Fecht (Fluss)
Fecht | ||
Zusammenfluss der Fecht (links) mit der Kleinen Fecht (rechts) in Munster (Haut-Rhin) | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | FR: A2--0100 | |
Lage | Vogesen
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Ill → Rhein → Nordsee | |
Quellgebiet | im Gemeindegebiet von Metzeral 47° 57′ 10″ N, 7° 1′ 58″ O | |
Quellhöhe | ca. 1240 m[1] | |
Mündung | bei Illhaeusern in die IllKoordinaten: 48° 10′ 58″ N, 7° 25′ 49″ O 48° 10′ 58″ N, 7° 25′ 49″ O | |
Mündungshöhe | ca. 170 m[1] | |
Höhenunterschied | ca. 1070 m | |
Sohlgefälle | ca. 22 ‰ | |
Länge | 49,1 km[2] | |
Einzugsgebiet | 545,3 km²[3] | |
Abfluss[3] an der Mündung |
MQ |
6,94 m³/s |
Kleinstädte | Munster | |
Das Einzugsgebiet der Fecht |
Die Fecht ist ein gut 49 km langer linker Zufluss der Ill im Münstertal im französischen Département Haut-Rhin. Sie entwässert in nordöstlicher Richtung.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalterliche urkundliche Nennungen der Fecht sind:
- 772 in Fachinam (unsicher, ob dieser Fluss gemeint ist)
- 823 in Fachinam
- 865 super fluvium Phachina
- 12. Jh. Vaconna
- 1291 zwischen der Vechennen ...
- 14. Jh. uf der vechenen
- 1365 ginsit der Vechen (und weitere Belege dieser Form)
- 1560 vff die alt vächt
Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort fah ab, einer Umzäunung im Wasser für den Fischfang.[4]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellbäche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der offizielle Ursprung der Fecht, laut der französischen Gewässerdatenbank sandre.fr, befindet sich im Quellgebiet der Großen Fecht, zwischen den Vogesengipfeln Lauchenkopf (1340 m) und Breitfirst (1280 m), im Gemeindegebiet von Metzeral. Spätestens ab dem Ort Munster führt der Fluss durchgängig den Namen Fecht.
Große Fecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Große Fecht, frz. Grande Fecht, entsteht aus dem Zusammenfluss von Schweiselrunz (1,8 km) und Salzbach nordöstlich vom Schweiselwald. Sie hat eine Länge von etwa 13,7 km, ein Einzugsgebiet von 97,6 km² und einen mittleren Abfluss (MQ) von 2,85 m³/s.
Das Talsystem der Großen Fecht (Mittlacher Tal) ist durch Gletscher der letzten Eiszeiten in typischer Trogtal-Form profiliert worden.
- Nebenflüsse der Großen Fecht
Pfahlrunz (links, 2,0 km), Troeselrunz (rechts, 2,6 km), Saurunz (rechts, 1,6 km), Kolbenfecht (links, 4,6 km), Giesenbachrunz (rechts), Wormsabachrunz (links, 4,1 km), Hoellenrunz (rechts), Braunbach (links), Fecht[5], Breitenbachrunz (rechts, 3,2 km), Furch (rechts, 5,2 km), Eschbach-Au-Val (rechts)
Sondernacher Fecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fecht[6] des Sondernacher Tals entspringt östlich vom Fauchenkopf und vereinigt sich nach einer Fließstrecke von 7,3 km bei Metzeral mit der hier kaum mehr Wasser führenden Großen Fecht. Sie hat ein Einzugsgebiet von 26,0 km² und einen mittleren Abfluss (MQ) von 0,7 m³/s.
- Nebenflüsse der Sondernacher Fecht
Rodies (links), Langenfeldrunz (rechts), Storchenrunz (rechts), Oderbach (links), Landersbach (rechts)
Kleine Fecht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kleine Fecht, frz. Petite Fecht, entspringt in mehreren steilen Talkesseln zwischen dem Hohneck und dem Col de la Schlucht. Sie hat eine Länge von 11 km und fließt bei der Kleinstadt Munster mit der Großen Fecht zusammen. Sie hat ein Einzugsgebiet von 51,2 km² und einen mittleren Abfluss (MQ) von 1,47 m³/s.
