Der deutschsprachige DACH-Raum zählt zu den wichtigsten und wohlhabendsten Regionen weltweit. Mögen
im Hinblick auf ihre Größe, ihre Gewohnheiten und ihre Geschichte durchaus unterschiedlich sein, sind sie doch eng miteinander verbunden. Vor allem in den Grenzregionen gehört der gelebte Austausch zum Alltag. Die Corona-Krise und nationalistische Tendenzen haben dies zuletzt jedoch auch in Frage gestellt.
Bevölkerungen im Wandel
Insbesondere durch kontinuierliche Zuwanderung hat die
Einwohnerzahl im DACH-Raum mittlerweile die 100-Millionen-Marke überschritten. Hinsichtlich der
Verteilung auf die drei Länder lebten im Jahr 2024 rund 83,5 Millionen Menschen in Deutschland, 9,2 Millionen in Österreich und 9 Millionen in der Schweiz. Wird dies in Relation zur Landesfläche gesetzt, liegen bei der
Bevölkerungsdichte Deutschland und die Schweiz mit circa 236 bzw. 218 Einwohnern pro Quadratkilometer deutlich vor Österreich, wo sich lediglich 109 Personen einen Quadratkilometer teilen. Allen drei Ländern gemeinsam ist ein demografischer Wandel hin zu einer älter werdenden Gesellschaft, wobei dieser Prozess in Deutschland mit einem
Durchschnittsalter von 45,4 Jahren bereits weiter fortgeschritten ist als in den beiden Alpenrepubliken mit 43,5 (Österreich) bzw. 42,8 Jahren (Schweiz).
Ein bedeutender Wirtschaftsraum
Das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) des DACH-Raums, also der Gesamtwert aller erzeugten Produkte und Dienstleistungen, lag im Jahr 2022 bei über 5 Billionen US-Dollar.
Innerhalb der Region dominiert in absoluten Zahlen Deutschland mit einer Wirtschaftskraft von rund 4,5 Billionen US-Dollar; die Schweiz kommt auf circa 894,8 Milliarden US-Dollar und Österreich auf etwa 517,7 Milliarden US-Dollar. Beim
BIP-pro-Kopf hingegen, das als grobes Maß für den wirtschaftlichen Wohlstand gilt, liegt die Schweiz deutlich vor ihren beiden Nachbarn Österreich und Deutschland. In allen drei Ländern war die Wirtschaft seit der Finanzkrise 2009 kontinuierlich
gewachsen. Aufgrund der Corona-Pandemie und den andauernden Krisen in der Welt sank die Wirtschaftsleistung jedoch zuletzt.
Gesunde Arbeitsmärkte - bis zur Corona-Pandemie
Insgesamt waren im DACH-Raum im Jahr 2023 über 55 Millionen Personen
erwerbstätig, wobei Deutschland mit rund 45,9 Millionen Erwerbstätigen den bei weitem größten Arbeitsmarkt darstellt (Schweiz ca. 5,3 Millionen, Österreich ca. 4,7 Millionen). Bei der
Erwerbstätigenquote hingegen, d.h. der Relation zur Bevölkerung im Erwerbsalter 15-64 Jahre, liegt die Eidgenossenschaft mit 80,5 Prozent vor Deutschland mit 77,2 Prozent und Österreich mit 74,1 Prozent - in der Schweiz wird das Arbeitskräftepotenzial also am stärksten ausgeschöpft. Die
Arbeitslosenquoten der drei Länder haben sich seit der Finanzkrise durchaus unterschiedlich entwickelt: Während sie in Deutschland kontinuierlich sank, verzeichneten die beiden Alpenländer zwischen 2012 und 2016 einen Anstieg, bevor sich die Arbeitsmarktlage ab 2017 dann wieder verbesserte. Während der Corona-Pandemie kam es ist allen drei Ländern zu einem Anstieg. 2023 lag die nach internationalen Standards gemessene Quote in allen DACH-Ländern wieder auf einem recht niedrigen Niveau: 3 Prozent in Deutschland, 4 Prozent in der Schweiz und 5,1 Prozent in Österreich.
Drei Exportwirtschaften
Deutschland war in den 2000er-Jahren einige Zeit lang das Land mit den meisten
Warenexporten und wird auch heute bisweilen noch als "Exportweltmeister" betitelt - tatsächlich aber belegte die Bundesrepublik 2023 mit Ausfuhren in Höhe von rund 1,7 Billionen US-Dollar "nur" Platz drei hinter China und den USA. Die Schweiz und Österreich stehen in dieser
Liste der Exportnationen deutlich weiter hinten, sind aber in bestimmten Bereichen durchaus weltweit führend (z.B.
Schweizer Uhrenindustrie). Allen drei DACH-Ländern gemeinsam ist eine hohe Bedeutung der Außenwirtschaft für die gesamte Volkswirtschaft, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung (siehe
Exportquote).
Attraktive Konsummärkte
Die gesamte
Kaufkraft im DACH-Raum betrug im Jahr 2024 mehr als 3 Billionen Euro. Im
Pro-Kopf-Vergleich sticht dabei die Schweiz deutlich hervor. Allerdings sind bei den Eidgenossen auch die
Lebenshaltungskosten enorm erhöht, was die reale Kaufkraft entsprechend schmälert. Um der "Hochpreisinsel Schweiz" zu entfliehen, fahren daher vor allem Bewohner der Grenzregionen häufiger
zum Einkaufen ins Ausland ("Einkaufstourismus"), was im Land durchaus umstritten ist. Insgesamt liegt das
Pro-Kopf-BIP in den meisten DACH-Grenzgebieten über dem jeweiligen Landesdurchschnitt; diese Regionen sind also vergleichsweise wohlhabend und wirtschaftsstark. Das hat sicherlich vielfältige Ursachen, verweist aber auch darauf, dass Grenznähe und Austausch ein Gewinn für alle Seiten sein kann.
Dieser Text stellt eine Basisinformation dar. Eine Gewähr für
die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht
übernommen werden. Aufgrund unterschiedlicher Aktualisierungsrhythmen
können Statistiken einen aktuelleren Datenstand aufweisen.