Gerhard Kleppinger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gerhard Kleppinger
Gerhard Kleppinger (1986)
Personalia
Geburtstag 1. März 1958
Geburtsort Ober-RamstadtDeutschland
Größe 186 cm
Position Abwehr
Junioren
Jahre Station
SKG Ober-Ramstadt
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1975 SKG Ober-Ramstadt
1975–1980 SV Darmstadt 98 94 0(5)
1980–1982 Hannover 96 79 (16)
1982–1984 Karlsruher SC 69 0(7)
1984–1987 FC Schalke 04 97 (12)
1987–1988 Borussia Dortmund 33 0(1)
1988–1991 Bayer 05 Uerdingen 92 0(5)
1991–1996 SV Darmstadt 98 77 0(4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1986 Deutschland U21 1 0(0)
1988 Olympia-Auswahlmannschaft 8 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1994–1996 SV Darmstadt 98
1996–1997 Viktoria Griesheim
1997–1999 FC St. Pauli
1999–2000 FC Gütersloh
2000–2001 Rot-Weiß Oberhausen
2002–2005 FC Schalke 04 II
2005 FSV Frankfurt
2006–2009 SV Darmstadt 98
2009–2011 FSV Frankfurt (Co-Trainer)
2012–2020 SV Sandhausen (Co-Trainer)
2021 SV Sandhausen
2023–2024 SV Sandhausen (Co-Trainer)
2023 → SV Sandhausen (interim)
2024 SV Sandhausen (interim)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Gerhard Kleppinger (* 1. März 1958 in Ober-Ramstadt) ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Profifußballer mit 287 Spielen in der Bundesliga und 254 Spielen in der 2. Bundesliga.

Spielerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerhard Kleppinger erlernte das Fußballspielen bei seinem Heimatverein, der SKG Ober-Ramstadt. Von dort wechselte er zum SV Darmstadt 98, wo er fünf Jahre blieb und 31-mal (ein Tor) in der 1. Bundesliga und 63-mal (vier Tore) in der 2. Bundesliga Süd spielte.

Von Darmstadt aus wechselte er zu Hannover 96 in die 2. Bundesliga Nord, wo er zwar in zwei Jahren 79 Einsätze zu verzeichnen hatte, in denen er 16 Tore schoss, jedoch diese gute Bilanz nicht mit dem Aufstieg krönen konnte. Deshalb wechselte er zur Saison 1982/83 zum Bundesligisten Karlsruher SC, mit dem er jedoch im Jahr darauf abstieg. Obwohl der sofortige Wiederaufstieg gelang, wechselte er 1984 zum Mitaufsteiger FC Schalke 04, wo er drei Jahre blieb und 97-mal in der Bundesliga spielte. Nach dem Abstieg von Schalke wechselte er zum großen Konkurrenten Borussia Dortmund, wo er jedoch nur ein Jahr blieb.

Nach drei weiteren Jahren in der Bundesliga mit Bayer Uerdingen wechselte Kleppinger 1991 zu seinem ersten Profiverein, dem SV Darmstadt 98, in die 2. Bundesliga zurück. Diese Zeit war von zwei Abstiegen gekennzeichnet, so dass sich Kleppinger mit Darmstadt in der Oberliga wiederfand, in der er 1996 seine Karriere beendete.

In der Nationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleppinger gewann mit der deutschen Auswahl Bronze bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul. Außer einem Einsatz für die deutsche U-21[1] hat er keine weiteren Spiele für den DFB bestritten.

Für den Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1988 erhielt er – wie alle deutschen Medaillengewinner – das Silberne Lorbeerblatt.

Trainerkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch während seiner aktiven Zeit bei Darmstadt wurde er 1994 zum Spielertrainer ernannt und behielt diese Position bis zu seinem Karriereende 1996.

Danach wurde er für ein Jahr Trainer beim hessischen Landesligisten SC Viktoria Griesheim, bis er 1997 als Co-Trainer zum FC St. Pauli ging. Im November 1997 wurde er dort zum Cheftrainer ernannt, diese Position behielt er 15 Monate, bis man ihn am 31. Januar 1999 entließ. Daraufhin ging er im Sommer zum FC Gütersloh in die Regionalliga, wo er jedoch nur acht Monate blieb und im Februar 2000 von seinem Amt freigestellt wurde.

