gewann beinahe der ganze Ort den Hauptgewinn (El Gordo) in der spanischen Weihnachtslotterie.

Über die frühe Geschichte des Ortes fehlen genauere Informationen. Die Römer gründeten nur etwa 6 km südwestlich die Stadt Clunia, die in ihrer Blütezeit im 3. Jahrhundert mehr als 30.000 Einwohner gehabt haben soll. Eine westgotische Nekropole wurde im heutigen Vorort Hinojar del Rey entdeckt. Während der Zeit des islamischen Vordringens entvölkerte sich die Gegend; die ersten Neusiedler sollten durch eine Burg geschützt werden, doch zwei Vorstöße Abd ar-Rahmans III. in den Jahren 920 und 934 sowie die wiederholten Übergriffe Almansors gegen Ende des 10. Jahrhunderts stellten die weitere Existenz des Ortes erneut infrage. Doch im 11. Jahrhundert kehrte Ruhe ein und so wurde der Ort allmählich wiederbesiedelt (repoblación). Im 12. Jahrhundert kam Huerta de Rey unter die Jurisdiktion des Klosters Santo Domingo de Silos – eine Situation, die unter ständigen Querelen bis zur Erteilung der Stadtrechte im Jahr 1637 Bestand hatte. Danach versank der der Ort in eine urkundliche Vergessenheit. Im Jahr 1918 vernichtete eine Feuersbrunst über 300 der alten Fachwerkhäuser, von denen jedoch die meisten in Stein wiederaufgebaut wurden.[7][8]

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirche San Andrés in Hinojar del Rey
Huerta del Rey
Hinojar del Rey
  • Die einschiffige Kirche San Andrés stammt aus dem 15. Jahrhundert; im 16. Jahrhundert erhielt sie Kapellenanbauten auf der Nordseite und eine auf einfachen Holzstützen ruhende Südvorhalle (portico). Im Innern finden sich mehrere barocke Altarretabel (retablos) aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Quintanarraya
  • Die dreischiffige Iglesia de San Pedro de Antioquía hat ein Portal mit Vielpassbogen; das Innere birgt einen romanischen Taufstein (pila bautismal) sowie mehrere spätbarocke Altarretabel (retablos).
  • Die Ermita de Santa María und die Ermita de San Roque gehören ebenfalls zum Ortsbild.
Commons: Huerta de Rey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Huerta del Rey – Camino del Cid
  3. Hinojar del Rey – Camino del Cid
  4. Huerta del Rey – Klimatabellen
  5. Huerta de Rey – Bevölkerungsentwicklung
  6. Huerta de Rey – Karte + Fakten
  7. Huerta del Rey – Geschichte
  8. Hinojar del Rey – Geschichte