5-cm-KwK 39

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
5-cm-KwK 39


5 cm Kw. K. 39 für den Pz. Kpfw. III

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 5-cm-Kampfwagenkanone
Entwickler/Hersteller Rheinmetall-Borsig
Entwicklungsjahr 1939
Produktionszeit 1939 bis 1945
Waffenkategorie Kampfwagenkanone
Technische Daten
Rohrlänge 3000 mm
Kaliber 5 cm
Kaliberlänge L/60
Kadenz 13 Schuss/min
Höhenrichtbereich −10° bis +20° Winkelgrad
Seitenrichtbereich 360°

Die 5-cm-KwK 39 war eine Kampfwagenkanone mit der Kaliberlänge L/60, die während des Zweiten Weltkrieges ab 1941 überwiegend als Hauptbewaffnung im Panzerkampfwagen III und später auch im Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234/2 zum Einsatz kam.[1]

5-cm-KwK 39/1 mit Mündungsbremse eines Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234

Die Entwicklung der 5-cm-KwK 39 war eine direkte Reaktion auf die Durchschlagsschwäche der im Panzer III von der Ausf. G bis zur frühen Ausf. J verbauten 5-cm-KwK L/42, die sowohl in Nordafrika als auch in der Sowjetunion nur bei leichteren, feindlichen Panzern auf einigermaßen sichere Distanz erfolgreich war. Um die Kampfkraft des Panzerkampfwagen III zu erhalten, musste eine leistungsfähigere Waffe geschaffen werden.

Bei der Entwicklung dieser Kampfwagenkanone wurde auf wesentliche Teile der 5-cm-Panzerabwehrkanone PaK 38 zurückgegriffen.

Zum einen wurde durch ein deutlich längeres Rohr eine höhere Mündungsgeschwindigkeit erreicht. Noch wichtiger war jedoch die größere Treibladung, welche durch eine andere Patrone, die bei gleichbleibendem Geschoss einen größeren Ladungsraum hatte, erzielt wurde. So war die Hülse – statt zuvor 289 mm bei der kürzeren Waffe – nun 420 mm lang. Unverändert blieben gegenüber der 5-cm-KwK L/42 das Bodenstück, der Verschluss und die Spannschraube. Wegen der größeren Patrone mussten Abweiser und Hülsensack verlängert werden. Die für die Waffe maßgebliche Dienstvorschrift war D 396.[2]

Als 5-cm-Kampfwagenkanone 39/1 L/60 wurde die Waffe mit kleinen Änderungen für den geplanten Aufklärungspanzer „Leopard“ weiterentwickelt. Es folgte der Einbau in den Pz.Kpfw. III Ausf. L und mit weiteren Änderungen der Einbau in den erfolgreichen Panzerspähwagen Sd.Kfz. 234/2.

Im Panzer III Ausf. L verbaut erwarb sich die Waffe in Nordafrika, von den Briten als „Mk. III special“ bezeichnet, einigen Respekt durch den Kampf gegen die britischen Kreuzerpanzer, aber auch die amerikanischen Panzer vom Typ M3 Stuart.[3]

Auf dem östlichen Kriegsschauplatz war diese jedoch gegen die gut gepanzerten T-34- und KW-1-Panzer nur eine geringe Verbesserung für die Panzertruppe. Hier war angesichts der geringen Masse der Geschosse einer 5-cm-Kanone nur der Einsatz der in begrenzter Menge verfügbaren Panzergranatpatrone 40 hilfreich.

Weiterentwicklungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Basis der KwK 39 wurden die folgenden Waffen entwickelt.

Mittlere Durchschlagskraft gegen homogene, gewalzte Panzerstahlplatten bei einem Auftreffwinkel von 30° zur Vertikalen des Panzerfahrzeugs.[4]

Munitionsart und Durchschlagskraft
Munition Projektilgewicht Mündungs-
geschwindigkeit

()
Durchschlagskraft nach …
100 m 500 m 1000 m 1500 m 2000 m
PzGr. 39 2,060 kg 835 m/s 69 mm 59 mm 48 mm 37 mm
PzGr. 40 0,900 kg 1,180 m/s 130 mm 72 mm 38 mm
PzGr. 40/41 1,060 kg 1,130 m/s 116 mm 76 mm
5 cm Sprenggranat-Patrone 38, kurz
Sprgr.Patr.38 (hochexplosives Splittersprenggeschoss)[5]
  • Projektilmasse: 1,82 kg
  • Mündungsgeschwindigkeit: 550 m/s

Trägerplattformen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Karl R. Pawlas: Die 5-cm-Kampfwagenkanone. In: Waffen Revue Nr. 77. Journal Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1990.
  • Karl R. Pawlas: Die 5-cm-Kampfwagenkanone Teil 2. In: Waffen Revue Nr. 78. Journal Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1990.
  • Karl R. Pawlas: Die 5-cm-Kampfwagenkanone Teil 3. In: Waffen Revue Nr. 79. Journal Verlag Schwend GmbH, Schwäbisch Hall 1990.
Commons: 5-cm-KwK 39 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Gordon L. Rottman: M3 Medium Tank Vs Panzer III: Kasserine Pass 1943. Osprey Publishing, 2008, ISBN 978-1-84603-261-5, S. 20.
  2. Pawlas Nr. 79, S. 83.
  3. Gordon L. Rottman, S. 4–5.
  4. Armor Penetration Table. Abgerufen am 14. Februar 2020.
  5. Germany's 50 mm Penetration Tables