Nachdem er ein Jahr bei Rot-Weiß Oberhausen gewesen war, ging Kleppinger im Sommer 2002 zur 2. Mannschaft von Schalke 04, wo er in seinen drei Jahren zwischen der Regional- und der Oberliga pendelte.

Nachdem er in der Vorrunde der Saison 2005/06 den hessischen Oberligisten FSV Frankfurt trainiert hatte, war er seit dem 6. Oktober 2006 Cheftrainer des SV Darmstadt 98. Mit den „Lilien“ stieg er 2007 in die Hessenliga ab und 2008 in die neue Regionalliga Süd auf.

Am 20. April 2009 wurde er wegen einer Serie von erfolglosen Spielen in der Rückrunde vorzeitig entlassen,[2] nachdem bereits zuvor bekannt gegeben wurde, dass der im Juni desselben Jahres endende Vertrag nicht verlängert würde, weil die Zielvorstellungen zwischen Club und Kleppinger nicht vereinbar waren.[3]

Stattdessen kehrte er als Trainerassistent zum FSV Frankfurt zurück, zunächst an der Seite von Tomas Oral und nach dessen Rücktritt von Hans-Jürgen Boysen. Am 28. Dezember 2011 gab er seinen Rücktritt als Co-Trainer beim FSV Frankfurt bekannt.[4]

Im November 2012 übernahm Kleppinger die Position des Co-Trainers beim SV Sandhausen, erneut unter Hans-Jürgen Boysen.[5] In den folgenden 8 Jahren assistierte er auch Boysens Nachfolgern Alois Schwartz, Kenan Kocak, Uwe Koschinat und Michael Schiele.

Zum 1. Januar 2021 wechselte der 62-Jährige in das Nachwuchsleistungszentrum des Vereins und übernahm eine „zentrale Funktion im sportlichen Bereich“.[6] Mitte Februar 2021 kehrte er nach der Freistellung von Schiele zur Profimannschaft zurück und betreute sie gemeinsam mit Stefan Kulovits als Interimstrainer ab dem 22. Spieltag.[7][8] Da nur Kleppinger über die Fußballlehrer-Lizenz verfügte, wurde dieser von der DFL offiziell als Cheftrainer geführt. Kleppinger und Kulovits stabilisierten die abstiegsbedrohte Mannschaft und schlossen die Saison mit dem Klassenerhalt auf dem 15. Platz ab. Daraufhin erhielt das das „Cheftrainer-Team“ einen Vertrag für die Saison 2021/22.[9] Nach einem Sieg, einem Unentschieden und fünf Niederlagen aus den ersten sieben Spielen wurde das Duo freigestellt. Kleppinger blieb dem Verein jedoch erhalten. Er „wird die Scouting-Abteilung neu aufbauen, die Anbindung der Leistungsmannschaften aus dem NLZ … an den Profibereich intensivieren und … Projekte in den Schulkooperationen verantworten“.[10]

Ende Februar 2023 kehrte Kleppinger nach der Verpflichtung von Tomas Oral als dessen Co-Trainer zur Profimannschaft zurück; zudem wurde Oscar Corrochano ebenfalls als Co-Trainer verpflichtet.[11] Anfang April 2023 wurde Oral wieder freigestellt. Daraufhin übernahm Kleppinger die Mannschaft, die nach dem 27. Spieltag auf dem letzten Platz stand und sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bzw. acht Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz hatte, als Interimstrainer bis zum Ende der Saison 2022/23.[12] Er startete zwar mit 7 Punkten aus den ersten 3 Spielen, jedoch folgten darauf 3 Niederlagen, sodass am 33. Spieltag der Abstieg in die 3. Liga feststand.[13] Die Saison schloss man schließlich mit 28 Punkten auf dem letzten Platz ab.

