Gersprenz (Reichelsheim)

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Gersprenz
Koordinaten: 49° 44′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 49° 43′ 53″ N, 8° 52′ 17″ O
Höhe: 199 m ü. NN
Fläche: 2,35 km²[1]
Einwohner: 197 (2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 84 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Eingemeindet nach: Beerfurth
Postleitzahl: 64385
Vorwahl: 06164
Unter-Gersprenz und das Gersprenztal (2020)
Unter-Gersprenz und das Gersprenztal (2020)

Gersprenz ist ein Ortsteil der Gemeinde Reichelsheim im südhessischen Odenwaldkreis. Der Ort liegt im Odenwald im südlichen Teil im Tal der namensgebenden Gersprenz. Durch Gersprenz verläuft die Bundesstraße 38/Bundesstraße 47.

Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes, als Gaspenza, stammt von 1012.[3] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[4] Gerspenze (1408), Gerspentze (1412, 1450) und Gerstpentz (16. Jahrhundert).

Die Gemeinde Gersprenz bestand aus den Weilern Ober-Gersprenz und Unter-Gersprenz.

Der Ort gehörte zum Amt Reichenberg der Grafschaft Erbach, die mit der Mediatisierung 1806 Teil des Großherzogtums Hessen wurde. Ab 1822 gehörte Gersprenz zum Landratsbezirk Erbach, ab 1852 zum Kreis Erbach (ab 1939: „Landkreis Erbach“), der – mit leichten Grenzberichtigungen – seit 1972 Odenwaldkreis heißt.

Nach Auflösung des Amtes Erbach 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Gersprenz das Landgericht Michelstadt wahr, ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt.

Vom 10. Oktober 1887 bis 25. Mai 1963 waren in den Orten Ober- und Unter-Gersprenz Haltestellen der Reinheim-Reichelsheimer-Eisenbahn.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Gersprenz im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Beerfurth eingegliedert,[5] die am 1. August 1972 kraft Landesgesetz zur Gemeinde Reichelsheim i. Odw. kam.[6][7] Für Gersprenz sowie für die meisten im Zuge der Gebietsreform nach Reichelsheim eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Gersprenz angehört(e):[4][9][10]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Gersprenz 207 Einwohner. Darunter waren 9 (4,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 36 Einwohner unter 18 Jahren, 96 zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 30 Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 84 Haushalten. Davon waren 21 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 30 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 60 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]

Einwohnerentwicklung

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Gersprenz: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011
Jahr  Einwohner
1829
  
158
1834
  
169
1840
  
182
1846
  
195
1852
  
161
1858
  
178
1864
  
194
1871
  
177
1875
  
180
1885
  
193
1895
  
184
1905
  
181
1910
  
173
1925
  
168
1939
  
159
1946
  
204
1950
  
212
1956
  
213
1961
  
190
1967
  
187
1970
  
189
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
207
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[4][3]; Zensus 2011[12]

Historische Religionszugehörigkeit

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Im Jahr 1961 waren 173 Einwohner evangelisch (= 91,05 %) und 15 katholisch (= 7,89 %).[4]

Commons: Gersprenz (Reichelsheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
  4. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Michelstadt) und Verwaltung.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. Februar 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Beerfurth.
  8. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Reichelsheim.

Einzelnachweise

  1. Reichelsheim in Zahlen. In: Internetauftritt. Gemeinde Reichelsheim, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2016.
  2. Reichelsheim in Zahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im August 2024.
  3. a b Unter-Gersprenz, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  4. a b c d Gersprenz, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 27. Mai 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 20 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  6. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. = 357 und 359 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Hauptsatzung § 6. (PDF; 281 kB) Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im Oktober 2020.
  9. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  12. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.