Diskussion:Einzelspieler
Koop-Modus
[Quelltext bearbeiten]Die Darstellung des Koop-Modus hier im Artikel widerspricht der im Intro formulierten Definition des Singleplayer (Modus, bei dem man ohne weitere Mit- oder Gegenspieler spielt). Die Aussage, es handle sich um eine "Mischform von Single- und Multiplayer", halte ich daher besonders ohne Beleg mindestens einmal für schwierig, wenn nicht sogar falsch.
Singleplayer steht für eine bestimmte Spielweise (alleine), aber nicht zwingend auch für den Spielinhalt (z.B. eine Kampagne/Storymode). Die Spielsituation im Koop weicht davon ab, denn es ist mehr als ein Spieler, wodurch der größte Teil der Unterscheidungsmerkmale des Singleplayers wegfallen (z.B. das Fehlen direkter sozialer Interaktion). Koop ist somit eine andere Spielsituation, nämlich ein spezieller Multiplayer-Modus. Koop steht außerdem nicht ausschließlich für das gemeinsame Spielen einer Kampagne. Im Fall von Mass Effect 3 gibt es beispielsweise einen typischen Run&Gun-Koop-Modus, in dem man gemeinsam lediglich mehrere Gegnerwellen abwehren muss.
Der Fehler liegt darin, dass Singleplayer und das Wort Kampagne synonym verwendet werden, was nicht korrekt ist. Denn in diesem Fall meint man damit eigentlich "Singleplayer-Kampagne", was soviel bedeutet wie "Für das alleinige Spielen optimierte Kampagne". Das Wort hat sich im Laufe der Jahre aber der Einfachheit halber zu "Singleplayer" verkürzt. Kampagnen oder Storymode ist aber kein Privileg des Singleplayer. Man kann Star Wars: The Old Republic oder World of Warcraft sowohl mit als auch ohne Mitspieler und mit Fokus auf Story spielen, wenn man will. Man bekommt nicht alle Möglichkeiten des Spiels zu sehen, aber es geht. Wenn man "Singleplayer-Kampagnen" so konstruiert, dass man sie auch zu mehreren spielen kann, ist das keine Vermischung von Single- und Multiplayer, sondern eine Optimierung des Spiels für beide Spielformen.
Ich hab das Gefühl, bei der Einfügung von Koop schwebte demjenigen auch sowas wie Sacred 2 oder Diablo 3 vor, wo jederzeit ein weiterer Spieler in ein laufendes Singleplayer-Spiel einsteigen kann. Das bedeutet aber eigentlich nur, dass die die technischen Hürden für den Übergang drastisch reduziert und die Transformation vom reinen Solitaire zum gemeinsamen Spielen deutlich erleichtert und fließend gestaltet wurde. Das ändert aber nichts an der Definition. Man kann nur entweder allein (Single-) oder mit anderen (Multiplayer) spielen. Das ist eine 1-0-Situation, dazwischen gibt es nichts. -- Avantenor (Diskussion) 15:28, 6. Jun. 2012 (CEST)
- Das mit dem Koop-Modus habe ich speziell im Hinblick auf den Aspekt der sozialen Interaktion hinzugefügt. Es wäre nicht vollständig, wenn man einerseits beschreibt, dass z. B. beim Arcade-Automaten einer spielt und ein zweiter zuschauend daran teilnimmt und dann nicht erwähnt, dass beim Koop-Modus dieser zweite dann auch tatsächlich aktiv am Spiel teilnehmen kann. (An Diablo3 habe ich übrigens nicht gedacht, sondern eher an den Koop-Modus in klassischen Shootern wie Quake2).
- Die Unterscheidung zwischen Einzelspielermodus als Oberbegriff und der in eine Erzählung eingebetteten Variante davon mache ich schon, ich habe deshalb ja Aufbau einer typischen "Einzelspielermission" geschrieben. Ich verstehe aber trotzdem was du meinst. Wie würdest du denn die beiden Spielformen genauer beschreiben? Storymodus und Wettbewerbsmodus? Ich gehe halt zuerst einmal von den Begriffen aus, die im Umlauf sind, wir dürfen ja auch keine Begriffsbildung betreiben. Natürlich sehe ich auch das Problem dabei, dass Jargon oft nicht besonders trennscharf ist in den Begriffen. Ansonsten ist aber ein Storymodus eher typisch für den Einzelspieler und ein Zurücktreten narrativer Aspekte zugunsten von sportlichem/wettbewerbsorientiertem (competitive) Spiel eher typisch für den Mehrspieler.