Zur Saison 2023/24 rückte er unter dem neuen Cheftrainer Danny Galm wieder auf die Co-Trainer-Position.[14] Nach dessen Freistellung assistierte er Jens Keller. Dieser trat vor dem letzten Spieltag zurück, nachdem man den direkten Wiederaufstieg verpasst hatte. Kleppinger übernahm die Mannschaft daraufhin für das letzte Spiel, ein 1:1-Unentschieden gegen den FC Ingolstadt 04[15], erneut interimsweise.[16] Anschließend führte er den Verein gegen den Sechstligisten 1. FC Mühlhausen zum Gewinn des Badischen Pokals und damit zur Qualifikation für den DFB-Pokal. Zur Saison 2024/25 wurde schließlich Sreto Ristić als neuer Cheftrainer verpflichtet, sodass Kleppinger den Trainerstab verließ.[17]

als Spieler
als Trainer

Für Aufsehen sorgte Gerhard Kleppinger bei einem Spiel seines damaligen Vereins Bayer Uerdingen gegen den 1. FC Nürnberg, als er in der Saison 1989/90 auf kuriose Art drei Tore erzielte: Erst das 1:1, dann das 1:2 per Eigentor und abschließend das 3:2. Das Spiel endete schließlich 3:3 unentschieden. Ähnliches gelang später Nikolče Noveski, der in einem Spiel ein Tor und zwei Eigentore schoss.

Kleppinger betreibt gemeinsam mit Richard Haša eine Fußballschule.[18]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik zum U21-Länderspiel gegen Bulgarien am 29. Oktober 1986 (Memento vom 20. Mai 2015 im Internet Archive)
  2. https://www.genios.de/document?id=OHEZ__2067125770001240351200&src=hitlist&offset=10
  3. Kleppinger verlängert Vertrag nicht (Memento vom 16. März 2009 im Internet Archive), Darmstädter Echo Online vom 12. März 2009
  4. Frankfurt: Neuer Assistenztrainer gesucht. Kleppinger verlässt den FSV, aufgerufen am 29. Dezember 2011
  5. svs1916.de: Gerhard Kleppinger für Uwe Nägele im SV-Trainerstab (Memento vom 28. November 2012 im Internet Archive), 23. November 2012, abgerufen am 23. November 2012
  6. Lust wird neuer Co-Trainer – Kleppinger mit neuer Aufgabe im NLZ, svs1916.de, 2. Januar 2021, abgerufen am 15. Februar 2021.
  7. Michael Schiele als SVS-Trainer freigestellt, svs1916.de, 15. Februar 2021, abgerufen am 15. Februar 2021.
  8. Kleppinger und Kulovits bleiben bis Saisonende, kicker.de, 20. März 2021, abgerufen am 2. April 2021.
  9. Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits bleiben SVS-Trainer, svs1916.de, 27. Mai 2021, abgerufen am 27. Mai 2021.
  10. SV Sandhausen stellt Cheftrainer-Duo frei, svs1916.de, 21. September 2021, abgerufen am 21. September 2021.
  11. Trainer-Team komplettiert, svs1916.de, 22. Februar 2023, abgerufen am 10. April 2023.
  12. “Wir müssen unsere Spiele in der Defensive gewinnen und vorne schauen, wie hoch wir gewinnen!“, svs1916.de, 13. April 2023, abgerufen am 14. April 2023.
  13. Dank Beste: Heidenheim dem Aufstieg nahe - SVS steigt ab, kicker.de, 20. Mai 2023, abgerufen am 9. Juni 2023.
  14. Danny Galm wird Cheftrainer am Hardtwald, svs1916.de, 19. Juni 2023, abgerufen am 19. Juni 2023.
  15. Bei Diekmeiers letztem Spiel: Sandhausen verpasst Sieg gegen Ingolstadt, kicker.de, 18. Mai 2024, abgerufen am 5. Juni 2024.
  16. Jens Keller ist nicht mehr Cheftrainer des SV Sandhausen, svs1916.de, 13. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  17. Dennis Diekmeier wird Co-Trainer des SVS, svs1916.de, 25. Juni 2024, abgerufen am 27. Juni 2024.
  18. Team Kleppinger Hasa Online (Memento vom 9. Mai 2009 im Internet Archive), aufgerufen am 13. März 2009