- Nebenflüsse der Kleinen Fecht
-
- Schluchtrunz (linker Quellbach), Hundsmissbach (rechter Quellbach), Hellenrunzbach (rechts), Altenbach (rechts), Schweinbachrunz (links), Sattelrunz (rechts), Kleintalbach (links), Widenthalrunz (rechts), Langenbach (links), Walsbach (links)
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die vereinigte Fecht verläuft zunächst in östlicher Richtung. Nördlich von Soultzbach-les-Bains fließt ihr auf ihrer rechten Seite der Krebsbach zu. Die Fecht wendet sich nordostwärts und fließt südlich an Wihr-au-Val vorbei. An Walbach und Zimmerbach läuft sie südlich vorbei und wird jeweils auf ihrer linken Seite von den gleichnamigen Bächen gespeist. In sanften Bögen führt ihr Lauf sie in Richtung Turckheim. Dort wird sie von links von dem aus dem Nordwesten kommenden Rotbach verstärkt. Sie passiert die Stadt, danach die Ortschaft Ingersheim und wechselt dann ihre Richtung nach Norden. Östlich von Sigolsheim mündet die Weiss, ihr größter Nebenfluss. Der Weg der Fecht führt nun links an Houssen vorbei. Flussabwärts fließt ihr der Sembach und in Ostheim der Lauenbach sowie der Altenbach zu, später in Richtung Guémar noch der Strengbach. Die Fecht läuft südlich an Guémar entlang und wird dort vom Lohbach und anschließend vom Muehlbach gespeist. Danach biegt sie nach Osten ab, nimmt auf ihrer rechten Seite noch das Breitbrunnewasser auf und mündet schließlich bei Illhaeusern in die Ill.
Nahe Turckheim wird Wasser durch den im 18. Jahrhundert erbauten Canal du Logelbach für die Bewässerung von Colmar abgezweigt.
Zuflüsse und Abzweigungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Zuflüssen der Fecht gehören bachabwärts betrachtet mit orographischer Zuordnung, Längenangaben in km, Einzugsgebietsgröße in km², mittlerer Abfluss (MQ) in m³/s[7]:
- Heidenbach (links), 1,4 km
- Kalbach (links), 1,3 km
- Gunsbach (links)
- Krebsbach (rechts), 9,1 km, 24,5 km², 0,31 m³/s
- Walbach (Winkelbach) (links)
- Zimmerbach (links)
- Rotenbach (links)
- Logelbach[8] (rechte Abzweigung)
- Weidbach (links)
- Weiss (links), 24,3 km, 169,3 km², 0,47 m³/s
- Sembach (links), 10,6 km
- Lauenbach (links)
- Altenbach (links), 7,3 km
- Strengbach (links), 17,3 km, 39,6 km², 2,82 m³/s
- Lohbach (links)
- Muehlbach (links), 2,8 km
- Breitbrunnewasser (rechts), 5,5 km
Orte am Fluss
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Mündung der Fecht in die Ill beträgt die mittlere Abflussmenge (MQ) 6,94 m³/s; das Einzugsgebiet umfasst hier 545,3 km².
Für die Fecht am Pegel Ostheim wurde über einen Zeitraum von 39 Jahren (1972–2010) die durchschnittliche jährliche Abflussmenge berechnet.[9] Das Einzugsgebiet dieser Stelle (447 km²) entspricht etwa 82 % des gesamten Einzugsgebietes.
Die Abflussmenge schwankt im Lauf des Jahres recht stark. Die höchsten Wasserstände werden in den Monaten Dezember bis März gemessen. Ihren Höchststand erreicht die Abflussmenge mit 12,00 m³/s im März. Der niedrigste Stand wird im September erreicht mit 2,04 m³/s.
Daten aus den Werten der Jahre 1972–2010 berechnet
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Débits caractéristiques de la Fecht (französisch; PDF-Datei; 23 kB)
- Carte des Vosges (22) Munster 1:50.000, (Juli 1929)
- Verlauf der Fecht auf SANDRE
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b geoportail.fr (1:16.000) ( des vom 15. Dezember 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Fecht bei SANDRE (französisch)
- ↑ a b siehe Weblink: Débits caractéristiques de la Fecht
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 141 f., „¹Fecht“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Sondernacher Fecht
- ↑ bei SANDRE wohl fälschlich als rivière la grande fecht (A2000730) geführt
- ↑ Längenangaben nach SANDRE oder Eigenmessung auf dem Géportal, Angaben zu EZG und MQ nach Débits caractéristiques de la Fecht
- ↑ Mündet in den Rhein
- ↑ Banque Hydro - A2052020 La Fecht à Ostheim ( des vom 20. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Menüpunkt: Synthèse)