- Ich wollte übrigens noch einen Abschnitt zur interaktiven Narration im Einzelspieler-Storymodus hinzufügen, als Quelle gibt es einen Aufsatz von Martin Sallge dazu. Vielleicht können wir uns vorher verständigen, inwieweit das hier nun hineinpasst.--R. Nackas (Diskussion) 16:32, 6. Jun. 2012 (CEST)
- Der Koop kann hier gerne einfließen, müsste halt nur passend formuliert werden. Ich glaube mich erinnern zu können, während der Löschdisku eine Passage gelesen zu haben, wonach reiner Einzelspieler nach der Spieltheorie eigentlich problematisch ist, weil Spielen wohl als gemeinschaftliche Aktivität gesehen wird. Computerspiele widersprächen dieser Grundannahme und beispielsweise war auch Pong als gemeinschaftliches Spiel konzipiert, die frühen Konsolen hatten immer zwei Joystick-Anschlüsse, etc. Das wäre ein denkbarer Anschluss. Ansonsten müsste man eben sauber herausarbeiten und ableiten, dass es im Laufe der Zeit Einzelspieler-Kampagnen gab, die sich nicht auf nur auf die Einzelspielersituation beschränken müssen.
- Meiner Vermutung nach dürfte es sich so verhalten. Computer/Konsolen boten den Vorteil, dass man Mitspieler simulieren kann. Daraus folgte die Erkenntnis: Singleplayer. Singleplayer wurde immer stärker optimiert. Da die Singleplayersituation aber natürlich ganz andere Voraussetzungen hat wie Multiplayer ergeben sich deutliche Unterschiede zu typischen Multiplayer-Titeln: Vorbild zunehmend interaktives Buch / Film (Höhepunkt in den 90ern). Typische Singleplayer-Kampagnen erreichen nach allmählicher Evolution irgendwann einen Qualitätsgrad, der sie schließlich auch wieder für gemeinsames Spielen interessant macht, ähnlich wie man ein Buch auch gemeinsam lesen könnte oder gemeinsam Film schauen kann (z.B. Kino = gesellschaftliche Komponente). Auch die Technik bietet zunehmend die Möglichkeiten dafür (Windows, LAN, Internet). Also greift die Spieleentwicklung diesen Aspekt wieder auf und versucht alles unter einen Hut zu bekommen.
- Ich weiß, das ist ohne Belege TF. Aber letzteres kann man zumindest an einem untergeordneten Aspekt festmachen, nämlich der Motivation der Hersteller für Koop- und Multiplayer. Die lassen sich mit Sicherheit durch Berichte nachweisen. Dahinter steckt nämlich die Überzeugung, dass durch Multiplayeraspekte die Raubkopien gesenkt werden können. Deswegen werden auch typische Einzelspieler-Titel inzwischen verstärkt um diese Multiplayer-Aspekte erweitert, weil die zwingend online über die firmeneigenen Server vermittelten Multiplayer-Partien kann man dann wieder kontrollieren und damit fliegen Raubkopien raus. Und dass in Mehrspielerfunktionalitäten wichtige Verkaufsargumente gesehen werden, was wieder der Spieltheorie in die Hände spielen würde, nach der gemeinsames Spielen eigentlich das Maß der Dinge ist. -- Avantenor (Diskussion) 17:11, 6. Jun. 2012 (CEST)
- Mit der jetzigen Passage bin ich einverstanden. Und ein Nachtrag: Mit Spieltheorie oben meine ich nicht die Mathematik, sondern die Theorien zu Spiel. Der Text, an den ich mich zu erinnern glaube, bezog sich afair auf Roger Caillois. -- Avantenor (Diskussion) 17:30, 6. Jun. 2012 (CEST)